'Das Mädchen aus Bernau' - Seiten 314 - Ende

  • Schade, ich bin durch.


    Das Diether kein Mörder war bin ich nur froh, aber das es jetzt Utz sein soll, gefällt mir nicht.
    Nein das will ich nicht.


    Thomas war ja eine große Hilfe, aber das er jetzt trotzdem ins Kloster geht.
    Naja Magda hat es wohl akzeptiert, ich hätte ihr aber einen guten Mann gewünscht.

  • Schade schon zu Ende!
    Das Buch hat mir wieder mal sehr sehr gut gefallen und ich hätte noch gerne mindestens doppelt so viele Seite lang weiter gelesen, wie es mit Magda Harzer und den anderen weiter geht.
    Sogar mit Thomas, der mir ja im dritten Abschnitt noch total unsymphatisch war, habe ich mich ausgesöhnt, der arme Kerl!


    Utz als der Mörder, die Wendung fand ich sehr überraschend aber gut nachvollziehbar und passend.


    Dass Thomas am Ende doch ins Kloster geht und nicht bei Madga bleibt, fand ich auch super, endlich mal kein "rosarotes alle sind wunschlos glücklich und zufrieden" Happy End!

  • Wie schoen!
    Die ersten haben's geschafft.
    Es freut mich, dass es Euch ein bisschen Spass gemacht hat.
    Zwergin, besonders froh bin ich, dass Du das Ende in Ordnung findest. Fuer mich war es DAS Happy End ueberhaupt. Zwei, die sich eine Zeitlang viel Kraft geschenkt und dadurch ihre Krise ueberwunden und ihre Bestimmung gefunden haben.
    Was die Franziskaner fuer Berlin unter dem Interdikt geleistet haben, ist fuer mich ganz wundervoll, voller Chuzpe und echt berlinerisch. Es war das Zuendungserlebnis, das mich auf diese Geschichte gebracht hat. Laudato sii!


    Euch beiden vielen herzlichen Dank fuers Lesen und Kommentieren.


    Alles Liebe von Charlie

  • Wer Charlies Buch "Kains Erben" noch nicht gelesen hat, sollte dies nachholen und sich durch folgenden Spoiler nicht das Ende verraten lassen!


    ich melde mich im Januar mit hoffentlich besserer Internetverbindung :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe das Buch schon vor ein paar Tagen beendet, bzw. die letzten beiden Abschnitte auch in einem Rutsch lesen müssen.


    Charlie, was soll ich sagen, ich mag deine Art zu schreiben. Es gibt wenige Autoren, deren Geschichten mir so sehr ans Herz gehen wie deine. Sie sind wie ein Sog und man lacht und leidet mit, sie haben eine besondere Intensität.


    Hier hatte ich oft das Gefühl, diese junge Stadt an Magdas oder Diethers Hand zu entdecken, mit ihnen durch die Gassen zu streifen, am Bierstand zu stehen oder in Kneipen, Kirchen und eben auch im Verlies zu stecken.


    Am Ende hat es mir besonders Thomas angetan. Sein Gefühl, seine Bestimmung gefunden zu haben und Magdas Akzeptanz dieser Entscheidung waren sehr besonders und eben anders als in "Kains Erben". Den Frieden, den beide gefunden haben, habe ich geteilt und man trägt ihn auch noch eine Weile mit sich herum. Das ist ein schönes Gefühl in dieser Adventszeit.


    Ich wünschte ich könnte ausdrücken, was deine Bücher wirklich mit mir als Leserin machen. Es gelingt mir leider nie wirklich.


    Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf dein nächstes Buch. Und dieses hier, werde ich ganz bestimmt noch oft in die Hand nehmen (das ist auch etwas, was deine Bücher ausmacht: man möchte sie immer wieder lesen und es wird nie langweilig oder weniger schön). Danke dafür! :-)


    Verrätst du uns, woran du gerade arbeitest oder wann wir mit einem neuen Buch rechnen können?

  • Ich bin auch gestern Abend fertig geworden und mir hat das Buch gut gefallen.


