Bettina Wulff - Jenseits des Protokolls

  • Titel: Jenseits des Protokolls
    Autorin: Bettina Wulff (mit Nicole Maibaum)
    Verlag: Riva
    Erschienen: September 2012
    Seitenzahl: 224
    ISBN-10: 3868832734
    ISBN-13: 978-3868832730
    Preis: 19.99 EUR


    Bettina Wulff, die Gattin des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, hat ein wirklich interessantes Buch geschrieben. Und als Leser staunt man schon, dass dieses Buch dermaßen in der Öffentlichkeit niedergemacht wurde. Aber man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, dass die negativen Kommentare zu diesem Buch von denen gemacht wurden, die alles gelesen haben – nur eben dieses Buch nicht. Und auch die „Auszüge“ die man in den Medien lesen konnte, sind zumeist aus dem Zusammenhang gerissen und vermitteln so leider einen völlig falschen Eindruck.


    Weder suhlt sich Bettina Wulff in Selbstmitleid noch versucht sie es mit billigen Rechtfertigungen. Sie schildert einfach die Dinge aus ihrer Sicht – und dieses Recht wird ihr wohl niemand ernsthaft absprechen wollen.


    Dieses Buch wurde von einer jungen Frau geschrieben, der die Medien mehr als übel mitgespielt haben. Allen voran – mal wieder – die BILD-Zeitung, das Sprachrohr des deutschen faschistoiden Spießbürgertums. Und auch Jauch (das ist der „Journalist“ für den nur Quote zählt) entblödete sich nicht, diesen ganzen Unsinn nachzuplappern und in seiner Sendung öffentlich zu machen. Und welches Geistes Kind dieser Mensch sieht man daran, dass er nun schnellstens den Schwanz eingekniffen hat. Einer dieser Journalisten, die Leid anrichten und dann ihre Hände in Unschuld waschen. Und wirklich schlimm aber ist, dass der deutsche Michel das alles in seiner Beschränktheit auch noch glaubt. Und die Kommentare die man liest haben leider nichts mit dem Buch zu tun, es geht diesen Subjekten nur darum einen Menschen zu verletzen und ihn quasi – sinnbildlich gesprochen – auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.


    Ob Christian Wulff sich richtig verhalten hat, ist nicht Gegenstand dieses Buches. In diesem Buch geht es um das Leben von Bettina Wulff, ihr Leben als Präsidentengattin – ein Leben das sie sich freiwillig wohl so nicht ausgesucht hat. Sie erzählt mit großer Offenheit und man kann nur hoffen, das man ihr auch wirklich zuhört und das man nicht nur hört was man hören möchte oder was man laut den Medien hören soll. Hier ist eine Frau die mutig versucht sich zu wehren – und die, wie man sieht, auch da wieder angefeindet und niedergemacht wird. Dabei müsste eigentlich doch jedermann langsam wissen wie die BILD-Zeitung immer wieder Menschen „hinrichtet“.


    Es wäre übrigens prima, wenn sich hier zu diesem Buch nur die inhaltlich äußern würden, die dieses Buch auch gelesen haben – es sei denn man will sich mit der BILD gemein machen.


    Man sollte dieses Buch vorurteilsfrei lesen, man sollte Bettina Wulff eine faire Chance geben und nicht mit einer bereits feststehenden Meinung sich an dieses Buch herangehen. Es ist die faire Chance die ihr von den Medien nicht eingeräumt wird – dort geht es lediglich Sensationsgeilheit Auflage und Einschaltquote. Wenn man das endlich begriffen hat, dann trägt das in jedem Falle zum Verständnis dieses Buches bei.


    Fazit: Ein wirklich interessantes Buch, das für mich einige Dinge wieder gerade gerückt hat.


    7 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Zitat

    Dieses Buch wurde von einer jungen Frau geschrieben, der die Medien mehr als übel mitgespielt haben


    Eine Frage zur Rezi, die sich erfreulich von den Kritiken des hämischen Mainstreams abhebt:
    Sie hat es doch nicht selbst geschrieben, oder doch?

