Protagonisten mit Asperger?

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Es noch nicht der Name Temple Grandin gefallen.
    Die Forscherin hat Bücher über ihr autistisches Leben verfasst.
    Sehenswert hierzu ist auch der Film "Du gehst nicht allein".


    In Oliver Sacks Die Anthropologin auf dem Mars geht es auch um Temple Grandin.

  • „Der Engelmacher“ von Stefan Brijs


    Dr. Victor Hoppe ist ein genialer Arzt, dem es gelungen ist, heimlich Menschen zu klonen. Er hat sich selbst geklont. Doch die Drillinge entwickeln sich nicht so wie erhofft. Dr. Hoppe verfällt mehr und mehr dem Wahnsinn und versucht weitere Menschen zu klonen. Im Laufe der Handlung wird außerdem deutlich, dass er am Asperger Syndrom leidet.


    Kurzbeschreibung bei Amazon:


    Ein fulminanter Thriller um die Grenzen wissenschaftlicher Forschung, religiösen Wahn und menschliche Verantwortung.


    »Gott gibt und Gott nimmt, Victor. Aber nicht immer. Manchmal müssen wir es selbst tun!«
    Wolfheim, gelegen im Dreiländereck, ganz in der Nähe von Aachen: Nach zwanzig Jahren Abwesenheit kehrt Dr. Victor Hoppe in seinen Geburtsort zurück. Misstrauen schlägt ihm entgegen. Die Dorfbewohner wundern sich vor allem über die drei Babys, die er dabei hat: Es sind offensichtlich Drillinge, die Jungen gleichen sich wie ein Ei dem anderen, und alle sind von einer Hasenscharte entstellt – eine Fehlbildung, die bereits Victor von seinem Vater geerbt hatte und die ihm seinerzeit das Leben schwer machte. Denn die Einheimischen sind abergläubisch. Auch jetzt machen Gerüchte die Runde. Und tatsächlich drängen sich Fragen auf: Wo ist die Mutter? Was will Victor nach all den Jahren in Wolfheim? Warum versteckt er die Kinder? Doch als der Doktor einem Jungen aus dem Dorf das Leben rettet, ändert sich die Lage dramatisch und seine Popularität steigt. Man beginnt sich mit ihm zu arrangieren, auch wenn er nach wie vor wunderlich erscheint. Man fasst sogar Zutrauen zu ihm. Bis die Kinderfrau der Drillinge, eine ehemalige Lehrerin aus dem Dorf, eines plötzlichen Todes stirbt …

  • Die Einsamkeit der Primzahlen wollte ich auch erst empfehlen. Da ich das Buch auch wirklich sehr gut finde.
    Aber in meinen Augen hat der männliche Protagonist eher - so sehe ich es auch bei Stieg Larsson - Borderline.

  • Zitat

    Original von Frettchen: Die Einsamkeit der Primzahlen wollte ich auch erst empfehlen. Da ich das Buch auch wirklich sehr gut finde. Aber in meinen Augen hat der männliche Protagonist eher - so sehe ich es auch bei Stieg Larsson - Borderline.


    Ich hoffe, dass Groupie nicht schimpft, wenn wir näher in die Diskussion einsteigen.
    Ohne weitreichende Kenntnisse auf dem Gebiet dieser Krankheitsbilder zu besitzen, würde ich gern die Meinung von Psychologen, unter den Eulen gibt es ja einige, hören, die den Roman gelesen haben. Der Figur des Mattia hätte ich zunächst autistische Züge zugeschrieben, aber nach nochmaliger Lektüre meiner Aufzeichnungen, bin ich mir nicht mehr sicher. Einschneidendes Erlebnis ist der Todesfall seiner Schwester, die den mathematisch-begabten Jungen aus dem Gleichgewicht bringt; von vererbten Störungen seit seiner Geburt ist nach meiner Erinnerung nicht die Rede.
    Gegen ein Borderline-Syndrom würde wahrscheinlich sprechen, dass Mattia weniger Bindungen sucht als ihnen eher aus dem Wege geht, selbstverletztendes Verhalten, Wut und Aggressionen sehe ich auch weniger.
    Die Zuweisung eines bestimmten Krankheitsbildes scheint mir bei dieser literarischen Figur wie auch bei einem Patienten im tatsächlichen Leben
    äußerst schwierig zu sein und eine völlig andere Diagnose durchaus im Bereich des möglichen.
    Vielleicht mag sich ja doch noch eine professionelle Eule äußern und Licht ins Dunkel bringen.


