Ab wann werden Bücher zu Lieblingsbüchern?

  • Für mich ist ein Lieblingsbuch eines, das mir sehr vertraut ist. Ich muss es natürlich mehrmals gelesen haben. Manche Bücher, die früher meine Lieblingsbücher waren, würde ich, wenn ich sie heute ganz neu lesen würde, sicher nicht mal mehr mögen. Aber so gehören sie dazu und noch immer liest man sie mit ganz anderen Augen.


    Es gibt Bücher, die finde ich aktuell ganz toll, aber ich will sie nicht so recht noch mal lesen. Das wäre dann kein Lieblingsbuch für mich.

  • Zitat

    Original von Rattentod
    Lieblingsbücher sind Bücher, die ich immer wieder lesen kann, ohne dass sie langweilig werden, beziehungsweise Bücher, bei denen ich das dringende Bedürfnis verspüre, sie mehrmals zu lesen.


    :write


    Lieblingsbücher sind für mich solche, die ein gutes Gefühl bei mir zurücklassen, weil sie mich zB extrem motivieren, oder Mut machen. Auch wenn sie so spannend sind, dass ich beim dritten Mal lesen noch die Luft anhalte. Zum Lieblingsbuch greift man wenn es einem gerade nicht gut geht. Elin verwendet hier das Wort vertraut. Das trifft es für sehr gut.


    Liebe Grüße


    Finnia

  • Hm, das ist bei mir wie mit Liedern - mal merke ich von Beginn an, welche ich richtig klasse finde und welche nicht, einige muss ich mehrmals hören bevor ich sie richtig einschätzen kann - bei Büchern heißt das dann, das ich mich erstmal einlesen muss bis ich merke, wie gut ich sie finde...

  • Zitat

    Original von LadyTudor
    [...] wenn man auch nach dem Lesen bzw in den Lesepausen an die Geschichte denkt, wenn sie einen wirklich beschäftigt und berührt.


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Es sind immer Bücher, die starke Gefühle in mir freisetzen, in die ich eintauche und Zeit und Ort und Mühsal des Alltags total vergessen kann. Sie fesseln mich durch Spannung, Sprache, Ideenreichtum, Handlung und Personen. Wobei diese Kriterien sehr subjetiv von mir so empfunden werden.


    Zitat

    Original von Elin
    Für mich ist ein Lieblingsbuch eines, das mir sehr vertraut ist.


    Zitat

    Original von Finnia
    Zum Lieblingsbuch greift man wenn es einem gerade nicht gut geht.


    :write Eigentlich wurde hier quasi schon alles gesagt, dem ich zustimmen könnte. :-)
    Bei mir ist das ganz ähnlich. Allerdings ist es so, dass ich nicht nur Tage danach, oder in den Lesepausen an das Buch denke, sondern auch Wochen, Monate und Jahre danach.
    Und wenn ich Monate nachdem ich das Buch gelesen habe immer noch das Bedürfnis habe, es jemandem zu empfehlen, der nach Empfehlungen fragt.
    Und wenn ich das dringende Bedürfnis habe, das Buch zu besitzen, falls ich es als Biblitheksbuch o. Ä. gelesen hatte.
    Davon gibt es nicht viele Bücher, aber es gibt sie.

  • Es ist sehr unterschiedlich ... Manchmal weiß ich nach einhundert Seiten, dass ein Buch zum Lieblingsbuch oder Heiligtum wird, manchmal erst zum Ende hin oder auch nach dem Zuklappen eines Buches. Hin und wieder kommt es auch vor, dass ich ein Buch erst nach Monaten als Lieblingsbuch empfinde.


    Ich kann mich da nur schwer festlegen. Ich weiß auch nicht, woran ich feststelle, dass ich ein zukünftiges Lieblingsbuch in der Hand halte. Sei es, weil ich ununterbrochen an das Buch denken muss oder plötzlich traurig bin, weil ich mich bald von den handelnden Personen trennen muss. (Letzteres ist mir bei "Die Karte Gottes" von Emilio Calderón passiert.)


    Vor dem eigentlichen Lesen dagegen kann man in meinen Augen kaum sagen, ob ein Buch zum Lieblingsbuch wird oder nicht. Bei gewissen Büchern hege ich natürlich die entsprechenden Erwartungen, aber ich kann nicht sicher wissen, dass sie zu Lieblingsbüchern werden.

  • Für mich ist ein Lieblingsbuch ein Lieblingsbuch, wenn ich es zu Ende gelesen habe und dann sagen kann: Hach, war das ein tolles Buch :grin
    Das sind dann meist Bücher, die ich zwischendurch nicht aus der Hand legen kann und die ich dann auch immer wieder lese.

    wer nicht liest, ist nicht besser dran,
    als jemand, der nicht lesen kann

    Herrmann Simon, dt. Wirtschaftswissenschaftler, 1947

  • Hallole!


    Wenn ich ein Buch beendet habe und es so gut war, daß ich es mir vorstellen kann, es erneut zu lesen - dann kommt es ins Behaltbuchregal.
    Wenn es dann noch sämtliche Entrümpelungen überlebt - und ich es mehrfach, im Abstand von Jahren gelesen habe - dann ist es ein Lieblingsbuch.
    Der Geschmack ändert sich. Die meisten Lieblingsbücher sind nämlich bereits aus dem Behaltbuchregal rausgeflogen!


    Es gibt immer wieder Situationen, da möchte ich in eine vertraute Welt eintauchen und greife mir ein Buch aus dem Behaltbuchregal.
    Und sehr viele fliegen danach raus...


    Habe vorhin mal mein Behaltbuchregal angeschaut. Es sind nur 2 Bücher drin, die seit mehr als 20 Jahren da stehen und x-mal gelesen wurden. Sie gefallen mir immer noch :-]
    Der Rest ist jünger...

