"Starters" von Lissa Price (Teil 1 einer Dilogie)

  • Klappentext:


    Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...



    Meine Rezension:


    Besser als "Die Bestimmung"! Mehr davon!


    Der Sporenkrieg hat fast alle Menschen zwischen 30 und 60 Jahren ausgelöscht, da nur die besonders Anfälligen schnell genug geimpft wurden: junge und alte Menschen – Starters und Enders. Während viele Enders ein Leben in Luxus und Reichtum führen können, lebt der Großteil der Kinder und Jugendlichen auf der Straße. Sie ernähren sich durch Mülltonnenfunde und Diebstahl, leben oft illegal in verlassenen Gebäuden. Auch Callie und ihr Bruder Tyler bewohnen eins der verlassenen Bürogebäude, doch Tyler ist krank. Da es an allem fehlt – so auch an Geld – beschließt Callie schweren Herzens, ihren Körper für drei Aufträge in der Body Bank zu vermieten: Dort mieten sich reiche Enders die Körper von Jugendlichen, die sie für einen begrenzten Zeitraum kontrollieren können. Während Callie in einen Tiefschlaf versetzt und ihr Gehirn mit dem Computer verbunden wird, geschieht das gleiche mit dem Mieter – nur, dass er daraufhin ihren Körper steuern kann, wovon sie nichts mitbekommt. Drei Aufträge – dann hat Callie genug Geld, um Tyler und sich eine Weile gut versorgt zu wissen. Nur drei Aufträge – doch der dritte geht fürchterlich schief …


    „Starters“ ist wirklich ein Page-Turner! Ich habe ihn an nur zwei Tagen verschlungen!


    Die Geschichte, die den Leser hier erwartet, ist frisch, unverbraucht und abgefahren: Alte Menschen, die die Körper Jugendlicher mieten können – eine gruselige, grauenhafte Vorstellung. Oder? Immerhin bezahlen die Senioren dafür sehr viel Geld und die Jungen stellen sich freiwillig zur Verfügung. Warum also auch nicht?! Genau das ist die Frage, die eine ganze Weile im Raum steht. Von daher ist „Starters“ auch in gewisser Hinsicht tiefgründig und stellt die ethischen Maßstäbe einer futuristischen Gesellschaft auf die Probe. Hier betrachtet die verwöhnte Gesellschaft die jugendlichen Körper als „Mietobjekte“ oder als eine Art „Ware“, für die man bezahlen kann, um sich noch mal – für einen begrenzten Zeitraum – jung fühlen, Sport treiben und tanzen gehen zu können.


    Das Erzähltempo ist hoch und man möchte einfach immer mehr über die mysteriöse Body Bank erfahren. Es geht gleich am Anfang hoch her – die Leseprobe hatte mich schon begeistert und gespannt zurückgelassen. Würde sich Callie für die Body Bank entscheiden? (Ok, das geht ja schon aus der Kurzbeschreibung hervor.) Wen will ihre dritte Mieterin ermorden – und warum? Wird Callie ihren kranken Bruder durch die Entlohnung von der Body Bank retten können? Und dann kommt natürlich auch noch Blake ins Spiel, in den sie sich verliebt.


    Der Schreibstil der Autorin ließ sich, in der deutschen Übersetzung, flüssig lesen und brachte an der ein oder anderen Stelle sogar ungewohnte, aber gut durchdachte Ausdrücke mit sich, die ich mit Freude mehrmals gelesen habe.


    Allerdings muss man schon am Ball bleiben, um der Geschichte bis zum Schluss richtig folgen zu können: Viele Namen und Personen kamen vor. Kurz überschlagen, gab es neben Callie noch mindestens 13 weitere Personen – und manche davon tragen gleich zwei Namen, ihren eigentlichen Namen und den ihres gemieteten Körpers. An einigen Stellen war es tatsächlich geboten, sein Hirn einzuschalten und ein wenig mitzudenken, um den Faden nicht zu verlieren. Wer war noch mal Madison? Und in wessen Körper steckte noch gleich …?


    Über das Buch an sich kann ich auch nur lobend sprechen. Das Papier ist sehr dick und wirkt dadurch extrem wertig. Das Hardcover kommt mit Schutzumschlag und Lesebändchen daher, das Cover ist einfach nur ein Hingucker und gefällt mir besser, als das der englischen Ausgabe.


    Zu kritisieren habe ich eigentlich nur eine Sache. Erst waren es zwei, aber eine hat sich am Ende dann geklärt … Ich fand einfach, dass am Ende des Buches doch alles ein wenig ZU schnell ging. Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse noch mehr, als zu Anfang und das ohnehin schnelle Erzähltempo steigerte sich nochmals. Und in diesem Buch passiert einiges, es ist also sehr kompakt!


    Der Charakter der Hauptperson, Callie, wirkte durch und durch stimmig und sympathisch – wer könnte ein Mädchen nicht mögen, das sich für seinen kranken Bruder in Lebensgefahr begibt? Auch fast alle anderen Personen, die größere Auftritte hatten, konnte ich mir gut vorstellen. Leider gab es auch eine tolle Figur, die für mehr Dramatik leider sterben musste … Um die tat es mir richtig leid! Aber eine so rasante Geschichte ohne „Kollateralschäden“ wäre auch völlig unglaubwürdig gewesen, oder? Auch die Liebesgeschichte zwischen Callie und Blake konnte mich völlig überzeugen und wirkte keinesfalls fehl am Platze oder kitschig.


    Ich kann es nur noch mal wiederholen: „Starters“ ist ein rasanter Page-Turner mit einer abgefahrenen Geschichte! Die Spannung hielt von der ersten bis zur letzten Seite und auch am Schluss gab es noch einige Überraschungen, die mich gespannt auf den zweiten und letzten Teil dieser Dilogie warten lassen. (Diese wird übrigens „Enders“ heißen.) Besonders Dystopie-Fans mit einer Vorliebe für eine kompakte, temporeiche Erzählung mit tiefgründigen Elementen wird das Buch gefallen.


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  • Das Buch klingt ja sehr interessant! Ich frage mich nur, ob es nicht an manchen Stellen sehr unlogisch geschrieben ist? Was ich einfach mal als Frage hier reinwerfe. Falls alles einigermaßen nachvollziehbar ist, wirds auf alle Fälle ein Pflichtkauf für mich. Danke für die Rezi :-)

    Aktuell: Terror - Dan Simmons


    Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

  • Guten Abend Leseeulen :)


    :anbet


    Die Welt in nicht allzu ferner Zukunft.


