Ich verstand die Knutschflecke auch den "üblichen Stellen" sprich Hals. Ich bin gespannt, wie es mit Antonia weitergeht. Ob sie Frau Dr. wird oder sich doch Hans Wegener zuwendet? Oder noch einen Dritten, einen Afrikaner?
'Sehnsucht nach Sansibar' - Seiten 001 - 112
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Hallo liebe Eulen,
ich habe gestern abend den Einstieg geschafft und werde es mir gleich schön gemütlich machen.
Da ich den ersten Abschnitt aber noch nicht geschafft habe, habe ich eure Beiträge noch nicht gelesen - möchte aber dennoch meinen ersten Eindruck loswerden.
Der Einstieg fiel mir wirklich sehr leicht. Micaela's Art die Situationen zu umschreiben, gefällt mir sehr gut. Als Leser fühlt man sich an den Rand des Schauspiels gestellt und lässt sich treiben.
Viktoria macht einen sehr sympathischen Eindruck auf mich. Ihre feministische Einstellung bereitet ihr und der Familie im Jahr 1880 sicher einige Aufregung und Aufmerksamkeit. Beachtlich wie sie sich einsetzt für ihre Zukunft. Vorallem die Situation der Schiffstaufe gefiel mir gut. Ich konnte mir das Unverständnis und Entsetzen nur zu gut vorstellen.
Das die Familie Viktoria nun nach Sansibar schickt, hat mich etwas verwundert. Ich habe nicht damit gerechnet, dass man eine junge Frau alleine nach Afrika reisen lässt. Ich bin sehr gespannt wie es ihr dort ergeht!
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Sehr gut gefallen haben mir die detaillierten Beschreibungen des Bazars und der Teestube, man konnte sich direkt dorthin versetzen.
Etwas irritiert dagegen haben mich immer wieder die bayrischen Vergleiche (Oktoberfest, Kleinhesseloer See, Schnupftabak) die haben mich irgendwie immer so krass in die Gegenwart zurückgeholt, ich kanns nicht wirklich erklären.
Viktoria und auch Antonia waren mir schnell sympathisch, bei der geltungssüchtigen Juliane tue ich mich schon schwerer, sie zu mögen.
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Liebe Sandrah,
ich habe Vergleiche gewählt, die es in den jeweiligen Herkunftsorten der Mädels damals schon gab - und zum Großteil heute noch gibt, deshalb wird Dir das vertraut vorkommen. Nochmal zur Erinnerung: Viktoria stammt aus Hamburg, Antonia aus München und Juliane aus Weil bei Esslingen.
Liebe Grüße
Micaela -
Da ich den Abschnitt noch nicht beendet habe, hier erstmal mein erster Eindruck:
Durch den Schreibstil fand ich es sehr einfach, in die Geschichte hineinzukommen. Viktoria gefällt mir sehr gut - und ich kann ihr Entsetzen, plötzlich verlobt zu sein, nachvollziehen. Und die Strafe, ein Jahr nach Sansibar zu gehen, scheint für sie ja nicht so furchtbar zu sein. Wobei ich erstaunt bin, daß sie alleine Reisen darf.
Juliane kann ich noch nicht einschätzen - bisher mag ich sie nicht so sehr, das könnte aber daran liegen, daß sie immer irgendeine Krankheit hat.
Antonia hingegen scheint mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen. Ich finde es schön, daß sie sich mit Viktoria anfreundet. Hoffentlich steht ihr ihre Liebe zu Dr. Seiboldt nicht im Weg...
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So, mittlerweile ist der Abschnitt durchgelesen.
ZitatOriginal von Angelcurse
Über Antonia von Braun hat man bisher nur erfahren, dass sie in Dr. Seiboldt verknallt ist und sie haben ihre erste Liebesnacht miteinander verbracht. Von Seiten des Doktors war diese wohl mehr oder weniger "versehentlich" Antonias Reaktion am nächsten Morgen habe ich nicht so richtig kapiert ... Ich dachte erst, er hätte sie vergewaltigt, weil von blauen Flecken die Rede war?! Aber das habe ich wohl falsch verstanden ... Mal schauen, wie sich die Beziehung der beiden noch entwickelt. Ich finde ihn ja nicht besonders toll ... Mehr so ein Besserwisser-Papa-Typ
Die Reaktion von Dr. S. fand ich auch sehr eigenartig. Und mit der Besserwisser gebe ich Dir vollkommen recht! Ich kann nur Antonia nicht verstehen - erst will sie abreisen - und dann bleibt sie doch da?ZitatOriginal von n8eulchen
Die Autorin verwendet eine angenehm zu lesende Sprache und einen lockeren aber eleganten, lebendigen und teilweise amüsanten Erzählstil. Mir macht es großen Spaß das Buch zu lesen und auch die detaillierten und umfangreichen Beschreibungen finde ich nicht störend, sondern sie lassen Bilder und Stimmungen entstehen.
