E-Book und was dann?

  • Wie bekannt ist, habe ich es mit der Statistik. Und die zähle ich mir durch unzählige nationale und internationale Info-Quellen zusammen.


    Hier eine, die auf der Basis Dezember beruht, und nur den deutschsprachigen Raum betrifft:


    In diesem Monat wurden fast 2 Mio Reader gekauft/verschenkt.
    An Prints wurden 4 Mio gekauft/verschenkt.


    Wenn ich von der Verlagsgültigen Statistik,ausgehe, dass von 80 Mio Einwohnern ohnehin nur 20 Mio überhaupt pro Jahr ein Buch kaufen, dann kann man sich seine eigene Rechnung machen.


    Zum Mitlesen: Nur 20 Millionen Deutsche kaufen ein Buch. Umgerechnet, bedeutet das, dass der Buchmarkt sich auf etwa 1/4 der Vielleser und -Käufer beschränkt, was dann 5 Millonen ausmacht, die den Markt bestimmen. Millionseller sind schon eingerechnet. Aber das sind Eintagsfliegen.
    Angesichts von 2 Mio Readern verliert der Printmarkt rechnerisch die Hälfte , oder er gewinnt die andere Seite der sonst Nichtleser. Was abzuwarten ist.


    Der Rechenfehler liegt darin, dass niemand über die Downloads Bescheid weiß. Aber logisch ist, dass jeder download ein print weniger ist.

  • Das stimmt. Vergiffene Bücher gehen in die digitale Unsterblichkeit ein. Geht bei einem Teil meiner Thriller auch so.


    Aber ich werte hier nicht nach Vorliebe oder Antipathie pro oder contra. Ich versuche nur einen Trend hochzurechnen. Mehr nicht.

  • Zitat

    Original von hef
    ... Der Rechenfehler liegt darin, dass niemand über die Downloads Bescheid weiß. Aber logisch ist, dass jeder download ein print weniger ist.


    Nicht unbedingt. Ich habe mir im Januar z.B. 12 Ebooks runtergeladen, weil es sie umsonst gab und es mich nichts gekostet hat. Einfach nur mal so und aus Interesse zum reinschnuppern. Ich hätte mir allerdings da auch keine Printausgaben gekauft.


    Also beeinflußen meine Downloads die Prints überhaupt nicht, weder positiv, noch negativ.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ihr ladet euch Bücher runter, die ihr nie gekauft hätte, d.h., die euch eigentlich gar nicht interessieren, nur weil sie kostenlos sind? :wow
    Ganz ehrlich, da könnte man mir noch 2 € drauf geben, das mache ich nicht. Ich kaufe und lese nur Bücher, die mich auch interessieren.

  • Hallo Roma,


    ich habe an tausenden Büchern "Interesse" und bin neugierig. Und probiere das Lesen. Durchaus auch in Bereichen, die nicht in mein "Beuteschema" gehören. So bin ich ;-) .....Und deshalb schaue ich gerne mal hier und da in Bücher rein und habe aber auch keinerlei Hemmungen, das Buch abzubrechen und zu sagen: nicht mein Stil, gefällt mir nicht, Thema nicht meins.....KAUFEN....ja, klar kaufe ich Bücher, aber da auch wirklich nur die, die mir entweder empfohlen wurden, oder die mich "ansprechen", oder wenn ich den Autor mag........und das sind sooo viele nicht.
    Also von meiner Seite aus ist es wirklich so (bei Musik ist das ebenso), ich lese/höre rein und entscheide dann, ob es "meins" ist...und die "sind meins" die kaufe ich durchaus auch.....Aber so hat wohl jeder seine eigenen Vorgehensweisen ;-)


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Original von hef
    Aber logisch ist, dass jeder download ein print weniger ist.


    Das finde ich aber überhaupt nicht logisch. Ich habe meinen Reader bisher nur für die Onleihe eingesetzt - die Bücher, die ich gelesen habe, sind in unserer Bibliothek auch als gedruckte Version zu finden. Also nix mit "ein print weniger".
    Mein Mann liest auf seinem Reader ein Ebook, welches er sich sonst als gedrucktes Exemplar aus der Bibliothek ausgeliehen, aber sicher nicht gekauft hätte - wieder nix mit 1 Print weniger.


    So einfach funktioniert diese Rechnung einfach nicht, weil eBooks eine etwas andere Zielgruppe haben als Printbücher. Viele lesen PDFs lieber auf dem Reader (ich gehöre dazu) als am PC, auch hier hat der Buchhandel in der Regel keinen Umsatzeinbruch zu befürchten ...

  • Zitat

    Original von hef
    Aber logisch ist, dass jeder download ein print weniger ist.


    Bei mir stimmt es voll und ganz. Ich habe, seit ich den Reader besitze, kein einziges "richtiges" Buch mehr gekauft. Zu Weihnachten habe ich mir 2 Bücher schenken lassen weil es das eine, zu dem Zeitpunkt, noch nicht als E-Book gab und das zweite war ein Gartenbuch. Für die etlichen Bücher die ich mir noch gewünscht habe wurden mir Gutscheine geschenkt damit ich sie herunterladen kann.
    Allerdings habe bei den E-Books auch zu Büchern gegriffen die ich mir (noch) nicht als Buch gekauft hätte weil sie mir derzeit als HC noch zu teuer sind. Aber ich hätte sie als TB gekauft, also passt das wieder mit einem print weniger.

  • Zitat

    Original von xania
    Bücher, die es nicht als ebook gibt haben eben Pech gehabt.