    Das Ende der Geschichte finde ich stimmig, auch wenn ich mich über ein Happy End für Magda gefreut hätte. Aber so passt es doch besser.


    Die Rezi kommt die nächsten Tage.


    Vielen Dank an Charly für die Begleitung der Leserunde.

  • Zitat

    [i]
    Am Ende hat es mir besonders Thomas angetan. Sein Gefühl, seine Bestimmung gefunden zu haben und Magdas Akzeptanz dieser Entscheidung waren sehr besonders und eben anders als in "Kains Erben". Den Frieden, den beide gefunden haben, habe ich geteilt und man trägt ihn auch noch eine Weile mit sich herum. Das ist ein schönes Gefühl in dieser Adventszeit.


    Darueber freue ich mich so sehr!
    Mir ist es auch so gegangen, und ich habe mich sehr gefreut, dass ich das so schreiben durfte. Es sollte auch eine Geschichte von Menschen sein, die erwachsen werden - in einer Stadt, die das auch versucht.
    Euch beiden vielen vielen Dank!


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Saiya


    Verrätst du uns, woran du gerade arbeitest oder wann wir mit einem neuen Buch rechnen können?


    Das hab ich noch nicht beantwortet!
    Dabei mache ich das so so so gerne, weil ich mein neues Buch gerade abgegeben und ganz fuerchterlich geliebt habe - und eigentlich ueber nix anderes reden moechte ...
    So ganz doll viel darf man ja nicht, solange die Vorschauen nicht draussen sind etc., und ausserdem ist das Buch nicht von mir, sondern wieder mal von der Carmen. Es hat mit diesem hier aber gemeinsam, dass die Hauptfigur auch eine Berlinerin ist. Spielen tut es in Berlin aber nur kurz - und dann an einem anderen Ort, von dem ich vor drei Jahren noch nicht einmal wusste, dass er existiert, den ich fuer die Recherche zum ersten Mal bereist habe und von dem ich jetzt so besessen bin, dass ich gerade die naechste Reise plane. Er liegt knapp ausserhalb von Europa und ist eine Art Atlantis ...
    Als ich selber habe ich als naechstes noch einmal ein Henry-Buch anzubieten - und schon habe ich das Thema wieder erfolgreich auf Henry gebracht! Es handelt von meinem (und Henrys) Lieblingsschiff und spielt wieder mal in meinem (und Henrys) Lieblingshafen am Solent.
    Und dann kommt noch im Mai mein Charlotte-Roth Buch "Als wir unsterblich waren", das hier im Forum schon vorgestellt ist. Ich wuerde mich riesig freuen, Dich iin der Runde zu sehen. Und die Hauptfigur dieses Buches ist - auch ne Berlinerin!


    Alles Liebe von:
    Charlie, Lotti und Carmen
    (und Henry)


    P.S.: Sorry fuer das viele Gequatsche - ich vermisse mein Buch ganz schrecklich und komme mir gerade vor wie ein leerer Christbaumstaender ...

  • Danke für die ausführliche Antwort, Charlie!
    Dass Charlotte Roth dein Pseudonym ist, wusste ich bis jetzt nicht. Auf den neuen Roman von Carmen bin ich sehr gespannt. Auf deinen neuen Henry freue ich mich aber besonders, nicht nur wegen Henry und der besonderen Geschichte dieses Schiffes, sondern vor allem auch wegen Portsmouth und dem Solent. :-)

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Utz als der Mörder, die Wendung fand ich sehr überraschend aber gut nachvollziehbar und passend.


    Ja, das fand ich auch passend und einleuchtend. Er hat sich irgendwie immer unterbuttert gefühlt, seine Träume konnten nie wahrwerden und so hat er allen damit geschadet... :-(
    Traurig sowas, aber nachvollziehbar.


    Zitat

    Original von Saiya
    Hier hatte ich oft das Gefühl, diese junge Stadt an Magdas oder Diethers Hand zu entdecken, mit ihnen durch die Gassen zu streifen, am Bierstand zu stehen oder in Kneipen, Kirchen und eben auch im Verlies zu stecken.