    Ein Sporenangriff hat Amerika vollständig von der anderen Welt abgeschottet. Alle Menschen mittleren Alters sind tot.
    Nur die Kinder und Jugendlichen - Starters genannt - und die alte Generation - Enders genannt - haben überlebt.
    Callie ist eine Starter und ist mit ihrem kleinen Bruder auf der Flucht. Denn Kinder ohne Angehörige werden als Sklaven in Zuchthäusern gehalten. Menschenunwürdige Zustände.
    Um etwas Geld zu verdienen meldet sich Callie bei der Body Bank. Diese gibt den Enders die Möglichkeit sich den Körper eines Starters zu mieten, um noch einmal jung zu sein. Die Kontrolle des Körpers wird vollständig abgegeben, die Starters falllen in einen tiefen Schlaf und bekommen den Tausch ihres Körpers in keinster Weise mit.
    Doch plötzlich wacht Callie viel zu früh in ihrem eigenen Körper wieder auf, an einem vollkommen fremden Ort, mit einer Waffe in der Hand...
    Was ist nur geschehen?


    Eine bizarre, merkwürdig fremde Welt in die Lissa Price uns mit ihrem Debütroman entführt.
    Kinder und Jugendliche müssen in einsturzgefährdeten Häusern leben, sie haben keine Lebensmittel, keine Wärme. Ihr Hab und Gut sind die Kleider, die sie am Körper tragen. Immer auf der Flucht vor den Marshalls, die sie quälen und in Zuchthäuser sperren.
    Auf der anderen Seite die reiche, alte Generation, die in Geld schwimmt. Sich teure Villen leisten kann und ein Leben im Luxus führt. Sie hätten genügend Mittel, um den Kindern auf der Straße zu helfen, doch sie tun es nicht. Stattdessen geben sie ihr Geld in der Body Bank aus und baden sich in dem Gefühl wieder jung zu sein. Das sie dabei im Körper der Straßenkinder stecken, scheint sie in keinster Weise zu stören.
    Man wird in diese Welt hineingezogen und sie lässt einen erst wieder frei, wenn man die letzte Seite gelesen hat. Callie ist eine mutige Persönlichkeit, sie versucht gegen die Ungerechtigkeit zu kämpfen, würde alles tun, um ihrem kleinen Bruder das Schicksal auf der Straße ersparen zu können. Und die Welt in der wir uns als Leser bewegen, wirkt so echt und möglich, dass man sich am Ende der Lektüre fragt, ob so eine Zukunft tatsächlich möglich wäre.


    Auf welcher Seite würden wir stehen?


    "Starters" war ein gelungener Debütroman und ein toller Reihenauftakt in einer bizarren Zukunft!



    Shadar :
    Also ich fand die Geschichte durchgehend nachvollziehbar. :)


    Liebe Grüße,
    Jacky :winkt

  • Lissa Price zeichnet eine Dystopie, in der nur die ganz jungen, die sogenannten Starters, sowie die ganz alten Menschen, die Enders, überlebt haben. Wer keine Verwandten hat ist rechtlos, wird zur Zwangsarbeit eingeteilt, oder lebt auf der Straße, immer in Furcht vor Entdeckung. In einer rechtlichen Grauzone bietet Prime Destinations die Möglichkeit, dass Starters ihren Körper für kurze Zeit an Enders vermieten, die sich so vorübergehend wieder jung fühlen können und Aktivitäten nachgehen, die für sie nicht mehr möglich waren. Auch Callie ergreift diese Möglichkeit, da sie dringend teure Medikamente für ihren kleinen Bruder benötigt und so die Möglichkeit sieht, sich eine feste Unterkunft zu verschaffen. Doch etwas läuft schief und sie erwacht in ihrem Körper, solange er noch vermietet ist. Sie kommt so unglaublichen Vorgängen auf die Spur…


    Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil, die Story lässt sich leicht und flüssig lesen. Auch die Personen sind gut gezeichnet, Callie ist eine sympathische Heldin, von deren Abenteuern man sich gern gefangen nehmen lässt. Manche Wendungen in der Story sind für mich nicht ganz schlüssig, auch das Warum in dieser Welt ist mir manchmal nicht ganz eingängig, besonders die großen Altersunterschiede in der Gesellschaft, so gibt es Enders, die 200 Jahre alt sind, dennoch haben Unmengen Teenager keine Großeltern? Solche Kleinigkeiten verursachen mir persönlich leichte Magenschmerzen, da ich Starters aber als Jugendbuch ansehe, will ich darüber nicht zu sehr nörgeln. Das Buch wird rasant erzählt, so dass keine Langeweile aufkommt, auch kommen im Bezug auf den großen Bösewicht Wendungen, die mich wirklich überrascht haben. Im großen und ganzen kann ich dieses Buch durchaus empfehlen und werde mir wohl auch den zweiten Teil zulegen.


    Ich vergebe 7 Eulenpunkte

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Seit einiger Zeit begeistere ich mich für Dystopie. Aufmerksam wurde ich auf Lissa Price, weil ihr Debütroman für soviel Aufsehen sorgte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch lässt sich flüssig lesen und überrascht mit neuen Wendungen. Gerade am Ende nimmt es nochmal richtig Fahrt auf und man kann es nicht aus der Hand legen.


    Allein schon die Story ist Aufsehen erregend: Alte Menschen (Ender) mieten sich junge Körper (Starters), um sich wieder an ihre eigene Jugend zu erinnern und Dinge zu erleben, die in deren Alter unmöglich sind. Und Callie, die Protagonistin, die einen kranken Bruder hat, sieht so eine Chance, an Geld zu kommen. Was ihr dann aber alles widerfährt, lässt auch den Leser staunen. Die Autorin versteht es, geschickt mit Vermutungen zu spielen, was mehr als spannend ist, da man nie weiss, was als Nächstes kommt. Und das Ende verspricht eine Fortsetzung, an der sie wohl schon arbeiten soll. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, wie es mit Callie weitergeht.

  • Gestern abend habe ich angefangen Starters zu lesen, nachdem es mir auf der Buchmesse ins Auge gefallen ist (übrigens ein sehr schönes Cover für die deutsche Buchausgabe). Heute habe ich den größten Teil des Buches in einem Stück verschlungen.


    Die Grundidee, die Körpervermietung, ist wahnsinnig interessant und spannend umgesetzt. Callie hat ihre Familie bei einem Sporenangriff verloren und um ihrem kranken kleinen Bruder die dringend nötigen Medikamente und Behandlungen besorgen zu können, vermietet sie ihren Körper an reiche Elders, die eine Menge Geld zahlen, um noch einmal für ein paar Wochen jung sein zu können. Dummerweise hat eine ihrer Mieterinnen ganz andere Pläne mit ihr, als Parties, Sport und Spaß. Als Callie viel früher als geplant wieder in ihrem Körper aufwacht, muss sie entscheiden, wem sie trauen kann und wie sie die restliche "Mietzeit" möglichst unbeschadet überstehen kann. Dank ihrer Mieterin ist das alles andere als einfach.


