Das elfte Gebot: Israel darf alles - Evelyn Hecht-Galinski

  • „Das elfte Gebot: Israel darf alles“ (Evelyn Hecht-Galinski) / Buchtipp von Harry Popow


    Wer wagt es, eine „HEILIGE KUH“ zu kritisieren, auch wenn sie furchterregend um sich beißt? Nein, das wagt kaum einer. Erst recht nicht eine gewisse „Anstalt“, deren Auftrag es ja ist, ihre „geistigen“ Abfälle in die Ätherwelt zu schleudern. So am Abend des 30. März. (Gemeint ist die Meldung über den „Marsch auf Jerusalem“, an dem sich Zehntausende beteiligten.) Da wenden sich die von der „KUH“ Geschädigten, die jahrelang Drangsalierten, Entrechteten und Entmündigten in einer Demonstration gegen diese Knechtschaft, auch mit Steinwürfen… Was aber holt die „Medien-Anstalt“ vor die Kamera? Lediglich die Klamotten werfenden „Randalierer“. Sie macht aber keine Anstalten, den eigentlichen Urheber zu benennen. Die „HEILIGE KUH“ bleibt ungeschoren. Sie darf alles…!


    Auch Israel darf alles? Reden wir doch Klartext. So, wie es Evelyn Hecht-Galinski immer gekonnt und mutig macht. In ihren Texten, Schriften, Büchern. Letztens auch in ihrem neuesten mit dem Titel „Das elfte Gebot: Israel darf alles. Klartexte über Antisemitismus und Israel-Kritik.“


    (Palmyra Verlag 69117 Heidelberg 2012, ISBN 978-3-930378-86-9, 224 Seiten.)


    Wenn die Autorin den Staat Israel in den Fokus nimmt, dann bestreitet sie nicht dessen längst anerkannte Existenz. Vor allem geschichtlich bedingt, wer wüßte das nicht. Nein, sie empört sich über das Unrecht, das von ihm ausgeht. Doch kommen wir zur Sache: Auf 224 Seiten und in vierundvierzig kurzweiligen Texten – Artikel, Reden, online-Beiträge – prasseln dem Leser Fakten, Fakten und nochmals Fakten sowie Namen und Orte entgegen. Sie entlarvt das völkerrechtswidrige Tun Israels gegenüber den Palästinensern. Sie sticht zu, wenn es nötig ist, sie analysiert genau, sie betrachtet die Konflikte komplex, sie schlägt einen Bogen zur Mitverantwortung der nur zuschauenden Welt, besonders der Deutschen. Sie wehrt sich entschieden gegen den Vorwurf des Antisemitismus, sie attackiert sogenannte kleinkarierte Wadenbeißer, die unter der vorgegebenen „Staatsräson“ sich den Israelis anbiedern. Und sie wirft dies schmähliche Gebaren nahezu allen etablierten deutschen Parteien vor. Lob und Dank, begleitet von Herzenswärme, findet sie für Gleichgesinnte, die im Namen des Völkerrechts und der Humanität an der Seite Palästinas stehen, die mit Recht Widerstand leisten, ohne auch deren Fehler zu übersehen und kleinzureden.


    Sie, eine Deutsche mit jüdischer Herkunft. Sie, die Tochter des einstigen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski (1912-1992). Ihr Motiv: „Ich habe mir das Lebensmotiv meines Vaters zu eigen gemacht: ´Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen.´“