    Am Ende hat es mir besonders Thomas angetan. Sein Gefühl, seine Bestimmung gefunden zu haben und Magdas Akzeptanz dieser Entscheidung waren sehr besonders und eben anders als in "Kains Erben". Den Frieden, den beide gefunden haben, habe ich geteilt und man trägt ihn auch noch eine Weile mit sich herum. Das ist ein schönes Gefühl in dieser Adventszeit.


    Ja, mir gehts auch immer so! :)
    Daher muss ich unbedingt noch "Glencoe" lesen, das einige Leute ja als das beste Buch von dir bezeichnen ;-)


    Ich finde es passend, dass Thomas trotzdem ins Kloster geht, aber ich musste jetzt am Ende so für Magda heulen!! ;-(
    Ich hab immer das Gefühl, dass sie alles richtig macht, es allen recht und gut macht und sich um alle sorgt und aber am Ende dann irgendwie doch alleine da steht. Und das macht mich einfach total traurig, weil sie so ne unendlich gute Seele ist!!
    Tut mir Leid. :(

  • Ich freue mich so sehr ueber Dein Mitgefuehl fuer Magda, das kann ich Dir gar nicht sagen. Ich mochte sie total gern.
    Aber sie hat's jetzt nicht schlecht. Sie hat gelernt, was sie wert ist, und sie hat ihre Familie. Sie kann sich ja auch nochmal verlieben. Ich wollte, dass die beiden miteinander erwachsen werden - und mit Berlin.


    Ueber Dein intensives Lesen und Mitgehen habe ich mich so sehr gefreut.
    Vielen, vielen Dank!
    Alles Liebe von Charlie

  • Das Ende ist zwar hart, aber stimmig und wundern würde mich nicht, wenn der gute Pedder Bäcker da irgendwann erfolgreich angraben würde, was ihm helfen würde mit den Füßen wieder den Boden zu erreichen.


    Ein Nachwort zum Interdikt, vorallem die LÄnge und die tatsächliche Schwere wie Berlin getroffen wurde hätte mich interessiert, google war unergiebig.

  • Klar, irgendwie wünschte auch ich mir ein Happy End für Magda und Thomas. Mit Kinderlein und "Happily ever after" und so. Aber zum Einen ist das Leben nicht immer so und zum Anderen: Wer will wissen, ob es nicht so, wie es ist, genau richtig für beide, vor allem Magda, ist? Ob Thomas seine Erfüllung im Kloster und Magda ihre große Liebe erst noch findet? Mir gefällt im Übrigen sehr gut, was Charlie über das irgendwie parallele Reifen von Magda und Berlin schreibt.
    Wesentlich mehr erschütterte, ja erschreckte mich eigentlich die Auflösung.
    Nicht, dass sie nicht schlüssig gewesen wäre. Nein. Schlimmer. Ich fühlte mich ertappt und auch ein klitzekleinwenig fast "schuldig". Auch mir war der fehlende Bruder (passt!) ganz aus der Sicht geraten. Umso verständlicher sein stetes Sich-ausgeschlossen-Fühlen. Toll gemacht, Charlie! :anbet
    Rezi folgt!
    :wave


    Achja: Ich schließe mich Beos letztem Satz an.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ganz, ganz herzlichen Dank!
    Besonders fuer Eure Toleranz meinem Ende gegenueber, das fuer mich rundum ein Happy Ending ist.


    Und ganz besonders an Beowulf fuer die Idee mit Petter!!! Darf ich die gegebenenfalls bitte stehlen? Ich bin hingerissen!
    Es soll ja noch einen zweiten Berlin-Roman geben, und wir sind derzeit am Ueberlegen: Mit Nachkommen der Familie Harzer oder nicht, wobei ich mich fuer die Harzers (die ich schrecklich gern mag) noch nie so richtig stark gemacht habe, weil ich mir immer dachte: Wo greife ich die Nachkommen denn da bitte auf, ohne mein Ende zu zerstoeren?
    Aber das ist es!
    Die Idee, die der Autor haben sollte, nicht der Leser ...


