'Ein perfekter Freund' - Kapitel 19 - 21

  • Wenn wir buchmässig schon in der Schweiz sind: ich habe (endlich) auch fertig.... :grin Aber ich möchte :grin Aber ich möchte auch hier nochmals betonen: es lag definitiv nicht am Buch, dass ich für die paar Seiten so lange gebraucht habe.


    Suter hat es nämlich auch mit dieser Geschichte geschafft, mir sehr angenehme Lesestunden zu schenken. Und das Ende und vor allem die Auflösung kam auch für mich sehr überraschend. Wie Clare schon geschrieben hat, war der Lebensmittelskandal schon länger ken Geheimnis mehr. Aber angebliche Feinde entpuppen sich als perfekte Freunde und umgekehrt...


    Eine unerwartete Wendung war für mich auch Luca's Tod. Auch wenn es mir mehr nach einem Suizid aussieht, kann ich nur schwer nachvollziehen, warum er das getan hat. War er zu sehr von sich enttäuscht, dass er doch kein perfekter Freund war? :gruebel


    Zitat

    Original von Clare
    Suter lese ich sehr gerne, behalte aber immer Distanz zu seinen Figuren, deren Gefühlen und Handlungsweisen. Ich weiß auch nicht so recht, wie ich es am besten ausdrücken soll.


    Das hast du wirklich perfekt formuliert! :anbet Obwohl ich ein sehr emotionaler Mensch bin und mich gerne in die Figuren hineinversetze, fehlt mir das bei Suter nicht. Im Gegenteil: bei ihm empfinde ich das auch als Stärke, dass ich die Geschichte so aus der "Ferne" betrachten kann.

  • Auch eine Leseschnecke kommt mal ans Ziel :-)


    Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, insbesondere Suters Sprache gefällt mir. Allerdings fand ich den Schluss ein wenig "unrund" und so etwas liegt mir dann wieder gar nicht.


    Ich hätte zu gern gewusst, was nun wirklich mit Fabio passiert ist - Unfall oder Überfall? Und hat Lucas Selbstmord begangen, oder wurde er ermordet? Natürlich habe ich dazu meine eigene Meinung (zumindest bei Lucas, der mMn ermordet wurde - ein Selbstmord passt für mich einfach nicht ins Bild), aber auch für eine andere Möglichkeit gäbe es eine plausible Erklärung, und daher hätte ich gern erfahren, was der Verfasser der Geschichte im Sinn hatte.


    Zitat

    Auf der einen Seite macht gerade diese Leichtigkeit, mit der Suter auch ernste Themen behandelt, den Reiz seiner Geschichten aus. Aber wenn man aufmerksam liest, so wie wir in den Leserunden, bleibt man doch in manchen Bereichen etwas unbefriedigt zurück. Je länger ich darüber nachdenke und je mehr eurer Beiträge ich lese, desto stärker wird dieses Gefühl bzw. dieser Eindruck.


    So geht es mir auch - das Buch hat mich zwar gut unterhalten, aber ich konnte mich in keine der Figuren wirklich hineinversetzen und auch das Thema "verseuchte Lebensmittel", das eigentlich schon recht brisant ist, hat mich nicht wirklich berührt.


    Insgesamt habe ich mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Bei mir subt übrigens noch "Der Koch" - habt Ihr den schon gelesen?


    Nachtrag:In Lucas habe ich mich anfänglich tatsächlich getäuscht. Und auch darin, dass der Titel ironisch gemeint sein könnte.

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich finde auch, dass es nicht wirklich geklärt ist, wie er nun zu Tode kam. Ich tendiere eher zum Selbstmord.
    ...


    Ich tendiere eher zum Mord. LEMIEUX hatte allen Grund, Lucas aus dem Weg zu räumen. Dieser hat seine Unbestechlichkeit teuer bezahlt.


    Mir geht es ähnlich wie euch- das Buch habe ich gerne gelesen. Besonders das gemeinsame Erinnern mit Fabio hat mir gut gefallen. Auch wie er Stück für Stück erkennt, dass er ein anderer Mensch geworden war. Ebenfalls interessant, dass Suter thematisch anreißt, wie heilsam das Gehirn doch manchmal Erinnerungslücken lässt und dass es fraglich ist, ob alle Erinnerungen wieder ans Tageslicht befördert werden sollten. Manchmal ist es besser, Teile bleiben im Dunkeln.


    Aber: Ich hätte gerne noch ein Gespräch zwischen Fabio und Norina gelesen, in dem er ihr den alten Fabio offenlegt und ihre Reaktion dazu gelesen. So bleibt für mich ein etwas fader Nachgeschmack.
    Das Ende wäre dann immer noch offen gewesen.


    Ich hoffe, bei der nächsten Querbeet-Runde kann ich wieder intensiver dabei sein. Das hat mir schon sehr leid getan, dass ich so hinterhergehinkt bin. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    ...
    Ich hoffe, bei der nächsten Querbeet-Runde kann ich wieder intensiver dabei sein. Das hat mir schon sehr leid getan, dass ich so hinterhergehinkt bin. :wave


    So ist das eben manchmal im Leben. Leider hat man nicht immer so viel Zeit zum Lesen, wie man gerne möchte. Dann freue ich mich schon mal auf die nächste Runde mit dir!!! :kiss

  • Zitat

    Original von Clare


    So ist das eben manchmal im Leben. Leider hat man nicht immer so viel Zeit zum Lesen, wie man gerne möchte. Dann freue ich mich schon mal auf die nächste Runde mit dir!!! :kiss


    :kiss

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Danke erst einmal für die Aufklärung Lumos und Clare. :knuddel1


    Das bestätigt mich aber auch in meiner Meinung. Sicherlich hat Tiefe nichts mit Intellekt zu tun, aber mir fehlte hier dann keine Tiefe. Ich habe für die Personen Sympathie und Antipathie empfunden und mich hat es berührt. Im Gegenteil, mich hat es sogar etwas geärgert, wie "willig" ich Suter im Buch bei den Sympathien folge ( siehe Fabio ).


    Wenn ich diese "Bindung" zu einem Buch nicht aufbauen kann, unterhält es mich aber auch nicht.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Wenn ich diese "Bindung" zu einem Buch nicht aufbauen kann, unterhält es mich aber auch nicht.



    Das ist bei mir nicht so.
    Wenn ein Buch gut geschrieben ist, gefällt es mir auch ohne Bindung an die Figuren. Ich lese dann mit einem gewissen Abstand und innerer Distanz und kann mich dabei prima unterhalten fühlen.
    Bei Suter ist das meistens der Fall. Deshalb hinterfrage ich auch nicht, warum sich seine Figuren so und nicht anders verhalten. Ich nehme es einfach hin und freu mich an seiner Erzählweise.