'Der Anwalt des Königs' - Kapitel 14 - 20

  • Warum denkt eigentlich keiner an den Arzt- Er könnte Broderick doch problemlos Gift zugesteckt haben.


    Ich frage mich immer noch, ob das Ganze nicht ein abgekartetes Spiel von Broderick ist um verlegt zu werden. In diesem Abschnitt passierte bei ihm ja nicht mehr viel.


    Und der König reiht sich nahtlos in die Reihe der Widerlinge.
    Das Bein war doch schon Thema im letzten Band, oder?


    Insgesamt sehr viel Zeit-Kolorit – keine Zeit in der ich gerne gelebt hätte (aber ein Grillfest mit einem geratenen Ochsen, das wäre schon mal was)


    Und Matthew ist immer noch in Gefahr und eigentlich weiß keiner so richtig warum.


    Eigentlich dürfte das Verschwinden der Papier nichts mit den Revolutionären zu tun haben. Wenn hier wirklich der Anspruch des Königs widerlegt werden kann, dürften sie doch daran interessiert sein, das es bekannt wird.


    Also müsste die Attentate auf Matthew aus dem Umkreis des Königs und seines Hofstaates kommen, denn nur hier kann man wirklich nicht wollen, dass so etwas bekannt wird.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Broderick selbst scheint zu wissen, wer ihn vergiften wollte, verrät aber nichts, ausser, dass es der König gewesen sein soll. Schon gut möglich, dass eine Taktik von Broderick selbst dahinter steckt, z. B. um verlegt zu werden. Oder dass er sterben wollte, um der Folter zu entgehen und seine Geheimnisse zu wahren. Am Ende steht für ihn ja wohl sowieso der Tod, oder?


    Wrenne erzählt seine traurige Geschichte. Ich hab mich schon gewundert, dass er nach der Begegnung mit dem König einfach so weg war – er ist also plötzlich krank geworden. Hoffentlich nichts akut Dramatisches! Er scheint ja todkrank zu sein und will sich unbedigt mit seinem Neffen versöhnen.


    Shardlake ist bei der Begegnung mit de König alles andere als gut weggekommen. Seine Enttäuschung ist groß, eigentlich stürzt eine Welt für ihn zusammen. Er hat immer darauf hin gearbeitet, dem König zu dienen. Und jetzt ist der ein stinkender Widerling. Das mit dem stinkenden Bein fand ich schon skurril. Selbst als König ist er nicht davor gefeit, seine Gebrechen nicht los zu werden.


    Zitat

    Original von dyke
    Und der König reiht sich nahtlos in die Reihe der Widerlinge.
    Das Bein war doch schon Thema im letzten Band, oder?


    Ja, ich glaube, auch im letzten Band wurde schon erwähnt, dass der König an einer schmerzenden Beinwunde leidet, die man nicht richtig auskuriert bekommt.


    Der alte Widersacher Richard Rich ist wieder mal ganz vorne dabei und kann sich Shardlake gegenüber austoben. Er sitzt am längeren Hebel.


    Und am Ende des Abschnittes verfehlt ein Spieß den arme Shardlake nur knapp. Da will aber wirklich einer, dass der arme Shardlake stirbt. Obwohl der selbst völlig ahnungslos ist, was überhaupt vor sich geht und immer nur einstecken muss. Da hat er es nicht leicht, unser Held.


    Nachdem wieder eine „Sackuhr“ erwähnt wurde, hab ich das mal gegoogelt. Ich habe mir was ganz Besonderes darunter vorgestellt, aber das scheint nur ein alemannischer Ausdruck für Taschenuhr zu sein. Na denn …

  • Zitat

    Original von dyke
    Eigentlich dürfte das Verschwinden der Papier nichts mit den Revolutionären zu tun haben. Wenn hier wirklich der Anspruch des Königs widerlegt werden kann, dürften sie doch daran interessiert sein, das es bekannt wird.


    Also müsste die Attentate auf Matthew aus dem Umkreis des Königs und seines Hofstaates kommen, denn nur hier kann man wirklich nicht wollen, dass so etwas bekannt wird.


    Das sehe ich auch so.

  • Wer hat Broderick vergiftet? Ich tippe auch, daß er es selbst war. Denn auf diese Art könnte er relativ schnell sterben - und müßte nicht die Folter übersich ergehen lassen! Und der liebe Sir Rich ist auch wieder da, um Shardlake zu quälen! Und dann am Ende noch der Mordanschlag mit dem Spieß! In der damaligen Zeit hätte ich auch nicht leben wollen - alleine die ganzen Gerüche!!!!


