Kurzbeschreibung
Aus seinem Mund ergießt sich ein Schwall Blut. Es ist kaum zu verstehen, was der junge Chinese flüstert. Nur dass seine letzten Worte von entscheidender Bedeutung sind, ist den Polizisten instinktiv klar. Kurz darauf wird in einem Waldstück bei London eine weitere schrecklich zugerichtete Leiche gefunden – das geheime Europol-Team beginnt zu ermitteln. Was treibt die Drahtzieher der beiden Morde an? Europol tappt im Dunkeln. Nur eines wird den Ermittlern immer klarer: Die Dimension dieser Verbrechen lässt selbst den Erfahrensten unter ihnen den Atem stocken. Brisant, packend und so erschreckend realistisch, dass Sie die Nachrichten in Zukunft mit anderen Augen sehen werden.
Über den Autor
Arne Dahl, geboren 1963, hat mit seinen Kriminalromanen um den Stockholmer A-Team eine der erfolgreichsten Serien weltweit geschaffen. Nach neun Bänden, zuletzt unter anderen »Totenmesse«, »Dunkelziffer« und »Opferzahl«, von denen sich allein in Deutschland über eine Million Exemplare verkauften und für die er international zahlreiche Auszeichnungen erhielt, ist »Gier« der Beginn einer neuen Thrillerserie. Arne Dahl lebt mit seiner Frau in Stockholm und schreibt am zweiten Fall für das Europol-Team.
Meine Meinung:
Diese Bewertung muß ich im Grund in zwei Teile teilen, denn die ersten zwei Drittel dieses Buches haben mich vom Hocker gerissen. Spannung, eine sehr intelligente und anspruchsvolle Story, tolle sehr gut gezeichnete Figuren und davon so viele, daß man seine Sympathieträger auf jeden Fall darunter findet, aber dann im letzten Drittel nur noch kruder Mist. Ehrlich, das war gar nichts mehr, Luft raus, Geschichte vergeigt und ich wage zu behaupten, daß hier selbst Autor und Lektorat den Faden verloren hat, wer eigentlich mit wem und warum und überhaupt und was Glencoe mit der ganzen Sache zu tun hatte, das erschließt sich wohl auch nur Arto Söderstedt.
Fakt ist, Dahl hat eine fantastischen Einstieg, einen mitreißenden Mittelteil und ein einfach nur bescheidenes Ende fabriziert. Er hat in diesem Buch aus meiner Sicht zu viel miteinander verquicken wollen, 9-11, Mafia, Umweltraubbau, Korruption, Kinderpornografie, Ausbeutung, Wirtschaftskriminalität, das war für mich schlicht und ergreifend ein wenig zu viel. Zu viel, um nachvollziehbar zu bleiben, zu viel, um noch zu unterhalten und zu viel, um eine stimmige Auflösung zu finden.
Grundsätzlich löst er durch seine Geschichte sehr viele Denkanstöße aus, seine Figuren sind gewohnt gut gezeichnet und der Spannungsbogen ist auch da, so daß also wirklich 2/3 des Buches eigentlich einfach nur grandios sind. Der Schlußteil ist aber für mich so unstimmig, so zusammengepuzzelt und so unbefriedigend, daß ich mich zu mehr als einer mittelmäßigen Bewertung, trotz des ausgesprochen guten Lesevergnügens bei mehr als der Hälfte des Buches, einfach nicht durchringen kann und selbst diese Bewertung ist schon mit sehr großem Wohlwollen dargestellt.
Andererseits animiert mich gerade diese wirklich gute Erzählweise dazu beim nächsten Buch um die operative Einheit von Europol doch noch mal einen Versuch zu starten, vielleicht wird das dann der ganz große Wurf?