'Somnia' - Seiten 081 - 165

  • Hmm, immer wenn ich mal pünktlich starte, bin ich dann alleine unterwegs :cry


    Na, egal, da die nächsten Bücher schon in den Startlöchern stehen, lese ich einfach weiter, zumal das Buch mir überraschend gut gefällt. Könnte man ja fast meinen, Marzi hätte dazu gelernt :grin


    Habe heute mal in den LR der Lycidas-Trilogie gestöbert und jetzt eine Ahnung, wer Scarlet ist, der Name ihrer Mutter brachte mich darauf. Dann habe ich noch gesehen, dass es in Marzis Anthologie "Nimmermehr" wohl eine Kurzgeschichte mit ihr geben soll. Kennt die jemand?


    In NY gibt es also Eistote, Menschen, die zu Eisskulpturen werden. Schon allein das ist ein Rätsel. Scarlet hat am Vortag, als sie noch nicht ihr Gedächtnis verloren hatte, den letzten davon besucht. Wie sich herausstellt, hat dies mit der Insel Roanoke zu tun und einem Ort namens Croatoan. Dort gab es offenbar auch Eistote, und die waren die Vorfahren der jetzigen Eistoten. Was ist damals wohl geschehen? Haben die Indianer etwas heraufbeschworen? Was haben die Wendigo damit zu tun? - Und gleich mal ein bisschen gegoogelt, die Geschichte hat einen realen Hintergrund! Gefällt mir!


    Die Eistoten hatten zudem Pflanzenreste bei sich, von Pflanzen, die vor bösen Träumen schützen sollen. Und es gibt Schlafwandler in der Stadt unter der Stadt. Apropos Pflanzen: Scarlet kann zu diesen eine Beziehung aufbauen, spürt deren "Gedanken" und umgekehrt.


    Im Vergleich zu den Romanen der Trilogie, die ich teilweise sehr langatmig und langweilig fand, gefällt mir dieser Roman, bis auf den Anfang, bisher deutlich besser.

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Hmm, immer wenn ich mal pünktlich starte, bin ich dann alleine unterwegs :cry



    Keine Panik, ich bin knapp hinter dir! :wave


    Croatoan und Roanoke habe ich auch gleich mal gegoogelt, ich liebe das ja, wenn in Fantasybüchern so historische Hintergründe oder alte Mythen und Legenden auftauchen.


    Scarlet wird mir von Seite zu Seite immer sympathischer, allein schon die Tatsache, dass sie sich in der Grßstadt und in Menschenmassen nicht wirklich wohl fühlt, geht mir genauso.


    Sehr schön finde ich die uralte Metropole unter NY, während die europäischen ja eher düster waren, scheint zumindest Strawberry Fields das reinste Paradies zu sein, so voller Farben und Leben.


    Auch die beiden Löwen vor der Public library fand ich klasse!
    Ich bin sehr gespannt, was es mit Scarlets indianischem Freund auf sich hat, da kann ich mich echt gar nicht dran erinnern. :gruebel

  • Als die kleine Gruppe rund um Scarlet die Uralte Metropole betreten hat, hatte ich sofort das Lied "Aquarius" aus dem Musical "Hair" im Kopf. Das bin ich immer noch nicht losgeworden. :-)


    Scarlet ist anders als Emily. Man merkt ihr deutlich an, dass sie in einer geborgeneren Umgebung aufgewachsen ist. Wie und wo auch immer sie und ihre Mutter zusammen gelebt haben, beiden ging es besser, als man erwarten konnte. Ich hoffe ja, dass wir irgendwann mehr darüber erfahren. Ob sie ihren Vater kennt, zumindest dem Namen nach und ob sie ihn in diesem Buch kennenlernen wird? Obwohl es vielleicht auch komisch sein, wenn Wittgenstein in diesem Buch auftaucht und nicht der Erzähler ist.


    Entweder ich weiß einfach mehr über die historischen Umstände und auch die Musik, die Marzi hier verwendet und einbaut oder es in diesem Buch einfach häufiger als in den anderen. Jedenfalls vergeht fast keine Seite, in der mir nicht durch den Kopf geht, dass ich das gerade Gelesene kenne.
    Im Moment habe ich auch das Gefühl, dass diese Geschichte viel zielstrebiger erzählt wird, obwohl mir ja die Langatmitkeit in den anderen Büchern nichts ausgemacht habe. Ich habe ja jeden Satz genossen. :-]


    Über die Namenswahl von Christo Shakespeare musste ich ja auch schmunzeln. Es dürfte sich um die Verbindung von Christopher Marlowe und William Shakespeare handel und dem Streit unter Gelehrten, ob Shakespeare der Verfasser seiner Werke war oder eben Christopher Marlowe. :-)

  • Scarlet mag ich nach wie vor sehr! Ich finde sie hat eine tolle Eigenschaft: sie kann sich mit Pflanzen über Bilder verständigen. Das beeindruckt mich wirklich. Und ich fand auch die Szene total schön, als sie auf den Tunnelstreicher mit der Palme im Arm treffen, und Scarlet sie dann wieder zum "grünen" bringt. Das hat mich richtig berührt.
    In "Somnia" scheint es eh sehr viel um Pflanzen zu gehen. Auch die Eistoten hatten ja immer Pflanzenreste bei sich, die jeweils eine eigene Bedeutung haben. Da bin ich wirklich gespannt, was es damit noch auf sich hat.
    Scarlet tut mir auch sehr leid, dass sie sich an gar nichts erinnern kann. Sie weiß nichts über ihre Vergangenheit oder über diesen indianischen Freund. Das muss wirklich schwer und anstrengend für sie sein, wenn andere Leute mehr über sie wissen als sie selbst...


    Mir gefällt es auch so gut, dass die Handlung in New York spielt. Ich war selber vor 2 Jahren in dieser tollen Stadt und kann mich jetzt noch so gut an alles erinnern, während Scarlet durch die Straßen läuft. Die zwei Löwen vor der Public Library fand ich in echt auch schon sehr beeindruckend. Und nun werden sie in dem Buch auch noch lebendig. :-] Dieses Löwenpärchen ist einfach super.


    Die uralte Metropole unter NY wird ja bis jetzt wirklich wie das reinste Paradies beschrieben. Aber ich denke, da gibt es auch noch dunklerer, düstere Orte.

  • Ich komme etwas zäh hinterher, tut mir leid ...


    Langsam enthüllen sich weitere Details von Scarletts Vergangenheit und Gegenwart. Es muss schrecklich sein, nicht zu wissen, woher man kommt und wer man ist, und dann zufällig solche Dinge zu erfahren. Wie die Erkenntnis, dass sie Vegetarierin ist, als sie im Restaurant Salat bestellt.


    Die beiden Löwen am Eingang der Bibliothek waren fantastisch - ebenso die Begegnung mit dem "Restefresser" / Obdachlosen in der U-Bahn, dessen Pflanze Scarlett wieder zum Blühen bringt. Einfach wunderschön, diese Szene, und sie zeigt, dass Scarlett - wer auch immer sie sein mag - auf jeden Fall eine gute Seele hat.


    Bei Mr. Shakespeare fühle ich mich dezent an Mr. Micklewhite erinnert, was aber auch mit der Umgebung zusammenhängen kann, in der sich beide bewegen.


    Ich mag das Buch jedenfalls sehr und bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)