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von fantasy
    Für mich ist ein Lieblingsbuch ein Lieblingsbuch, wenn ich es zu Ende gelesen habe und dann sagen kann: Hach, war das ein tolles Buch :grin
    Das sind dann meist Bücher, die ich zwischendurch nicht aus der Hand legen kann und die ich dann auch immer wieder lese.


    Dieser Definition habe ich kaum etwas hizuzufügen!


    Wobei ich tatsächlich über viele dieser Bücher eher zufällig "gestolpert" bin - oft gab es keinen Grund, diese Bücher zu kaufen, ausser diesem Gefühl!....


    Wie bei diesem Buch:

  • Ich lese Buecher NICHT mehrmals, das sind schon sehr sehr seltene Ausnahmen. Daher ist das hier so oft genannte wiederholte Lesen absolut kein Kriterium fuer ein Lieblingsbuch bei mir. Allerdings koennte ich bei folgendem sofort unterschreiben:


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Es sind immer Bücher, die starke Gefühle in mir freisetzen, in die ich eintauche und Zeit und Ort und Mühsal des Alltags total vergessen kann. Sie fesseln mich durch Spannung, Sprache, Ideenreichtum, Handlung und Personen. Wobei diese Kriterien sehr subjetiv von mir so empfunden werden.
    [...]
    Ich möchte diese Bücher ständig weiterempfehlen an alle Menschen die ich mag und schätze.


    Wichtig ist fuer mich, dass das Buch wirklich starke Gefuehle und nachhaltige Gedanken hervorruft. Das sind dabei nicht immer nur positive, es kann ja auch um grosse Traurigkeit gehen. Daher hatte mich auch der folgende Kommentar eher ueberrascht:


    Zitat

    Original von Finnia
    Zum Lieblingsbuch greift man wenn es einem gerade nicht gut geht.


    Manche Buecher sind in so einer Situation wirklich passend. Aber nicht alle wirklich guten Buecher sind auch gleichzeitig Stimmungsaufheller. Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" ist ein fantastisches Buch, seit gut 30 Jahren eines meiner Lieblingsbuecher und wird diesen Status ganz sicherlich nicht mehr verlieren. Aber es ist einfach erschuetternd und unmoeglich zu lesen, wenn es einem nicht gut geht.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich denke, es macht beim ersten Lesen schon "Klick", ist aber möglich, dass sich die Begeisterung erst später richtig verfestigt und das Buch im Laufe der Zeit einen ganz besonderen Platz im Herzen einnimmt.


    Für mich spielt dabei auch häufig eine Rolle, in welchem Umfeld ich ein Buch gelesen habe. Ein Buch, das mir ohnehin gefällt, wirkt auf mich umso stärker, wenn ich es in einer entspannten Situation, z.B. im Urlaub, genießen konnte. Oder ein Thema beschäftigt mich sehr. Dann hat das Buch gute Chancen zum Lieblingsbuch zu avancieren.


    Als unbedingte Lieblingsbücher würde ich vor allem Bücher bezeichnen, die ich in der Kindheit gelesen und geliebt habe. Wahrscheinlich, weil sie auch ein Teil dieser Zeit und eine Art Stück heile Welt sind.
    Sie mögen inhaltlich noch so banal oder sprachlich einfach sein, man hinterfragt sie nicht, weil man einfach ein gutes Gefühl mit ihnen verbindet, weil sie die Fantasie und Träume angeregt haben.


    Und genau das ist es, was für mich noch heute ein Buch zum Lieblingsbuch werden lässt: Wunderbare packende Reisen in andere Welten, Zeiten, Leben...

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Als unbedingte Lieblingsbücher würde ich vor allem Bücher bezeichnen, die ich in der Kindheit gelesen und geliebt habe. Wahrscheinlich, weil sie auch ein Teil dieser Zeit und eine Art Stück heile Welt sind.
    Sie mögen inhaltlich noch so banal oder sprachlich einfach sein, man hinterfragt sie nicht, weil man einfach ein gutes Gefühl mit ihnen verbindet, weil sie die Fantasie und Träume angeregt haben.


    Und genau das ist es, was für mich noch heute ein Buch zum Lieblingsbuch werden lässt: Wunderbare packende Reisen in andere Welten, Zeiten, Leben...


    Das geht mir genauso. Viele Kinderbücher, die ich damals gelesen und geliebt habe zählen immer noch zu meinen Lieblingsbüchern. Allerdings ist es schon so, dass welche rausgeflogen sind, wenn ich beim heutigen, nochmaligen Lesen gemerkt habe, dass der "Zauber" nicht wiederkommt und mir nur auffällt, wie einfach sie geschrieben sind und wie banal die Geschichte/ Entwicklung ist. Es muss also auch heutzutage bei einem solchen Buch der "Zauber" wiederkommen, damit ich über eine evtl. einfache Sprache hinwegsehe. Manche Kinderbücher sind nämlich auch einfach genial und haben weder eine zu einfache Sprache, noch einen vorhersehbaren, einfachen Plot und diese gehören dann eher zu meinen Lieblingsbüchern. :-)

  • Zitat

    Original von Alice Thierry


    Als unbedingte Lieblingsbücher würde ich vor allem Bücher bezeichnen, die ich in der Kindheit gelesen und geliebt habe. Wahrscheinlich, weil sie auch ein Teil dieser Zeit und eine Art Stück heile Welt sind.
    Sie mögen inhaltlich noch so banal oder sprachlich einfach sein, man hinterfragt sie nicht, weil man einfach ein gutes Gefühl mit ihnen verbindet, weil sie die Fantasie und Träume angeregt haben.


    Einfach nur wunderbar beschrieben. :anbet

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.