    Frettchen, welchen Protagonisten bei Larsson meinst Du?


  • Also, Mattia verletzt sich doch selbst, das wird, soweit ich das erinner, häufiger beschrieben und es wird auch von Narben berichtet etc.
    Bei Stieg Larsson meine ich natürlich Lisbeth. Auf Asperger wär ich bei der jedenfalls nie gekommen, wenn überhaupt hätte ich auch bei ihr laienhaft die Diagnose Borderline gestellt.
    Denn nur eine Hochbegabung und soziale Inkompetenz machen ja noch lange nicht das Asperger-Syndrom aus? :gruebel


    Um auch was zum Thread beizutragen, ein Buch fällt mir leider nicht ein, aber folgenden Film fand ich ziemlich gut:

  • So, ich habe mittlerweile alle 3 Filme gesehen. Am besten gefallen hat mir eindeutig "Im Weltall gibt es keine Gefühle". Der war wirklich total toll. "Du gehst nicht allein" fand ich auch super interessant und "Mozart und der Wal" war auch wirklich schön. Ich kann alle 3 nur weiterempfehlen, auch wenn euch Asperger nicht so interessiert. :wave


    Ein paar Bücher habe ich mir mittlerweile auch schon bestellt. Die werde ich im Oktober lesen, weil ich dann ein bisschen mehr Zeit habe. Ich werde dann mal berichten.

  • Habe ich heute in der "Psychologie Heute" entdeckt und ist direkt auf meine Wunschliste gewandert.

    Aspergirls - Rudy Simone


    Kurzbeschreibung:
    Menschen mit Asperger erscheinen manchmal sonderbar, aber durch ihre speziellen Fähigkeiten sind sie auch faszinierend, stark und attraktiv. Die Autorin, selbst ein „Aspergirl“, ermöglicht Frauen, die die Diagnose Asperger haben, einen Überblick über die Symptome, und hilft Angehörigen und Freunden im Umgang mit den Betroffenen. Die speziellen Erfahrungen in Kindheit, Schule, Karriere und Familie, Ernährung und Gesundheit, die Teilnahme am öffentlichen Leben, das sind die Themen dieses einzigartigen Ratgebers. Weltweit ist dies das einzige Buch zur Situation weiblicher Asperger-Betroffener. „Niemand kann einen Weg besser beschreiben kann als diejenigen, die ihn gehen. Rudy Simone und die Mädchen und Frauen, die in diesem Buch ihre persönlichen Erfahrungen geschildert haben, geben ein Wissen aus erster Hand weiter, das für die Gemeinschaft von unschätzbarem Wert ist. Das Ganze ist mit praktischen Tipps abgerundet, die dazu beitragen sollen, das Leben zu bereichern und zu genießen.“ Liane Holliday Willey, Gründerin der Asperger-Gesellschaft von Michigan.

  • Das hier ebenfalls!

    Meine andere Welt: Mit Autismus leben - Gabrijela Mecky Zaragoza


    Kurzbeschreibung:
    Von Brötchenkrisen und Blusenticks: Eine Literaturwissenschaftlerin und Asperger-Autistin nimmt uns mit in ihre andere Welt. Sie zeigt: Der Autismus ist mitten unter uns er wird nur oft nicht erkannt. Oder wer denkt an Autismus, wenn eine Frau Doktor jeden Tag das Gleiche isst und lieber in Textwelten abtaucht als zu Grillpartys geht? Erst mit Mitte dreißig ließ Gabrijela Mecky Zaragoza ihre Autismusthese in Freiburg überprüfen. In ihrem Buch erzählt sie Autismus anders, freudiger und femininer. Um Glaswände und Gesprächshürden geht es dabei ebenso wie um Ordnungslieben und Umzugsdramen, Forschungshungerattacken und Rankingsessions mit Schals, Ohrringen, Kimonos. Ihre Reise durch Raum und Zeit beweist: Das Igelkind aus Hamburg-Mitte hat einen langen Weg zurückgelegt. Die Autorin lebt heute im Herzen von Mexiko-Stadt.

  • Ein Kaktus zum Valentinstag: Ein Autist und die Liebe- Peter Schmidt

    Dazu habe ich letztens in irgendeiner Zeitung einen Artikel gelesen. Hörte sich auch hochinteressant an. Ich denke aber, dass es nicht um Asperger geht. Trotzdem wollte ich es nicht unerwähnt lassen.