Sehr gut gefallen mir die eingestreuten historischen Informationen und kleinen Details, wie besipielsweise den erwähnten Professorenstreit, Abschaffung der Sklaverei oder die Erwähnung des Baedecker oder von Freuds Arbeit.
Der Schreibstil , incl. der historischen Infos, der Landschaftsbescheibungen und auch die sonstigen Beschreibungen, finde ich sehr angenehm. Ich kann mich richtig zurücklegen und genießen.... -
Also ich habe mir in diesem Abschnitt die gleichen Fragen gestellt, die hier auch schon auftauchten: Was soll denn das für eine Strafe sein, nach Sansibar zu reisen? Meine Befürchtung war dann, dass sie ggf. in eine Familie geschickt wird, die nicht sonderlich nett mit ihr umgeht. Irgendeinen Sinn und Zweck, außer dem des Abstands, muss es da ja sicherlich geben.
Ansonsten gefällt mir das Buch bisher sehr gut, der Stil spricht mich sehr an, nicht zu modern aber nicht allzu historisch, eine gute Mischung und keine übertrieben ausführlichen Landschaftsbeschreibungen. Die Stimmung und die Umgebung kommen dennoch beim Leser an, Farben und Eindrücke werden passend umschrieben.
Zum Cover kann ich mich leider weniger positiv äußern, wobei ich immer der Meinung bin, dass das wirklich Seschmackssache ist. Für mich ist es einen Tacken trotz ansprechender Kulisse zu bunt und kräftig gewählt, jedoch geht meine Assoziation sehr in die Richtung des Buches ,,Im Land des Korallenbaums". Es gibt einfach sehr viele Bücher, die von der Farbgestaltung fast in dieselbe Richtung gehen, und oft muss man eben aufpassen, dass man die inhaltlichen Vorurteile vornweg lässt.
In dem Fall habe ich aber fernab von der Covergestaltung geurteilt, denn die Umschlagsgestaltung ist, wenns gefällt, nur ein netter Nebeneffekt.
Die Charaktere erscheinen mir bisher noch etwas ,,blass", aber da kann man im ersten Abschnitt noch nicht allzu viel verlangen, da übe ich mich noch in Geduld.
Interessant ist wieder einmal, in welch verschiedene Richtungen die Wahrnehmungen gehen, denn ich hatte das mit den blauen Flecken von Antonia garnicht mehr im Kopf, so scheine ich also tatsächlich oftmals zu viele Inhalte zu überfliegen. Manchmal ärgert mich das dermaßen, sodass ich froh bin, von der ein oder anderen Leserunde auch inhaltlich sehr zu profitieren.
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Dieser erste Abschnitt hat mich auf jeden Fall schon "abgeholt" und ich fühle mich in der Geschichte sehr wohl.
Die Sprache gefällt mir gut - sie hat so etwas leichtes, farbenfrohes und ist immer wieder mit einem Augenzwinkern versehen. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich vor mich her grinse (z.B. bei der Szene in der Antonia den Schnaps trinkt).
Die Mädels waren mir auf Anhieb sympathisch - jede auf ihre Art.
Bei Viktoria dachte ich am Anfang: schon wieder ein Mädchen, dass in eine Ehe gezwungen werden soll. Aber als sie dann so richtig loslegte und zeigte "wo der Bertel sei Moscht holt", hat sie mein Herz im Sturm erobert.
