Heißes Thema E-Books als illegaler download

  • Zitat

    Original von saralina
    Aber eine so winzige Differenz ist lachhaft im Vergleich zu den Posten, die beim E-Book meiner Meinung nach wegfallen.


    Dann zähle mal auf, was genau das deiner Meinung nach an Posten sein soll, vergiß aber nicht die Zusatzposten, die nur für die eBook Version entstehen wieder als Addittionskosten zu erwähnen.

  • beowulf


    Ich rede nicht von LeserInne, sondern von Leuten, die nicht mal ansatzweise bereit sind, sich darum zu kümmern, wie ein ebook entsteht.


    saralina


    ich unterstelle Dir nichts, was Du mit Deinen Postngs hier nicht selbst deutlich machst.
    Du sprichts von Posten, die beim Erstellen von ebooks wegfallen.
    Nämlich? In welcher Höhe?


    Und wie sehen im Vergleich dazu die Posten aus, die beim Erstellen von ebooks anfallen? Nämlich? In welcher Höhe?



    Wir hatten hier vor kurzem die Beschwerde einer Eule über ein ebook, das 'Löcher' aufwies, ein Ergebnis wenig sorgfältiger Umsetzung der Vorlage. es gab auch schon beschwerden über ebooks, die offenbar auf fehelrhfaten Manuskripten beruhten.
    Für mich folgt daraus, daß man Texte möglicherweise nicht mit halbegschlossenen Augen irgendwie einscannen kann und sie dann LeserInnenschaft präsentieren.
    Ich stelle die These auf, daß ein ebook, das die LeserInnenschaft zufriedenstellen soll, ein beträchtliche Vorarbeit erfiordert, bis hin zu einem, nenen wir es elektronischen Lektorat.
    Dazu kommen noch einige Kosten für die schiere Technik und Verbreitung. Deren Höhe mich tatsächlich sehr interessieren würde. Von der Verschwendung von Energie und anderen Ressourcen gar nicht anzufangen.


    Bis jetzt sind mir noch alle diejenigen, die ebooks für 'biiliger' halten, eine klare Antwort schuldig geblieben.
    Was ich allerdings schlimmer finde, ist, daß sie keine Fragen stellen. Nicht eine einzige. Sie haben nur ein neues Blinki-Blinki-Ding in der Hand und die Welt ist schön.


    :help



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • :write


    Im Übrigen war ich der Meinung, du seiest Ironie gegenüber aufgeschlossen, vielleicht fehlte der :chen

  • Zitat

    Original von magali
    Was ich allerdings schlimmer finde, ist, daß sie keine Fragen stellen. Nicht eine einzige. Sie haben nur ein neues Blinki-Blinki-Ding in der Hand und die Welt ist schön.


    Bei all der Diskussion drängt sich mir die Frage (mal wieder...) auf, wieso ein eBook quasi minderwertiger als ein gedrucktes Buch sein soll und aus diesem Grund billiger sein muss :gruebel

  • Viele eBook-Leser glauben wahrscheinlich, dass dadurch, dass sie nichts in den Händen halten und die Datei ja nur ein kleiner elektronischer Impuls irgendwo im Reader ist, dass es weniger wert ist.
    Ich kenne mich damit ja nicht aus, aber ein Lektorat und einen ordentlichen Satz des Textes brauchen doch sowohl eBook als auch normales Buch. Beim eBook fallen allerdings die Materialkosten weg (wieviel macht das aus, prozentual?), und je mehr eBooks es gibt, desto weniger Kosten für Server, Hosting etc. müssen doch auf den Preis der einzelnen Datei aufgeschlagen werden, oder?
    Und die Vervielfältigung eines Buches kostet doch auch wieder (Material, verschleiß der produzierenden Maschinen etc.), wohingegen ich da beim eBook irgendwie immer nur Strg+C und Strg+V vor mir sehe.


