'Remembering Christmas' - Kapitel 01 - 11

  • Erster? Na gut, einer muß ja beginnen.


    Nachdem mir mein letztes Weihnachtsbuch, das ich vor einer Woche las, so „gut“ gefallen hat, daß ich keine Lust verspürte, eine Rezi zu schreiben (weil die zum einen nicht gut ausgefallen wäre und mir zum anderen nicht genug für eine Rezi eingefallen ist; es war „Josh“ vom Tom Reichel), bin ich mir hier schon nach ein paar Seiten ziemlich sicher, daß mir dieses Buch gefallen und es so ganz nach meinem Geschmack sein wird. Geradezu eine Erholung nach dem gerade ausgelesenen emotional sehr anstrengenden „Haus an der Küste“.


    Der Prolog, welcher zehn Jahre nach den Hauptereignissen des Buches spielt, läßt zum einen ahnen, daß es irgendwie gut ausgehen wird (was auch immer in diesem Zusammenhang „gut“ bedeuten mag) - wovon ich in diesem Fall allerdings sowieso ausgehe - und zum anderen, daß der Rick Denton vom Beginn mit dem vom Ende nicht mehr viel zu tun haben wird.


    Rick, der eigentlich zum Skifahren will, wird von seiner Mutter angerufen, daß sein Stiefvater schwer erkrankt sei. Ricks möge doch bitte kommen, zum Trösten und zur Aushilfe in der Buchhandlung. Widerwillig macht er sich auf die Reise; sein Stiefvater Art hat ein Aneurisma im Gehirn und wird für unbestimmte Zeit ausfallen, Ricks Aufenthalt in Florida sich also länger hinziehen, als er wollte. Rick arbeitet sich in der Buchhandlung, die vor allem religiöse Artikel führt, einigermaßen ein. Dabei hilft ihm die Teilzeitkraft Andrea, die in Ricks Eltern mehr als nur gute Freunde sieht und hat. (Na, wenn da nicht klar ist, wie das ausgehen wird. :grin ;-) )


    Daneben gibt es noch JD, einen Obdachlosen, der täglich etwas zum Frühstück von Art erhalten hat, was Rick gar nicht nachvollziehen kann.


    Ich bin gespannt, welche Rolle JD noch spielen wird, denn umsonst ist der gewißlich nicht im Buch. Einen Moment hatte ich die Idee, ob das Ricks echter Vater sein könnte, habe das aber rasch wieder verworfen. Aber irgendeine Verbindung muß es wohl geben.


    Gleich im ersten Kapitel, Seite 8, sah ich mich heftig nicken, als an die 80er erinnert wurde. Oh ja, das waren noch Zeiten.
    *Schwelgt in Erinnerungen an eine Zeit, in der die Welt nicht nur morgens um 7 noch in Ordnung war, und hat plötzlich als Ohrwurm James Taylors (S. 25) „Disco Lady“. Ich habe damals regelmäßig im AFN die Billboard Hot Hundred sowie die Country Charts gehört und kannte die US-Charts besser als die europäischen. Lang ist’s her...*


    Seite 11. Stimmt, Ronald Reagen war/wurde damals Präsident der USA. Was wäre wohl los, wenn in Deutschland ein Schauspieler Bundeskanzler würde?!


    Seite 12. Art could never see Taylor, and JD found that strange.
    Unter Berücksichtigung all dessen, was wir in diesem Abschnitt noch über Taylor erfahren, habe ich zwei Vermutungen, wer das ist:
    - entweder bildet JD sich den nur ein, oder (was ich derzeit eher annehme, immerhin ist das Buch bei Revell erschienen)
    - Taylor ist ein Engel oder eine vergleichbare Gestalt.


    Seite 26: That was another thing that bugged him: paying over a dollar for a gallon of gas.
    Meine Güte, und heute würde man sich wünschen, nur einen Dollar (meinetwegen auch Euro) für diese Menge Sprit zu zahlen!


    Seite 26: But he didn’t see how a bad actor would far any better than a peanut farmer. :grin


    Seite 55: Tja diese homeless guys. Ich habe vor Jahren in einer Einrichtung für Nichtseßhafte (wie sie damals offiziell bezeichnet wurden) Zivildienst geleistet. So einfach ist das meist nicht. Aber das ist hier eher ein Nebenthema.


    Das Buch läßt sich leicht lesen, vor allem auch, da ich seit geraumer Zeit kein englisches Buch mehr gelesen habe. Es tut richtig gut, in diese Welt einzutauchen, und ich werde mich wohl gleich wieder dorthin zurückziehen.



    Anm.
    Da das ja eine LR zu einem englischsprachigen Buch ist, werde ich Zitate nichts ins Deutsche übersetzen (wie ich das ansonsten tue, wenn ich in einer LR die englische Ausgabe lese).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe auch gerade angefangen und bin hier noch nicht durch. Was wir mit Rick noch alles erleben werden? Einerseits wird er zu Beginn als hallodri dargestellt, Skifahren, Surfen, Frauen aber andererseits ist er sofort zur Stelle, als Mama anruft.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich habe auch angefangen, bin aber mit diesem Abschnitt noch nicht ganz durch. Bis jetzt gefällt das Buch mir ganz gut und es liest sich problemlos.


