'Der verbotene Fluss' - Seiten 356 - Ende

  • Im letzten Abschnitt ging es ja nochmals spannend zu.


    Wie vermutet war Lady Ellen also noch am Leben, hat sich aber schlussendlich doch das Leben genommen. Einerseits tut sie mir leid, vielleicht hätte man ihr noch irgendwie helfen können, andererseits hat sie ihrer Tochter ständig nur geschadet..


    Was ich mich gefragt habe, ob es zu damaliger Zeit überhaupt möglich war sich scheiden zu lassen? Jedenfalls hätte das doch einen Riesenskandal nach sich gezogen. Egal ob nun Scheidung oder die Tatsache, dass Sir Andrew seine Frau wegschickt.


    Traurig fand ich, dass dies nun das Ende für Charlotte und Emily war. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie Emily in London hätte weiter unterrichten können. Aber wahrscheinlich ist es für Emily besser so.


    Es gab ja nun für fast alles doch eine rationale Erklärung – bis auf die Vision am Schluss von Emily. Dies wäre meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig gewesen – vor allem nicht so im Detail bzw. dass Emily es genauso sieht wie ihre Mutter in das Turmzimmer geht und die Tücher aneinander knotet..


    Für Tom und Charlotte scheint es wenigstens ein Happy End zu geben, was mir gut gefällt. Tom war mir mit seiner humorvollen Art von Anfang an sehr sympathisch..

    Ein schönes Buch, welches ich sehr gerne gelesen habe. Rezi folgt.
    Vielen Dank, für die Begleitung der Leserunde :wave


    Meiner Meinung müsste ich hier übrigens keine Fortsetzung haben. Das liegt nicht an den Personen o.ä., sondern für mich ist die Geschichte so abgeschlossen perfekt.
    Ich finde es sogar besser, wenn es nicht bei jedem Buch Fortsetzungen gibt.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Ich hab das Buch gestern beeendet und bin dann doch etwas enttäuscht, weil man die meisten Geheimnisse doch mit etwas Verstand schon vorher erkennen konnte.


    Das hat mir wiederrum gerade gefallen, dass ich mit rätseln durfte und Stück für Stück an die Wahrheit herangeführt wurde. Ich mag Bücher nicht so, in denen am Ende mit lautem TATA ein Geheimnis gelöst wird, dass ich vorher so gar nicht sehen konnte.
    Ich habe das Buch als Puzzle empfunden, indem Stück für Stück an seinen Platz gesteckt wird und am Schluss das Gesamtbild zu sehen ist.


    Zitat

    So verschieden sind die Ansichten Augenzwinkern . Mir sind diese logischen Schlussfolgerungen, die dann auch so eintreffen, allemal lieber als aus dem Hut gezogene Überraschungen - nur der Überraschung halber.


    :write


    Zitat

    Die Szene bei Tom daheim, die subtilen Schwingungen, die die sensible Charlotte aufnimmt, ihre Verzweiflung - und dann die letzten knappen Sätze, ohne großes Geschwafel ist alles gesagt! Perfekt!


    :write


    Zitat

    Die Auflösung fand ich stellenweise etwas "unrund". Nachdem es viele Hinweise darauf gegeben hatte, dass Lady Ellen noch lebt, stirbt sie schließlich doch. Sie begeht Selbstmord - vermutlich weil ihr Kind weg ist. Und in genau diesem Moment, als eigentlich schon "klar" war, dass Emily keine Gespenster sieht oder Visionen hat, hat sie eine solche. Diese "Konstruktion" hat mir persönlich nicht so gefallen.


    Ich hatte ja das Gefühl, dass das Kind durchaus schon vorher NICHT immer tatsächlich die Mutter gesehen hat, sondern verwirrt durch ihre Sehnsucht nach der Mutter, die tatsächlichen nächtlichen Besuche und den Wunsch des Vaters die angeblich tote Mutter nicht mehr zu erwähnen in Tagträumen (Visionen?) ihre Mutter gesehen hat. So ganz seelisch gesund erschien mir das Kind nicht mehr. Und ihre starke Verbundenheit mit der Mutter könnte ihre Ahnung des Selbstmordes vielleicht erklären.