    Die Handlung des Buches ist wahnsinnig spannend, Callie ist ein nachvollziehbarer Charakter, der sich von einer Katastrophe durch die nächste boxen muss. Auch die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen. Leider war gerade Michael etwas blass gezeichnet. Schade auch, dass man so wenig über den Grund des Krieges, der alles erst ausgelöst hat, erfährt, und wie es dazu kam, dass die Waisenkinder schlechter als die meisten Haustiere behandelt werden. Am Anfang des Buches erfährt man in einem Nebensatz, dass es seit der Impfung der Menschen keine Schwangerschaften mehr gab. Die Kinder, die hier gejagt, vermietet, zur Zwangsarbeit gezwungen oder sich selbst überlassen werden, sollten doch eigentlich als ziemlich kostbares Gut betrachtet werden - wenn man sie schon als Gut betrachten muss.


    Die Dreiecksbeziehung Michael - Callie - Blake habe ich am Anfang mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen. Ob es nun die Tribute von Panem, Cassia und Ky oder eben "Starters" ist, eine Dreiecksbeziehung muss offenbar immer sein. Die letzten Seiten waren aber auch in Bezug auf diese Beziehung der Wahnsinn. :yikes


    Fazit: Die Geschichte ist wahnsinnig spannend, einige Wendungen wirklich überraschend und das Buch absolut empfehlenswert. Ich freue mich riesig auf den zweiten Teil und hoffe, dass es dann auch noch die ein oder andere Hintergrundinformation um Callies Welt gibt.

    ~Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.~


    Oscar Wilde

  • Rezension
    Die Geschichte:
    Starters spielt in einer Welt nach dem sogenannten Sporenkrieg, bei dem alle Erwachsenen gestorben sind, da die Impfung, die gegen die Sporen geholfen hat, nur an Kinder und alte Menschen vergeben wurde.
    So hat auch Callie keine Eltern mehr und auch sonst keine Angehörigen und muss sich mit ihrem Bruder Tyler alleine durchschlagen. Mit Michael, einem Freund, leben die Beiden in verlassenen Häusern und ernähren sich von Essenresten.
    Doch als sie auch ihre letzten Habseligkeiten verlieren und Tyler immer kranker wird, beschließt Callie ihren Körper an die Body Bank zu verkaufen. Bei ihrer dritten Buchung sollte sie einen Monat weg sein, wacht aber schon nach einer Woche auf und merkt schnell, dass das nicht ohne Grund passiert ist...


    Die Idee der Geschichte hat mich von Anfang an fasziniert und die Idee seinen Körper zu vermieten und nicht zu wissen, was währenddessen mit ihm passiert, finde ich einfach nur gruselig. Der Konflikt zwischen Kindern/Jugendlichen und alten Menschen, finde ich sehr gut dargestellt und nachvollziehbar.
    Starters ist der erste Band einer neuen Dystopie, die, wie es dafür typisch ist, eher eine düstere Grundstimmung vorweist.
    Es weißt dazu einen guten Spannungsbogen auf und hat mich direkt mitgerrissen. Emotionen und Dramatik kommen ebenfalls nicht zu kurz. Ich konnte bei den Geschehnissen richtig mitfühlen und habe das Lesen sehr genossen.


    Zwar kommen viele bekannte Elemente darin vor, die aber gut umgesetzt sind. Die Geschichte ist gut nachvollziehbar, weist nur vereinzelte Logikfehler auf, die mich aber beim Lesen nicht wirklich gestört haben.
    Allerdings hat mir die Liebesgeschichte zwischen Blake, einem reichen Jugendlichen, und Callie nicht wirklich gefallen. Die ist sehr oberflächig behandelt und bei mir ist der Funke dabei nicht übergesprungen.


    Die Protagonisten:
    Die Protagonisten Callie, Tyler und Michael finde ich sehr sympathisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzten. Callie tut alles, um ihrem kleinen Bruder das Leben leichter zu machen und lässt sich nicht unterkriegen.
    Über Blake erfährt man eigentlich sehr wenig und obwohl er eigentlich sympathisch dagestellt ist, konnte ich mich nicht so mit ihm anfreunden.
    Viele Protagonisten sind zwar insgesamt nur wenig ausgearbeitet und es fehlt ihnen an Tiefe, aber den Lesefluss stört das wenig.


    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist einfach gehalten und es ist alles gut erklärt, nimmt aber nicht zu viel Raum in dem Buch ein, so dass es langweilig wirkt. Es herrscht eigentlich durchweg Spannung vor und Lissa Price schafft es Emotionen in dem Leser hervorzurufen.


    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Mir persönlich etwas zu schlicht, aber dadurch, dass man das Gesicht nicht erkennt, wirkt es geheimnisvoll und macht neugierig.
    Der Titel wurde vom englischen Original übernommen und passt sehr gut, da die Kinder und Jugendlichen in dem Buch "Starters" genannt werden.
    Der zweite Teil wird dann "Enders" heißen. "Enders" werden die älteren Menschen genannt.


    Fazit:
    Eine sehr unterhaltsame, wunderbare Dystopie, mit einigen Logikfehlern, die aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch machen. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen und ich freue mich auf den 2. Teil.

  • Starters

    Autor(in): Lissa Price
    Verlag: ivi
    Seitenzahl: 399
    Preis: 15,99 Euro
    ISBN: 978-3-492-70263-8


    Gestaltung:
    Das Cover gefiel mir von Anfang an total gut, weil es wirklich etwas Besonderes ist und sich von den übrigen Cover, die momentan auf dem Markt sind, richtig abhebt. Insgesamt ist es sehr dunkel. Die Frau, die darauf abgebildet ist, ist nur schwach zu sehen, vor allem vom Gesicht selbst sieht man nichts, da dort Titel und Autor stehen. Das Cover wirkt sehr geheimnisvoll und macht damit so richtig neugierig auf dieses Buch.


