Justin C.Skylark – Bis dass der Tod euch scheidet

  • Zitat

    Original von Voltaire


    btw.:


    Wo sind Jazzvariationen denn unstrukturiert? Nur weil du Jazz ggf. nicht magst ist diese Musik doch noch lange nicht unstrukturiert. Hör dir einfach mal John Coltrane an - da ist nix von "unstrukturiert". Allerdings muss man sich Zeit fürs Zuhören nehmen - nebenbei hören wäre allerdings nur kalter Kaffee.


    :bonk Mist, hatte meine Goldwaage gestern Abend schon weggepackt.


    Es gibt ja wie in jedem Genre sone und solche. :frieden



    .

  • Zitat

    Original von Rosha
    :rofl Möchtest du mich vielleicht auch noch ein bisschen verhauen? :hau
    Dem Thema entsprechend und ganz büchereulenkonform könntest du dazu ein Buch nehmen. :lache :duden


    Nee, lass ma, ich haue nur Männer und nehme dann eine schöne :peitsch. ;-)


    Ich lese aber auch gerne, wenn sich zwei Kerle gegenseitig verhau'n. ;-)



    Zitat

    Ich nehme mir demnächst den Text von Fabia vor, auf deinen Tipp hin. Mal sehen, vielleicht kommen wir dort zu einem Konsens. ;-)


    Es gibt auch schon gelesene Bücher mit Konsens und noch mehr in meinem SUB, die Du dann als gelesen vorgestellt hast. Du wirst noch schuld sein, dass ich noch mehr Rezis schreiben muss. :wow



    .


  • Oha, danke für den hinweis!
    Zum Glück ist ja bald Juli! *freu*


    Ich hab´ damals, kurz nach der Gründung von Deadsoft mit Simon Rhys Beck angefangen und logischerweise kamen die Bücher von Justin gleich hinterher.


    Gestern bin ich übrigens dem Tip von Uta gefolgt und habe mir mal "Ich heirate eine Familie 2.0" angeschaut - hat mir gut gefallen, ist aber für mich trotzdem nicht mit "Bis dass der Tod..." zu vergleichen. Völlig andere Herangehensweise. Trotzdem ganz nett und lesenswert.

  • Zitat

    Original von Uta
    Es gibt auch schon gelesene Bücher mit Konsens und noch mehr in meinem SUB, die Du dann als gelesen vorgestellt hast. Du wirst noch schuld sein, dass ich noch mehr Rezis schreiben muss. :wow


    .


    Mit dieser Schuld lebe ich gerne! :-)
    Rezi-schreibende Eulen sind mir die liebsten! Da haben wir dann alle was davon. :wave

  • Titel: Bis dass der Tod euch scheidet
    Autor: Justin C. Skylark
    Verlag: Dead Soft Verlag
    Erschienen: August 2010
    Seitenzahl: 324
    ISBN-10: 3934442277
    ISBN-13: 978-3934442276
    Preis: 13.95 EUR


    Kurzinhalt:
    Black Metal und EBM haben recht wenig gemeinsam, findet Dylan Perk, der cholerische Sänger der Electro-Band RACE. Für eine Festival Tournee muss er allerdings über seinen Schatten springen, denn ausgerechnet die norwegische Black Metal Band Wooden Dark, mit ihrem gefürchteten Frontmann Thor Fahlstrøm, soll mit von der Partie sein. Schon bei ihrem ersten Zusammentreffen stellt sich heraus, dass sich der streitsüchtige Dylan und der geheimnisvolle Thor in nichts nahe stehen. Ein Kampf um Macht und Stärke beginnt, in dem Dylan gefährlich dicht an seine Grenzen gerät – und letztendlich doch seinen Gefühlen unterliegt.