  • Zitat

    Original von beisswenger


    Eine Frage zur Rezi, die sich erfreulich von den Kritiken des hämischen Mainstreams abhebt:
    Sie hat es doch nicht selbst geschrieben, oder doch?


    Ich denke mal nicht. Da steht noch als Zusatz "mit Nicole Maibaum" - wer nun welchen Anteil hat? Keine Ahnung.


    Edit: Ich habe diesen Zusatz im Eingangsbeitrag hinzugefügt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


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  • Vorweg: ich habe dieses Buch nicht gelesen und ich werde es auch nicht tun. Nur hierzu:


    Zitat

    Dieses Buch wurde von einer jungen Frau geschrieben, der die Medien mehr als übel mitgespielt haben. Allen voran – mal wieder – die BILD-Zeitung, das Sprachrohr des deutschen faschistoiden Spießbürgertums.


    Zitat

    Hier ist eine Frau die mutig versucht sich zu wehren – und die, wie man sieht, auch da wieder angefeindet und niedergemacht wird. Dabei müsste eigentlich doch jedermann langsam wissen wie die BILD-Zeitung immer wieder Menschen „hinrichtet“.


    Am Anfang ihrer "Karriere" hat sich Frau Wulff nicht so sehr gegen das "faschistoide Spießbürgertum" ( schöner Begriff, sehr passend ) in Form der Bild Zeitung gewehrt, nicht wahr? :-) Wie ging nochmal der Spruch mit dem Auf- und Ab- Fahrstuhl...


    :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich habe das Buch nicht gelesen (würde es evtl. aber eher lesen als das über Frau Merkel :lache) und erlaube mir daher selbstverständlich auch kein Urteil.
    Aber eine Frage: Soweit ich gehört habe, kritisiert Frau Wulff unter anderem, dass sie sich für ihren Geschmack immer noch zu sehr im Rampenlicht sieht.
    Würdest du da dieses Buch nicht als kontraproduktiv bezeichnen?
    Achja: Ferner soll sie geschrieben haben, dass von den gezahlten Bezügen "nur" 3000.- € übrig bleiben. Ist das deiner Meinung nach zutreffend (Sowohl, dass sie das gesagt hat, als auch in der Sache)?
    Meine Informationen sind "Hörensagen" und ein kürzlich erfolgter Blick in die Amazonrezensionen.
    Die Fragen sind nicht provokativ gemeint!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)


  • Nein, als kontraproduktiv sehe ich dieses Buch nicht an. Es ging Bettina Wulff darum die Dinge aus ihrer Sicht zu schildern und auch wenn sie dadurch wieder ins Rampenlicht rückt - wahrscheinlich dann auch nur für eine begrenzte Zeit - so habe ich jedes Verständnis dafür, wenn hier eine Frau versucht Dinge richtig und klarzustellen, die ihr durch unserere menschenverachtenden Medien unterstellt worden waren. Schließlich will sie ein ganz normales Familienleben führen und vor allen Dingen auch dafür sorgen, dass ihre Kinder nicht mehr unter dieser Hetzjagd leiden müssen. Und ich habe keinerlei Grund ihr nicht zu glauben. Wundere mich aber gleichzeitig auch, wie unglaublich viele Menschen in diesem Land so dumm sind und diesem Wolf im Schafpelz Jauch Glauben schenken.


    Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat sie von 3.000 EUR gesprochen. Nur muss man diese Zahl wohl auch im Verhältnis zur gezahlten Pension sehen. Die beläuft sich auf rund 11.000 EUR monatlich. Sicher sind 3.000 EUR eine Menge Geld - nur sollte man sich - bevor man sich darüber empört - einfach mal überlegen, dass man als Alt-Bundespräsidident - egal wie man nun zu diesem auch stehen mag - noch gesellschaftliche Verpflichtungen hat. Und vielleicht in diesem Zusammenhang auch noch mal darüber nachdenken, dass die Banker die die HRE an die Wand gefahren haben, dafür noch Boni aus der Staatskasse kassiert haben. Und gegen diese Boni sind 3.000 EUR nicht einmal ein Taschengeld.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