    Story:
    Klappentext:
    „Die 16-jährige Callie verliert ihre Eltern, als eine unheimliche Infektion alle tötet, die nicht schnell genug geimpft werden – nur sehr junge und sehr alte Menschen überleben. Während die Alten ihren Reichtum mehren, verfallen die Jungen der Armut. Hoffnung verspricht die Body Bank, ein mysteriöses Institut, in dem Jugendliche gegen Geld ihre Körper verliehen können. Das Bewusstsein des alten Menschen übernimmt den jungen Körper für eine Zeit, um wieder jung zu sein. Doch bei Callie geht es schief: Sie erwacht, bevor sie erwachen darf – in einem Leben, das ihr völlig unbekannt ist. Anstelle ihrer reichen Mieterin bewohnt sie eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Bald aber findet sie heraus, dass ihr Köper zu einem geheimen Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss …“


    Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich zuerst, es würde mit einer netten Familiengeschichte beginnen, doch die Eltern von Callie und ihrem Bruder Tyler sind bereits an den Sporen gestorben und man wird sofort in Callies Leben hineingezogen. Man erfährt, wie sie um ihr und das Leben ihres Bruders kämpft und versucht ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Schnell gelangt sie dabei zur Body Bank und zu dem Entschluss, ihren Körper „zu verkaufen“, um mit dem Geld endlich ein Haus für sich und ihren Bruder kaufen zu können und ihnen so wieder ein sicheres Leben zu bieten.
    Doch leider läuft ihr Auftrag nicht so, wie er sollte, denn sie wacht plötzlich in einer fremden Welt auf, in der ihr Körper für einen Auftrag gemietet wurde, der so ganz und gar nicht in ihr Weltbild und zu ihrem Charakter passen will. Und als wäre das nicht genug, um ihre Welt auf den Kopf zu stellen und sie und ihren Bruder in Gefahr zu bringen, wird ihr nach und nach klar, dass hinter diesem Auftrag mehr steckt, als sie zuerst gedacht hatte.


    Charaktere:
    Callie ist ein junges Mädchen, das es alles andere als leicht hat. Ihre Eltern sind gestorben und auch sonst gibt es keine Verwandten, die sich um sie und ihren Bruder kümmern. Also übernimmt sie ganz alleine die Verantwortung für den 7-jährigen Tyler, was in diesen Zeiten sehr schwer ist. Sie sind obdachlos, haben kein Einkommen und müssen ständig auf der Flucht vor den Marshals sein, die sie in ein Heim stecken wollen. Callie nimmt alles auf sich, nur um ihren Bruder zu beschützen und ihm das Leben zu erleichtern. Dafür vermietet sie sogar ihren Körper, obwohl ihr nicht wohl dabei ist. Ihre eigenen Bedürfnisse stellt sie stets hinten an, wenn es um Tyler geht. Als sie dann zu früh aufwacht, bewahrt sie einen kühlen Kopf und denkt erst einmal nach, bevor sie handelt. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie bedacht an eine Situation herangeht und nicht mit dem Kopf durch die Wand wollte. Das machte sie mir wirklich sympathisch. Sie ist für ihr Alter schon richtig erwachsen, was ich sehr glaubwürdig fand, da sie ja schon einige Zeit ohne ihre Eltern zurechtkommen musste. Als dann Blake in ihr Leben trifft, merkt man jedoch, dass immer noch eine Jugendliche in ihr steckt, denn schnell verliebt sie sich in ihn und klammert sich regelrecht an die Hoffnung, endlich jemanden zu haben, der sie einmal ihre Sorgen vergessen lässt. Callie ist eine wirklich tolle Protagonistin, die zwar Heldenqualitäten hat, jedoch trotzdem menschlich bleibt.
    Blake, den Callie zwar recht früh kennen und auch lieben lernt, bleibt meist im Hintergrund. Man erfährt als Leser zwar einiges über seine Familiengeschichte, aber bis auf ein Date und ein paar kleinere Treffen bleibt die Liebesgeschichte doch eher im Hintergrund. Ich bin gespannt, wie sich diese Lovestory im zweiten Band entwickeln wird.
    Sehr schön fand ich die Rollen von Lauren und Madison. Diese spielen zwar auch nur eine Nebenrolle, entwickeln sich aber während der Geschichte richtig gut und sind mir sogar ans Herz gewachsen.
    Interessant gestaltet sich der „Old Man“, der Vorsitzende der Body Bank. Er ist richtig geheimnisvoll, niemand hat je sein Gesicht gesehen oder seine wirkliche Stimme gehört. Wer steckt wohl hinter dieser Maske?



    Schreibstil:
    Das Buch ist aus Sicht von Callie, als in Ich-Form geschrieben, was mir sehr gut gefiel, da ich mich sofort in sie hineinversetzen konnte. Zum einen muss sie sich wie eine Erwachsene benehmen, zum anderen ist sie doch nur eine Jugendliche. Lissa Price hat in meinen Augen dieses Bild von Callie sehr gut dargestellt.
    Aber auch die Welt der Enders und Starters wird dem Leser nahegebracht und das ohne lange Erklärungen. Zu Beginn dachte ich, man wird einfach in die Geschichte hineingeworfen, aber nach und nach bekommt der Leser immer mehr Informationen, die er dann zu einem Gesamtbild zusammenfügen kann.
    Doch die Autorin hat es auch geschafft, richtig Spannung aufzubauen. Zum einen hat Callie immer wieder „Black Outs“, in denen ihre Mieterin wieder die Kontrolle übernimmt und der Leser nicht sofort erfährt, was während dieser Zeit passiert ist. Zum anderen fügen sich die Ereignisse nur bruchstückhaft zusammen, so dass man erst nach und nach erfährt, was wirklich in der Welt der Enders und Starters vorgeht. Und selbst am Ende werden nicht alle Geheimnisse geklärt, denn Lissa Price hat z.B. den „Old Man“ in ihre Geschichte eingebaut, dessen wahre Identität niemand kennt und die auch im ersten Band noch nicht aufgeklärt wird. Ich war wirklich ab der ersten Seite gefesselt und konnte nicht aufhören zu lesen, ohne zu wissen, wie es endet. Leider war das Ende so spannend und mit einem sehr gemeinen Cliffhanger versehen, so dass ich jetzt ganz ungeduldig auf Band 2 warte.


    Fazit:
    Dieses Buch ist eines meiner Highlights bis jetzt. Ich war ab der ersten Seite total gefesselt von dieser originellen Dystopie und als es zu Ende war, war ich richtig traurig, dass ich nicht weiterlesen konnte. So warte ich jetzt voller Sehnsucht auf Teil 2.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.



    www.suechtignachbuechern.blogspot.de

  • Starters schwimmt momentan ganz oben mit der "Tribute von Panem"-Serie auf der Dystopie Welle und die zugrunde liegende Idee ist auch ganz hervorragend gelungen: nach einem 3. Weltkrieg, über den der Leser nicht all zu viel erfährt, ist die 16 jährige Callie allein für ihren kleinen, kranken Bruder Tyler veranwortlich.