    Die lege ich auf meine Wunschliste und schaue von Zeit zu Zeit ob es sie doch schon als E-Book gibt.
    Ich will nicht ausschließen das ich mir nicht auch mal wieder einen Print kaufe. Aber im Augenblick bin ich ziemlich in meinen Kindle verknallt und mag den nicht missen. Außerdem warten noch ein paar Bücher auf meinem SUB die irgendwann auch gelesen werden wollen - so in der Badewanne oder so :grin

  • Zitat

    Original von hef
    Aber logisch ist, dass jeder download ein print weniger ist.


    Auf mich trifft diese Logik nicht zu.
    Ich habe seit 2 Monaten einen Kindle und habe 5 Hörbücher aufgeladen. Eins habe ich mir bei der Kostenlosrunterladen-Aktion von Amazon geholt. Dann befindet sich noch der "Zauberberg" darauf, weil ich den im nächsten Urlaub noch mal lesen möchte und keine Lust habe, das dicke Buch mitzuschleppen. Für ein weiteres Buch gilt das gleiche. Die beiden anderen, die ich auf dem Reader habe, habe ich nur gekauft, weil es sie als EBook gibt und nicht anstelle der Papierausgabe. Ich weiß schon jetzt, dass ich sie nur einmal lesen möchte (Urlaubslektüre). Wenn ich ein Buch besitzen möchte, ist ein Ebook für mich keine Alternative zum gedruckten Buch. Dann will ich es auch sicht- und greifbar in meinem Regal stehen haben. Der EBook-Reader ersetzt also keinesfalls mein Bücherregal.

  • Diese Diskussion dreht sich im Kreis, und das nicht zum ersten Mal.
    Statistiken hin oder her, bei solchen Orakeleien haben sich schon ganz andere auf die Nase gelegt...


    Das gedruckte Buch ist tot! - Lang lebe das gedruckte Buch! ;-)


    Um es verständlich auszudrücken:
    Nehmen wir die Schallplatte. Die gibts noch immer, aber nur noch für Liebhaber, Spezialisten, etc. pp. Und genau dort wird auch das Buch landen. MASSENMEDIUM wird früher oder später der elektronische Zwilling. So einfach ist das.


    Und mal wieder ist es Apple, die ins Wespennest pieksen. Das Wespennest ist der Schulbuchmarkt. Und ich finde es gut! Ja, ich würde mein Kind WESENTLICH lieber mit einem halben Kilo iPad in die Schule schicken als mit einem sauschweren Schulranzen.

  • Wie man an den sehr vielfältigen Posts hier erkennen kann, sagen nackte Zahlen über die tatsächliche Nutzung sehr wenig aus. Noch weniger können daraus irgendwelche Folgerungen abgeleitet werden!


    Was mich interessieren würde: Wie viele dieser verschenkten Reader werden letztendlich tatsächlich genutzt? Und wie lange und in welchem Umfang? (Natürlich außerhalb der Büchereule, also speziell von Wenig- und Gar-Nicht-Lesern!) Ich werde nämlich den Verdacht nicht los, dass dieser E-Book-Boom zu Weihnachten teilweise in irgendwelchen Schränken verstaubt!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Da meine Kinder Weltmeister darin waren/sind, ihre Wasserflaschen ueber ihre Schulbuecher auszuleeren, ginge mir das ganz und gar nicht so ...


    Sorry fuers Off-topic.


    Herzlich,
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Da meine Kinder Weltmeister darin waren/sind, ihre Wasserflaschen ueber ihre Schulbuecher auszuleeren, ginge mir das ganz und gar nicht so ...


    Eine kindgerechte UND wasserdichte Hülle für ein Tablet zu entwickeln wäre wohl wesentlich unkomplizierter, als ein wasserfestes Buch, wasserfeste Schulhefte, usw. usw. ;-)

  • Zitat

    Original von hef
    Wenn ich von der Verlagsgültigen Statistik,ausgehe, dass von 80 Mio Einwohnern ohnehin nur 20 Mio überhaupt pro Jahr ein Buch kaufen, dann kann man sich seine eigene Rechnung machen.


    Zum Mitlesen: Nur 20 Millionen Deutsche kaufen ein Buch. Umgerechnet, bedeutet das, dass der Buchmarkt sich auf etwa 1/4 der Vielleser und -Käufer


    Mir stellt sich immer noch die Frage, ob die (von Dir geschätzten) 15 Millionen Gelegenheitsleser wenn der Printmarkt praktisch nur noch für Liebhaber existiert auch noch komplett das Lesen aufgeben oder ob sie sich für die ein, zwei Bücher, die sie bisher pro Jahr gelesen haben, einen Reader anschaffen?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Da hascht sicher auch wieder recht ... wobei meine Kinder eben unter dem Erbe einer Mutter aechzen, die auch eine wasserdichte Tastatur erfolgreich ertraenkt hat (mit Rioja, falls es jemand nachmachen moechte).


    Aber jetzt hoer ich hier wieder auf, mit meinen spannenden Wasserspielchen zu stoeren, denn im Grunde bin ich deiner Ansicht.


    Herzlich,
    Charlie

  • Zitat

    Original von Insomnia
    Eine kindgerechte UND wasserdichte Hülle für ein Tablet zu entwickeln wäre wohl wesentlich unkomplizierter, als ein wasserfestes Buch, wasserfeste Schulhefte, usw. usw. ;-)


    Das hätte ich dann auch gerne für Katzen. Gestern hat mir eine meiner Katzen derart auf den Kindle gesabbert das ich mich gefragt habe wieviel Wasser das Ding aushält. Ist zum Glück nichts passiert :lache