'Lycidas' - Seiten 001 - 145

  • So jetzt muss ich aber auch langsam mal etwas schreiben , bin nur noch nicht so weit, da ich momentan soviel um die ohren habe. Das Buch gefällt mir sehr gut, etwas schwer tue ich mich aber wie hier auch die anderen mit der ich Perspektive, vorallem da manchmal von Emily gesprochen wird und dann spricht Wittgenstein wieder in " Ich-Form" udn eigentlich erwarte ich imme das das Emily ist die dort in " ich-form" spricht. Bei Dinsdale fällt mir auf das er ja eigentlich gar nichts in wörtlicher rede sagt oder kommt das noch ?? Am sympathischsten finde ich Wittgenstein.

  • q anne jette


    Ich mag Wittgenstein auch. Die etwas befremdliche "Ich-Perspektive" habe ich gewählt, um dem ganzen eine etwas andere Atmosphäre zu verleihen. Außerdem hinterfragt man das, was geschieht, öfter (weil alles irgendwie fremd erscheint).


    Späte Grüße


    Christoph. :write

  • Ich gebe zu, die Sache mit der Zeit hat mich am Anfang auch sehr irritiert.


    Irgendwann habe ich mir einfach gesagt "ich vertraue dem Autor, daß er das irgendwann zu meiner Zufriedenheit auflösen wird". Damit bin ich auch gar nicht schlecht gefahren...


    Bye
    Pelican :wave

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ich gebe zu, die Sache mit der Zeit hat mich am Anfang auch sehr irritiert.


    Irgendwann habe ich mir einfach gesagt "ich vertraue dem Autor, daß er das irgendwann zu meiner Zufriedenheit auflösen wird". Damit bin ich auch gar nicht schlecht gefahren...


    Bye
    Pelican :wave


    Danke für das Vertrauen! :-)
    :wave
    :write

  • Zitat

    Original von Orlando
    Ich hab mir so beim Lesen stellenweise gedacht, dass das Buch für einen gläubigen Christen ein Schlag ins Gesicht sein muss...



    Habt Ihr das auch empfunden?


    Ich wollte das noch mal aufgreifen, weil da sonst kaum jemand was zu gesagt hat. Ging mir das denn allein so? :gruebel

  • Zitat

    Original von Orlando


    Ich wollte das noch mal aufgreifen, weil da sonst kaum jemand was zu gesagt hat. Ging mir das denn allein so? :gruebel




    Also ich habe das auch so empfunden. Ich bin zwar auch der Meinung, dass es nur eine Geschichte ist, aber im ersten Moment hab ich doch innegehalten und gedacht, dass "der da oben" gar nicht gut weggekommen ist.

    Der längste Weg, den man gehen kann, ist der vom Niemand zum Jemand.


    - Henning Mankell "Die weiße Löwin" -

  • Ein Schlag ins Gesicht war es für mich nicht, aber ich gehöre auch nicht zu der erzkonservativen Fraktion, bei der ich mir das schon vorstellen könnte. Manchmal kommt der "Träumer" ja schon sehr naiv rüber, ok, entspricht nicht meinem Glauben, aber damit kann ich gut leben ;-)
    Was mir sehr gut gefallen hat, war die Verdeutlichung, dass es eben nicht Gut oder Böse gibt, nicht Schwarz oder Weiß, sondern eben auch jede Menge dazwischen, so sehe ich das auch.
    Die Diskussion über die Definition der Allmacht Gottes etc. wird ja schon immer - auch unter Christen - geführt. Allerdings handelt es sich ja immer noch um GLAUBENSfragen von daher sind Diskussionen darüber, wie Gott WIRKLICH ist etc. in gewisser Weise hinfällig - meine Meinung.


