'Sturmvogel: Die Rosenkriege 1' - Kapitel 13 - 16

  • Ich konnte einige Tage nicht posten, habe aber jetzt sowohl das Buch als auch hier alles gelesen und bin beruhigt, dass es jetzt den meisten besser als am Anfang gefällt. Normalerweise bin ich nämlich eine, die ab und an sowohl mit zu vielen Handlungssträngen als auch mit zu brutalen Szenen Probleme hat.
    Mit den Handlungssträngen hatte ich hier wegen Igguldens mir sehr zusagenden Schreibstils überhaupt keine Probleme (lassen wir die bereits mehrfach angesprochenen Übersetzungspatzer mal außen vor). Was die brutalen Szenen angeht, hatte ich mit der Häutungsgeschichte ebenfalls keine, ich fand sie als Schilderung der gegebenen Umstände passend und hatte nicht den Eindruck, dass sie sensationslüstern ausgeweitet wurden. Diese Methode des Folterns war mir neu (oder nicht mehr in Erinnerung) und ich denke mir bei so etwas immer wieder: Wenn Menschen so etwas damals ertragen haben, sollte ich es zumindest lesen können.
    Was die hier negativ angesprochenen Kriegsszenen angeht:
    Das Buch heisst nicht: "Die seltsame Beziehung von Henry und Margaret", sondern "Die RosenKRIEGE". Ich hätte die Ausführlichkeit nicht gebraucht, finde sie aber nicht unangemessen.
    Mir hat Jacks Rettung der Kinder auch gefallen. Vor allem im Hinblick auf das Schicksal seines eigenen Sohnes.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Was die hier negativ angesprochenen Kriegsszenen angeht:
    Das Buch heisst nicht: "Die seltsame Beziehung von Henry und Margaret", sondern "Die RosenKRIEGE". Ich hätte die Ausführlichkeit nicht gebraucht, finde sie aber nicht unangemessen.


    Das ist immer die Schwierigkeit bei historischen Roman, bei denen der Kern kriegerische Auseinandersetzung sind. Ich finde es eigentlich immer eher seltsam, wenn in Büchern um den dreißigjährigen Krieg, hundertjährigen Krieg, etc. keine Kriegsszenen enthalten sind.


    Natürlich gibt es Autoren, die sich besonders gerne solche Themen suchen, wie z. B. Bernard Cornwell. Iggulden scheint ja auch so einer zu sein.

  • Ich muß ja gestehen, daß mir die Szenen in Frankreich fast lieber, als die in England sind :schaem


    So handlungmäßig finde ich es spannend, über die Bogenschützen zu lesen, die Verteidigung des als eigen geglaubten Gebietes.
    Ok, Thomas ist auch einer meiner Lieblingscharaktere momentan, mag mit daran liegen.


    Die Geschichte um Magaret und den Gatten ist zwar auch interessant, aber kommt bei mir noch hinter den Geschehnissen in Frankreich.


    Mal sehen, was der nächste Abschnitt bietet.
    Wann der Übergang vom hunderjährigen Krieg zum Rosenkrieg deutlciher wird.

  • Wir erfahren viel über die Kämpfe in Frankreich und den Widerstand gegen die französische Krone, aber England kommt hier meiner Meinung nach viel zu kurz.


    Margaret mag scheint eine ganz patente Person zu sein, die sich nicht einfach "beraten" lässt, sondern einfach Dinge hinterfragt, selber Entscheidungen trifft und somit versucht, sich einzuleben.


    Ob das eine Ehe ist oder nicht, mag ich nicht zu beurteilen, komisch ist für mich jedoch, dass Henry noch immer nicht den Alltag mit ihr teilt. Er liest ihr zwar jeden Wunsch von den Lippen ab, dennoch bleibt er ihr fern und sie schläft immer noch alleine in den königlichen Gemächern.


