'Mädchenware' - Seiten 001 - 095

  • Es kann losgehen. :wave


    Schon der Titel ist sperrig und verspricht ein hartes Thema. Und was ist das auf dem Cover? Eine Art Kran? Auf einer Zeche oder sowas?
    Am Anfang zeitlich und örtlich weit voneinander entfernte Handlungsorte. Ein kleines Mädchen, in einem Hühnerstall eingesperrt.
    Zwölf Jahre später ein Leichenfund in Österreich. Weiter geht's in Dortmund.


    Mir gefällt, wie hier der Alltag dargestellt wird, der eher sachliche Stil, alles ganz unaufgeregt. Steiger mag ich schon aus dem letzten Krimi sehr gerne.

  • Bei dem Bild auf dem Cover habe ich auch an eine Zeche gedacht, aber so richtig zuordnen kann ich es nicht.


    Ich kam diesmal nicht ganz so leicht in die Geschichte rein, lag vielleicht auch an den vielen Sprüngen gleich zu Anfang: Sprünge in der Zeit und dann noch verschiedene Handlungsorte...


    Auf S. 19 z.B. hatte ich echt Probleme, als die Frau, die bei dem zu Verhaftenden im Bett lag, plötzlich einen Namen hatte. Da musste ich 3x lesen, bis ich gerafft hatte, wer diese Ina Meier ist. Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass keiner wusste, wer die Frau war, die bei dem Typen im Bett lag. Kann auch mein Fehler gewesen sein. :gruebel


    Am besten gefallen mir bislang die Szenen, in denen die reine Polizeiarbeit beschrieben wird. Da merkt man, dass der Autor wirklich vom Fach ist und dass es ihm leicht fällt, solche Vorgänge wie z.B. die Arbeit einer Mordkommission zu beschreiben!


    Diesen Volker Schwarz, der ein kurzes Kapitel bekommt, kann ich auch noch nicht so recht einordnen. Ist das der Typ, den Zeugen vom Tatort haben wegrennen sehen?


    Und hinten auf dem Klappentext steht ja, dass die verletzte Anastasia vom Tatort weggeschafft wurde, ehe die Polizei kam. Der Polizei ist das aber bislang noch nicht aufgefallen, oder? :gruebel


    LG, Bella

  • Das ist ein Förderturm einer Zeche auf dem Cover.


    Im ersten LR Abschnitt passiert ja bereits ziemlich viel. Im Rückblick ab dem Jahr 2001 lernen wir drei russische Mädchen kennen, Dajana, Anastasia und Nadeschda. Die drei verleben ja alles andere als eine glückliche und unbeschwerte Kindheit. Und dieses Ferienlager in das sie gerne wollten, hat für mich mehr Ähnlichkeit mit einem Straflager.


    In Tirol wird ein Toter in einem Wohnmobil gefunden, ich bin mal gespannt was der mit der Schießerei in dem Dortmunder Bordell zu tun hat.


    Jana Goll macht einen Fehler bei einer Personenabfrage, was dazu führt, dass der Kollege Sven bei der Vollstreckung eines Haftbefehls, schwer verletzt wird.
    Sie fühlt sich schildig und kommt allem Anschein nach, schlecht damit zurecht.


    Ja, und dann diese Schießerei in einem Bordell, dabei kommt eine Prostituierte ums Leben und eine wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.


    Im Klappentext steht, dass die verletzte Anastasie von den Zuhältern vom Tatort weggebracht wird, aber eine Verletzte ist im Krankenhaus... :gruebel
    Sofern der Klappentext korrekt ist, und ich keinen Knoten im Gehirn habe, kann diese Verletzte ja dann nicht Anastasia sein, aber wer ist es dann?


    Dann gibt es noch Volker Schwarz, der ebenfalls bei dem Überfall verletzt wurde und geflohen ist. Natürlich will er nicht erkannt werden, deshalb bittet er einen früheren Schulfreund, einen Orthopäden um Hilfe.
    Im ersten Abschnitt erfahren wir leider nicht mehr von Volker Schwarz, hilft ihm der frühere Freund, und wie erklärt er seiner Frau, wenn sie denn wieder zuhause ist, die Schussverletzung?


    Obwohl es jetzt einige Monate her ist, dass ich den Vorgänger "Splitter im Auge" gelesen habe, waren mir die Personen Steiger, Batto und Jana Goll direkt wieder präsent.
    Bisher gefällt mir das Buch gut, es ist gut zu lesen und ich bin gespannt wie sich alles zusammensetzen wird, denn irgendwann müssen die drei russischen Mädchen ja mal in Deutschland auftauchen.