    Meine Meinung:
    Welch ein Buch! Ein stilistischer Amoklauf. Da schreibt jemand ein Buch der sicher sehr viele Talente und Fähigkeiten hat: Das Schreiben aber gehört ganz sicher nicht dazu. Klischeebeladen zieht sich die Geschichte sehr zäh dahin. Und irgendwann ist man dann an dem Punkt angelangt, an welchem man nur noch quer liest. Die handelnden Personen wirken unglaubwürdig und haben mit der Realität nicht sehr viel zu tun. Auch in puncto Recherche hat der Autor offensichtlich nicht sehr intensiv gearbeitet. Das merkt man insbesondere bei den Teilen des Buches die in Norwegen spielen oder die von Norwegen handeln. Man muss wohl davon ausgehen, dass der Autor nie in Norwegen gewesen ist und das sein Wissen über Norwegen sich wohl nur auf Hörensagen gründet.
    Dieses Buch war für mich eine fulminante Enttäuschung. Ein Buch das eigentlich niemand braucht und das am besten ungelesen bleibt. Für mich ein echtes Ärgernis.
    Fazit: Ein schlecht geschriebenes Buch - 1 Eulen-Trostpunkt. Mehr ist leider nicht drinnen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich muss mich den schlechten Rezis anschließen.


    Gelesen habe ich das Buch - obwohl so gar nicht mein Genre -, weil es hier ja auch durchaus begeisterte Stimmen gab. Und sich die Beiträge der Leserunde interessant lasen. Aber ich fand das Buch schlimm in jeder Hinsicht. Sprachlich unterirdisch. Und so viele Klischees auf einmal. Keine Figur hatte irgendwie Tiefe, sondern wirkte wie der Bravo entsprungen. Ja, so stellt man sich Sänger gewisser Musikrichtungen vor. Aber so sind sie hoffentlich dann doch nicht? Selbst Bill Kaulitz spreche ich mehr Tiefgang zu als den Figuren, wie sie hier beschrieben werden.
    Und ich ärger mich besonders über das Buch, da ich selbst wohl auch der Szene zugehöre, wenn man so will. Musikalisch jedenfalls. Nee, so eindimensional wie hier beschrieben und einfach nur "durchgeknallt" sind Hörer und auch "Erschaffer" dieser Musik nun sicher nicht.
    Ich kann das Buch nicht weiter empfehlen und vergebe 1 Punkt. Für mich steht dieses Werk auf einer Stufe mit Groschenromanen, die auch nur alle Klischees bedienen und noch dazu nicht sonderlich schön geschrieben sind.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Bei mir muss es nicht immer stilistisch korrekt zu und her gehen, wenn eine Geschichte spannend ist und mich überzeugt, gebe ich gerne auch unbekannten Autoren und kleinen Verlagen meine Leseaugen.


    Hier allerdings stolpern meine Augen über derart viele Unebenheiten, das tut schon fast weh.


    Die Geschichte an sich, ist eine Anhimmelungs- und Anbetungshommage an einen "grossen" Black Metal Star, dass einem das groupiegeflattere nach ein paar Kapiteln nur noch auf die Nerven geht. Eine Fanfiction in extremis wie sie im Buche steht. Unglaubwürdig, himmelblau naiv und einfach zu süss der Hauptprotagonist, der definitiv einen an der Waffel hat.


    Aber die Leserunde dazu war sehr lebhaft, die Diskussionen rund um das Buch äusserst rege und es war für einmal eine Erfahrung der anderen Art :chen

  • Vorab: Ich mag die Bücher von Justin Skylark und zwar ausnahmslos alle. Wegen ihrer Art, wegen ihrer Themen und wegen ihrer Andersartigkeit.
    :grin
    Das heißt nicht, dass das Buch für alle anderen Leser auch ein Muss sein soll - es gibt durchaus einige Macken wie Logikfehler, verdrehte Formulierungen oder Klischees. Warum hat es mir trotzdem gefallen?
    Ich fand die Idee, eine Lovestory zwischen einem Metaller und einem Electro-Sänger einfach herrlich. Zudem bieten beide Hauptfiguren charakterliche (und äußerliche) Abgründe und Schlüsselreize für den Leser. Es geht fix und schnell zur Sache - es wird gehasst, geliebt, gekloppt, ge***... :chen
    Für jemanden, der sich an M/M-Stories und außergewöhnlichen Figuren freut, ist es definitiv mehr als einen Blick wert.


    Die Leserunde war für mich bis dato eine der interessantesten, sympathischsten und schrägsten hier im Eulennest. :kiss Auf eine baldige Wiederholung mit ebensoviel Spaß, trockenem Humor und anderen Eulengeschwistern im Geiste freue ich mich jetzt schon!

