'In einem Boot' - Seiten 001 - 095

  • Ich habe den ersten Abschnitt durch und bin wirklich froh, dass es sich um ein so gut lesbares Buch handelt.
    Das konsequent zurückerinnernd aus einer Perspektive erzählt wird, wie es ein Tagebuch erfordert, kommt aus meiner Sicht dem Buch zu Gute. Ansatzweise hat man schon das Gefühl, mit an Bord zu sein.


    Wegen der Parole “Frauen und Kindern zuerst“, sind die Männer in der Minderheit der 39 Personen im Rettungsboot Ich erlaube mir den Gedanken, ob es nicht sinnvoller wäre, Familien zusammenzulassen.
    Davon abgesehen erstaunt mich, in einem Spiegel-Artikel zu diesem Thema zu lesen, das bei Schiffsunglücken deutlich mehr Männer überleben als Frauen und Kinder. Titanic war wohl eine Ausnahme und untypisch. Erschütternd.


    Mr.Hardie hat als einziger Matrose das Kommando auf dem Rettungsboot. In so einer Notlage ist es ja eigentlich nicht schlecht, wenn jemand die Verantwortung übernimmt. Wie aber bereits angedeutet wird: mit Mrs. Grant gibt es aber eine Konkurrenz für ihn und seinen Rang in der Herrschaft. Noch bin ich unsicher, wem meine Sympathien gelten. Ich denke, das gibt noch einen heftigen psychologischen Zweikampf.


    Auch nicht ohne eine gewisse Härte sind die Szenen, als das Rettungsboot an einem hilflosen Kind vorbeifährt oder Leuten, die im Meer schwimmen der Zugang zum restlos überfüllten Boot verwehrt wird.
    Wie das geschildert ist, bewirkt beim Leser, das er sich fragt, wie er in so einer Situation gehandelt hätte.
    Als Unbeteiligter da zu urteilen ist problematisch, aber ich vermute, dass ist genau das Thema, warum Grace im Prolog angeklagt ist.

  • Direkt auf den ersten Seiten des Buches breitete sich bei mir beim Lesen richtig beklemmende Stimmung aus. Ich habe mich sogar manchmal richtig gegruselt, obwohl die beschriebenen Sachen im Buch eigentlich gar nicht sooo gruselig waren! :wow
    Was ich damit sagen will, ist, dass mir die Athmosphäre im Buch richtig gut gefällt.


    Die Parallelen zur Titanic sind ja recht deutlich, daher möchte ich hier für weitere Hindergrundinformationen mal die Webseite der Encyclopedia Titanica (auf englisch) teilen, die stellenweise sehr hilfreich ist. (Ich hatte mich nämlich gewundert, dass Grace' Ehemann 500$ für die Passage bezahlt hat, und habe dann gesehen, dass John Jacob Astor und seine Frau auf der Titanic auch jeder knapp 250£ bezahlt haben.)

  • Es ist gelungen, wie der Roman ein Zeitgefühl erzeugt:
    Zeitpunkt ist ungefähr Anfang 1914, der erste Weltkrieg steht vor der Tür,, die Titanic ist vor ca. 2 Jahren gesunken, das Frauenwahlrecht in Großbritannien ist noch lange nicht eingeführt.


    Ich nehme an, das Schiff Zarin Alexandra ist fiktiv, jedenfalls habe ich es beim googeln nicht gefunden.

  • Mehr noch als das Zeitgefühl beeindruckt mich, wie die psychologischen Facetten der Menschen und die Entwicklung dieser auferzwungenen Notgemeinschaft im Laufe der Tage erzählt wird. Angefangen vom Schockzustand und der Freude über die scheinbare Rettung, über die schwindende Zuversicht ob einer baldigen Rettung bis hin zu den ersten Grüppchenbildungen, den ersten Reibereien und den beginnenden Machtkämpfen der Starken untereinander und gegen Schwächere.


    Aber von Anfang an gibt es ständig erschütternde oder beängstigende Szenen, die von Grace mit abgeklärter Gleichmut erzählt werden.
    Die Ertrinkenden, die zurückgelassen werden müssen - darunter auch ein Kind. Schon hier sind die Überlebenden im Boot vor allem auf ihr eigenes kleines Leben fixiert. Und sicherlich ist Grace nicht die einzige, die bald erwägt, den einen oder die andere über Bord zu befördern, um das eigene Überleben zu sichern. Einige besprechen bereits, wer denn im Falle von schwererem Seegang freiwillig oder anders das sonst sinkende Boot verlassen soll. Da kommt es nicht ungelegen, dass sich eine Frau mit Salzwasser aus Verzweiflung umbringt. Auch dieses Drama wird kühl und fast emotionslos beschrieben.