    Als sie und ihr Freund Michael aus ihrem letzten Versteck verjagt werden und ihnen auch noch sämtliche verbliebene Habe genommen wird, bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihren Körper an die geheime Body Bank zu vermieten. Dabei wird eine ältere reiche Frau, eine sogenannte Elder ihren Körper übernehmen, um sich wieder jung zu fühlen. Schnell merkt Callie, dass da irgendwas schief gegangen sein muss, denn plötzlich kann sie die Stimme ihrer Mieterin in ihrem Kopf hören...


    Das alles verspricht also ein sehr spannendes Setting. Leider hat mir die Umsetzung dann doch nicht so gut gefallen. So gibt es einige Brüche und Wendungen in der Handlung, die ich nicht nachvollziehen konnte. Warum zum Beispiel hat Helena dann plötzlich doch entschieden, von ihrem ursprünglichen Plan abzusehen? Und warum bekommt Callie am Ende so viel Hilfe aus unerwarteter Richtung? Auch Callies Verhalten verstehe ich nicht so recht: klingt es am Anfang so, als wäre Michael ihr Freund, lässt sie ihn doch ganz schnell fallen, als auf einmal der ominöse Blake auftaucht. Das passte alles nicht so recht zusammen und die Geschichte ist für mich insgesamt einfach nicht rund.


    Der Erzählstil ist passend als Jugendbuch eher einfach gehalten, liest sich eben gut weg. Allerdings sollte man Bücher mit einem Ich-Erzähler mögen. Die Übersetzung war nicht immer ganz stimmig, so sind etliche Begriffe nicht korrekt ins Deutsche übersetzt, auch wenn man natürlich trotzdem vesteht, was gemeint ist.
    Insgesamt war ich etwas enttäuscht, die Leseprobe hatte mir nämlich außerordentlich gut gefallen.

  • Was würdest du machen, wenn dir nichts mehr geblieben ist? Wenn du jeden einzelnen Tag erneut ums Überleben kämpfen musst. Wenn du jeden Tag aufs Neue deinem kleinem Bruder versuchst ein Gefühl von Zuhause zu geben und dabei noch nicht mal weißt, wann ihr die nächste Mahlzeit finden könnt.
    Wie würdest du dich entscheiden, wenn dir jemand die Möglichkeit bietet all deine Sorgen zu vergessen? Wenn dir jemand so viel Geld bietet und du dafür nur deinen Körper zur Verfügung stellen musst.
    Würdest du es tun?


    Eine Welt in der es nur noch Starters und Enders gibt - junge und alte Menschen. Die Lebenserwartung liegt bei zweihundert Jahren. In dieser Welt lebt Callie, zusammen mit ihrem kleinen Bruder. Ihre Eltern sind schon vor Jahren gestorben, so wie die meisten Menschen auch. Sie versucht alles um sich und ihren kleinen, kranken Bruder vor dem Tod oder dem Kinderheim zu bewahren. So leben sie auf der Straße, müssen stehlen um wenigstens ein wenig Nahrung zu bekommen. Doch irgendwann muss Callie einsehen, dass sie so noch weiter machen können. Tyler braucht Medizin und ein wirkliches Zuhause. Sie entschließt sich ihren Körper zu vermieten - an die Body Bank. Ihr Körper wird von einer Enders gemietet, während ihr Bewusstsein eine Art Schlaf hält. Doch etwas verläuft nicht nach Plan. Auf unerklärlicher Weise wacht Callie während einer Vermietung auf und was sie da erfährt, hätte sie sich nicht in ihren kühnsten Träume vorstellen können.


    Mein erster Gedanke, als ich Starters beendet habe, war: Eine Cinderella-Story auf aller höchstem technischem Niveau.
    Das Buch war wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zu Anfang war ich sehr gespannt, wie die Umsetzung des Buches ist. Als ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, musste ich nämlich sofort an Seelen von Stephenie Meyer denken. Das Buch hatte ich regelrecht mit einem Atemzug aufgesaugt und hatte ein wenig Angst, dass Starters nur ein schwacher Abklatsch des Buches ist. Gottsei dank war es hier nicht der Fall!
    Callie ist ein sehr sympathischer Charakter und ich konnte sofort einen Bezug zu ihr finden. Ich konnte ihre Sorgen sehr gut nach vollziehen und auch ihre Handlungsweise, warum sie sich dazu entschieden hat ihren Körper zu vermieten.
    Auch die anderen Figuren in dem Buch waren gut heraus gearbeitet. Besonders die Enders, die in einem Starterkörper stecken, waren wirklich interessant zu verfolgen. Aber auch Blake ist etwas Besonderes und wirklich für eine Überraschung gut.
    Überhaupt war die ganze Welt, die Lissa Price erschaffen hat, überaus bemerkenswert. Nicht nur was den technischen Fortschritt anbelangt.
    Leider gab es ungefähr ab der Mitte des Buches eine kleine Flaute. Ich habe mich oft gefragt, worauf das alles hinaus laufen wird und fand es ein wenig langatmig. Da der Schreibstil wirklich leicht und locker zu lesen ist, war diese Flaute jedoch schnell weg gelesen. Denn das Ende hat es wirklich in sich.
    Ich war total perplex und sprachlos. Lissa Price schafft es wirklich den Leser auf eine völlig falsche Fährte zu locken und dann mit einem knaller Wendepunkt alles nochmals zu steigert.
    Das Ende war zwar an sich abgeschlossen, dennoch kann ich den zweiten Teil kaum erwarten. Es gibt einfach noch so vieles, was geklärt werden muss und auch Vermutungen, die beim Ende aufkommen sind, die sich hoffentlich bestätigen oder nicht bestätigen werden.


    Fazit:
    Starters ist ein gelungener Auftakt zu einer Trilogie, bei der man schon jetzt vermuten kann, dass die weiteren Bände noch so einiges zu bieten haben werden.
    Eine leicht, lockere Cinderella-Story auf hohem technischem Niveau.


    Von mir 8 Punkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Kurzbeschreibung (mit eigenen Worten)


    Nach einem verheerenden Sporenkrieg sterben in Amerika Millionen von Menschen, es bleiben nur die übrig, die noch rechtzeitig geimpft wurden und das waren wegen ihrer hohen Anfälligkeit für Krankheiten Kinder, Jugendliche und alte Leute. Die Folge: Es bleiben nur noch zwei Parteien übrig, die Starters und die Enders.
    Callie Woodland ist so ein Starter, der durch den Verlust ihrer Eltern ohne Rechte auf der Straße lebt und versucht, ihren kleinen Bruder Tyler am Leben zu erhalten. Als plötzlich ein verlockendes Angebot von einer sogenannten "Body Bank" kommt, muss sich Callie entscheiden,denn um das Geld zu bekommen, muss sie ihren Körper an Enders vermieten...