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  • *Achtung Achtung- Schmeißfliegnalarm*


    Zitat

    Es ging Bettina Wulff darum die Dinge aus ihrer Sicht zu schildern und auch wenn sie dadurch wieder ins Rampenlicht rückt


    Dass sie mit ihrer Klage gegen Jauchs Äußerung ( bereits 10 Monate her ) und gegen Google wegen diesem Nuttenservice ( ebenfalls längst vergessen ) den daraus resultierenden Schubser ins Rampenlicht sehr gut gebrauchen konnte und auch, dass der gewählte Zeitpunkt dieser Klagen ( einige Tage vor der "vorgezogenen" Buchpremiere ) mehr als gelegen kam, vergessen wir einfach.


    Zufälle gibts auf dieser Welt, die sind einfach ganz rein zufällig. :lache


    *summsumm* :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)


  • Und was hat das jetzt inhaltlich mit diesem Buch zu tun? :gruebel


    Unabhängig davon findet man eh immer etwas, wenn man jemand was am Zeug flicken will.

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  • Ich mag nichts zu diesem Buch sagen - Voltaire hat ja mit seiner "Bedingung" recht, dass es sinnlos ist, einen Rezensionenthread mit Kommentaren zu stören, die von Leuten kommen, die das Werk nicht kennen, um dieserart dann möglicherweise über irgendwelche Vorgänge in der Journaille, über Gerüchte, Fernsehsendungen oder sonstwelchen Quatsch zu reden. Statt über dieses Buch, seine literarische Qualität, die biografierte Person ... äh. Moment mal. Ist das nicht dasselbe?


    Es sei die Frage gestattet, warum zur Hölle man überhaupt ein solches Buch liest. Christian Wulff, Gatte der Autobiografin, war anderthalb Jahre lang deutscher Bundespräsident. Wir alle wissen, wie diese kurze Amtszeit endete (und dass sie arm an Höhepunkten war). Nun hat die Ehefrau dieses Kurzzeit-Präsidenten ihre Geschichte aufgeschrieben. Nichts gegen die "starke Frau, die jeder erfolgreiche Mann braucht" (wie man noch bis in die späten Neunziger völlig ironiefrei behaupten durfte), aber, hey, unterm Strich geht es um ein Buch über eine Person, die sich vor allem dadurch auszeichnet, Gattin eines ehemaligen Bundespräsidenten zu sein. Das ist, mit Verlaub, in etwa so interessant wie ein Buch über den Chauffeur von Margaret Thatcher oder den Masseur (oder Ehemann) von Angela Merkel. Bettina Wulff ist ein klassischer B-Promi. Ich nehme Leuten, die sich wirklich für Zeitgeschichte und das Verständnis von Politik interessieren, durchaus ab, dass sie alles inhalieren, was es aus erster und zweiter Hand über die Protagonisten zu lesen gibt, aber warum bitteschön lesen alle anderen ein Buch von/über/mit Bettina Wulff? Noch einmal in Worten: Bettina Wulff. Noch während der Amtszeit des Gatten wussten wahrscheinlich 90 Prozent der aktuellen Biografieleser nicht einmal, wie diese Frau mit Vornamen hieß oder dass Wulff überhaupt verheiratet war. Jetzt kaufen sie wie dusselig dieses Buch und hoffen auf irgendwas.


    Was ich damit sagen will. Es gibt Lebensgeschichten interessanter Menschen. Es gibt interessante Lebensgeschichten. Und es gibt solche Bücher - die in etwa sieben bis zehn Monaten haufenweise auf den Grabbeltischen zu finden sein werden, weil dann wieder ein Zustand herrscht, der mit dem Wörtchen "Normalität" zu beschreiben wäre: Eine Präsidentenehefrau schreibt ihre Geschichte auf. Ja. Kann man lesen, muss man nicht. Umfallende Säcke mit Reis und so. Hochgepusht durch mediale Vorgänge, von denen wahrscheinlich nicht wenige inszeniert waren, von der einen oder anderen Seite. Wer die BILD - absolut richtig - abstraft und zugleich nach einer solchen Lektüre greift, steht schon mit einem Fuß selbst auf der dunklen Seite der Macht. Denn es kann hierbei nicht um faktische Erkenntnis, um das Durchdringen komplexer Vorgänge, gar um das Verstehen von Politik gehen, sondern lediglich um Personen in einem medialen Schaukampf. Die ohne das so interessant wären wie ... siehe oben.