    Und ich verstehe nicht, warum (Achtung, Einzelfallbeispiel, bitte nicht zerfleischen!) das 1200-Seiten-eBook von Rebecca Gablé 9€ kostet und TOm Finneks "Gegen alle Zeit" (mit vorraussichtlich nur 800 Seiten) ganze 15€.

  • Zitat

    Original von Dori
    Und ich verstehe nicht, warum (Achtung, Einzelfallbeispiel, bitte nicht zerfleischen!) das 1200-Seiten-eBook von Rebecca Gablé 9€ kostet und TOm Finneks "Gegen alle Zeit" (mit vorraussichtlich nur 800 Seiten) ganze 15€.


    Das ist wirklich eine saukomplizierte Rechnerei, wo in der Tat so viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, daß wohl nur jemand aus der Branche sich da richtig auskennt.
    Die reinen Herstellungskosten (Druck & Bindung) zum Beispiel sind ja auch extrem abhängig von der Auflage, Papierart, Einband, wie viele Farben und und und...


    Hier gibt doch bestimmt auch Verlagseulen, vielleicht geben die mal einen kleinen Einblick.

  • Ich gebe mal ne Zahl vor....habe meinen Lektor gefragt, was er mich kosten würde, wenn er ein Buch von mir, ca. 400 Seiten nur für mich lektorieren würde (also nicht als Angestellter im Verlag eingebunden wäre)


    Antwort: 40€ pro Stunde. Bei deinen Romanen, die schon vorlektoriert sind, brauche ich 8 Tage Hauptlektorat, mit Nacharbeit 10 Tage.


    Wohlgemerkt Print. Für die Konvertierung in sämtliche ebook Formate nochmal 5-8 Tage.


    Nun rechnet mal schön wieviele Stunden nur die Arbeitsschritte für EIN ebook kosten

  • Zitat

    Original von xania
    Wenn der Mann 20 Tage im Monat arbeitet verdient er 40*8*20=6400 Euro!


    Das macht Ebooks natürlich teuer :)


    Und das ist ein Freundschaftspreis!!!! , da meine Frau nahezu perfekt vorlektoriert. Der Stundenlohn eines freien Lektors liegt bei 60€

  • hmmm, also sagen wir mal, so ein e-Book Lektorat würde 10.000 Euro kosten. Dazu kommen Hosting-Kosten für ein paar wenige MB (nur als Beispiel: das oben vorgestellte "Seine Toten kann man sich nicht aussuchen" liegt auf meinem Rechner und nimmt dort inkl Cover für das Kindle eBook 556 KB Platz weg - ist jetzt nicht so wahnsinnig viel). Dazu kommt die Infrastruktur, die benötigt wird, um ein eBook überhaupt vertreiben zu können. Das ist eine Anfangsinvestition, die sicherlich wahnsinnig viel Geld kostet, aber auch auf sehr viele eBooks verteilt sein sollte (im Optimalfall), plus entsprechende Wartungskosten, die auch nicht ohne sind.
    wie viel das nun tatsächlich pro eBook ausmacht, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.


    Dem gegenüber stehen die Produktionskosten für ein gedrucktes Buch, plus Lager und Transportkosten. Auch das ist wieder so ein Block, der für den Laien schwer vorstellbar ist.



    zurück zum Thema: ich würde mir genauso wenig Bücher, Filme oder Musik von irgendwelchen illegalen Seiten runterladen, wie ich im Supermarkt einfach so etwas in die Tasche stopfen würde, ohne zu bezahlen. Andererseits ist es sehr naiv, von Autoren oder von Verlagen, wenn sie glauben würden, ihre elektronischen Medien würden sich nur per legalen Verkauf verteilen. So lange es das Internet gibt, wird es immer Leute geben, die eine illegale Verteilung möglich machen werden.

  • Ihr wolltet die realen Vorlaufkosten wissen.


    Die Dummen, um nicht zu sagen Saudummen, sind die selfpublisher, die ihr ebook bei Amazon für weniger, als für nen Euro anbieten und dann noch raubcopiert werden.