    Leuchten wir näher in den Text hinein. Mit welcher Herzenswärme, mit wieviel verinnerlichter Menschlichkeit die unabhängige parteilose Bürgerin das Leid der Palästinenser beschreibt -, das geht einem sehr nahe. Es gehe um einen Konflikt, schreibt sie, „der eigentlich gar keiner zu sein bräuchte, da Israel ganz relaxt in den anerkannten Grenzen von 1967 völkerrechtskonform in Frieden mit seinen Nachbarn existieren könnte.“ (S.36) Sie schreit es heraus: Zwischen 1967 und 1994 wurden etwa 140 000 Palästinser vertrieben, indem ihnen das Aufenthaltsrecht entzogen wurde. 14 000 Einwohnern Ostjerusalems ging es ebenso. Die Siedler – über 300 000 - kontrollieren bereits 42 Prozent des Palästinensergebietes. 2700 neue Wohneinheiten seien geplant. (S. 51) Man spreche von einem „größten Freiluftgefängnis der Welt“. (S. 96) Nicht zu vergessen die „über 10 000 palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen – unter ihnen auch Frauen, Kinder und alte Menschen.“ (S. 132) Seit 1967 wurden 700 000 Menschen verhaftet, die zum Teil bis heute auf ihre Gerichtsverfahren warten. Warentransporte würden nur nach „Lust und Laune“ nach Gaza reingelassen. Gewährleistet seien weder Strom noch Wasser, noch medizinische Versorgung. 40 000 Kinder seien nicht eingeschult worden, da Schulen wegen fehlenden Baumaterials nicht gebaut werden konnten. (S. 97) „1,5 Millionen eingeschlossene Palästinser im Gaza-Streifen und 1400 Tote bei der ´Operation Gegossenes Blut´klagen uns an“, schreibt die Autorin (S. 28) Die Unterschiede zwischen palästinensischen Dörfern und den jüdischen Siedlungen: Wellblechhütten, Zelte, Geröllstraßen und Schlamm. Daneben: Geteerte Straßen, Blumenbeete und Palmenhaine. (S. 212)


    Israel, so charakterisiert die deutsch-jüdische Querdenkerin den Staat, sei heute keinesfalls das arme kleine, von Feinden umzingelte Land. Im Gegenteil, es gehöre zu den hochgerüsteten Militärmächten, die sich nicht scheuen, anderen Staaten mit einem Präventivschlag – auch atomar – zu drohen. (S. 18) Israel existiere seit 63 Jahren auf ehemaligem palästinensischem und seit 44 Jahren auf unrechtmäßig dazugeraubtem Land. (S. 137) Es hält dies Land widerrechtlich besetzt und den Palästinensern entzieht es seine grundlegenden Rechte, seine Freiheit und Unabhängigkeit. Das gehöre vor das Haager Kriegstribunal, so Evelyn Hecht-Galinski. (S. 22) Israel schaffe Tatsachen mit der „Abrissbirne“, aber man siedelt und baut weiter, die „ethnische Säuberung“ halte an. (S. 35) Über 50 000 neue Wohnungen – natürlich nur für jüdische Käufer und Mieter. Palästinenser brauchen keine Wohnungen. Für sie wurden seit 1967 nur circa 600 Apartements gebaut, obwohl mindestens 40 000 gebraucht werden. Eine weitere Enthüllung: Israel sei ein Meister im Tarnen und Verschleiern, wenn es zum Beispiel um das Atomprogramm in Dimona geht, meint die Autorin. Israel findet Unterstützung von AIPAC, der größten Israel-Lobby in den USA. Jahresbudget: 70 Millionen US-Dollar. (S. 116) Auf Seite 210 warnt die Autorin vor einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Iran. Und sie läßt daran keinen Zweifel: Dieser Angriffskrieg wäre nur möglich auch durch die Waffenlieferungen der Schutzmacht USA. (S. 210) Sie nimmt kein Blatt vor den Mund besonders gegenüber den Deutschen. Dem Verteigungsminister hält sie vor, folgende Aussage von Kanzlerin Merkel als unzutreffend ungenügend entkräftet zu haben: Sie habe geäußert, die Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson zu betrachten, und das Deutschland im Ernstfall bereit sei, Israel, wenn es den Iran angreifen sollte, zu unterstützen. Und wer klagt die Hamas einseitig als schuldig an? Frage an die Kanzlerin: Verwechseln sie da nicht Ursache und Wirkung? Die vollständige Blockade sei die Ursache, die Wirkung sind die Kassam-Raketen. (S. 19) Das Grundgesetz bezeichnet die Deutsch-Jüdin als Makulatur, mit der proklamierten Staatsräson nicht vereinbar. Weiter: Die würdigste Form der Holocaust-Erinnerung: Sich das Recht nehmen als Deutsche, aktuelle Verbrechen anzuprangern. (S. 43) Die scharfsichtige Autorin polemisiert, es gehe nicht darum, einseitig und parteiisch zu sein, sondern um Recht und Unrecht. Mit der angeblichen „Selbstverteidigung“ Israels, verhöhne es die Völker. Wenn Politiker Verbrechen gegen die Menschlichkeit rechtfertigen, dann geißelt sie deren „vorauseilenden Gehorsam“. (S. 93) Jede Israel-Kritik sei als Antisemitismus zu bewerten? Wörtlich dazu Evelyn Hecht-Galinski: „Ich bemerke auch immer mehr, daß diese schleichende Politik der Verdummung in Deutschland ihre Wirkung zeigt. Die Bevölkerung weiß immer weniger über die wirklichen Zusammenhänge dieser politischen Intrigen Bescheid.“ (S.129)