    Selbstverständlich hat jeder Mensch das Recht, nach einem solchen Buch zu greifen. Aber die anderen zu bitten, nur etwas dazu zu sagen, wenn sie das selbst auch getan haben, verneint die eigene Motivation. Denn, lieber Voltaire: Warum hast Du dieses Buch gekauft und gelesen? Tatsächlich, weil Dich die Person Bettina Wulff schon immer brennend interessiert hat? Weil Du nachgerade gehungert hast nach einem Buch über sie? Oder doch eher aus ... anderen Gründen? ;-) (Du musst nicht antworten; diese Fragen waren rhetorisch. Und, ja, ich unterstelle Dir etwas, aber Du hast nun einmal a) diesen Thread gestartet und ihn b) an bestimmte Bedingungen geknüpft.)

  • Tom


    Warum ich mir das Buch gekauft habe?
    Ganz einfach. Klauen wollte ich es nicht.


    Und außerdem hat es mich interessiert. Schlimm! Kenne ich diese Bettina Wulff doch nicht einmal.


    Warum interessiert mich beispielsweise ein Buch von Tom Liehr?


    Interessant aber finde ich den Punkt, dass man hier offenbar darüber Rechenschaft ablegen muss warum man ein Buch gekauft hat.


    Glücklicherweise entscheide aber ich darüber was ich lese, worüber ich eine "Rezi" schreibe und vor allen Dingen wie ich diese "Rezi" schreibe.


    Anderseits muss ich mir überlegen, nach einigen doch sehr interessanten Erfahrungen hier in diesem Forum in letzter Zeit, ob es weiterhin Sinn macht, seine Meinung über Bücher zu äußern, die sehr intensiv medial "gepushed" werden.


    Schade - gerade eine inhaltliche Auseinandersetzung hätte ich sehr interessant gefunden, Aber auf die kann man - mal wieder - sehr lange warten, wenn sie denn überhaupt kommt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Und was hat das jetzt inhaltlich mit diesem Buch zu tun? :gruebel


    :gruebel


    Ungefähr soviel wie diese Aussage ( stammt aus Deiner Buchvorstellung) :


    Zitat

    Dieses Buch wurde von einer jungen Frau geschrieben, der die Medien mehr als übel mitgespielt haben. Allen voran – mal wieder – die BILD-Zeitung, das Sprachrohr des deutschen faschistoiden Spießbürgertums. Und auch Jauch (das ist der „Journalist“ für den nur Quote zählt) entblödete sich nicht, diesen ganzen Unsinn nachzuplappern und in seiner Sendung öffentlich zu machen. Und welches Geistes Kind dieser Mensch sieht man daran, dass er nun schnellstens den Schwanz eingekniffen hat. Einer dieser Journalisten, die Leid anrichten und dann ihre Hände in Unschuld waschen. Und wirklich schlimm aber ist, dass der deutsche Michel das alles in seiner Beschränktheit auch noch glaubt. Und die Kommentare die man liest haben leider nichts mit dem Buch zu tun, es geht diesen Subjekten nur darum einen Menschen zu verletzen und ihn quasi – sinnbildlich gesprochen – auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.

    :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)


  • Meine Aussage bezieht sich auf den Inhalt des Buches, es ist meine Interpretation des Gelesenen. Du magst das Buch anders interpretieren - aber du wirst es ja nicht lesen, also urteilst du über dieses Buch nur aufgrund irgendwelcher Gerüchte, Informationen aus dritter Hand oder sonst irgendwelchen Einflüsterungen. Lass uns also lieber darüber diskutieren, wie man eine Hortensie am besten pflegt - vielleicht bist du bei diesem Thema ja mal nicht auf Hörensagen angewiesen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


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  • Hallo, Voltaire.