    Zitat

    Mehr gab es hierzu auch nicht zu sagen. Sie ist tot und ihr Verhalten wurde hinreichend erklärt. Wie es ihr gelang, sich über Monate unbemerkt zu verstecken, sie brauchte Kleidung, zu Essen usw., könnte man sich dabei noch fragen. Hatte die alte Tilly die finanziellen Mittel, Ellen mit zu versorgen?


    Kleine Ungewissheiten fand ich ganz okay. Ein Hauch von Mysterie bleibt. Da es ja kein Krimi war, wo ich gerne alles aufgelöst habe, ist das hier für mich kein Problem.


    Der Wunsch nach einer Fortsetzung entsteht bei mir dadurch, dass mir Charlotte und Thomas so ans Herz gewachsen sind. Ich könnte mir durchaus ein weiteres Buch mit ihnen vorstellen. Interessant wäre es, wenn dabei das "Genre" gewechselt wird. Also kein Mysterie-Geheimnis-Buch sondern etwas anderes in dem die beiden ihre Stärken und ihre Zusammengehörigkeit beweisen können. Einen Gerichtskrimi zum Beispiel. :grin


    Mir ist es aber auch recht, wenn Susanne in einem neuen Roman ein neues Liebespaar ins Spiel bringt, welches mein Herz auch im Sturm erobert. :-]

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • WOW das war für mich ein tolles Buch und ein echtes Lesevergnügen. Es hatte alle Zutaten, die ein gutes Buch für mich ausmachen. Figuren, Atmosphäre und Landschaft, die man bildhaft vor Augen hat, und sich hineinfallen lassen und mitträumen/-rätseln kann. Mystery/Phänomene sind jetzt nicht mein Fall, aber dieser Aspekt nahm hier nicht sooo einen großen Raum ein, also auch ok.


    Mir hat die Auflösung, auch wenn sie sich abgezeichnet hatte, gut gefallen und ich wäre bei einem Wiedersehen mit Charlotte und Tom dabei :wave

  • Zitat

    So verschieden sind die Ansichten Augenzwinkern . Mir sind diese logischen Schlussfolgerungen, die dann auch so eintreffen, allemal lieber als aus dem Hut gezogene Überraschungen - nur der Überraschung halber.


    So ging es mir auch - ich fand die Auflösung jetzt nicht super überraschend, aber dafür sehr stimmig, so dass es keine Ungereimtheiten gab. Das mag ich nämlich überhaupt nicht, wenn man am Ende denkt - "wie jetzt?"



    Zitat

    Die Szene bei Tom daheim, die subtilen Schwingungen, die die sensible Charlotte aufnimmt, ihre Verzweiflung - und dann die letzten knappen Sätze, ohne großes Geschwafel ist alles gesagt! Perfekt!


    Ich fand es auch sehr schön, dass die Liebesgeschichte ja doch sehr zart und andeutend bleibt, aber trotzdem ist alles gesagt, was gesagt werden musste - wirklich schön :-]


    Ich fand es auch okay, dass durch die Vision des Mädchens vom Selbstmord der Mutter noch ein bisschen Ungeklärtes bleibt, denn ich denke schon, dass es so eine Art Vorahnungen gibt oder unerklärliche Gefühle, dass es einem Menschen, dem man nahe steht, nicht gut geht...
    Ich bin zwar schon rational, aber manches kann man einfach nicht erklären, denke ich und ich find es gut, dass auch hier im Buch etwas bleibt, was nicht wissenschaftlich erklärbar ist.