    Thomas Woodchurch und sein Sohn sind für mich Typen, die damals vermutlich viel zu wenig vorhanden waren, ich hoffe, dass sie ihre Haut irgendwie retten werden.


  • Dass Henry und Margaret den Alltag nicht teilen, finde ich jetzt gar nicht so ungewöhnlich, mit den Regierungsgeschäften und was ein König sonst so trieb, Jagd, Turniere etc. (oder, bei diesem König das Beten zur Landesverteidigung :lache )hatte eine Königin ja eh wenig zu tun, nur das Bett sollten die beiden dioch so langsam mal teilen.


    Momentan finde ich die Geschehnisse in Frankreich auch interessanter als die in England, Thomas ist momentan auch mein Liebling. :-]

  • Nach ein paar Tagen, an denen ich wenig zum Lesen gekommen bin und daher auch nichts hier gepostet habe, bin ich nun mit dem nächsten Abschnitt durch. Mir geht es ähnlich wie vielen, die Geschichten rund um die Bogenschützen, ganz besonders Vater und Sohn Woodchurch, finde ich sehr spannend und gut erzählt. Ich hatte mir schon so etwas gedacht, dass Rowan seinen Vater nicht im Stich lässt.
    Auch die Sache mit Jack Cade, der aus Verzweiflung um seinen hingerichteten Sohn das Haus des Richters anzündet, dann aber doch Mitleid mit den Kindern hat, fand ich sehr beeindruckend.


    Margaret hat in der kurzen Zeit ihrer Ehe das Kindliche abgestreift und interessiert sich nun ernsthaft dafür, was so alles an Beschlüssen, Befehlen und sonstigen Dokumenten über den Schreibtisch ihres Gatten läuft. Wenn sie all das lesen möchte, hat sie sich ganz schön was vorgenommen. und sie legt sich mit Derry an. Da bin ich sehr gespannt, wie das weiterhin läuft, ob sich die beiden irgendwie arrangieren können.


    Was mich gerade beschäftigt, wieso lutscht Cecily, die Duchess von Yorck, Kohle??? Wozu soll das gut sein? :gruebel Irgendwie hatte ich gerade ein Deja Vu, denn ich kann mich düster erinnern, so etwas (fast in der gleichen Wortwahl) schon einmal gelesen zu haben, weiß aber nicht mehr wo. Aber auch damals hat sich mir der Sinn dieser Aktion nicht erschlossen. Hat jemand eine Ahnung, wozu das gut ist?

  • Zitat

    Original von Klusi
    Was mich gerade beschäftigt, wieso lutscht Cecily, die Duchess von Yorck, Kohle??? Wozu soll das gut sein? :gruebel Irgendwie hatte ich gerade ein Deja Vu, denn ich kann mich düster erinnern, so etwas (fast in der gleichen Wortwahl) schon einmal gelesen zu haben, weiß aber nicht mehr wo. Aber auch damals hat sich mir der Sinn dieser Aktion nicht erschlossen. Hat jemand eine Ahnung, wozu das gut ist?


    Ahnung hab ich zwar keine, aber vielleicht gegen Duchfall? :grin
    Gibt es da nicht heutzutage Kohletabletten gegen?

  • Das mit den Kohletabletten habe ich auch schonmal gehört. Ich weiß aber auch nicht mehr warum das gemacht wurde ?(

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Die Kohletabletten gegen Durchfall kenne ich auch, aber Cecily ist doch schwanger, und ich habe das Kohlelutschen damit in Verbindung gebracht. Aus dem Grund hat sich mir der Sinn nicht recht erschlossen. Aber ich bin heute über einen medizinischen Artikel gestolpert, wo es heißt, medizinische Kohle würde auch bei Sodbrennen helfen, was bei einer Schwangeren ja dann gut zutreffen könnte.