Über Antonia schreibt Lesebiene, dass sie "einfach normal" sei. Vielleicht ist es aber gerade dieser Wesenszug, der mir sie so nahe bringt. Ich mag sie von allen dreien am liebsten und hätte sie am Ende des Abschnitts am liebsten in den Arm genommen und getröstet. Anfangs mochte ich den Dr. Seiboldt ganz gerne - aber jezt benimmt er sich einfach unmöglich. Um seine Aussage auf S. 110 ("Ich hielt Sie immer für besonders patent. Ist es ein Zeichen Ihrer Tüchtigkeit, dass Sie zimperlich auf eine Situation zu reagieren, die sich niemals wiederholen wird?") bei mir wieder gut zu machen, muss er sich jetzt wirklich etwas einfallen lassen.
Über Juliane weiss man bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenig. Sie erscheint zwar noch etwas blass - aber ich denke, das ist sie auch tatsächlich. Sie ist wohl noch auf der Suche nach sich selber und birgt einiges an Entwicklingspotenzial.
Was den Titel "Sehnsucht nach Sansibar" betrifft, habe ich mich gefragt, was dahinter stecken könnte. Sehnsucht verspürt ja jede auf ihre Art:
- Viktoria sehnt sich nach der Freiheit, über ihre Zukunft selber entscheiden zu können.
- Antonia sehnt sich nach ihrem Dr. Seiboldt.
- Juliane sehnt sich danach, sich selber zu finden.Aber keine der drei hatte als direktes Wunschziel Sansibar vor Augen. Ich bin schon gespannt, was Sansibar für die Mädchen bringen wird und welche Sehnsüchte noch geweckt werden.
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Zitat
Original von Lesebiene
Ich habe diesen Abschnitt jetzt zur Hälfte gelesen. Ein deja vu-Gefühl. In der vorhergehenden Leserunde mit Tereza zog die Reeders Tochter Viktoria (die auch kein Korsett mochte :lache) nach China. Und jetzt zieht Viktoria nach Sansibar.Dass sie diesen Stahnke ein paar geschossen hat, kann ich verstehen! Sie hatte überhaupt keine Ahnung, dass die Eltern sie nach der Schiffstaufe verloben wollten
Auf dem Schiff hilft sie dann Juliane. Und bei Antonia lernen wir noch Neapel kennen.
Zurück zum Buch
Ich habe jetzt auch den 1. Abschnitt gelesen.
Ich hatte genau das gleiche Deja-vu Erlebnis.
Vor allem beide Viktorias waren auch noch Töchter von Hamburger Reederei BesitzernEinmal mit lesen angefangen, kam man gleich in die Geschichte rein. Mir gefällt der Schreibstil sehr, auch die Landschafts,-Personen und Kleiderbeschreibungen. So erhält man doch ein genaueres Bild von Land und Leute.
Noch mehr Tiefe bekommt die Geschichte, indem wir auch die Gedanken der einzelnen Personen erfahren.Was mir sofort aufgefallen ist, dass Juliane, Antonia und Viktoria sehr grundverschiedene Charaktere haben, das macht das weiterlesen interessant
Mein weiblicher Favorit ist Antonia. Schmunzeln musste ich über die gemeinsame Nacht mit Max Seiboldt. Wie Antonia mit dem Koffer vor Max steht, ist ein Bild für die Götter *schmunzel*
Ist Max eigentlich auch aus München?? Auf Seite 78 sind seine Gedanken gerade im Münchner Großmarkt bei der Schrannenhalle.
Juliane kann ich noch nicht so richtig einordnen. Sie benimmt sich einerseits sehr leidend, ewig nörgelnd und um Aufmerksamkeit heischend, andererseits ist sie auf der Feier total ausgelassen. Siehe Seite 82: "Staunend beobachtet Antonia, welcher Ausbund an wahrhaftiger Lebenslust sich hinter der bislang so zerbrechlich wirkenden Fassade verbarg. Juliane schien nicht müde zu werden, wechselte von einem Kavalier zum nächsten". DAS hat mich doch sehr überrascht zu lesen *staun* Sie kann also auch ganz anders. Lassen wir uns überraschen, was Juliane noch so drauf hat!
Ich habe gerade überlegt, warum die Migräne/Kopfschmerzen nach dem Suezkanal zugenommen haben? Hat das einen bestimmten Grund?
Mich würde ja interessieren, ob Max seine (Ex)Frau Anna vergessen kann?