    Um in dieser Situation nicht nur körperlich sondern auch geistig zu überleben, muss man sicherlich einige menschliche Gefühl ausschalten oder auf ein Minimum reduzieren. Mitgefühl, Solidarität oder ähnliches. Irgend wann heißt es wahrscheinlich, ich oder die anderen.


    Vom Thema her erinnert das Buch mich an "Evangeline" von D.W. Buffa. Bin mal gespannt, ob es hier zu ähnlichem Verlauf kommt.


    Toller Schreibstil, finde ich. Endlich mal wieder ein anspruchsvoller Jugendroman oder Roman für junge Erwachsene.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Eigentlich bin ich überrascht, das In einem Boot bei Script 5 erscheint, da der ein Verlag für Junge Belletristik ist und der Roman aus meiner Sicht bisher noch nicht so betont jugendlich geschrieben ist.
    Aber Script 5 haben wirklich gute Arbeit geleistet. Der Roman ist lesefreundlich gestaltet, was ich sehr schätze.

  • Ich kam glücklicherweise relativ schnell in das Buch rein und muss sagen, dass das Schriftbild auch erhebliches dazu beigetragen hat.
    Die Atmosphäre wirkt auch auf mich ziemlich beklemmend und insgesamt sehr düster. Probleme habe ich allerdings mit den vielen Passagiernamen und ich weiß teilweise immer noch nicht, von welcher Person jetzt die Rede ist. Vielleicht liegt das an den Nachnamen der Personen, vielleicht aber auch daran, dass sie nicht sonderlich plastisch dargestellt werden. Teilweise fühle ich mich ein bisschen an "Lost" erinnert, da werden ja auch immer wieder Rückblenden von einzelnen Personen gemacht und das hatte mich auch damals schon ziemlich verwirrt :gruebel


    Was ich interessant finde, sind Sätze wie "Was wir zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht wussten...", das erzeugt bei mir zumindest immer eine ungeheure Spannung!


    Übrigens finde ich das Cover einsame spitze, richtig düster - auch wenn die Personenanzahl in dem Boot definitiv nicht mit derer im Buch konform geht.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Zitat

    Was ich interessant finde, sind Sätze wie "Was wir zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht wussten...", das erzeugt bei mir zumindest immer eine ungeheure Spannung! Übrigens finde ich das Cover einsame spitze, richtig düster - auch wenn die Personenanzahl in dem Boot definitiv nicht mit derer im Buch konform geht.


    Ich finde auch, dass man gut merkt, dass die Geschichte als Rückblick von Grace erzählt wird und sie deshalb manchmal den Geschehnissen vorgreift, was die Spannung erhöht und die Bedrohlichkeit der Lage noch hervorhebt.


    Ich hatte die selben Gedanken beim Cover. Wirklich sehr schön und stimmungsvoll, aber viel zu wenig Mann an Bord. :-) Oder soll hier die Endsituation geschildert werden. :wow

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Baby_Tizz
    Probleme habe ich allerdings mit den vielen Passagiernamen und ich weiß teilweise immer noch nicht, von welcher Person jetzt die Rede ist. Vielleicht liegt das an den Nachnamen der Personen, vielleicht aber auch daran, dass sie nicht sonderlich plastisch dargestellt werden.


    Diesen Kritikpunkt teile ich vollkommen, der einzige bisher.
    Ich glaube es liegt an der Erzählform.Grace ist bisher die meiste Zeit über eine stille Beobachterin, die selten aktiv wird. Gerade daher ist sie als Verfasserin des Berichts geeignet. Wäre die Geschichte aus wechselnder Perspektive erzählt, würde sich keine so homogene Fassung ergeben.
    Dennoch ist kein Bericht 100%, es müssen auch Lücken oder subjektive Auffassungen enthalten sein.
    Außerdem erzählt sie rückblickend, kennt also alle anderen Personen, der Leser hingegen muss sie erst kennenlernen. Und tatsächlich werden die meisten Figuren erst einmal nur an der Oberfläche entworfen.

  • Vielleicht kann man das ja auch symbolisch sehen: Grace kennt die Passagiere selbst nicht so genau und lernt sie im Laufe der Zeit erst richtig kennen, so wie wir Leser eventuell auch. :-)

  • Von Hitchcock gibt es einen Film “Das Rettungsboot” von 1943, an den ich beim Lesen teilweise denken musste.
    Bei dem (Propaganda)-Film ist allerdings die Kriegsthematik sehr betont im Vordergrund, aber er spielt auch ausschließlich auf einem Rettungsboot.


    "In einem Boot" soll mit Anne Hatthaway auch verfilmt werden, da darf man gespannt sein, ob das wirklich zustande kommt.