  • Die letzten Abschnitte hatten mir ja besser gefallen, aber hier waren mir einfach wieder zu viele Nebenhandlungen. Wenn ich ein Buch lese, will ich mich ganz darauf einstellen, mich quasi in die Geschichte fallen lassen. Aber hier kann ich das nicht. Die Charaktere berühren mich auch nicht... Vielleicht hätte man mehrere Bücher daraus machen sollen, da die einzelnen Handlungsstränge durchaus interessant sind, im einzelnen betrachtet.


    Was mich auch etwas stört ist die Tatsache, dass es meiner Meinung nach nicht wirklich um die Rosenkriege geht. Im aller weitesten Sinne haben die hier beschriebenen Ereignisse schon etwas damit zu tun, aber wenn ich einen Roman mit dem Titel "Die Rosenkriege" lese, erwarte ich eine andere Thematik. Es ist schon sehr interessant über die Folgen des Waffenstillstands zu hören, weil ich mir in dem Maß noch keine allzu großen Gedanken dazu gemacht habe, aber das gehört meiner Ansicht nach zum Hundertjährigen Krieg, wie Johanna ja auch schon angedeutet hat.


    Das mit dem Kohle lutschen klingt ziemlich eklig. :lache

  • Hmm, offiziel wird der Beginn der Rosenkriege ja meist auf 1455 datiert.
    Ich denke, Iggulden fand es wichtig, die Vorgeschichte zu schreiben, sozusagen dahin zu lenken, damit da Verständnis zwischen Lancaster & York deutlicher wird.


    Und vor allem Margarethe einzuführen, die ja sehr wichtig für das Geschehen und spätere Schlachten war.

  • Ich finde es ja in Ordnung, dass die Vorgeschichte auch einen Platz findet, aber es schweift meiner Meinung nach zu weit aus, wenn man davon ausgeht, dass es eigentlich von den Rosenkriegen handeln soll. Es ist schon sehr interessant, wie sich die Menschen in Frankreich wehren und auch der Aufstand in Kent hat etwas spannendes, aber Iggulden verzettelt sich meiner Meinung nach einfach zu sehr in diesen -eigentlich - Nebenhandlungen, die für mich in dem Ausmaß nicht für die Thematik der Rosenkriege hätten ausgeführt werden müssen. Oder man hätte das Buch anders nennen sollen. ;-)

  • Ich finde das weite Ausholen gut, weil das spätere Geschehen in England doch deutlich von dem beeinflusst wird, was da in Frankreich passiert.
    Möglicherweise beruht das, was viele hier so irritiert darauf, dass Iggulden sich offenbar nicht wirklich entschließen konnte, ob der Schwerpunkt auf seiner Romanhandlung oder mehr bei den historischen Tatsachen liegen soll.
    So hat er beides irgendwie vermengt und keines ist so richtig "stilecht".

  • Zitat

    Original von LadyTudor
    Ich finde es ja in Ordnung, dass die Vorgeschichte auch einen Platz findet, aber es schweift meiner Meinung nach zu weit aus, wenn man davon ausgeht, dass es eigentlich von den Rosenkriegen handeln soll. Es ist schon sehr interessant, wie sich die Menschen in Frankreich wehren und auch der Aufstand in Kent hat etwas spannendes, aber Iggulden verzettelt sich meiner Meinung nach einfach zu sehr in diesen -eigentlich - Nebenhandlungen, die für mich in dem Ausmaß nicht für die Thematik der Rosenkriege hätten ausgeführt werden müssen. Oder man hätte das Buch anders nennen sollen. ;-)


    Das ganze soll ja eine Trilogie werden, von daher war mir klar, dass in diesem Band erstmal weit ausgeholt wird, bei dem Umfang :lache
    Und die Schwäche des "Lämmchens" ist ja ganz klar der Auslöser für die Rosenkriege, also für mich passt das.

  • Ich finde auch das das Buch ganz klar auf eine Trilogie ausgelegt ist. Ich denke deshabl schweift Iggulden hier auch so ab. Er "erzählt" hier die Vorgeschichte zu den Rosenkriegen. Allerdings finde ich auch das er sich das eine oder andere Mal etwas zu sehr detailverliebt zeigt... Trotzdem finde ich den Erzählstil sehr angenehm und irgndwie muß ich immer weiter lesen :-]

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Ein toller Abschnitt!


