LR-Vorschlag: Michail A. Scholochow „Der stille Don“ ab 17. Sept. 2012

  • Zitat

    Original von Clare
    Meinetwegen kannst du ruhig deutlich werden, SiCollier! Ich glaube, wir sind doch hier recht beschaulich in kleiner Runde. Und die Möglichkeit, sich zurückzuziehen von einer Teildiskussion, hat man ja immer noch. :wave


    Nur immer raus damit! Ich schreibe auch immer das was ich denke, auch auf die Gefahr hin, da ich ja die Lektüre nicht beendet habe, Irrwege zu beschreiben, weil der Autor später einen anderen Weg einschlägt oder ich eines Besseren belehrt werde :grin

  • Zitat

    Original von Clare
    Meinetwegen kannst du ruhig deutlich werden, SiCollier! Ich glaube, wir sind doch hier recht beschaulich in kleiner Runde.


    Kommt, zumindest teilweise, gleich. Muß nur noch von der Textverarbeitung hier in den passenden Abschnitt kopieren - und dann auch "Beitrag erstellen" anklicken. ;-)



    @ Heidi Hof
    Na ja, das "Problem" ist ja, daß ein solches Buch zu mehr Gedankengängen anregt, als nur mit der eigentlichen Handlung sich zu beschäftigen.



    @ Lipperin
    Ich habe Dein Post in der "Nicole-Leserunde" gelesen; tut mir leid, daß Du nicht zum Nil wechseln kannst. Ich hatte eigentlich auch vor gehabt, bei der Nicole-Leserunde ab 1. Oktober mitzumachen (mich aber vorsichtshalber noch nicht angemeldet), zumal ich das Buch (wie alle Nicole-Bücher) schon habe. Aber zum Einen bin ich auch noch am Don, zum Zweiten könnte ich nicht von einem anstrengenden zu einem anderen solchen Buch wechseln, und zum Dritten ist mir die dortige Leserunde zu groß. Das würde mir zu unübersichtlich. Ich habe dieses Jahr auf Lovelybooks eine ziemlich große zu Dickens "Oliver Twist" mitgemacht (ein Buch mit dem ich auch so meine Schwierigkeiten hatte), und beschlossen, solche großen LR möglichst zu meiden. Das ist nichts für mich.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ Heidi Hof
    Na ja, das "Problem" ist ja, daß ein solches Buch zu mehr Gedankengängen anregt, als nur mit der eigentlichen Handlung sich zu beschäftigen.


    Die vermisse ich nach wie vor irgendwo, wo sind denn diese Gedankengänge, und wo werden diese diskutiert? Bisher habe ich nur handlungsrelevante Beiträge gelesen :gruebel

  • Zitat

    Original von Heidi Hof


    Die vermisse ich nach wie vor irgendwo, wo sind denn diese Gedankengänge, und wo werden diese diskutiert? Bisher habe ich nur handlungsrelevante Beiträge gelesen :gruebel


    SiCollier, ich kann mir jetzt ungefähr vorstellen, was du meinst. Eine Weile kennen wir uns ja nun doch schon ein Bisschen...


    Ich gebe Heidi Hof Recht: Die Diskussionen, wo es mehr ans Eingemachte geht, fehlen noch. Dann müssen sich aber auch solche Angriffspunkte bieten. Bei so einem keinen Kreis wir dem unseren wäre das möglich und überschaubar.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ Lipperin
    Ich habe Dein Post in der "Nicole-Leserunde" gelesen; tut mir leid, daß Du nicht zum Nil wechseln kannst. Ich hatte eigentlich auch vor gehabt, bei der Nicole-Leserunde ab 1. Oktober mitzumachen (mich aber vorsichtshalber noch nicht angemeldet), zumal ich das Buch (wie alle Nicole-Bücher) schon habe. Aber zum Einen bin ich auch noch am Don, zum Zweiten könnte ich nicht von einem anstrengenden zu einem anderen solchen Buch wechseln, und zum Dritten ist mir die dortige Leserunde zu groß. Das würde mir zu unübersichtlich. Ich habe dieses Jahr auf Lovelybooks eine ziemlich große zu Dickens "Oliver Twist" mitgemacht (ein Buch mit dem ich auch so meine Schwierigkeiten hatte), und beschlossen, solche großen LR möglichst zu meiden. Das ist nichts für mich.


    Keine Ursache. Mit dem Beginn am 17.09. war ich ja einverstanden. Und ich denke, die Nil-Leserunde läuft uns nicht weg.

  • @ Clare, Heidi Hof
    Ich denke, ich habe heute ein paar Angriffspunkte geliefert...


    @ Lipperin
    Mal gucken, da scheinen noch mehr hinterherhinken zu wollen. Wenn das auf eine spätere kleine Leserunde hinauslaufen würde, wäre ich dann - so es zeitlich paßt - gerne auch dabei.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Entschuldigung, daß ich derzeit kaum schreibe. Ich hatte ein beschi.. bescheidenes Wochenende und mußte mich erst mal ein bißchen erholen. Und die nächsten Tage sieht es irgendwie auch nicht besser aus. Aber ich komme noch nach. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin nach zwei Monaten jetzt auch endlich fertig. Was bin ich froh! Das Buch ist einfach viel zu lang. Obwohl es nicht die Länge an sich anstrengend macht, sondern immer wieder Kriegshandlungen in allen Varianten. Offene Kämpfe, Hinterhalt, Abschlachten von Gefangenen, Flucht.

    Die Hälfte davon hätte auch gereicht.


    Es gab auch wunderschöne Stellen, die man dann so richtig genießen kann.