    Also schnell weiterlesen. :-]

  • Ich hatte den ersten Band schon vor einiger Zeit gelesen, aber Steiger, Jana und Batto waren sofort wieder präsent.


    Am Anfang gibt es verschiedene Stränge, die angerissen werden und man muß abwarten wie sie sich entwickeln.


    Die Beschreibung der drei jungen Mädchen und ihre Kindheitserlebnisse lassen einen die Gänsehaut aufstehen.


    Jana ist durch ihren Fehler Schuld an der Verletzung von Sven und das steckt sie nicht so einfach weg.


    Mir gefällt auch die Schilderung des Polizeialltags wieder sehr gut und authentisch. Z.B. hat mir gut gefallen, wie geschildert wurde, daß sich die Kollegen jeden Tag bei der Begrüßung die Hand geben aus Respekt. In der heutigen Zeit mit Sicherheit eine Ausnahme. Und auch ihr Mitgefühl mit Jana scheint von Herzen zu kommen, weil sich jeder bewußt ist, daß es ihm auch passieren könnte.


    Ich bin wieder voll drin im Buch, es liest sich spannend und durch die kurzen Kapitel will ich immer noch eins und noch eins ....... :lesend

  • Zitat

    Original von belladonna
    Mich stört ein bisschen, dass in den Dialogen manche Fragen mit einem Punkt enden - das wirkt auf mich so emotionslos. Ich habe auch noch nicht feststellen können, ob da ein System dahinter ist, denn es gibt ja auch Fragen mit Fragezeichen dahinter. :gruebel


    LG, Bella


    Puuuh, das ist mir noch nicht einmal aufgefallen, vielleicht weil ich die Satzzeichen beim lesen auslasse??


    Ich bin schon gespannt, wie sich die einzelnen Sequenzen zusammen setzen. Denn der tote im Wohnwagen hat sicher mit Dortmund zu tun, kann aber nicht einer von den vom Tatort geflohenen sein?? Passiert ja ziemlich zeitgleich.


    Vom Umschlagtest wissen wir ja, dass die Ermordete Dajana ist, also eines der Mädchen die mit Nadeshda im Lager war und Anastasie ist die Verletzte.


    Die Nadeshda spielte die nciht in Tatort mit??? :grin


    Die Polizeiszenen sind richtig schön nüchtern geschildert, kein Glamour kein Rambofeeling wie in so manch anderen Krimis.


    Bei der Obduktion sind Steiners Gedanken ja schon morbide... Wie er sagt, nach dem wieder hochziehen der Gesichtshaut ist das Gesicht nicht mehr so wie vorher. Das möchte ich mir garnicht vorstellen.

  • Zitat

    Original von Findus


    Bei der Obduktion sind Steiners Gedanken ja schon morbide... Wie er sagt, nach dem wieder hochziehen der Gesichtshaut ist das Gesicht nicht mehr so wie vorher. Das möchte ich mir garnicht vorstellen.


    Das habe ich versucht, mir bildlich vorzustellen - wo dann wohl was hingerutscht ist :gruebel

  • Zitat

    Original von belladonna
    Mich stört ein bisschen, dass in den Dialogen manche Fragen mit einem Punkt enden - das wirkt auf mich so emotionslos. Ich habe auch noch nicht feststellen können, ob da ein System dahinter ist, denn es gibt ja auch Fragen mit Fragezeichen dahinter. :gruebel


    LG, Bella


    Da habe ich in meiner Anspannung vermutlich auch drübergelesen :lache

  • Über die Gesichtshaut habe ich mir vorsichtshalber keine Gedanken gemacht. Ich denke, dass am Ende dieses Abschnitts noch gar nicht klar ist, wieviele Leute wohl in dem Haus waren.


    Findus, ich glaube, der Tote hat eher was mit dem noch nicht aufgetauchten Menschenhandelt zu tun. Und damit wohl auch mit der Schießerei.


    Über die Stelle mit dem Händedruck am Morgen musste ich etwas schmunzeln. Ich habe lange Zeit in Hessen gearbeitet - da war es absolut unüblich, sich täglich die Hand zu drücken. Höchstens nach einer Urlaubsabwesenheit. Nachdem ich hierher umgezogen bin, fiel mir das sehr auf, dieses tägliche Händeschütteln. Und das bitte auch noch in der geziemenden Reihenfolge. Ein regelrechter Kulturschock.


    Ich finde die Kindheitsbeschreibungen der Mädchen auch heftig, muss aber dazu sagen, dass in meiner Kindheit auch noch viel geschlagen wurde. Sicher nicht so brutal wie im Buch dargestellt. Aber in meiner Klasse wurden fast alle Kinder zuhause geschlagen.


    Fragezeichen sind mir auch noch nicht aufgefallen - ich werde drauf achten.