    Zitat

    Original von Wuermchen
    Shardlake ist bei der Begegnung mit de König alles andere als gut weggekommen. Seine Enttäuschung ist groß, eigentlich stürzt eine Welt für ihn zusammen. Er hat immer darauf hin gearbeitet, dem König zu dienen. Und jetzt ist der ein stinkender Widerling. Das mit dem stinkenden Bein fand ich schon skurril. Selbst als König ist er nicht davor gefeit, seine Gebrechen nicht los zu werden.


    Shardlake tut mir richtig leid. Da ist er schon mit einem körperlichen Gebrechen "geschlagen" und wird deshalb auch noch verspottet! Und das von dem König, dem er die ganze Zeit treu dient!

  • Irgendwie hatte Matthew das wohl im Blut, dass die Begegnung mit dem König unangenehm werden könnte. Bisher mochte ich den dicken Henry ja irgendwie, aber hier wird einem halt doch vor Augen geführt, dass er mächtig ist und das auch ausnutzt um sich an ihm unangenehmen Personen zu rächen.
    Ich bin ja wirklich sehr gespannt, wer hinter den Anschlägen steckt. Matthew weiß offensichtlich was, das er nicht wissen dürfte. Er weiß es nur selbst nicht ;-)

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Shardlake tut mir wirklich Leid, jetzt muss er einiges an Hohn und Spott über sich ergehen lassen.
    Dank Barak wurde auch der zweite Anschlag auf unseren Helden vereitelt. Richard Rich ist auch wieder aufgetaucht, dieser Mann ist einfach nur unsympathisch.
    Aber wenn Broderick sich selbst töten will, wo hat er das Gift her? Habe ich da etwas überlesen?
    Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich umbringen will. Er erscheint mir zu stark und zu stolz dazu. Ich glaube, dass ihn jemand zum schweigen bringen will, bevor er unter Folter doch noch zu reden beginnt.

  • Was müssen diese Kerkermeister oder „peinlichen Befrager“ doch selbst für Widerlinge gewesen sein? Die Art, wie Radwinter den Koch nur "ausgefragt" hat, spricht Bände, obwohl es doch gar nicht seine Aufgabe ist.
    Irritiert hat mich allerdings die Bemerkung ...der Kerkermeister sei ein Leser von Groschenromanen... :keks


    das Verhalten des Königs verstehe ich auch nicht so ganz: der König kennt Shardlake anscheinend durch Cranmer? und ist doch so widerlich zu ihm? ?(


    Die Anschläge auf Shardlake lassen wirklich bald die Vermutung zu, daß er nicht umgebracht, sondern nur eingeschüchtert werden soll, damit er mit seiner Schnüffelei aufhört, die er selbst noch nicht kennt.

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Irgendwie hatte Matthew das wohl im Blut, dass die Begegnung mit dem König unangenehm werden könnte. Bisher mochte ich den dicken Henry ja irgendwie, aber hier wird einem halt doch vor Augen geführt, dass er mächtig ist und das auch ausnutzt um sich an ihm unangenehmen Personen zu rächen.
    Ich bin ja wirklich sehr gespannt, wer hinter den Anschlägen steckt. Matthew weiß offensichtlich was, das er nicht wissen dürfte. Er weiß es nur selbst nicht ;-)


    Es gibt ja immer wieder widersprüchliche Beschreibungen. Vermutlich muss man relativieren, aus welcher Perspektive berichtet wird. Diejenigen, denen er wohlgesonnen war (soweit es in seinem Sinne angemessen war), schildern ihn sicher prächtiger als diejenigen, die zu leiden hatten. Seine Gunst hat er wohl recht schnell entzogen, sodass man sich nie sicher sein konnte. Bisher habe ich nur drei Romane gelesen, in denen Henry sehr menschlich beschrieben wurde. Sachbücher schildern immer nur den Tyrannen. Da Samson auch zu den Gelehrten zählt, kommt der Dicke hier nicht ganz so gut weg.


    Ich war in diesem Abschnitt eher mit dem Gedanken an die beiden Prinzen im Tower beschäftigt. Es war erst 50 Jahre her, dass die beiden blonden Jungen verschwunden waren. Erst im 17. Jahrhundert fand man die Gebeine und kann nur annehmen, dass es ihre waren. Sansom hat es so geschildert, als sei Edwards Tat auch erst gestern geschehen.