    Und sie, die enorm treffend komplex denkt, scheut sich auch nicht, die tieferen Ursachen ohne Wenn und Aber beim Namen zu nennen: Sie kreide die Verlogenheit der gesamten westlichen Politik in dieser Region an, die „primär von Wirtschaftinteressen bestimmt ist“. (S. 112) Sie warnt, durch die Menschen- und Völkerrechtsverletzungen sowie die Kriegsdrohungen und Angriffe, die man dem jüdischen Staat durchgehen läßt, „wird die internationale Politik massiv in Gefahr gebracht“. (S. 195) Wer wundert sich da, wenn sich die deutsch-jüdische Aktivistin und scharf politische Seherin für diesen Staat Israel schämt, der nicht in ihrem Namen spricht und handelt.


    Ihre Sprache: Locker, sehr persönlich, sehr emotional, überaus engagiert, teilweise mit Wut im Bauch – warum nicht? Es überwiegen kurze Sätze mit hoher Anschaulichkeit. Dafür sorgen u.a. die immer wiederkehrenden bohrenden Fragen – an die Politik, an die Bürger, an sich selbst.


    Im Nachwort stellt Gilad Atzmon fest, die Humanistin Evelyn Hecht-Galinski erhebe ihre unschätzbare Stimme nicht als Einzelperson, sondern „gesellt sich zu der wachsenden Zahl von Juden, die sich von ´Stammesdenken´, Chauvinisnus, Überlegenheitsdünkel und Auserwählten verabschiedet haben“. (S. 217) Nicht zuletzt empört sich die Autorin auch mit Stephané Hessel gegen gegebene gesellschaftliche Zustände. (S. 121)


    Wer ihr Buch gelesen hat, wird es bereichert zunächst zur Seite legen – erkenntnismäßig, gefühlsmäßig. Und wiederholt hineinsehen müssen, wenn „Anstalten“ wieder einmal die Wahrheit auf den Kopf stellen. Ganz gewiß wird diese Lektüre der mutigen und politisch hellwachen Kassandra ebenso für Anbeter der „HEILIGEN KÜHE“, für Politiker mit „vorauseilendem Gehorsam“, wie die Autorin schreibt, ein wahrer Genuß sein. Mögen diese dabei die Gardinen an ihren Fenstern zuziehen…Noch!!


    Mein Blog: http://cleo-schreiber.blogspot.com/

  • Harry Popow



    kannst Du bitte in die Titelzeile den Titel des Romans schreiben, statt selbst einen Titel zu entwerfen, sowie den namen der Autorin? Dann finden interessierte Leserinnen und Leser hier im Forum das Buch nämlich schneller.
    Im weißen Feld dann bitte die ISBn eintragen, dann sieht man auch, welches Buch Du meinst.


    Ansonsten danke für die Buchvorstelltung. Ich warte auf das Buch seit letzten Oktober, da wurde es zum erstenmal angekündigt.
    Fein, daß es endlich da ist!



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Die Autorin ist ein echt schlimmer Finger....


    Schaust du hier...


    Wunderbar in diesem Zusammenhang die Äußerung von Broder:


    "„Jeder kölsche Jeck mit zwei Promille im Blut würde sogar an Weiberfastnacht erkennen, dass Frau EHG eine hysterische, geltungsbedürftige Hausfrau ist, die für niemanden spricht außer für sich selbst und dabei auch nur Unsinn von sich gibt. Ihre Spezialität sind antisemitisch-antizionistische Gedankenlosigkeiten …“


    Wo er recht hat der Broder - da hat er recht. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von rienchen


    ...hat er denn überaupt schon mal recht gehabt? :wow


    Ich gebe zu, das Broder sehr polarisiert. Aber vieles von dem was er sagt, auch wenn es oftmals sehr überspitzt ist, kann ich ohne Wenn und Aber unterschreiben.


    Und deine Frage kann ich insofern mit einem "Ja, sehr oft..." beantworten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Ich gebe zu, das Broder sehr polarisiert. Aber vieles von dem was er sagt, auch wenn es oftmals sehr überspitzt ist, kann ich ohne Wenn und Aber unterschreiben.