    Eine richtige Fortsetzung wünsche ich mir eigentlich nicht, eher eine Art "Ableger" von dieser Geschichte mit Charlotte und Tom, die mir einfach ans Herz gewachsen sind und als Personen für weitere Romane bestimmt Potenzial haben. Vielleicht als privates Ermittlerduo o.a., keine Ahnung, aber ich fände ein Wiedersehen mit den beiden sehr schön :-]


    Liebe Susanne, vielen Dank für deine Begleitung der LR - hat wie immer sehr viel Spaß gemacht und jetzt freue ich mich auf den neuen Leo :wave


  • So, ich bin auch schon länger fertig, hatte aber noch keine Zeit hier was zu schreiben. Das muss natürlich nachgeholt werden.


    Ich war voll und ganz zufrieden mit dem Ende! :-]
    Es wurde meiner Meinung nach gut aufgelöst.
    Ich empfinde Vieles wie Lumos!
    Gut, dass es nicht zu viel Mystery am Schluss mehr war.
    Den Abschied fand ich auch total traurig!! :cry
    Und die Szene mit Tom am Schluss war auch großartig!! Danke für das Ende! :-)


    Ich muss unbedingt noch das Buch mit den Schatten von dir Lesen Susanne!
    Das mit dem Papier kenn ich ja schon und fand es auch total toll.

  • Ein offener Schluß, der jedem Leser seine Phantasie lässt, so was mag ich. Nur ein ganz klein wenig Mystery, oder eher gar keine, den diese tiefe Verbindenheit zwischen Eltern und ihren Kindern wird oft beschreiben, eben nicht nur in Kriegen. Das Verabschieden spielte im gerade gelesenen Buch von Chrlotte Lyne auch eine Rolle. Ich finde insbesondere die geschilderte Hilflosigkeit des Vaters sehr getroffen, so viel weiter sind wir da 120 Jahre später noch gar nicht. Gut gefallen haben mir auchndie Anspielungen auf die Weltliteratur, die in der geschilderten Zeit entstanden, wie in diesem Abschnitt Frankenstein.


    Ehrlich, unter dem Strich steht mir Leo näher, weil das die Geschichte des eigenen Landes ist, aber auch die Ausflüge der Autorin Gen England sind in allen Fällen lesenswert.

  • Ich bin seit gestern auch mit diesem Buch fertig. Ich fand das so schade, dass ich mir in meiner kleinen Buchhandlung um die Ecke den ersten "Leo"-Band bestellt habe. Den habe ich eben abgeholt und werde damit heute Abend anfangen. :-)


    Aber zu diesem Buch. Ich habe etwas neues gelernt, das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom kannte ich bisher nämlich noch nicht.


    Mir gefielen die vielen zeitgenössischen Anekdoten, die dieses Buch zu bieten hatte.


    Ich bin mit diesem Schluss grundsätzlich zufrieden. Die Verabschiedung von Charlotte und Emily war ganz großes Kino. Mir gefiel diese Szene bei Tom zuhause überhaupt nicht, die Folge daraus, dass Tom Charlotte somit folgen und alles richtig stellen kann sowie den letzten Satz "Ich bin bereit." mochte ich hingegen sehr. Mir gefällt es auch gut, dass es nun offen bleibt, wie die beiden ihr Leben gestalten werden - es dürfte für meinen Geschmack auch für immer offen bleiben, also will heißen, ich wünsche mir keine Fortsetzung. Ich mochte Charlotte und Tom beide unheimlich gern in diesem Buch, aber ich würde mir statt einer Fortsetzung lieber neue Charaktere wünschen, denen Susanne so wunderbare Rollen auf den Leib schreibt wie hier.

  • ich bin schon eine Weile fertig hab aber durch das ganze Chaos das dann ausgebrochen ist total vergessen das ich noch fertig posten muß.


    Ich fand das Ende auch stimmig... das einzige was mich doch irritiert hat war das Weglaufen von Charlotte. Sonst das Ende die Abreise von Vater um Tochter und den leisen Anfang einer Beziehung zwischen Tom und Charlotte fand ich stimmig für diese Zeit. Insgesamt fand ich auch das Handeln der Charaktere passend für die Zeit in der der Roman spielt soweit ich darüber etwas weis.


    Danke für die schöne Leserunde