  • Eine Verfilmung mit Anne Hathaway wäre wirklich interessant. :-)


    Aber ob sich nach "Life of Pi" der normale Kinogänger noch einen Rettungsbootfilm ansehen möchte (auch wenn die Story eine ganz andere ist), stelle ich mir fraglich vor... :gruebel

  • Zitat

    "In einem Boot" soll mit Anne Hatthaway auch verfilmt werden, da darf man gespannt sein, ob das wirklich zustande kommt.


    Eine Verfilmung fände ich auch interessant, aber Anne Hataway ist ja schon über 30, die mag ich zwar finde sie aber zu alt. Schlage Jennifer Lawrence vor. :-]

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Dori
    Aber ob sich nach "Life of Pi" der normale Kinogänger noch einen Rettungsbootfilm ansehen möchte (auch wenn die Story eine ganz andere ist), stelle ich mir fraglich vor... :gruebel


    Richtig, das ist ein Argument. Life of Pi, der Film von Ang Lee nach dem Roman von Yann Martel, war ziemlich auffällig,
    Literarisch sind die Bücher von Charlotte Rogan und Yann Martell wirklich kaum zu vergleichen, weswegen ich mir vorstelle, dass die Verfilmungsergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen müssten..


    Aber Rechte an Romanverfilmungen werden schließlich viele verkauft und nur ein Bruchteil der Romanverfilmungen entstehen wirklich, weswegen ich momentan auch noch daran zweifle, dass es sicher ist, dass der Film kommt.

  • Also da finde ich, könnte man genauso gut Äpfel mit Birnen vergleichen. Klar, spielt ein Teil von "Life Of Pi" (beileibe ja nicht der gesamte Film!) in einem Rettungsboot, aber was ich besonders mit diesem Film in Verbindung bringe ist nicht eben dieses, sondern die klaren, grellen und leuchtenden Farben.
    Eine Verfilmung von "In einem Boot" finde ich, fällt mit Sicherheit sehr düster und grau aus. Und ich hab auch beim Lesen nicht an "Life Of Pi" denken müssen - keine einzige Sekunde :wave

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Ich wollte auch auf gar keinen Fall ausdrücken, dass die beiden Filme ähnlich wären.


    Aber wenn jetzt jemand, der das Buch nicht kennt, nur sieht, dass es einen Film über Menschen in einem Rettungsboot geben soll, dann überlegt der sich vielleicht, ob er das wirklich sehen möchte.

  • Auch ich habe den ersten Abschnitt durch...


    Ich stolpere jetzt auch noch über die einzelnen Namen, aber ich denke mal, dass sich das mit der Zeit geben wird. Man muß ja nicht alle 39 Personen gleich plakativ auf dem Schirm haben :-)
    Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut, liesst sich sehr flüssig. Die Geschichte wird hier sehr dramatisch dargestellt. Auch ich kann mich gut in die Personen auf dem Rettungsboot hinein versetzen. Allerdings bin auch ich froh, keine der Entscheidungen treffen zu müssen, ob man noch ein Kind mit an Bord nimmt, bzw. die schwimmenden Männer mit Schlägen zu vertreiben ;-(


    Darüber hinaus gefällt mir auch der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

  • Ich habe den ersten Abschnitt auch durch und fand leicht den Einstieg in die Geschichte. Das Cover -wurde hier ja auch schon erwähnt- gefällt mir sehr gut, es passt super zu der Geschichte.
    Ich schließe mich Herrn Palomar an, der positiv hervorhob, dass Mr. Hardie als einziger Matrose an Bord, das Kommando übernimmt. Er macht das souverän, finde ich und könnte mir vorstellen, dass er auf mich (wäre ich in dem Boot) eine beruhigende Wirkung ausüben würde.


    Der Diakon dagegen würde mich vermutlich nerven mit seinen Bibelsprüchen und Gleichnissen :gruebel
    Mrs. Fleming tut mir leid, die so brutal über den Tod ihrer Tochter "aufgeklärt" wird und selbst den Tod sucht.


    Auch ich ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken, wie ich mich in der ein oder anderen Situation verhalten würde :rolleyes

  • Das Buch gefällt mir von Aufbau und Sprache her schon mal sehr gut. Das Cover unterstützt die düstere Atmosphäre eindeutig (und der heutige Regentag bei mir zu Hause tut auch sein übriges).
    Die vielen Namen sind am Anfang in der Tat ein bisschen holprig und ich bin froh, dass ich sie mir notiere und so immer mal kurz nachschauen kann wer das gleich wieder war.


