Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 16. August 2013
New York, 1899: Hier begegnen sich Chava und Ahmad, eine Frau aus Ton und ein Mann aus Feuer, deren Schicksal seit Jahrhunderten unauflöslich miteinander verknüpft ist. Chava ist ein Golem, zum Leben erweckt von einem skrupellosen Rabbi. Sie kann die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen um sich herum spüren. Als ihr Meister stirbt, muss sie sich allein in New York zurechtfinden. Ahmad ist ein Dschinn, der eingeschlossen in einer Kupferflasche auf Umwegen nach Manhattan gelangt. Seine Neugier und seine Leidenschaft sind ihm schon einmal zum Verhängnis geworden. Ihm fällt es schwerer als Chava, sich in das menschliche Leben zu fügen. In einer kalten Winternacht kreuzen sich zufällig die Wege von Chava und Ahmad, von Golem und Dschinn. Sie entdecken ihre Seelenverwandtschaft: In der Welt der Menschen suchen beide nach Liebe und Freundschaft, und ständig schwebt die Gefahr, entdeckt zu werden, über ihnen. Als ein übermächtiger Feind auf den Plan tritt, müssen sie gemeinsam eine schicksalhafte Entscheidung treffen.
Über den Autor
Helene Wecker wuchs in der Nähe von Chicago auf. Sie studierte Kreatives Schreiben an der Columbia University in New York. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter bei San Francisco. Golem und Dschinn ist ihr erster Roman.
Meine Meinung:
Ich habe mich wochenlang auf das Buch gefreut. Normalerweise ist das nie ein gutes Zeichen, da ich dann meist letztlich von den Büchern enttäuscht bin, weil sie meine total übersteigerten Erwartungen nicht erfüllen können.
Dieses hier konnte jedoch. Die wunderschöne, tragische, traurige, emotionale und mitreißende Geschichte um den Golem Chava und den Dschinn Ahmad in New York ist so poetisch und bildhaft erzählt, mit so vielen Farben ausgeschmückt und saugt den Leser einfach total in das Buch hinein. Man fiebert und bangt mit ihnen, man liebt, weint und haßt, man empört sich und freut sich. Ein unwahrscheinliches Feuerwerk an Emotionen löst die Autorin im Leser aus und erzählt dabei eine wunderbare, wie wundersame Geschichte zweier Suchenden, die letztlich gar nicht so phantastisch ist, wie man meinen möchte, denn ob nun Dschinn oder Golem oder Mensch auf der Suche nach dem Daseinszweck oder dem Glück am Leben, da tut sich doch nicht so viel, oder?
Ich wurde fasziniert und hingerissen und bin eigentlich immer noch sehr begeistert von dieser Idee, die phantastische Elemente mit sehr ernsthaften und tragischen Protagonisten verbindet, die tiefe Einsichten vermittelt und so viel mit Worten transportiert. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so tief beeindruckt hat und so nachdenklich gestimmt hat.
Golem und Dschinn, ein gegensätzlicheres Paar Lebewesen wird man wohl nicht finden und dennoch sind sie auf so wundersame und tragische Weise aneinander und miteinander verbunden.
Meine Erwartungen an dieses Buch wurden nicht nur vollauf erfüllt, sondern sogar noch bei Weitem übertroffen.
Einziger kleiner Mangel ist der nicht wirklich gute Schutzumschlag, der zum einen beim Ablösen eines Werbeaufklebers beschädigt wurde und zum anderen, bei meinem leidenschaftlichen Lesen in der Badewanne, auch ohne wirklich naß zu werden, nur durch die Luftfeuchtigkeit stark abfärbte.