    Hm, ich habe so meine Probleme mit ihm und seiner Ausdrucksweise. Wenn ich da an seinen Kommentar zum Organspendeausweis denke...das war mehr als polarisierend. Wenn ich überhaupt was Gutes an seiner Art sehen kann dann ist es die Tatsache, dass er mit seinen Überspitzungen Diskussionen auslöst und Köpfe zum Heißqualmen bringt. Etwas ins Gespräch zu bringen, kann auch positiv sein.


    Ansonsten sehe ich Herrn Broder sehr sehr zwiespältig, nix für ungut. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • rienchen


    Broder war ein guter Journalist, mit durchaus eigenen Gedanken, die in der BRD seit den 1970ern viele wichtige Diskussonen angestoßen haben. Er hat sich in den letzten gut 15 Jahren jedoch über das Thema 'Antisemitismus' immer stärker in eine Paranoia verstrickt, aus der er nicht mehr herausfindet.
    Es ist traurig, anzusehen, was aus ihm geworden ist.


    Ein Problem gab es bei ihm aber immer schon, er kommt mit Frauen nicht zurecht. Sexistische Äußerungen rutschten ihm immer leicht aus der Feder.
    Beides, sein Sexismus und die Antisemitismus-Paranoia werden mit zunehmenden Alter leider nicht schöner.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • magali :


    Du drückst das aus, was ich empfinde, ohne es ausdrücken zu können. :)


    Ich kenne von ihm allerdings nur das zurückliegende Jahrzehnt. (was auch reicht- liegt mir auf der Zunge)


    Und dieser Kommentar über die "geltungsbedürftige Hausfrau" reicht mir eigentlich auch schon wieder, um ihn nicht weiter ernst zu nehmen. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von magali



    Broder war ein guter Journalist, mit durchaus eigenen Gedanken, die in der BRD seit den 1970ern viele wichtige Diskussonen angestoßen haben. Er hat sich in den letzten gut 15 Jahren jedoch über das Thema 'Antisemitismus' immer stärker in eine Paranoia verstrickt, aus der er nicht mehr herausfindet.
    Es ist traurig, anzusehen, was aus ihm geworden ist.


    Es ist einfach nur traurig. Und schon wieder müssen sich die Juden in diesem Land rechtfertigen. Und wenn sie sich wehren, dann wird ihnen eine Paranoia unterstellt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Eine antiisraelische Demagogin und ein elementarjüdischer Polarisierer, in ewiger Feindschaft verbunden, treffen aufeinander. Was soll wohl dabei Erhellendes herauskommen?
    Es macht keinen Sinn, sich auf die Seite der einen oder des anderen zu schlagen, wenn man versucht, die enormen Widersprüchlichkeiten in diesem Thema zu verstehen. Wer um Ernsthaftigkeit und Unvoreingenommenheit in der Diskussion auf diesem schier aussichtslos komplexen und emotionsüberfrachteten Feld bemüht ist, sollte sich nicht zu sehr auf das Urteil der Extremen beider Lager stützen, finde ich.

  • Schreibt einer, der in einem anderen Thread erzählt hat, daß er Dienstzeit bei der NATO verbracht hat.
    Die neutralste Organisation von allen.


    :rofl



    Nach meiner beträchtlichen Erfahrung mit dem Thema nennen immer diejenigen diese Problematik 'schier aussichtslos' und 'emotionsüberfrachtet' und fordern 'Unvoreingenommenheit', die sich keinen Pfifferling um eine Lösung scheren, weil ihnen die Lage genau so tödlich, wie sie ist, bestens ins Weltbild paßt.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • Seien wir froh, dass es die NATO gibt. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass es keinen dritten Weltkrieg gegeben hat. Und das ist ausschließlich der Besonnenheit der NATO zu verdanken.


    Und die NATO hat auch die Menschen geschützt, deren "Lebensinhalt" es war, gegen sie zu polemisieren. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von magali
    Schreibt einer, der in einem anderen Thread erzählt hat, daß er Dienstzeit bei der NATO verbracht hat.
    Die neutralste Organisation von allen.
    Nach meiner beträchtlichen Erfahrung mit dem Thema nennen immer diejenigen diese Problematik 'schier aussichtslos' und 'emotionsüberfrachtet' und fordern 'Unvoreingenommenheit', die sich keinen Pfifferling um eine Lösung scheren, weil ihnen die Lage genau so tödlich, wie sie ist, bestens ins Weltbild paßt.
    magali


