Kurzbeschreibung laut Amazon:
DURCH EIN JAHRHUNDERT GETRENNT, DURCH EINE GEMEINSAME GESCHICHTE VEREINT ... Oslo, 2011. Nora ist Mitte dreißig, als sie den Namen ihres Vaters erfährt: Ánok, ein samischer Student, der damals plötzlich aus dem Leben ihrer Mutter verschwand. Nora spürt, dass sie ihr Glück erst finden wird, wenn sie in die Heimat ihres Vaters reist. Doch die Sami und ihre Kultur erscheinen ihr lange fremd. Bis sie auf den charismatischen Hundezüchter Mielat trifft ... Finnmark, 1915: Mit neun Jahren endet das friedliche Nomadenleben des Sami-Mädchens Áilu: Auf der Wanderung zu den Sommerweiden wird sie von norwegischen Beamten verschleppt und in ein Internat gesteckt, wo sie zu einem zivilisierten Mädchen geformt werden soll. Tatsächlich verleugnet Áilu lange ihre Herkunft. Doch der Ruf ihrer Heimat lässt sich nicht für immer zum Verstummen bringen ...
Über die Autorin laut Amazon:
Ende 1964 wurde ich in Würzburg geboren, ging in Freiburg zur Schule und studierte in München und Heidelberg Germanistik und Geschichte.
Als Regieassistentin und Dramaturgin arbeitete ich an verschiedenen Theatern, bevor ich 1996 nach München und in die Film- und Fernsehbranche wechselte.
2003 machte ich mich als Drehbuchautorin selbstständig und schrieb für diverse Fernsehserien, bevor ich mich 2011 an meinen ersten Roman wagte.
Nach wie vor betreue ich als Lektorin die Projekte anderer Autoren und bin als Dozentin bei der Drehbuchwerkstatt TopTalente tätig. Zum Theater zieht es mich auch immer wieder, zuletzt als Regisseurin bei einer freien Theatergruppe.
Schon als Kind zog mich der hohe Norden, den ich zunächst durch die Bücher von Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf kennenlernte, in seinen Bann. Vor allem die ursprüngliche, mythische Landschaft Norwegens beflügelte meine Phantasie. Ich begann, die Sprache zu lernen und mich intensiv mit der Geschichte Norwegens zu beschäftigen. Meine Romane widmen sich diesem faszinierenden Land.
Meine Meinung bzw. Rezension:
Nora ist schon lange erwachsen als sie die ganze Geschichte von ihrer Mutter über ihren Vater erfährt und sich mit ihrer Mutter ihrer Vergangenheit stellen kann.
Bei der Suche nach ihrem Vater, wird ihr erst bewusst was es heißt samische Wurzeln zu haben.
Zu Beginn ist ihr dies noch alles fremd, doch je länger sie sich in der Finnmark aufhält, desto mehr spürt sie dazu eine Verbundenheit.
Nora wird gleich und ohne zu zögern in die Familie aufgenommen, was sie so auch noch nicht erlebt hat.
Dann lernt Nora Mielat kennen, zu dem sie sich gleich hingezogen fühlt.
Aber es gibt auch noch die Geschichte des Samenmädchens Áilu, die vor langer Zeit in der Finnmark gelebt hat, doch deren Geschichte ist sehr eng mit der Familiengeschichte von Nora verbunden.
Die Autorin Christine Kabus hat mit diesem Teil eine Fortsetzung ihres Norwegenromans veröffentlich. Aber man kann beide Teile sehr gut getrennt voneinander lesen, da in jedem Teil eine andere Person die Hauptfigur ist und man so wieder von vorne anfängt und man kein Vorwissen braucht.
Mich persönlich hat das Buch von der ersten Seite an sofort in seinen Bann gezogen und ich konnte es fast nicht mehr aus der Hand legen.
Die zwei Erzählstränge haben mich zwar erst kurz verwirrt, aber da Áilu ab dem Jahr 1915 begleitet wurde und Noras Geschichte im Jahr 2011 spielt, hatte ich mich sehr schnell daran gewöhnt. Sehr gut fand ich es hier, das nie innerhalb der Kapitel die Erzählstränge vermischt wurden, sondern zu Beginn jedes Kapitels der Ort und die Jahres zahl angegeben war, und man so wusste von wem das nun folgende Kapitel handelt.
Gut gefallen hat mir auch, dass es einen Stammbaum gab zu dem ich doch des Öfteren geblättert habe um mir die Familienverhältnisse vor Augen zu führen.
Doch auch die Landkarten die vor der Geschichte sind, haben mir geholfen mich bei den Orten zurecht zu finden und mir auch Vorzustellen wie groß und auch unterschiedlich Norwegen sein kann.
Ebenso gefallen hat mir, das hier eine norwegische Minderheit in den Mittelpunkt der Geschichte steht und man so auch etwas von deren Geschichte erfahren hat.
Dass die Autorin eine Verbundenheit zu Norwegen hat, hat man an vielen Beschreibungen gemerkt, da auch Kleinigkeiten mit viel Liebe zum Land erzählt wurde.
Es waren alle Figuren die im Laufe des Romans aufgetaucht sind so detailreich erzählt, dass man sich diese beim Lesen bildlich vor Augen führen konnte.
Am besten hat mir Lotta gefallen, auch wenn sie nur eine kleine Rolle in der Geschichte gespielt hat, hatte sie doch etwas an sich was mich sofort für sie eingenommen hat.
Aber auch Nora und Áilu sind mir im Laufe des Buches ans Herz gewachsen und ich habe beide auf ihre ganz eigene Art verstanden.
Auch alle Handlungsorte waren so ausführlich beschrieben, dass man sich diese bildlich vorstellen konnte auch wenn man noch nie in Norwegen war. Egal ob es die Finnmark mit ihrem Schnee war oder Südnorwegen mit den ganz anderen Temperaturen.
Wer sich für Norwegen interessiert, bzw. solche Geschichten mag, ob man es als eine Familiensage betiteln kann, bin ich mir noch nicht so sicher, aber der Erzählstil und auch die Geschichte an sich ist es auf jeden Fall wert, das man dem Buch eine Chance gibt es zu lesen.
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe viele schöne Lesestunden mit ihm verbracht.