  • Ich bin nach zwei Monaten jetzt auch endlich fertig. Was bin ich froh! Das Buch ist einfach viel zu lang. Obwohl es nicht die Länge an sich anstrengend macht, sondern immer wieder Kriegshandlungen in allen Varianten. Offene Kämpfe, Hinterhalt, Abschlachten von Gefangenen, Flucht.

    Die Hälfte davon hätte auch gereicht.


    Es gab auch wunderschöne Stellen, die man dann so richtig genießen kann.

    Und du hast durchgehalten!:thumbup:

    Ich will nicht sagen, dass ich es damals absolut ungern gelesen habe, aber auch mir war es zu lang, zu erdrückend, erschlagend die Gewalt und die Kämpfe. Diese Figuren lebten in einer schweren, brutalen und von Krieg geprägten Zeit. Die Schicksale mag man sich kaum vorstellen. Aber die Menschen und ihre inneren Beweggründe gingen für mich leider unter, erdrückt von Zerstörung, Vertreibung und Gewalt.

    Ich glaube, so habe ich es damals empfunden.

  • Aber die Menschen und ihre inneren Beweggründe gingen für mich leider unter, erdrückt von Zerstörung, Vertreibung und Gewalt.

    Ich wusste oft nicht so recht, was in den Menschen vorging. Möglicherweise haben es Scholochows Zeitgenossen eher gewusst, da sie die Ereignisse selbst erlebt haben oder zumindest aus Erzählungen kannten.

    Dabei bin ich mir sicher, er hätte es sehr gut darstellen können, wenn er gewollt hätte.

  • Glückwunsch zum Durchhalten, made!

    Ähnlich wie Du mit diesem Buch, "kämpfe" ich seit rund sieben Wochen mit den "Brüdern Karamasow". Aber die letzten 250 Seiten schaffe ich auch noch, auch wenn ich momentan so gar keine Leselust habe.


    Möglicherweise haben es Scholochows Zeitgenossen eher gewusst, da sie die Ereignisse selbst erlebt haben oder zumindest aus Erzählungen kannten.

    Nach dem Ende des Buches habe ich Sekundärliteratur dazu gelesen. In diesem Thread kann ich jetzt dazu nichts schreiben, aber ich erinnere mich der Überzeugung der Autoren, daß Scholochow nach dem Ende des Buches nichts weiter erzählen mußte. Die Leser wußten schlicht, was passieren würde, das ergab sich zwangsläufig aus den Zeitumständen. Da Scholochow ja linientreu war, hat er vieles möglicherweise weggelassen, um nicht anzuecken - und daß es überhaupt gedruckt wurde. Ich vermute, er setzte darauf, daß die Leser sich das nicht Geschriebene denken konnten. Etwas, was wir heutige möglicherweise nicht mehr so ohne weiteres können.


    Ich habe mir zwischenzeitlich einige meiner eigenen Kommentare zum Buch durchgelesen und festgestellt, daß meine Erinnerung eigentlich eine andere ist. Ich werde das wirklich nochmals lesen müssen, ob allerdings dieses Jahr, das weiß ich noch nicht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin nach zwei Monaten jetzt auch endlich fertig.

    ... nochmal zu lesen. Bei "Der stille Don" definitiv nicht.

    Das klingt ja motivierend. :lache Ich hätte/hatte aber nach K&F auch nicht gleich wieder Lust gehabt, ein ähnlich dickes Buch zu lesen. Bei mir kamen jetzt durch die Buchmesse noch ein paar neue Bücher hinzu, die zeitnah gelesen werden wollen, aber ich nehme mir - trotz der demotivierenden made ;) - diesen Don auch noch für 2018 vor.

  • An dieses Buch habe ich die besten Erinnerungen! Also kein "Kampf" oder ähnliches. Da könnte ich mir vorstellen, es nochmal zu lesen. Bei "Der stille Don" definitiv nicht.

    Ist bei mir derzeit (auch für mich seltsamerweise) genau umgekehrt. Allerdings kämpfe ich mit gleich zwei Problemen:

    • Seit geraumer Zeit bin ich generell eher leseunlustig, mein zweites (?!) Hobby, die Modelleisenbahn, ist mir derzeit interessanter und fordert mehr Zeit.
    • Dimitri Fjodorowitsch Karamasow ist mir über weite Strecken extrem unsympathisch und hat mich in der Hinsicht an Paul Bard (aus Marion Zimmer Bradleys "Die Zeit der hundert Königreiche" erinnert. Der wird sich bei mir das Podest als "ungeliebteste Hauptfigur" jetzt mit Dimitri teilen müssen.

    Aber wie gesagt, die letzten 250 Seiten schaffe ich auch noch. Danach sehe ich mir dann die russische Verfilmung des Romans an - vielleicht wird mir Dimitri dann sympathischer.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich wusste oft nicht so recht, was in den Menschen vorging. Möglicherweise haben es Scholochows Zeitgenossen eher gewusst, da sie die Ereignisse selbst erlebt haben oder zumindest aus Erzählungen kannten.

    Dabei bin ich mir sicher, er hätte es sehr gut darstellen können, wenn er gewollt hätte.

    Ich denke auch, dass es zum Einen so ist, dass wir vielleicht manches nicht mehr so verstehen oder nachvollziehen können. Zum Anderes kann es auch sein, dass er sich etwas verloren hat in seinen Schilderungen. Ich weiß nicht, ob er alles schreiben durfte. Ich meine, wir hätten damals bei der LR über die absolute Linientreue Scholochows diskutiert, die meiner Meinung nach dazu führte, dass die Geschichte, abgesehen von der Länge, zu gerade und einseitig erscheint. Das ist es nicht, was wirklich großartige Romane für mich ausmacht.

    In diesem Sinn wäre es mit etwas mehr Mühe geben wahrscheinlich nicht getan gewesen;)