    Dass man bei der Thematik zwangsläufig an die Titanic denkt ist ganz klar, ich finde es auch gut, dass die Autorin das mit in die Erzählungen der Überlebenden eingebaut hat und nicht so tut, als hätte es das nie gegeben. Gerade als beschrieben wird, wie Rettungsboote schief abgeseilt wurden, die tote Mutter mit dem kleinen Kind im Wasser treibt oder mit Gewalt darum gekämpft wird, im Wasser paddelnde von den Booten fern zu halten, hatte ich entsprechende Szenen aus der Titanic-Verfilmung von James Cameron unmittelbar vor Augen. Eine solche Situation ist einfach unmenschlich und sie verlangt leider auch unmenschliches Handeln, wenn man nicht selbstlos genug ist, das eigene Leben für das Anderer zu opfern. Ich wäre auf jeden Fall auch froh in einer solchen Situation einen Mann wie Hardie in meinem Boot zu wissen, der Zuversicht ausstrahlt und generell den Eindruck erweckt, er wüsste auf jedes Problem eine Antwort. Die Frage ist nur, ob das mit ihm und diesem Mr Blake alles so seine Richtigkeit hat, oder ob die beiden evtl. mit den beiden Goldkisten... Naja, man wird sehen.


    Die Handlung spielt sich auf mehreren Ebenen ab. Wir haben einmal die Gegenwart, wo Grace, Hannah und Mrs. Grant wegen Mordes (an Hardie?) angeklagt werden. Dann haben wir Grace's Erinnerungen an die Ereignisse in Rettungsboot Nr. 14, dann aber zusätzlich noch ihr Leben vor der Schiffsreise und Hochzeit mit Henry sowie unmittelbar vor der Katastrophe auf der Zarin Alexandra. Aus den vielen kleinen Puzzlesteinchen dieser Erinnerungen baut sich nach und nach ein Gesamtbild für uns auf.
    Ich finde Grace als Erzählerin bisher sehr angenehm und glaubhaft. Man merkt wie sie am Anfang erst mal eine Zeit lang braucht um wirklich zu realisieren, was da passiert ist, so sehr hängt sie noch in ihrer Flitterwochen-Phase und dem Glück der Armut mit einem wunderbaren reichen Mann ein Schnippchen geschlagen zu haben. Dann setzt sie all ihr Vertrauen in Hardie, der zwar harte Entscheidungen treffen muss, dem sie aber insgeheim dankbar ist, dass er sie trifft und sie es somit nicht selbst tun muss. Freier Wille und Entscheidung ist in der Tat oft genug eine Bürde, die man manchmal nicht tragen will. Durch gelegentliche Einschübe merkt man aber, dass sich diese Sichtweise im Lauf der nächsten Tage wohl noch ändern wird.


    Einzig an einer Stelle hab ich mich etwas über Grace stoische Ruhe wundern müssen. Wenn mich jemand in einer solchen Situation anschreit, ich sollte gar nicht in dem Boot sitzen und nur meinetwegen wäre ihre Tochter tot, könnte ich in mir nicht die Gelassenheit finden diese Person auch noch an meiner Schulter zu halten und zu trösten. Da muss ich Grace wirklich bewundern.
    Ich finde nicht, dass man Mr Hoffman die Schuld an Mrs Flemmings Tod geben kann (egal was Mrs Grant denkt). Die Andeutungen haben schließlich die anderen gemacht und sie hat ja auf Knien gefleht sie möchte die Wahrheit wissen und nicht im Ungewissen bleiben. Keiner konnte vorher ahnen, dass sie so eine folgenschwere Entscheidung treffen würde. Aber, so furchtbar es klingt, durch ihren Tod hat sie die Überlebenschancen der anderen verbessert.


    Weil wir generell bei der Thematik Rettungsbote sind: Ich habe mir kürzlich, durch eine Doku darauf aufmerksam geworden, ein Buch bestellt, in dem die Erlebnisse von einigen wenigen Überlebenden des untergegangenen Walfängers Essex von ihnen selbst geschilder werden (diese Tragödie inspirierte damals Melville zu seinem Moby-Dick). Und da waren die eigentlichen schrecklichen Ereignisse auch die, die sich erst einige Zeit nach dem Untergang in den Rettungsbooten abspielten...

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    . Gerade als beschrieben wird, wie Rettungsboote schief abgeseilt wurden, die tote Mutter mit dem kleinen Kind im Wasser treibt oder mit Gewalt darum gekämpft wird, im Wasser paddelnde von den Booten fern zu halten, hatte ich entsprechende Szenen aus der Titanic-Verfilmung von James Cameron unmittelbar vor Augen. Eine solche Situation ist einfach unmenschlich und sie verlangt leider auch unmenschliches Handeln, wenn man nicht selbstlos genug ist, das eigene Leben für das Anderer zu opfern. ...


    So ein Satz wie der von Grace auf Seite 26 bleibt da hängen:

    Zitat

    Wenn Mr.Hardie die Menschen nicht von unseren Boot weggeprügelt hätte, hätte ich es selbst machen müssen.