  • Was kann ich abschliessend zu diesem Buch sagen? Es fällt mir schwer, es wie jedes andere Buch zu bewerten, weil dabei einfach zu viele Defizite ins Auge fallen: unausgegorener Schreibstil / unlektorierter Text, Wunschdenken triumphiert über Logik und Realismus, Nebenfiguren sind kaum vorhanden und wenn dann so flach wie ein Blatt Papier. Außer Dylan und Thor wird eigentlich nur auf Tony, den Manager von RACE, noch etwas mehr eingegangen, zum Schluss hin auch ein wenig auf Erik. Aber alle anderen? Tauchen wie Statisten aus dem Hintergrund auf's Stichwort auf, sprechen ihren Text und verschwinden wieder. Man erfährt kaum etwas über sie, spürt praktisch keine emotionale Verbindung der Hauptfiguren zu ihnen.
    Jetzt kommt die andere Sicht der Dinge. Diese Geschichte hat offensichtlich die Vorzüge und Nachteile einer Fanfiktion. Das komplette Geschehen dreht sich um das zentrale Paar. Dylan und Thor sind die Sonne in diesem System, ihre Handlungen nehmen fast den gesamten Raum ein, lassen kaum Platz für etwas anderes. In einer Fanfiction erwarte ich als Leser auch nichts anderes. Ich lese die Geschichte aus einem bestimmten Grund (meist, weil ich mich für ein Pairing oder Setting interessiere), und will mich nicht groß mit Nebengeräuschen aufhalten. Ich glaube durchaus, dass es eine Zielgruppe für diese Geschichte gibt, innerhalb der es sehr begeistert aufgenommen und verschlungen wird. Die Konstellation von Dylan zu Thor ist ja auch eine ungewöhnliche und hat ihren Reiz. Ich glaube aber weiterhin auch, dass sich die Geschichte aus den selben Gründen außerhalb seiner Zielgruppe sehr schwer tut Anklang zu finden, da es dort zwangsläufig an anderen Standards gemessen wird. Vielleicht ist das aber vom Autor durchaus so in Kauf genommen bzw. sogar beabsichtigt.
    Ich stelle für mich auf jeden Fall fest, dass ich nicht zur unmittelbaren Zielgruppe gehöre, gönne aber gerne allen, denen die Geschichte gefällt, ihre Freude daran.
    Als eBook kann ich damit leben, hätte ich 15 € für das Druckexemplar ausgegeben, hätte ich mich vermutlich etwas mehr geärgert.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Eines kann ich auf jeden Fall sagen: Die Leserunde war gut. :-]


    Zum Roman selbst: Hier erfinde ich - die Wendung kam hier im Thread ja schon mal vor - das Rad nicht neu: Den Sprachstil, die vielen Kommasetzungsfehler und die falsche Verwendung mancher Wörter fand ich auch nicht gerade prickelnd. Außerdem fand ich, dass Dylan anders agiert hat, als er beschrieben wurde (soll angeblich viel austicken, kann sich dann aber sehr oft "für seine Verhältnisse ungewöhnlich gut beherrschen".)


    Inhaltlich wurde schon mit Klischees geworfen, aber das hat mich nur selten gestört. Mir hat gut gefallen, wie nervlich am Ende Dylan erst einmal war, nachdem ... nun, wer es gelesen hat, weiß, was ich meine. Das war für mich mal etwas anderes und irgendwie eindringlich. Ansonsten war es schon interessant, sich anzusehen, wie selbstzerstörerisch Dylan und Thor vorgehen (Ich hätte dem Begriff dysfunktional an dieser Stelle auch zugestimmt). Selten dämlich und verantwortungslos, aber genau solche Dinge kenne ich von Menschen, die verliebt sind.


    Es gibt eine wirklich starke Zentrierung auf Szenen zwischen den beiden Protagonisten, Umfeld, Umwelt, Vergangenheit etc. bleiben zu großen Teilen unangetastet. Das kann man mögen, weil es die Liebesgeschichte betont (wie bei einem Groschenroman/Nackenbeißer) oder nicht, weil es dafür sorgt, dass Geschichten dann immer ein mildes Gefühl von Oberflächlichkeit anhaftet.


    Mein großer Pluspunkt: Dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde. So bleiben Vorwürfe a la "Kein Mann würde so agieren" weiter weg. Bzw. finde ich es spannend, wie ein Mann über Männer schreibt.