    Ich denke, dass Taylor ein Engel ist, weil er JD so eindringlich in den Bücherladen schickt, so als wüsste er, dass JDs Hilfe dort dringend benötigt wird.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Einerseits wird er zu Beginn als hallodri dargestellt, Skifahren, Surfen, Frauen aber andererseits ist er sofort zur Stelle, als Mama anruft.


    Na ja, was soll er in der Situation auch anderes machen, wenn er - und sei es nur ein Rest - Gewissen oder Empfinden für seine Mutter hat?


    Ich habe übrigens schon den nächsten Abschnitt durch; komme aber frühestens morgen Nachmittag dazu, ausführlicher zu schreiben. Bisher ist das Buch jedenfalls so ganz nach meinem Geschmack. :-]



    Zitat

    Original von xania
    Ich denke, dass Taylor ein Engel ist, weil er JD so eindringlich in den Bücherladen schickt, so als wüsste er, dass JDs Hilfe dort dringend benötigt wird.


    Yep, das fand ich auch einen Hinweis darauf.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin mit diesem Abschnitt seit gestern abend auch durch und es gefällt mir sehr gut. Nach den ersten drei Kapiteln war ich noch verwirrt, aber das hat sich bald gegeben. Vor allem "Art" als Personenname zu haben, fand ich gewöhnungsbedürftig.


    Momentan habe ich mich sehr gut eingelesen und ab und an bemerke ich auch, dass ich nun amerikanisches Englisch lese. Bisher habe ich meistens britisches Englisch gelesen und stolper dann zum Beispiel über "farther" anstelle von "further". Ich finde es sehr interessant, das während des Lesens zu bemerken.


    Taylor bei JD sehe ich als eine Figur seiner Einbildung aber, die so etwas wie sein Gewissen und seine Intuition darstellt. Eigentlich zögert er, den Laden überhaupt zu betreten, weiß aber, dass da etwas nicht stimmen kann. Taylor gibt ihm da ja den letzten Anstoß. Demnach kann man Taylor auch als eine Art Zwitterfigur zwischen Engel und Einbildung sehen, ich zumindest. :wave

  • Zitat

    Original von imandra777
    Demnach kann man Taylor auch als eine Art Zwitterfigur zwischen Engel und Einbildung sehen, ich zumindest.


    Drum hatte ich u. a. auch „vergleichbare Gestalt“ geschrieben, da ich mir derzeit noch nicht sicher bin. Engel würde zwar zum Genre passen, aber eigentlich nicht so richtig zum Buch bisher. Drum will ich meine endgültige Meinung auch noch etwas offen halten, wenngleich ein Engel mir derzeit sehr wahrscheinlich erscheint.


    Zitat

    Original von imandra777
    Momentan habe ich mich sehr gut eingelesen und ab und an bemerke ich auch, dass ich nun amerikanisches Englisch lese.


    Ich lese wenn, dann in aller Regel amerikanisches Englisch, so daß mir eher die Abweichungen im britischen auffallen würden.



    Zitat

    Original von imandra777
    Vor allem "Art" als Personenname zu haben, fand ich gewöhnungsbedürftig.


    Ja, gestutzt habe ich auch bei Restaurantnamen wie 7-Eleven. Da habe ich doch erst einen Moment gebraucht, bis ich wußte, was gemeint war.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Art (üblicherweise die Abkürzung von Arthur) ist kein ungewöhnlicher Name.


    Taylor halte ich für sein Gewissen oder wie man oft sagt, auf der rechten Schulter sitzt ein Engel und links ein Teufel :grin


    Beim Lesen gibt es ja nicht viele Unterschiede zwischen dem Amerikanischem und dem Britischen Englisch. Aber beim Hörbuch ist es im Vergleich, als ob ein ein Hamburger ein auf bayrisch gelesenes Buch hört :yikes :lache

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    Wendy Wasserstein

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Art (üblicherweise die Abkürzung von Arthur) ist kein ungewöhnlicher Name.


    Die Abkürzung kannte ich bisher noch nicht. Arthur habe ich ansonsten eher ausgeschrieben gesehen.


    Im Schriftlichen sind es vielleicht nicht viele Unterschiede, aber so ein paar merkt man schon. Wenn man es hört, ist es aber natürlich ein vieel größerer Unterschied. :keks

  • Ich bin mit dem Abschnitt durch. Rick kann man wirklich keine Vorwürfe machen. Zwar schickt er den Stadtstreicher weg, aber sonst tut er doch einiges im Laden und lässt noch so manches über sich ergehen. Viel mehr hätte man von ihm eigentlich nicht erwarten können.