    Meine Meinung


    "Starters" von Lissa Price hat mich von der Geschichte und den Personen her nicht wirklich überzeugen können. Für mich war es stückweise etwas zu "Die Tribute von Panem"-mäßig und auch etwas zu "wunschträumerisch" (Schönheit, Reichtum und die große Liebe).
    Die Idee mit der Impfung allerdings, dass nur noch sehr junge und sehr alte Menschen überleben, fand ich sehr interessant. Dadurch war die Geschichte doch noch ein bisschen was eigenes und wirkte nicht durch und durch zusammengeschustert aus anderen.
    Mit Callie konnte ich mich nicht identifizieren, ich weiß gar nicht genau wieso, sie war mir aber teilweise etwas unsympathisch. Und stellenweise hatte sie mir ein bisschen zu viel Glück.
    Ihr Kumpel Michael erinnerte mich stark an Gale aus "Die Tribute von Panem", z.B. weil er sich um das Geschwisterkind der Protagonistin kümmert und auch in sie verliebt ist.
    Blake, der Schönling mit dem Callie so etwas wie eine Beziehung anfängt, wirkte für mich zu perfekt und das ganze Trara um die beiden kam mir zu schnell und unrealistisch vor.
    Allerdings gab es in der Geschichte auch Wendungen, die mich überrascht haben und die ich sogar irgendwie originell fand.
    Zum Ende hin passiert aber etwas zu viel auf einmal, dadurch hatte ich das Gefühl, die Autorin wollte die Geschichte schnellstmöglich beenden, um mit dem zweiten Teil anfangen zu können, für den ich allerdings fast gar kein Interesse verspüre.


    Fazit


    Die Story ist teilweise etwas verbesserungswürdig und kopiert, doch mit einigen durchaus interessanten Wendungen.
    Weiterempfehlen würde ich es persönlich allerdings nicht.

  • Inhalt
    Los Angeles in der Zukunft, nach dem Ende eines bakteriologischen Krieges im Pazifikraum, dem die Generationen zwischen 18 und ungefähr 70 Jahren zum Opfer fielen. Callie Woodland lebt wie viele jugendliche Waisen auf der Straße und muss jederzeit damit rechnen, von den "Marshals" gefangen und zwangsweise in einem Heim untergebracht zu werden. In dieser düsteren Zukunft scheint es keinen natürlichen Tod mehr zu geben. Die Bewohner werden 100 Jahre und älter. Ab und zu mieten sich die Wohlhabenden unter der Generation der "Enders" den Körper eines jungen Menschen, um sich der Illusion hinzugeben, selbst wieder jung und leistungsfähig zu sein. Die Armen unter den Enders müssen arbeiten und blockieren für Jahrzehnte die Arbeitsplätze in dieser dystopischen Gesellschaft. Callie muss dringend den Lebensunterhalt für sich und ihren jüngeren Bruder Tyler verdienen. Einzige Einnahmequelle für Jugendliche ist die - illegale - Vermietung ihres Körpers an die Body Bank der Firma Prime Destinations. Dass Callie plant, Geld zu verdienen, lässt vermuten, das auch nach dem Zusammenbruch der Zivilisation noch ein Austausch von Waren gegen Zahlungsmittel stattfindet. Callie erhält bei Prime Destinations einen Neurochip implantiert, damit eine Kundin ihren Körper mieten kann. Die Kontrolle über Callies Körper und ihre Hirnströme üben nun Fremde aus. Doch bei dem Projekt geht etwas schief; als Callie nach ihrem dritten Körperwechsel wieder zu sich kommt, steckt immer noch die Auftraggeberin in ihrem Körper fest. Helena Winterhell kann auf unterschiedlichen Wegen mit Callie kommunizieren und hat ihre jugendliche Stellvertreterin offensichtlich als Werkzeug für einen persönlichen und politischen Rachefeldzug gegen Prime Destinations eingeplant. Für die rein äußerlich jugendliche Callie eine lebensgefährliche Situation.


    Lissa Price deutet das Funktionieren ihrer dystopischen Gesellschaft nur kurz an. Da Callie in den vergangenen drei Jahren auf der Flucht vor den Marshalls auf der Straße lebte, wirkt es absolut glaubwürdig, dass sie als Icherzählerin kaum Informationen darüber hat, wie Volkswirtschaft und Zusammenleben der Starters und der Enders funktionieren. Bis auf technische Spielereien wie den Airframe und den holografischen Bilderrahmen scheinen Callies Zeitgenossen technisch wenig fortgeschritten zu sein. Autos z. B. werden noch immer mit einem Schlüssel gestartet.


    Fazit
    Callie erzählt ihre Geschichte in sehr einfacher Sprache aus der Ichperspektive mit Rückblenden in die Zeit vor dem Krieg. Dass das Bewusstsein der erzählenden Person zum Mieter des Körpers, einem alten Menschen in einem jungen Körper, gehören könnte, ist ungewöhnlich, lässt die aufällig schlichte, emotionslose Sprache Callies aber auch glaubwürdig wirken. Lissa Price verstösst in ihrem Buch für Jugendliche ab 14 durchgehend gegen die Regel "Show it, don't tell it!" Callie geht. Callie fährt. Callie sagt. Price sagt mir, dass Callie und Blake feurige Araberpferde reiten, kann mir das Feuer der Tiere jedoch nicht zeigen.


    "Blake und ich ritten auf feurigen Arabern mit glänzend braunem Fell über saftige Wiesen und an schäumenden Bächen vorbei in einen Kiefernwald. ... Wir begegneten keiner Menschenseele. Blake saß besser im Sattel als ich, aber er passte sich meinem Tempo an. Ich beließ es bei einem leichten Trab, um nur ja nicht zu stürzen und die kostbare Ware Körper zu beschädigen. Nach zwei Stunden zügelte Blake sein Pferd und stieg ab. "Hunger?", erkundigte er sich." (S. 121)


    Wie reitet ein Mädchen, das vorher einmal im Leben auf einem Reiterhof war, ein ihr fremdes, feuriges Araberpferd? Callie und Blake könnten ebensogut auf einem hölzernen Pferde-Dummy sitzen. "Wir saßen lange in der Sonne, unterhielten uns und lernten uns näher kennen." (S. 123) "Sie führten ein Streitgespräch." (S. 145) Mit ihren sterilen Szenen ohne Atmosphäre, Laute oder Gerüche erreicht mich die Autorin als Leserin nicht. Die Mängel des Originaltexts werden durch falsche Bezüge und Übersetzungsfehler noch verschlimmert. Für "Soda" als Getränk gibt es eine deutsche Übersetzung und für Pixel im Deutschen eine Mehrzahl.