    Liebe Grüße,
    milla

  • Ich bin ja nun überhaupt nicht christlich gläubig, deshalb habe ich da ja so ganz naive Gedanken darüber gehabt: z.B. es wird ja ein Bild gezeichnet, vom "grossen Boss" - ein Bild von Gott? Ist das nicht schon "böse", blasphemisch, auch wenn es nur eine Geschichte ist? Von den anderen Eigenschaften des "Träumers" ganz zu schweigen?

  • Ich bin im "offiziellen Blasphemie-Register" nicht bewandert *g* aber ich glaube schon, dass es individuell unterschiedliches Empfinden darüber gibt, was jeder Einzelne als Blasphemie empfindet oder was ihm komisch aufstößt. Wenn man allerdings jede Geschichte, in der Gott nur ein bisschen beschrieben wird, als solches abtut, würde ein Riesenteil der Literatur wegfallen, und das wäre doch wirklich schade :-]

  • Zitat

    Original von Orlando
    Ich bin ja nun überhaupt nicht christlich gläubig, deshalb habe ich da ja so ganz naive Gedanken darüber gehabt: z.B. es wird ja ein Bild gezeichnet, vom "grossen Boss" - ein Bild von Gott? Ist das nicht schon "böse", blasphemisch, auch wenn es nur eine Geschichte ist? Von den anderen Eigenschaften des "Träumers" ganz zu schweigen?


    Die Darstellung des "Träumers" basiert natürlich auf der Sicht John Miltons, dessen Lucifer in "Paradies Lost" ein freidenkerischer Geist ist, der gegen ein starres System aufbegehrt. Insofern spinne ich nur einen Gedankengang John Miltons weiter, was ja auch legitim ist, wenn ich in der Geschichte davon ausgehe, dass Lucifer Milton gewesen ist.


    Also: keine Blasphemie. Nur eine lebhafte Interpretation Miltons (die überdies vertretbar ist, denke ich).
    :write

  • Zitat

    Original von Orlando
    Ich bin ja nun überhaupt nicht christlich gläubig, deshalb habe ich da ja so ganz naive Gedanken darüber gehabt: z.B. es wird ja ein Bild gezeichnet, vom "grossen Boss" - ein Bild von Gott? Ist das nicht schon "böse", blasphemisch, auch wenn es nur eine Geschichte ist? Von den anderen Eigenschaften des "Träumers" ganz zu schweigen?


    Mir ist das beim Lesen schon auch aufgefallen. Ich weiss, meine Eltern - konservative Katholiken - hätten an der Stelle mit dem Lesen aufgehört und das Buch nicht wieder angefasst. Ich selber habe mich weder gefreut noch geärgert, sondern es als Geschichte und als Gedankenexperiment hingenommen.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • So, nachdem ich nochmal neu mit dem Buch angefangen hab bin ich teils begeistert und teils arg verwirrt (gewesen).


    Der Erzählstil klingt teilweise recht "altmodisch" was die Wortwahl betrifft.
    Wenn die nur die erzählweise Wittgensteins beträfe könnte ich das verstehen,
    denn dies würde zum Charakter passen.
    Allerdings fiel mir das bereits auch an anderen Stellen auf.


    Desweiteren formierte sich durch diesen Stil ein bild für mich von einem Waisenhaus im Victorianischen Stil,
    auch die Arbeitsverteilung etc. würde genau in diese Zeit passen.
    Das die kinder dann allerdings bei Mc Doof frühstücken erschien mir suspekt.
    Ok, hab es abgehakt.


    Meine Lieblingsfigur ist Wittgenstein,wobei auch Lycidas recht gut weg kommt.
    Kann auch daran liegen,dass man erstmal nicht genau weiss,wer hier ein böses Spiel mit den kindern treibt,eigentlich ja alle.


    Aurora finde ich recht nett,Nebenfigur halt.
    Emily erscheint mir trotz der verständlichen "Abhärtung" durch das Waisenhaus manchmal doch arg altklug.


    Naja,zu Wittgenstein ist alles gesagt.
    Sehr trockener Humor.Sympathisch.