    Doch wozu gibt's schliesslich Leser?


    Ganz herzlichen Dank,
    Charlie


    P.S.: Den Wunsch nach einem Nachwort nehme ich zur Kenntnis und ich respektiere ihn. Aber ganz ehrlich - ich hasse diese Nachwoerter. Ich finde, ein Roman muss fuer sich stehen koennen. Wenn mir ein Leser meiner Geschichte nicht glaubt, dass ich in dem Stoff ganz tief stecke und Verschiebungen nur vornehme, wo die Dramaturgie der Geschichte es will (der Leser ist Koenig, die Geschichte ist Papst), dann erreiche ich das auch durch tausend Rechtfertigungen im Nachwort nicht.
    Nachwoerter schreibe ich zu meinen non-fiktionalen Texten. Aber zum Roman nur, wenn der Verlag es verlangt. Eure Hinweise sind mir dennoch oder deshalb sehr wichtig. Vielleicht koennte ich ja stattdessen das naechste Mal eine Bibliographie oder generalisierte Liste zur Recherche anbieten. Waere das eine Option?

  • Zitat

    Original von Charlie
    Es soll ja noch einen zweiten Berlin-Roman geben, und wir sind derzeit am Ueberlegen: Mit Nachkommen der Familie Harzer oder nicht, wobei ich mich fuer die Harzers (die ich schrecklich gern mag) noch nie so richtig stark gemacht habe, weil ich mir immer dachte: Wo greife ich die Nachkommen denn da bitte auf, ohne mein Ende zu zerstoeren?
    Aber das ist es!
    Die Idee, die der Autor haben sollte, nicht der Leser ...


    Hm nee, fände ich nicht so gut.
    Das würde mein Bild von Magda dann doch irgendwie kaputt machen.
    Ich hätte glaub dann gerne neue Protagonisten. ;-)


    Ich hab dein Buch übrigens einer Freundin empfohlen, die nun in Berlin-Bernau wohnt!!

  • Zitat

    Original von Charlie
    Den Wunsch nach einem Nachwort nehme ich zur Kenntnis und ich respektiere ihn. Aber ganz ehrlich - ich hasse diese Nachwoerter. Ich finde, ein Roman muss fuer sich stehen koennen. Wenn mir ein Leser meiner Geschichte nicht glaubt, dass ich in dem Stoff ganz tief stecke und Verschiebungen nur vornehme, wo die Dramaturgie der Geschichte es will (der Leser ist Koenig, die Geschichte ist Papst), dann erreiche ich das auch durch tausend Rechtfertigungen im Nachwort nicht.
    Nachwoerter schreibe ich zu meinen non-fiktionalen Texten. Aber zum Roman nur, wenn der Verlag es verlangt. Eure Hinweise sind mir dennoch oder deshalb sehr wichtig. Vielleicht koennte ich ja stattdessen das naechste Mal eine Bibliographie oder generalisierte Liste zur Recherche anbieten. Waere das eine Option?


    Ich glaube, deine Bücher werde ich immer mögen, ob mit oder ohne Nachwort.
    Allerdings sehe ich Nachwörter - wenn ich es jetzt richtig verstehe, ganz im Gegensatz zu dir - nicht als Rechtfertigung oder Richtigrücken oder so. Eher als eine Art Ergänzung. In der zB über das weitere Ergehen realer Personen aus dem Buch etwas berichtet wird. Oder wie hier, wie sich bestimmte politische Konflikte aufgedröselt und wie lange sie noch angedauert haben. Selbstverständlich kann ein interessierter Leser sich das meist auch ergooglen. Aber es ist halt ein schönes Schmankerl. Und ganz bestimmt kein "Muss".
    Deine Angebote wären gewiss eine Option. Schöner sind mE aber Nachwörter.
    Aber siehe oben... :-) :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)