    Warum löst eigentlich bei dir, liebe(r) magali, fast jeder Versuch, eine Diskussion zu versachlichen, diese reflexartigen Ausfälle hervor? Niemand - schon gar nicht ich - macht dir doch deine "beträchtlichen Erfahrungen" streitig. Du kommst halt auf deren Basis zu extremeren Schlussfolgerungen als andere. Das ist dir doch unbenommen. Aber musst du deshalb andere Diskutanten sofort persönlich angreifen, weil deren Beiträge nicht in dein Weltbild passen? Was hast du dagegen, dass ich sage, weder Hecht-Galinski noch Broder hätten die Wahrheit gepachtet und man käme in der Diskussion weiter, wenn man sich nicht auf ihre jeweiligen extremen Positionen bezöge?
    Es ist schiere Anmaßung von dir, anderen zu unterstellen, dass sie sich "keinen Pfifferling um eine Lösung scheren" oder dass eine tödliche Lage "bestens in ihr Weltbild" passe, weil sie nicht deine Meinung teilen.


    Nimm doch einfach mal ein paar Fakten zur Kenntnis:
    1. Die NATO ist keine neutrale Organisation und hat diesen Anspruch nie erhoben - wie sollte ein Verteidigungsbündnis das auch können?
    2. Wer in der NATO gearbeitet hat, bringt in der Regel genausoviel persönliche Neutralität in der Beurteilung politischer Vorgänge auf wie jede militante "Friedenstaube" - nämlich keine.
    3. Viele, die den Wehrdienst nicht verweigert haben, taten das ebenfalls nach gründlicher Gewissenserforschung.
    4. Der Kommunismus hat sich als Werteordnung zumindest in unserem Teil der Welt nicht durchsetzen können. Daran trägt die NATO erheblichen Anteil.


    Ich vermute, dass Punkt 4 einen gewissen Einfluss auf unsere abweichenden Wertschätzungen des Atlantischen Bündnisses hat.
    Nur eine Vermutung ... :-)


    Liebe Grüße von

  • Zitat

    Eine antiisraelische Demagogin und ein elementarjüdischer Polarisierer, in ewiger Feindschaft verbunden, treffen aufeinander. Was soll wohl dabei Erhellendes herauskommen?


    Ich wollte grade luftholen zum Loswettern, aber dann kam mir der Gedanke, dass Du nur Broder/ Hecht- Galinski meinen kannst. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Jahu, Voltaire.


    Dieses Broder-Zitat weiter oben im Thread könnte man auch direkt auf ihn selbst anwenden, indem man "Hausfrau" gegen "Pantoffelheld" und die Adjektivaufzählung am Ende austauscht. Broders professionelle Selbstinszenierung ähnelt derjenigen von Standup-Comedians, die erst jahrelang nach einer Entertainmentnische suchen und dann bis zum Lebensende im hängenden Strickpulli oder mit spitz gescheiteltem Pony auftreten.


    Das zwölfte Gebot: Nimm das Wort "Israel" in einem beliebigen Zusammenhang den Mund und zähle anschließend die Sekunden, bis Du "Antisemit" genannt wirst. Die Wahrscheinlichkeit, dass derjenige, der Dich so betitelt, Broder heißt, ist je nach (Deinem) Bekanntheitsgrad nahe 1,0.

  • Dieter Neumann


    jemand, der Frau Hecht-Galinski als 'antiisraelische Demagogin' bezeichnet, ist keiner, der zur Versachlichung der Diskussion beiträgt.
    Zudem gab es hier keine Diskussion, im Gegenteil war der Thread wieder ruhig geworden.


    Kurz: Du hast gezündelt.
    Das ist etwas, das in Threads zu Israel/Palästina geradezu reflexartig passiert. Es stört mich.



    Ach, so: ich bin ein Meeedchen. Und eine Brille trage ich auch.
    Ich bin einfach zu gemein. :grin




    rienchen


    Du bist so lieb! :knuddel1
    Hast Du gedacht, er meint mich? In dem Fall hätte ich doch gar nichts gesagt.
    :lache



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ja, der gute Voltaire ist ein Fuchs. Natürlich war für mich klar und deutlich, wer zwischen den Zeilen ... äh ich meine, wirklich gemeint war. Insofern musste ich ebenso wie rienchen erst einmal Luft holen. Aber nun ist die Luft raus, ich habe mich wieder beruhigt und kann entspannt auf die Nettigkeiten warten, die da noch kommen mögen.