    Die Beteiligung kommt etwas spät,aber beim ersten lesen wurde ich mit dem
    Buch überhaupt nicht warm.
    Nun war ich eben bei meinem hausarzt und er hat sofort gefratgt ob ichs ihm nach Beendigung ausleihen könnte.
    Mal sehen,ob ich dafür die nächste Behandlung ermässigt bekomme :-]

  • Da ich es seit gestern Abend auch lese, möchte ich noch nachträglich in die Leserunde etwas dazu schreiben. Ich denke nämlich, das hilft auch anderen Interessierten, desto mehr Leute was dazu sagen.


    Ich habe ein wenig in diesem Beitrag gestöbert und es ist interessant, ähnliche Eindrücke wie die meinen vorzufinden.


    Anfangs hatte ich auch ein wenig Schwierigkeiten mit dem Erzählstil. Aber das legte sich recht schnell. Mir gefällt die Schreibweise außerordentlich und ich mag Emily, Aurora und Wittgenstein. Der Reverend war mir sehr unsympathisch. Richtig bösartig. Genauso wie Mr. Meeks. Noch weiß ich nicht so recht, was es mit dem Haus von Mrs. Snowhitepink auf sich hat. Holt diese Frau die Mädchen zu sich weil sie da Männern zu Willen sein sollen? So kommt es mir zumindest vor...
    Das der Fantasy Roman so sehr kriminalistisch anmutet, gefällt mir. Das macht ihn noch interessanter und ich bin schon ziemlich gespannt, wie es weitergeht.
    Mehrmals wurde Master Lycidas in diesem Teil bereits erwähnt. Ich bin schon mehr als gespannt, was für ein "Mensch" oder welche Kreatur das wohl sein mag und was er mit den Kindern wirklich bezweckt. Das es ihm nur um die Tunnel geht, die die Kinder für ihn graben sollen, kann ich noch nicht so recht glauben.
    Es war für mich auch interessant zu lesen, dass Mara und Emily wohl verwandt sind, zumindest die gleiche Mutter haben.


    Also mir gefällt es bisher sehr gut :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner


  • Hallo


    Den Absatz hab ich auch mehrfach gelesen. Ganz grosse Welt und absolut wahr.


    Trotzdem hab ich mal ne Frage:


    Die Royal Albert Hall, in welcher die Versammlung zwischen den Handelsgilden und dem neuen Lordkanzler stattfindet. Ist das jetzt die Royal Albert Hall im Londen der Jetztzeit oder eine identische in der Unterwelt?


    Gruß


    ChildInTime

  • Ewige Zeiten später bin nun auch ich auf das Buch gestoßen. Dachte mir ich könnte hier ja auch trotzdem etwas schreiben.
    Erst einmal wunder ich mich ein bisschen. Ich habe hier eine Ausgabe von 2009. Ich hab es auch in der Annahme gekauft das es nur Lycidas ist. Bei Tauschtickets hab ich dann jemanden entdeckt der meinte diese Ausgabe beinhaltet auch die beiden nachfolgenden Teile.
    Komisch ist nur das die Seitenzahl mit der älteren Ausgabe identisch zu sein scheint. :gruebel
    Außerdem steht auf Seite 282: Zweites Buch Lilith...
    Ich bin verwirrt :wow
    Also muss ich mir die nachfolgenden nun kaufen oder habe ich sie schon? Ich lasse mich überraschen...
    Nun aber zum Buch:
    Ich finde den Ich-Erzähler Wittgenstein total toll. Ich mag seinen Humor und die Art wie er erzählt. Als wäre er eben ein Mensch von viel früher :-)
    Auch bei der Aussage: dieses Kind, denke ich immer an :rolleyes und muss schmunzeln. :-)
    Die Geschichte selbst, gefällt mir bis hier sehr gut. Was Christoph sich schon alles hat einfallen lassen, echt toll.
    Ich bin also super gespannt wie es weiter geht und mache mich auch sogleich daran :schnellweg