  • Zitat


    Original von Findus
    Die Nadeshda spielte die nciht in Tatort mit??? Grinsen


    Ja, Nadeschda ist die Kollegin von Kommissar Thiel im Münsteraner Tatort. :-)

  • Zitat

    Original von belladonna
    Mich stört ein bisschen, dass in den Dialogen manche Fragen mit einem Punkt enden - das wirkt auf mich so emotionslos. Ich habe auch noch nicht feststellen können, ob da ein System dahinter ist, denn es gibt ja auch Fragen mit Fragezeichen dahinter. :gruebel


    LG, Bella


    Das ist mir auch aufgefallen, ich hatte zuerst einige Schwierigkeiten damit.
    Allerdings kommt das nur bei kurzen Fragestellungen auf, z.B. - "Willst du etwas trinken." oder "Noch Fragen." Seltsam liest sich das schon, mittlerweile ignoriere ich das einfach. :grin

  • Mir gefällt auch die Polizeiarbeit am besten, Da fühlt man sich so richtig mittendrin und kann sich ganz genau vorstellen, wie die Polizeiarbeit abläuft. Dass Gesichter anders aussehen, nach einer Autopsie, kann ich gerne glauben. Ich finde, hier wird von der Autopsie so geschrieben, dass sie interessant ist, und nicht schockierend.


    Ich nehme an, dass das kleine Mädchen vor ihrem gewalttätigen Onkel nach Deutschland flieht und dort irgendwann als Prostituierte arbeitet.


    Die Fragezeichen sind mr nicht aufgefallen, nicht einmal nachdem ich hier schon davon gelesen hatte.


    Witzig, dass das Händeschütteln extra erwähnt wird. Ich finde das besser, als wenn kaum ein "Guten Morgen" gegrummelt wird. Leicht übertrieben sind Betriebe in denen es morgens Küsschen/Handschlag für die ganze Belegschaft gibt.

  • Die Beobachtung mit der Gesichtshaut bei der Obduktion fand ich sehr interessant! Das hatte ich auch noch nirgends gelesen, aber ich finde die Vorstellung irgendwie faszinierend, dass der Gesichtsausdruck hinterher nicht mehr "original" ist, egal wie gut das Gesicht wieder hergerichtet wurde.


    Was Begrüßungsrituale angeht, so war ja für mich eine Art Kulturschock, als ich mit 18 bei Siemens ein Praktikum gemacht habe und dort das "Guten Morgen" spätestens ab 12 Uhr von einem "Mahlzeit!" abgelöst wurde, das dann bis zum Feierabend der Standard-Gruß war! :wow


    Bei dem Namen "Nadeschda" musste ich auch gleich an den Münster-Tatort denken... :grin


    LG, Bella

  • Gut dargestellt wird auch, wie leicht sich verhängnisvolle Fehler einschleichen. Diese Sache mit dem Zahlendreher im Geburtsdatum, die der gewissenhaften Jana unterläuft.
    Das kann jeder nachvollziehen, wie schnell so etwas geht. Und hier hat es verhängnisvolle Folgen. Mit denen Jana zu kämpfen hat.
    Und Steiger dann durch Schröder - den kennen wir doch auch schon von früher, oder? - ebenfalls. Wobei Schröders Forderung ja völlig bescheuert ist. Dann könnte man sich Teamarbeit gleich sparen.

  • Ich kann Jana sooo gut nachfühlen! Ich bin ja auch so ein Perfektionist und würde vermutlich ewig brauchen, um über so einen Fehler hinwegzukommen, egal wie menschlich er ist.


    Dieser Schröder ist echt ohne Worte... :fetch Dabei müsste er sich doch eigentlich denken können, dass gerade jemand wie Jana in nächster Zeit alles doppelt und dreifach kontrollieren wird, damit ihr sowas nicht nochmal passiert!


    LG, Bella


  • Das"Mahlzeit" finde ich furchtbar. Als ich in den Ferien im Büro gearbeitet habe, da wurde auch so gegrüßt. Irgendwo wurde später mal mit Guten Mittag gegrüßt, das geht ja noch auch wenns holperig klingt.
    Hände schütteln war bei uns nie üblich ein Guten Morgen oder Hallo, je nach Arbeitsbeginn aber mehr nicht, aaber das ist in der Industrie wahrscheinlich anders.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich finde die Kindheitsbeschreibungen der Mädchen auch heftig, muss aber dazu sagen, dass in meiner Kindheit auch noch viel geschlagen wurde. Sicher nicht so brutal wie im Buch dargestellt. Aber in meiner Klasse wurden fast alle Kinder zuhause geschlagen.


    Bei mir auch, und zwar mehr als Klapse auf den Hintern :alter