Ihr seht schon, ich beschäftige mich sehr mit der Figur Max, derzeit mein männlicher Favorit -
Zitat
Original von Sandrah
Etwas irritiert dagegen haben mich immer wieder die bayrischen Vergleiche (Oktoberfest, Kleinhesseloer See, Schnupftabak) die haben mich irgendwie immer so krass in die Gegenwart zurückgeholt, ich kanns nicht wirklich erklären.
Sandrah, gut das Du das erwähnst.
Ich bin beim Lesen auch darüber gestolpert, hat es mich doch aus Sansibar ein klein wenig herausgerissen. Ich kanns auch nicht wirklich erklären, hat aber meinen Lesefluss etwas ins stocken gebracht. Vorallem weil wir ja beide die Münchner Örtlichkeiten sehr gut kennen -
Zitat
Original von bonomania
Ihr seht schon, ich beschäftige mich sehr mit der Figur Max, derzeit mein männlicher Favorit
Es gab bis jetzt ja noch nicht so viele männliche Exemplare, die einen interessieren könnte. Ich hoffe auf Sansibar ein paar mehr anzutreffen... -
Zitat
Original von Lucy1987
Also ich habe mir in diesem Abschnitt die gleichen Fragen gestellt, die hier auch schon auftauchten: Was soll denn das für eine Strafe sein, nach Sansibar zu reisen?Ich könnte mir vorstellen, dass es vor allem auch darum ging, Veronika für eine Weile "aus der Schusslinie" zu bringen.
Bis sich die Aufregung um den "Skandal" bei der Schiffstaufe wieder gelegt hat........... -
Liebe Lucy1987,
leider hat ein Autor keinen Einfluss auf das Cover. Das wird in einer Verlagskonferenz beschlossen, an der ich nicht teilnehme, und mir anschließend gezeigt. Das ist so üblich.
Die Ähnlichkeit der Cover in den einzelnen Genres ist immer ein bisschen schwierig - das ist aber meine persönliche Meinung. Von Verlagsseite wird gesagt, dass die Ähnlichkeit deshalb gewünscht ist, um das jeweilige Genre auf den ersten Blick deutlich zu zeigen - nicht nur den Lesern, sondern auch den Buchhändlern. Ob das tatsächlich sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich finde Deine Ausführungen aber sehr interessant und werde sie bei Gelegenheit meiner Lieblingslektorin weitergeben (wobei ich nicht weiß, ob hier jemand von Goldmann mitliest).
Liebe Grüße
Micaela -
Liebe Ayasha,
der Titel ist - ebenso wie das Cover - nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern das Ergebnis einer Runde wichtiger Leute im Verlag. Allerdings muss ich gestehen, dass ich "Sehnsucht nach Sansibar" sehr schön finde.
Es geht m. E. nicht darum, ob eine einzelne Person im Roman diese Sehnsucht verspürt, sondern um den Traum von Sansibar, der sich durchaus unterschiedlich erfüllt. Sansibar ist ein Traumziel und damit auch ein Sehnsuchtsort.
1888 war die Insel natürlich kein Reiseziel wie heute, sondern eher etwas für einen Abenteuerurlaub. Deshalb ist es, wie ich schon sagte, nicht unbedingt der geeignetste Ort gewesen, um eine (unerzogene) Tochter in die Fremde zu schicken.
Liebe Grüße
Micaela -
Ihr Lieben,
witzig, ich habe Tereza Vaneks Roman neulich gelesen, weil der für den DeLiA-Literaturpreis 2012 eingereicht wurde, wo ich den Jury-Vorsitz inne habe - ich fand aber durchaus keine Ähnlichkeit. Gut, es geht um Reederstöchter und die heißen Viktoria, aber solche Frauen gab es im 19. Jahrhundert häufiger.
In meinem Fall schielte ich übrigens auf die Fortsetzung. Deshalb sollte Viktorias Vater Reeder sein und nicht Kaufmann.
Liebe Grüße
Micaela -
Danke, Rosnstolz, genau um die Schusslinie geht es bei Sansibar.
Noch was zu München: Ich wohne seit meinem achten Lebensjahr mit mehr oder weniger langen Unterbrechungen in der bayerischen Landeshauptstadt, wurde aber in Hamburg geboren, wo ich auch sehr oft bin. Deshalb kenne ich diese beiden Städte natürlich sehr gut.