  • Zitat

    Original von xania


    Ich denke, dass Taylor ein Engel ist, weil er JD so eindringlich in den Bücherladen schickt, so als wüsste er, dass JDs Hilfe dort dringend benötigt wird.


    das denke ich auch :wave



    ich weiß noch nicht, ob ich das Buch zuende lesen werde, da ich damit Probleme habe, zu lesen, wie jemand im Krankenhaus um einen geliebten Menschen bangt, das passt für mich im Moment nicht in die Vorweihnachtszeit.

  • @ Mia


    Dann solltest du auch einen Bogen um Richard Paul Evans’ „Der Weihnachtswunsch“ machen. Ist zwar, wenn ich das richtig entsinne, nicht unbedingt im Krankenhaus, aber „bangen“ ist kein Ausdruck.


    Hier empfinde ich das gar nicht so schlimm, vermutlich, weil Art schon nach dem Aneurisma ins Buch eingeführt wurde und ich ihn bisher nie richtig „lebendig“ erlebt habe.


    Zu Deinem Spoiler (Achtung: Spoiler bis ans Ende des 3. Abschnitts!): [sp]Am Ende des dritten Abschnitts lebt Art noch und scheint, nach schweren Krisen, auf dem Wege der Besserung zu sein.[/sp]

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SiCollier ()

  • SiCollier
    danke für den Tipp, das hatte ich ja auf der Eulen-Wunschliste.


    Mir "reicht" es im Moment schon die Gedanken und Ängste von Leanne lesen zu müssen, ist wohl gerade nicht das richtige.
    Vielleicht lasse ich es eine Weile ruhen und starte dann noch einmal einen Versuch. :wave

  • Ich komme im Moment immer nur so sporadisch zum Lesen. Aber diesen Abschnitt hatte ich gestern durch. Den Anfang fand ich persönlich ein bisschen holprig, aber das hat sich schnell gegeben. Mir gefällt das Buch bisher sehr gut.


    Ich stelle bei dem Buch wieder fest, dass ich American English total gern lese/höre/was auch immer. Während des Studiums hatte ich davon leider viel zu wenig. :-(


    Die Personen gefallen mir bis hier auch sehr gut. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass ich den Rest ein bisschen schneller lesen kann. :wave

  • Ich habe diesen Abschnitt innerhalb der letzten Woche beendet und schon ein bisschen weiter gelesen. Ich hoffe, ich spoilere nichts.


    Der Einstieg in die Geschichte gefällt mir sehr gut. Die Kapitel sind recht kurz, zum Lesen sehr angenehme Häppchen.
    Der Charakter von Rick ist sehr interessant. Der innere Vater-Konflikt interessiert mich sehr und wird bestimmt noch einmal zum tragen kommen.
    JD kommt mir ehrlich gesagt ein bisschen selbstsüchtig vor, weil er täglich auf seinen Egg McMuffin wartet und selbstverständlich erwartet, dass diese Tradition auch von Rick fortgesetzt wird. Ob Taylor da im Laufe des Buches noch ein wenig Einfluss auf ihn hat?
    Ich bin auch sehr neugierig, was sich noch zwischen Rick und Andrea entwickelt. Da bin ich auch sehr neugierig.

  • Ich habe diesen Abschnitt vor ein paar Tagen beendet - hatte nur keine Zeit zu posten.


    Das amerikanische englisch finde ich sehr angenehm zu lesen (aber ich habe da auch mal für drei Jahre gewohnt, sodaß es eher wie ein "Heimkommen"ist).


    JD (Jack Daniels?, wo er ihn doch so gerne trinkt!) und sein unsichtbarer Freund scheinen neben Rick die Hauptpersonen des Romans zu werden. Rick scheint so weit von zu Hause weg zu sein - aber trotzdem ist er direkt da, als seine Mutter ihn ruft. Ob er in dem weiteren Roman noch seine Beziehung zu seinem Vater näher beleuchtet? Zur Zeit scheint er für ihn ja ein "Held" zu sein, während seine Mutter an der Trennung "schuld" hat... Aber der Vater hat sich seit der Trennung nie wieder bei Rick gemeldet.


    Rick und Andrea? Ich nehme an, daß sich zwischen den Beiden etwas entwickelt! :wave

  • Zitat

    Original von Dori
    JD kommt mir ehrlich gesagt ein bisschen selbstsüchtig vor, weil er täglich auf seinen Egg McMuffin wartet und selbstverständlich erwartet, dass diese Tradition auch von Rick fortgesetzt wird.


    Na ja, aus seiner (JDs) Sicht betrachtet verstehe ich das schon. Immerhin ist so sein Frühstück gesichert; sonst müßte er den Tag vermutlich hungrig beginnen. Er geht eben davon aus, daß sich Arts Großzügigkeit automatisch auch auf die Aushilfe, die ja nur stellvertetend für Art da ist, überträgt.


    Zu den restlichen Spekulationen kann ich nix sagen, da ich ja weiß, wie es ausgeht.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")