    Kurzbeschreibung:
    Am liebsten betrachtet er Menschen von hinten, weil Hosennähte interessanter sind als Gesichter. Und seine Frau würde er auf der Straße vermutlich nicht erkennen. Denn Peter Schmidt ist Autist. Eine unsichtbare Mauer trennt ihn von seinen Mitmenschen. Er kann sich nicht in andere einfühlen und ihre Mimik nicht deuten. Smalltalk ist für ihn ein Balanceakt zwischen den Fettnäpfchen. All das macht ihn nicht gerade zum Traumprinzen, dem die Herzen der Frauen zufliegen. Dennoch ist er heute ein glücklich verheirateter Familienvater. Wie er die Herausforderung der Liebe trotz vieler Hindernisse und Umwege gemeistert hat, davon erzählt er in seiner ungewöhnlichen Autobiografie. Es ist ein Sprachkunstwerk eines sympathischen Außenseiters und ein Plädoyer für die Vielfalt des Seins.

  • Zitat

    Original von Groupie
    Dazu habe ich letztens in irgendeiner Zeitung einen Artikel gelesen. Hörte sich auch hochinteressant an. Ich denke aber, dass es nicht um Asperger geht. Trotzdem wollte ich es nicht unerwähnt lassen.


    Kurzbeschreibung:
    Am liebsten betrachtet er Menschen von hinten, weil Hosennähte interessanter sind als Gesichter. Und seine Frau würde er auf der Straße vermutlich nicht erkennen. Denn Peter Schmidt ist Autist. Eine unsichtbare Mauer trennt ihn von seinen Mitmenschen. Er kann sich nicht in andere einfühlen und ihre Mimik nicht deuten. Smalltalk ist für ihn ein Balanceakt zwischen den Fettnäpfchen. All das macht ihn nicht gerade zum Traumprinzen, dem die Herzen der Frauen zufliegen. Dennoch ist er heute ein glücklich verheirateter Familienvater. Wie er die Herausforderung der Liebe trotz vieler Hindernisse und Umwege gemeistert hat, davon erzählt er in seiner ungewöhnlichen Autobiografie. Es ist ein Sprachkunstwerk eines sympathischen Außenseiters und ein Plädoyer für die Vielfalt des Seins.


    Das Buch habe ich vor kurzem gelesen. Ich finde es wirklich herausragend erzählt. Eine wunderbare Einblick in die Welt eines Autisten. Und ja, der Mann fällt unter den Asperger Syndrom Begriff.

  • Ich würde auch beim folgenden Buch behaupten, die Protagonistin hat Asperger. Es ist zwar im Klappentext 'nur' von Autismus die Rede, aber ich hab ds Buch letztens angelesen und hätte jetzt eigentlich auf Asperger getippt. Es gibt in diesem Buch sogar zwei Charaktere mit Autismus [wobei es ja nicht die Regel ist, dass Autismus als 'Familienkrankheit' auftritt und in diesem Fall handelt es sich um Geschwister [2 von 4 haben also Autismus].

    Das Mädchen mit den Schmetterlingen - Carol Coffey


    Kurzbeschreibung von amazon:
    Das Leben der irischen Farmerfamilie Byrne ändert sich schlagartig, als der für seine Trunksucht und Brutalität bekannte Michael Byrne tot aufgefunden wird. Neben ihm seine elfjährige, autistische Tochter Tess, in ihrer Hand der Stein, mit dem ihr Vater erschlagen wurde. Das verängstige Mädchen schweigt zu allen Vorwürfen und wird des Mordes schuldig gesprochen in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Zehn Jahre später kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück, und die alten Mauern des Schweigens beginnen zu brechen …

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Ich hatte erst gersten ein Buch in der Hand, was vielleicht passen könnte.



    Matthew Dicks: Der beste Freund, den man sich denken kann


    Budo ist ein imaginärer Freund – kein leichter Job, ist er doch ausgerechnet der imaginäre Freund von Max. Und der hat massenhaft Probleme. Mit den Eltern, in der Schule und vor allem mit sich selbst. Ein außergewöhnlicher Roman mit einem einzigartigen Erzähler, der uns daran erinnert, was es heißt, ein Freund zu sein. Budo ist der beste Freund, den sich der achtjährige Max vorstellen kann. Eben weil er sich ihn nur vorstellt. Doch eines Tages wird Max nicht länger an ihn glauben und Budo wird aufhören zu existieren. So weit ist es jedoch noch nicht. Denn Max ist anders als die anderen Jungen: Er mag es nicht, wenn man ihn berührt, er liebt es, Dinge zu ordnen, er schaut Menschen ungern in die Augen. Kein Wunder, dass die Schule ein einziger Spießrutenlauf für ihn ist. Als die Lehrerin Mrs Patterson ein verdächtiges Interesse an Max bekundet, spitzt sich die Situation jedoch zu, so dass Budo eine dramatische Entscheidung treffen muss. Klug, schräg, spannend und oft umwerfend komisch erzählt Matthew Dicks davon, dass man beileibe nicht echt sein muss, um ein wahrer Freund zu sein.