Und, ja, Max Seiboldt lehrt an der Münchner Universität.
Liebe Grüße
Micaela -
Zitat
Original von bonomania
Sandrah, gut das Du das erwähnst.
Ich bin beim Lesen auch darüber gestolpert, hat es mich doch aus Sansibar ein klein wenig herausgerissen. Ich kanns auch nicht wirklich erklären, hat aber meinen Lesefluss etwas ins stocken gebracht. Vorallem weil wir ja beide die Münchner Örtlichkeiten sehr gut kennen
Mir ging das ähnlich, aber eher dahingehend, dass ich mich gefragt habe, wie lange es das Oktoberfest denn schon gibt und es dann tatsächlich erstmal googeln musste.. -
Das Buch liest sich flüssig. Die Landschaftsbeschreibungen sind so schön beschrieben, dass ich mich gleich in den jeweiligen Ort hineinversetzt fühle.
Die drei Frauen sind mir von Anfang an sympathisch. Jede auf ihre Art. Viktoria nutzt die freie Zeit auf dem Schiff um sich fortzubilden. Sie weiss wirklich was sie will. Juliane macht so den Eindruck, als ob sie noch nicht genau weiss was sie mit sich und ihrem Leben anfangen soll. Antonia ist als Frau schon beruflich sehr weit gekommen und weiss eigentlich auch was sie will. Aber nach dem Ausrutscher mit Max Seiboldt ist sie völlig durcheinander. Hoffentlich haben die beiden eine Zukunft miteinander. Bisher sieht es leider nicht so aus.
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Endlich kann ich auch was zu diesem Buch schreiben.
Da im Prinzip eigentlich alles schon gesagt wurde, geh ich einfach gleich mal ins Detail:
Bei Viktoria dachte ich am Anfang erst: Och nee, schon wieder so ne aufmüpfige Göre, die total vorlaut ist, jedem widerspricht und sich viel zu modern für ihre Zeit benimmt. Mittlerweile kennt man aber ihre Hintergründe und Wünsche und kann das Ganze besser einordnen.
Zur Sprache: Das einzige, was mir als eventuell zu modern aufgefallen ist, war die Redewendung "einen Flunsch ziehen". Da habe ich mich gefragt, ob es das so damals schon gab.
Ansonsten wirken die Dialoge auf mich etwas gestelzt und hochgestochen, ich weiß auch nicht, warum. Vor allem bei den Männern des Buches ist mir das stark aufgefallen. (Zum Beispiel Viktorias Vater, der seine Frau mit "Nun, nun." beruhigt. Ich kenne höchstens "Na, na." Das hat mich irgendwie irritiert. Oder die "Vorlesungen" von Dr. Seiboldt.) Ich glaube irgendwie, dass solche Personen, auch wenn sie sehr gebildet sein mögen, damals im Alltag doch nicht ständig so gesprochen haben... Oder?
Und witzig ist auch, dass jeder, der etwas kluges sagt, es entweder "doziert" oder "diagnostiziert".Ich will aber nicht nur meckern. Die Beschreibung des Marktes gefiel mir sehr gut. Witzig war auch der "berauschte" Dr. Seiboldt...
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Zitat
Original von Micaela Jary
Liebe Ayasha,der Titel ist - ebenso wie das Cover - nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern das Ergebnis einer Runde wichtiger Leute im Verlag. Allerdings muss ich gestehen, dass ich "Sehnsucht nach Sansibar" sehr schön finde.
Es geht m. E. nicht darum, ob eine einzelne Person im Roman diese Sehnsucht verspürt, sondern um den Traum von Sansibar, der sich durchaus unterschiedlich erfüllt. Sansibar ist ein Traumziel und damit auch ein Sehnsuchtsort.
Oh, das sollte keine Kritik von meiner Seite sein! Bitte entschuldige, wenn ich mich etwas falsch ausgedrückt hatte. Ich wollte mir nur ein paar Gedanken zu Sehnsucht machen - und zu den Wünschen, die die Mädels auf dem Weg nach Sansibar verspürten.Deine Bezeichnung von Sansibar als "Sehnsuchtsort" gefällt mir ausserordentlich gut.