    Größter Negativpunkt neben dem Stil: Ich glaube, dass tatsächlich einiges, was über die Bands gesagt wurde, auf die geschilderte Art nicht funktionieren würde (Danke für alle die Kommentare in der Leserunde und auch Hinweise hier im Thread, manches fällt einem selbst nicht gleich auf).


    Fazit: Als M/M-Groschenroman nicht schlecht, für mich hat es gereicht, um den Nachfolger lesen zu wollen. Man muss nur bereit sein, wirklich viele sprachlich-grammatikalische Schnitzer hinzunehmen.

  • Zitat

    Original von JASS
    Mein großer Pluspunkt: Dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde. So bleiben Vorwürfe a la "Kein Mann würde so agieren" weiter weg. Bzw. finde ich es spannend, wie ein Mann über Männer schreibt.


    Ist das so? Meine Erfahrung ist, dass das Vermeiden von Personalpronomen in der Autoren-Vita ein Hinweis darauf ist, dass ein M/M-Roman von einer Frau geschrieben wurde.


    Wie ein Mann über Männer schreibt, kann man z.B. gut bei Alan Hollinghurst lesen. Die Bücher unterscheiden sich ziemlich von Slash.

  • Zitat

    Original von Delphin


    Ist das so? Meine Erfahrung ist ist, dass das Vermeiden von Personalpronomen in der Autoren-Vita ein Hinweis darauf ist, dass ein M/M-Roman von einer Frau geschrieben wurde.


    Wie ein Mann über Männer schreibt, kann man z.B. gut bei Alan Hollinghurst lesen. Die Bücher unterscheiden sich ziemlich von Slash.


    Wieso ist euch das so wichtig? Ich erwarte ja auch nicht, dass ein Buch über einen Profikiller von einem Profikiller geschrieben wird. :gruebel


    Ich bin diesbezüglich etwas empfindlich (als Frau in einem Männerberuf. ;-)) Ich finde nicht, dass es zwangsläufig etwas mit dem biologischen Geschlecht zu tun haben muss, ob, wer auch immer irgendwas besser oder schlechter kann als der biologische Gegenpart. So einfach ist der Genderbegriff nicht zu fassen.

  • Zitat

    Original von Delphin


    Ist das so? Meine Erfahrung ist, dass das Vermeiden von Personalpronomen in der Autoren-Vita ein Hinweis darauf ist, dass ein M/M-Roman von einer Frau geschrieben wurde.


    Es ist natürlich möglich, dass hinter J. C. Skylark eine Frau steckt. Aber was wäre, wenn er/sie transgender ist? Dann wäre sie biologisch zwar weiblich, fühlt und denkt jedoch wie ein Mann. Auch das wäre denkbar und ist gar nicht so selten. In Bezug auf die Bücher ist das für mich jedoch unerheblich. Mir gefallen sie einfach! :-]

  • Ich fände es erstaunlich, wenn sich eine Frau so viel Mühe geben würde, Bilder einer fremden Person zu posten. :gruebel Oder die Dame hat sehr maskuline Züge ...


    Ich habe übrigens nie behauptet, dass Männer oder Frauen irgendwas besser machen, nur, dass ich es interessant finde, wie ein Mann über Männer schreibt (das wäre dann das schreibende äquivalent zu einer Frau im Männerberuf - denn ein Mann in der gayliteratur resp. der Liebesliteratur ist eher die Seltenheit. Bevorzugung der "gewöhnlichen Rolle" kann man mir hier schlecht vorwerfen). Ich denke persönlich schon, dass das eine andere Perspektive ist. Ich denke auch, dass ein Profilkiller-Roman von einem Profikiller eine echt interessante Sache wäre. :-)

  • Zitat

    Original von JASS
    Ich denke auch, dass ein Profilkiller-Roman von einem Profikiller eine echt interessante Sache wäre. :-)


    :lache Genau, und nachdem man das Buch gelesen hat, ist der Profikiller gezwungen, den Leser zu töten. Bei einer hohen Auflage hätte er dann ganz schönen Stress... :grin


    Zum Thema Pseudonym-Mann-Frau tauschen Uert und ich uns hier aus. (Wenn du gucken willst.) :wave


    edit: Link eingefügt

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

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