    Zum Ende erfährt man etwas mehr über die gesellschaftlichen Zusammenhänge, die Spannung zieht zum Glück etwas an. Die Reduzierung des drängenden sozialen Problems (die Alten blockieren über Jahrzehnte die Arbeitsplätze, elternlose Jugendliche ohne Einkommen werden in die Illegalität gedrängt) auf den persönlichen Konflikt von Helenas "Mieterin" als Einzelkämpferin wirkt reichlich simpel, die Figuren bleiben klischeehaft.


    "Starters" verschenkt ein Szenario, das faszinierend sein könnte, wenn die Erzählweise des Buches nicht so überaus simpel wäre. Schade, dass Autorin und Verlag jugendlichen Lesern so wenig zutrauen. Wer aus sinnlicher Freude an der Sprache und an atmosphärischen Schilderungen liest, wird von Starters enttäuscht sein.


    4 von 10 Punkten

  • Simple Sprache, Logikfehler, verbesserungswürdige Geschichte, die Vorstellung, dass ein Jugendbuch schlicht gestrickt sein soll - ich danke euch allen für eure aufschlussreichen Rezis. Definitiv ein Buch, das ich von meiner Interessenliste getrost streichen kann. Hype hin oder her. :wave

  • Ich habe mir das Buch auf eine Empfehlung hin gekauft und sehr schnell durchgelesen. Die Handlung ist durchaus spannend, die Grundidee sehr gut.


    Dennoch, ich schließe mich den kritischen Meinungen an. Dreiecksgeschichte, überwiegend böse Alte die oft auch noch stinken (!) ... ab und an wirkt die Handlung auf mich konstruiert und künstlich. Mir gibt es ein wenig zu viel schwarz-weiß in diesem Buch, die Reichen sind superreich, das manche Enders arbeiten müssen kommt nur am Rande vor. Mir fehlt die Moral auf Seiten der Enders. Gibt es hier keine Bewegung, die sich aus Menschenliebe heraus für die Versöhnung der Generationen einsetzt? Das kann ich nicht glauben. Alles in allem werden die Dinge ein bisschen zu einfach gehalten. Das Ende ist auch sehr versöhnlich geraten. Wie so oft ärgert es mich, dass manche erklärende Dinge ausgelassen werden, um höchstwahrscheinlich zum Kauf des Nachfolgers zu animieren.


    Dennoch, das Buch ist gut zu lesen und für einen Jugendroman ganz in Ordnung. Sieht man mal von der Verklärung von Luxus und Reichtum ab ist es spannend und bietet einige Anlässe, gewisse gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu überdenken.

  • MIr hat das Buch sehr gut gefallen und ich war genau in der richtigen Stimmung es zu lesen.


    Es war an manchen Stellen für mich nicht ganz schlüssig, wie das Ganze funktionieren soll. Aber davon abgesehen fand ich die Grundidee sehr gut.


    Ich würde jetzt nicht mal von Verklärung in Bezug auf Luxus und Reichtum sprechen. Wenn man arm ist und um sein tägliches Überleben kämpfen , evtl. sich dabei noch um andere kümmern muss, ist der Gedanke an ein Bett schon purer Wahnsinn. Von Essen, Geld und Wärme mal ganz abgesehen. Reichtum muss nicht unbedingt materieller Natur sein. Ich fand es von daher sehr gut beschrieben.


    Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung 'Enders', die im November erscheinen soll.

  • Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...


    "Starters" ist ein weiteres Buch aus dem Dystopie-Genre, das jedoch dieses Thema ganz anders bearbeitet, als bisher bekannt. Hier beherrschen viele ethische Fragen die Handlung, die vorallem durch das Thema des Körpervermietens aufgeworfen werden. Diese werden auf eine interessante Weise in die spannende Handlung mit eingewoben, sodass eine tiefgründige und lebendige Story entstanden ist, die den Leser ab der ersten Seite mitfiebern lassen. Die Autorin hat eine atmosphärisch Dichte Geschichte verfasst, die niemanden kalt lassen wird, da "Starters" ebenso authentisch wie erschreckend zu lesen ist und die Frage aufwirft: Was wäre wenn?.
    Da der Leser ab der ersten Seite im Geschehen ist und durch viele überraschende Wendungen durch diese tolle Story geleitet wird, entsteht ein echter Pageturner, der viel Lust auf den zweiten und finalen Band "Enders" macht.


    Die starken Unterschiede zwischen den "Starters" und den "Enders" wurden von der Autorin hervorragend und glaubhaft ausgearbeitet. Die Verzweiflung der ärmeren "Starters", die aus ebendieser Verzweiflung nur den Ausweg der Body Bank sehen, sowie der Drang der "Elders" ewig jung zu bleiben und sich die jungen Körper zu mieten, erscheint stets realistisch und erschreckend zugleich.
    Callie erschien mir zu Beginn etwas naiv, was sich zum Glück jedoch im Laufe der Handlung gelegt hat und sie mir immer sympathischer wurde. Sie wird zu einem authentischen Charakter, der vielschichtig und einzigartig gestaltet wurde. Auch ihre "Mieterin" zeigt sich kämpferisch und versucht mit allen Mitteln die Machenschaften der Body Bank aufzudecken.


    Die Autorin bedient sich einer lebendigen und bildhaften Sprache, die angenehm leicht und flüssig zu lesen ist. Dadurch werden auch die Emotionen der Ich-Erzählerin perfekt transportiert und lassen den Leser durch die Seiten fliegen.


    Das Cover ist sehr eindrucksvoll gestaltet und meiner Meinung nach auch sehr passend. Der "Hüllencharakter" kommt sehr gut zum Tragen, ohne dabei die Handlung offen zulegen.

  • Die Body bank und was später noch so daraus erwächst, zum Glück ist es nicht möglich, denn die Vorstellung, dass sich reiche ältere Menschen auf diesem Weg den Traum von Jugend erfüllen, ist ja durchaus denkbar.
    Unlogisch fand ich, dass, wenn es nur noch alte und junge Menschen/Kinder gibt, diese nicht besser geschützt sind. Sobald kein Enders die Verantwortung übernimmt, werden den Starters Häuser und Eigentum abgenommen und dem Staat zugeführt....
    Auch ein Enders lebt ja nicht ewig und eigentlich müssten sie deshalb ganz besonders an jungen Menschen interessiert sein. Heime wie im 19. Jahrhundert passen da nicht so wirklich.
    Aber allein die Idee und die spannende Story haben mir, trotz einiger Logikfehler, sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

  • KLAPPENTEXT:
    Die 16-jährige Callie verliert ihre Eltern, als eine unheimliche Infektion alle tötet, die nicht schnell genug geimpft werden – nur sehr junge und sehr alte Menschen überleben. Während die Alten ihren Reichtum mehren, verfallen die Jungen der Armut. Hoffnung verspricht die Body Bank, ein mysteriöses Institut, in dem Jugendliche gegen Geld ihre Körper verleihen können. Das Bewusstsein des alten Menschen übernimmt den jungen Körper für eine Zeit, um wieder jung zu sein. Doch bei Callie geht es schief: Sie erwacht, bevor sie erwachen darf – in einem Leben, das ihr völlig unbekannt ist. Anstelle ihrer reichen Mieterin bewohnt sie eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Bald aber findet sie heraus, dass ihr Körper zu einem geheimen Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...