    Zitat

    Schade - gerade eine inhaltliche Auseinandersetzung hätte ich sehr interessant gefunden


    Für die Du aber in Deiner Rezension nur wenige Anknüpfungspunkte lieferst, denn Deine Anmerkungen zum Inhalt sind sparsam. Dort nimmst Du überwiegend zu Punkten Stellung, die auch während der vergangenen Wochen die Presse beherrscht haben.


    Nein, ich wollte Dich nicht dafür kritisieren, dass Du dieses Buch gekauft und gelesen hast, mich interessiert nur, warum Du das getan hast - und was diese seltsame Bitte soll, sich mit Stellungnahmen zurückzuhalten, wenn man das nicht auch getan hat.


    Übrigens gibt es tatsächlich inhaltliche Fragen, die man trefflich in diesem Zusammenhang diskutieren könnte. Da möchte eine Frau das Bild von ihr selbst "zurechtrücken", das ihrem Gefühl nach während der vergangenen Monate entstanden ist. Sie ist, wie auch der Rest der Familie, fraglos das Opfer einer enormen Kampagne geworden, von der sich wahrscheinlich niemals sagen lassen wird, ob sie gerechtfertigt war, und das ist ebenso fraglos bedauerlich. Es ist unstrittig falsch, wie die Medien zuweilen mit Personen des öffentlichen Interesses, deren Familien usw. umgehen, und möglicherweise hätte dieses Buch ein wertvoller Beitrag zu einer Diskussion werden können, an deren Ende ein achtsamerer und respektvollerer Umgang steht.


    Diese Frau müsste aber auch wissen, dass man mit Öl kein Feuer löschen kann. Dass eine "Richtigstellung" niemals in glaubwürdiger Weise von einer beteiligten Partei kommen kann, weil die Beteiligten eben nicht objektiv sind. Vermutlich weiß sie beides auch, ansonsten müsste man ihr galoppierende Naivität unterstellen. Dennoch versucht sie es. Womit sie den Schaden lediglich vergrößert. Und die Suche nach der Antwort auf die Frage "Was zur Hölle soll das alles?" nach wie vor erfolglos bleibt.


    Mit Verlaub. In meinen Augen ist das echte Trash-Literatur. Ganz unabhängig davon, wie gut oder schlecht es geschrieben wurde (oder von wem). Unter diesem Gesichtspunkt verstehe ich übrigens auch, warum man dieses Buch kauft und liest. Von einem anderen habe ich bisher nicht gehört. Inhaltliche Auseinandersetzung? Womit?

  • Die Leut kaufen das Buch, ebenso wie sie BUNTE, GALA ... kaufen. Sie war die hübscheste Präsidentengattin, die wir je hatten, und damit befriedigt sie das deutsche "Diana-Bedürfnis". Und die Autorin hat es geschickt verstanden, diesen Bedarf mit ihren Motiven zu verbinden. Ich halte das für clever und hätte es (vielleicht) genauso gemacht, wäre ich an ihrer Stelle gewesen. Voltaire zähle ich nicht zu den klassischen GALA-Lesern, dennoch ist mir sein Motiv scheißegal, warum er das Buch gekauft und rezensiert hat. Müssen wir demnächst unsere Rezi-Motive an den Pranger stellen und nachfragen, ob sie redlich sind? Nein, also so what?

  • Ich möchte mich hier aufrichtig und in aller Demut dafür entschuldigen, dass ich dieses Buch gekauft, gelesen und hier vorgestellt habe. Und ich bin zutiefst zerknirscht darüber, dass mich das Buch wirklich interessiert hat. Wie konnte das nur passieren..... :gruebel :-(


    Es ist an der Zeit, das ich zukünftig meine Lektüre auf die BIBEL und den KICKER beschränke - und die dann ggf. hier rezensiere. Und wenn ich dann wirklich mal wieder zu einem Buch greife - solle ich wohl besser das Eulen-Plenum um Genehmigung ersuchen.....


    .....in diesem Sinne.......


    Hopfen und Malz
    Gott erhalt's :bier

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.