  • Hab grad nochmal unseren Katalog durchforstet und dieses hier gefunden:

    Marie anderswie- Carolin Schairer


    Mal ist sie scheu und zickig, dann wieder fällt sie mit der Tür ins Haus. Oder schweigt die ganze Zeit und findet hinterher das Gespräch ungeheuer anregend. Diese Marie ist wirklich seltsam und nicht die Frau, mit der man freiwillig einen ganzen Tag verbrächte ... Anfangs tut die junge Studentin Sarah bloß ihrem Vater einen Gefallen, als sie dessen wichtige neue Mitarbeiterin durch Wien führt - doch mehr und mehr erfasst sie eine rätselhafte Zuneigung zu der verschlossenen Marie. Die lebensfrohe, kontaktfreudige Sarah gibt sich alle Mühe mit der Wissenschaftlerin, doch Marie bleibt unzugänglich und introvertiert - allerdings macht sie ihrer jungen Begleiterin überraschende erotische Avancen. Und offenbart Sarah schließlich, dass sie unter dem Asperger Syndrom, einer Sonderform von Autismus, leidet. Tastend lässt sich Sarah auf ihre erste Frauenbeziehung ein und erlebt aufregende Momente mit ihrer oft schwierigen Partnerin. Doch bald wachsen Zweifel: Ist Marie überhaupt fähig, sie zu lieben, so wie sie Marie liebt? Welche Bedeutung hat eine Liebesbeziehung für eine Frau mit emotionaler und sozialer Beeinträchtigung?

  • Ein Kuss ist ein ferner Stern - Alexander Rösler

    Dieses Buch passt auch ins Thema. Ich habe es vor kurzem gelesen und es ist gut geschrieben.


    Kurzbeschreibung vom Verlag:
    Manche Gedanken lassen sich gut schneiden, wie Papier. Andere sind hart wie Alabaster. Der Gedanke an das Mädchen vom Strand ist ein unendlicher Alabastergedanke – für August, der nicht lügen kann, nichts in Gesichtern liest und für den Berührung eine Kröte auf der Haut ist. Ein Zufall wirft sein geregeltes Leben aus der Bahn. Und konfrontiert August mit einem Gefühl, das völlig neu für ihn ist.

  • Das Thema boomt weiter

    600 Stunden aus Edwards Leben - Craig Lancaster

    Edward Stanton, ein 39-jähriger Mann mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung und Asperger-Syndrom, lebt allein und nach strengem Zeitplan in der Stadt seiner Kindheit in Montana. Zu seinen sorgsam ausgearbeiteten Routineabläufen gehört es, dass er täglich seine Aufwachzeit notiert, um die häufigste zu ermitteln (7:38 Uhr), seine Therapiesitzung niemals auch nur eine Sekunde vor dem vereinbarten Termin beginnt (10:00 Uhr) und jeden Abend um Punkt 22:00 Uhr eine Folge der alten Fernsehserie „Polizeibericht“ ansieht.


    Doch als eine alleinerziehende Mutter und ihr neunjähriger Sohn im Haus gegenüber einziehen, gerät nicht nur sein Zeitplan aus den Fugen. Im Verlauf der beschriebenen 600 Stunden freundet er sich mit den neuen Nachbarn an und rebelliert gegen die Einschränkungen durch seine Eltern und die Entfremdung von ihnen, insbesondere aber gegen die Demütigungen seines Vaters. Er erfährt durch die neue Freundschaft nicht nur Freude, sondern auch Leid, und muss entscheiden, ob er sich dennoch in die Welt vor seiner Tür hinauswagt oder sich wieder in die Einsamkeit zurückzieht.


    Eindringlich und komisch geschrieben, wird dieser Roman insbesondere den Fans von „Blumen für Algernon“, „Supergute Tage“ oder „Heute singe ich mein Leben“ gefallen sowie allen Lesern, die ein Herz für Außenseiter haben.