    AUTORIN:
    (Quelle: IVI)
    Lissa Price ist Drehbuchautorin und lebt nach mehreren Aufenthalten in Japan und Indien heute in Kalifornien. Ihr Roman „Starters“ ist das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Momentan arbeitet Lissa Price am zweiten Band unter dem Titel „Enders“ (erscheint im November 2012 bei IVI).


    EIGENE MEINUNG:
    Whow!! Ich habe „Starters“ beendet und bin immer noch ganz geflasht von dem unglaublich spannenden Debüt der Autorin Lissa Price. Eine Dystopie, die mich so gefesselt hat, dass ich alles um mich herum vergaß. In einem Rutsch habe ich das fast 400 Seiten dicke Buch gelesen, völlig gefangen von Idee, Handlung und Protagonistin Callie.
    In Amerika herrscht ein Krieg, in dem Dank einer Biowaffe mehr als ein Großteil der Bevölkerung ausgeschaltet wurde. Unbekannte Sporen haben vom menschlichen Körper Besitz ergriffen und diesen unschädlich gemacht bis zum Tod. Obwohl ein Impfmittel dagegen entwickelt wurde, konnten nicht alle Bewohner rechtzeitig gerettet werden, denn der Wirkstoff wurde vorrangig bei jungen und alten Menschen eingesetzt. Nun hat sich die Demografie des Landes völlig gewandelt. Es gibt fast nur noch sehr Alte und Kinder und Jugendliche, von denen viele Waisen sind und auf der Straße leben.
    So auch Callie und ihr kleiner Bruder Tyler, der, von den Sporen befallen, sehr krank ist und teure Medikamente benötigt. Das überaus großzügige Angebot der Body Bank Callies Körper für sehr viel Geld zu vermieten, kommt da genau richtig. Trotz starker Bedenken nimmt sie dieses an und findet sich schon bald in einem Machtkampf wieder, der ihre Fähigkeiten weit übersteigt.
    Der Buchhandel quillt derzeit sicher über vor Dystopien und es ist gar nicht so einfach, daraus eine Geschichte zu fischen, die sich von den anderen abhebt, nichts nacherzählt und den Leser fesseln kann. Lissa Price ist dies definitiv mit Bravour gelungen.
    Die Idee für einen Obolus in einen jüngeren Körper zu schlüpfen, um weitere Jahre der Jugend genießen zu können, ist ebenso abartig und krank wie faszinierend zugleich und passt ein wenig zu dem Wahn ewig jung und schön auszusehen, der auch in der Realität herrscht. Wie weit sind Menschen bereit für ihr Aussehen, für ein anderes Lebensgefühl zu gehen? Wo bleiben Menschlichkeit und Mitgefühl, wenn Körper einfach so ausgetauscht werden können und nur noch derjenige zählt, der es sich leisten kann? Kann man sich alles erlauben, nur weil man Geld und Macht hat?
    Callie landet in einer regelrechten Scheinwelt. Nichts ist wie es zu sein vorgibt. Junge Menschen sind eigentlich Alte, Feinde Freunde oder Freunde Feinde. Sie weiß nicht mehr wem sie noch trauen kann und gerät zwischen politische Machenschaften, von denen sie besser die Finger ließe.
    Die Schreibe der Autorin ist atmosphärisch dicht, bedrückend und dennoch sehr klar und deutlich. Schonungslos behandelt sie nicht nur die mutige Protagonistin Callie, sondern auch die Nebencharaktere. Atemraubende Spannung und eine Liebesgeschichte, der es weder an Romantik, noch an den üblichen Wirrungen fehlt runden „Starters“ zu einem wahren Pageturner ab.
    Ich behalte mir dennoch vor ein klein wenig an der vollen Punktzahl abzuziehen, da es die ein oder andere winzig kleine Schwäche in der reibungslosen Durchführung gibt und ich für den Folgeband „Enders“, der im November ebenfalls im Verlag IVI erscheint und den ich am liebsten direkt im Anschluss gelesen hätte, gerne noch ein bisschen Spielraum nach oben haben möchte. Ein großes Plus ist jedoch das Cover des Umschlags, das mich vom ersten Blick an faszinierte und das in seiner klaren und kühlen Gestaltung wunderbar Atmosphäre und Aussage des Buches wieder spiegelt.


    FAZIT:
    Düster, fesselnd und Nerven aufreibend ist es Autorin Lissa Price gelungen jede Faser meines Körpers in ihren Debütroman „Starters“ hinein zu ziehen und mich von der ersten bis zur letzten Seite mit Spannung mit zu reißen. Ich will mehr, mehr, mehr!!!

  • „Starters“ ist in sehr einfachem Schreibstil verfasst. Protagonistin Callie erzählt aus der Ich-Perspektive heraus, was leider nur eine einseitige Sichtweise auf die Geschehnisse zulässt. Die Grundidee ist toll, auch wenn man über die geschichtlichen Hintergründe sehr wenig erfährt. Bei genauerem Hinsehen hat die von der Autorin erdachte Konstruktion einige Schwachpunkte. Schenkt man dem aber keine Beachtung, hat man eine spannende Geschichte vor sich. Stellenweise liest sich das Buch wie ein Märchen, wobei die Formulierung dann nicht „Es war einmal …“ heißen müsste, sondern „Es wird einmal …“.


    Gefallen hat mir an Callie, dass sie ein starker und zupackender Charakter ist. Ansonsten gibt es mir zuviel Schwarz-Weiß-Malerei bei den Figuren. Die eingebaute Liebesgeschichte ist sicher dem Alter der Zielgruppe geschuldet, ich fand sie nicht sehr gelungen. Irgendwie ging mir das alles viel zu fix (siehe oben, Stichwort Märchen).
    Das Ende schreit geradezu nach einer Fortsetzung, ich glaube allerdings nicht, dass ich sie noch lesen werde.