    Ich mache den Test mit dem letzten Peter Stösser. Ich kenne meine Kalkulation und es wird hoffentlich auch wieder Raubcopien geben. Die werden sich wundern :chen

  • AUch ich halte nichts von illegalen Downloads, weder bei Musik, noch bei Filmen oder Büchern. Das mal vorweg gesagt.


    Bei mir ist es so, dass ich meine Bücher nach dem Lesen verkaufen möchte. So bekomme ich einen Teil des Anschaffungspreises wieder zurück. Beim Ebook ist das natürlich nicht möglich. Also kostet mich das Buch mehr als ein gedrucktes Buch.
    BEispiel: Anschaffungspreis 10 €, Verkaufspreis 5 - 7 Euro, je nachdem wie aktuell das Buch noch ist. Letztlich hat mich das Buch also nur 3-5 € gekostet. Das Ebook kostet mich 8 € ohne das ich etwas davon zurück bekomme. Das ist der einzige Grund, weshalb für mich Ebooks gefühlt teurer sind als Printbücher.

  • Diese Argument ist natürlich stichhaltig. Ein Print ist eine Ware perse, mit der sich handeln lässt. Auch kommt niemand auf die Idee, ein Print zu copieren.


    Bei ebooks ist das leider anders. Es sind "nur" Dateien, die jeder mißbrauchen kann, wie es ihm passt. Aber auch hier schlägt in Zukunft Technik die Technik. Das Räuber und Gendarmspiel beginnt ja gerade erst.


    Wenn ich mir ein Windows-Programm, z.B Win 7 kaufe, muss ich angeben, auf wievielen Computern ich das verwenden will. Dafür zahle ich entsprechend. Kommt nur ein Computer mehr hinzu, meldet das Programm dies an Microsoft und promt habe ich Ärger. Verwende ich ne Raubcopy, landet das auch automatisch beim Staatsanwalt. So wird es in Zukunft auch bei ebooks werden

  • Zitat

    Original von Lese-Rienchen
    Geistige Produktion scheint hier aber keinen Wert zu haben. Denn egal ob Print oder ebook, der Autor verkauft seine "geistigen Ergüsse" und sollte dafür entsprechend entlohnt werden. So ein Buchinhalt war viel Arbeit! Daher sollte nan nicht nur von Kosten für Lektorat, Papier etc. Reden.


    Stimmt. Dazu gibt es ein Urheberrecht. Sollte man meinen. Dennoch und gerade deswegen fühlen sich manche Leute berufen es mit kriminellen Machenschaften zu umgehen und ihren eigenen Reibach zu machen.
    Das weiß kaum jemand besser als ich, der Jahrzehnte in Asien gelebt hat. Es wird alles copiert, was Geld bringt.....Na ja, vielleicht wird es eines Tages den Krieg der Computer geben. Einer bezichtigt den anderen der Raubcopy :schlaeger :bonk :chen

  • Es ist doch etwas ganz Anderes, wenn jemand seine Texte freiwillig kostenlos anbietet, als wenn man einen geschützten Text stiehlt. Die zwei Beispiele haben nichts miteinander zu tun.


    Ich staune im Moment etwas über die Haltung der Leser zum e-Book. Das hätte ich so nicht erwartet. Anscheinend sind ja doch ziemlich viele (unbewußt?) der Ansicht, sobald ein Text nicht auf Papier gedruckt ist, sei er nichts mehr wert. Anders kann ich mir nicht erklären, daß man e-Books als teuer empfindet, sobald sie preislich auch nur in die Nähe gedruckter Bücher kommen.


    Soviel dann zum Thema, daß es bei einem Buch doch im wesentlichen auf den Inhalt ankommt. :lesend


    Das würde auch den Erfolg einiger ziemlich miserabler selbstpublizierter Kindle-Texte erklären, in die ich auf Amazon reingelesen habe. Hauptsache, gibt's für 2,99 €. - Ich frage mich, wie fühlt sich da wohl der Autor? Monatelange Arbeit - und dann soll das Ganze weniger wert sein als eine Tasse Cappuccino im Café?

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.