    Die Szene in der unsere kleine Margaret dem guten Derry mal so richtig in den A***llerwertesten tritt fand ich super. Er merkt recht schnell das diese Lady sich nicht halb so gut beeinflussen lässt wie das Lämmchen, und Margaret hat extrem schnell gemerkt wie sehr ihr Henry herumgeschubst wird. Das wird noch witzig. Ich genieße es sehr die Geschichte aus ihrer Sicht zu lesen...



    Thomas Woodchurch und die Seinen. Als der französische König und seine Lords nach dem Scharmützel das Schlachtfeld abschreiten und über die "Unehrenhaftigkeit" von Pfeil und Bogen lamentieren ist interessant.



    Ich denke auch das Cecily die Kohle gegen Sodbrennen lutscht. Kohle absorbiert ja nur, auch Durchfallbakterien, und so absorbiert sie auch in gewissem Maße die überschüssige Säure. Das erste Antazidum sozusagen ;)



    Auch Jack Cades Geschichte freue ich mich auch sehr. Ich bin eigentlich echt begeistert davon das Iggulden so weit ausholt, es wird überhaupt nicht langweilig die verschiedensten "Brand"herde genau zu beleuchten, und mehr darüber zu erfahren.


    Ich bin auch schon gespannt wo dieser Teil enden wird (und wann der nächste rauskommt, hoffentlich dauerts nicht so lange)

  • Wieder ein neuer Charakter: Jack Cade, der eigentlich nur seinen Sohn rächen will und dann zum Anführer der Aufstände in Kent wird. Hat man wirklich geglaubt, die Menschen ließen sich ihre Vertreibung einfach so gefallen?


    Der französische König jedenfalls sieht den Waffenfrieden nun als gebrochen an und hat vor die englischen Gebiete zu erobern. Gönne ich Derry fast (den kann ich nicht wirklich leiden ..).


    Thomas lässt uns ja oft um ihn zittern. Ich hoffe wirklich, dass wenigstens Rowan überlebt. Mutig waren die Kämpfer damals ja schon ...


    Margaret finde ich klasse - wie sie sich gegenüber Derry behauptet und ihn in Frage stellt. "Wer bewacht den Wächter " , genau das ist doch die Frage. Ich bin gespannt, wie sie sich weiter schlagen wird.

  • Zitat

    Original von Maharet
    Ich bin eigentlich echt begeistert davon das Iggulden so weit ausholt, es wird überhaupt nicht langweilig die verschiedensten "Brand"herde genau zu beleuchten, und mehr darüber zu erfahren.


    Ich bin auch schon gespannt wo dieser Teil enden wird (und wann der nächste rauskommt, hoffentlich dauerts nicht so lange)


    Das geht mir auch so. Gerade die Vorgeschichte so ausführlich zu lesen, finde ich hochinteressant.
    Vor allem, wenn man die Rosenkriege als solches bereits kennt, macht es Spaß, diese neuen Sichtweisen und kleineren Details zu lesen.


    Die Geschichte von Jack Cade kannte ich vorher nicht und daher finde ich es eben für mich auch etwas neues.



    Ach ja - und mit dem nächsten Buch - da hoffe ich auch, daß er uns damit nicht so lange warten läßt.
    Am liebsten lese ich Trilogien ja hintereinander weg, die lange Wartezeit dazwischen macht mich immer ganz kribbelig :grin



  • Dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen. Sowohl was das Lesen der Vorgeschichte betrifft, als auch die Wartezeiten zwischen dem Erscheinen weiterer Teile :yikes


    Ich finde mich immer besser zurecht beim Lesen. Und ich stellte bisher fest: Die Passagen mit Thomas Woodchurch gefallen mir zur Zeit am besten.


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain