'Mit Rosen bedacht' - Seiten 240 - 320 (Kapitel 18 - Ende)

  • Gefällt mir der Schluß? Ich muss da noch drüber nachdenken. Karim wird sterben, noch ist er nicht abgelebt- oder habe ich da was verpasst? Ihre Liebe ist so absolut, dass ich keine Zukunft für sie sehe. Das finde ich eher traurig.

  • Karim und sein Bruder haben nur die Schwester verteidigt, wusste doch, dass er kein Mörder ist. Der Typ war ein Psychopath und eigentlich war das ganze ja erweiterte Notwehr.
    Also hat der dann auch die Schwester verletzt. Was für eine Tragik, eigentlich mag ich sowas gar nicht. Verstehe nur nicht, wieso die Schwester keinen Kontakt mit ihm hatte.
    Auf jeden Fall toll geschrieben

  • Ein ziemlich harter Schluss. Aber es passt natürlich zum Buch.
    Ich wünsche Wanda, dass sie über alles gut hinweg kommt und sehr bald wieder glücklich werden kann.


    Ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich glaub ich hab einen Fehler gefunden.
    Ursula von der Leyen ist erst 2005 Bundesministerin geworden..
    Ich hab das noch immer so im Gedächtnis, da wir die Minister 2004 bis zum Erbrechen in der Schule wiederholt haben, dass es sich bis heute in meinem Kopf festgesetzt hat (ich wünschte, ich hätte mir andere Dinge so gut aus meiner Jugendzeit merken können :lache )


    Insgesamt hat mir das Tempo im letzten Abschnitt sehr gut gefallen, ich glaub ich habe ihn ohne einmal zu atmen gelesen. Danach war ich echt fertig.
    Ein unglaublich gutes Buch, ich könnte es mir sogar als Verfilmung sehr gut vorstellen.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Zitat

    Original von shaiara


    Ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich glaub ich hab einen Fehler gefunden.
    Ursula von der Leyen ist erst 2005 Bundesministerin geworden..


    Damit hast du recht. Verdammt. ich habe gerade nochmal nachgesehen, weil da so eine blöde Fehlerquelle hockte, die ich damals sogar noch gesehen hatte.
    Zu der Zeit war sie Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit in Niedersachsen - im Korrektorat wurde dann allerdings diese ellenlange Bezeichnung angemäkelt, ich habe dann geantwortet, dass wir auch schlicht Ministerin schreiben können - und dann wurde es offenbar eine Bundesministerin.
    Sowas ist so nervig. Man merzt im Lektorat eine vielzahl von Fehlern aus, so ist es nicht. Aber man baut durch das ständige Umtexten verschiedener Leute auch immer neue Schnitzer ein :rolleyes

  • Zitat

    Original von Mulle


    Damit hast du recht. Verdammt. ich habe gerade nochmal nachgesehen, weil da so eine blöde Fehlerquelle hockte, die ich damals sogar noch gesehen hatte.
    Zu der Zeit war sie Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit in Niedersachsen - im Korrektorat wurde dann allerdings diese ellenlange Bezeichnung angemäkelt, ich habe dann geantwortet, dass wir auch schlicht Ministerin schreiben können - und dann wurde es offenbar eine Bundesministerin.
    Sowas ist so nervig. Man merzt im Lektorat eine vielzahl von Fehlern aus, so ist es nicht. Aber man baut durch das ständige Umtexten verschiedener Leute auch immer neue Schnitzer ein :rolleyes


    ist ja nicht sooo schlimm, und die meisten können sich bestimmt nicht daran erinnern, ob sie jetzt 2004 oder 2005 Bundesministerin wurde ;-)

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Zitat

    Original von shaiara


    ist ja nicht sooo schlimm, und die meisten können sich bestimmt nicht daran erinnern, ob sie jetzt 2004 oder 2005 Bundesministerin wurde ;-)


    Ne, ich zum Beispiel und das ist für das Buch auch üüüüberhaupt nicht wichtig.


    Aber ich kanns nachvollziehn, dass durch ständiges ändern, bei dem Fehler eliminiert werden sollen, wieder neue entstehen.

  • Ok, das wars jetzt also.
    Sowohl mit dem Buch als auch mit Karim. Wenn es auch nicht geschrieben stand, ist das Ende klar. Und ich kann damit leben. Ein Überleben Karims hätte dem Ganzen nachträglich nur einen üblen Beigeschmack verliehen. Von daher war es gut so. :-]


    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob das Buch auch funktioniert hätt, wenn es ein Protagonist ohne Migrationshintergrund gewesen wäre. Aber ich vermute mal nicht.

  • Ich bin durch und das Ende geht absolut in Ordnung. Wer nun letztendlich der Täter ist, ist eigentlich egal.


    Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen, denen das Buch insgesamt nicht so gut gefallen hat. Mich hat das Buch enttäuscht, es hat mich nicht berührt, die Personen nicht, die Liebesgeschichte nicht und die tragische Geschichte der Brüder auch nicht. Mir hat es nur leid getan, dass es wieder mal Ausländer sind, die das ganze Leid verursacht haben und somit wieder mal schlecht wegkommen. Insofern ist Sabine_Ds Frage sehr berechtigt, ob das Buch auch funktioniert hätte, wenn es ein Protagonist ohne Migrationshintergrund gewesen wäre.

  • Ein deutscher Christ wäre nie diskriminiert worden, auch der falsche Vorwurf des Ehrenmordes funktioniert nur bei Personen, denen man unterstellen kann Muslime zu sein. Aber welches Elend meinst du? Die überforderte Mutti im SUV war eher Deutsch. Die ist an der Tragödie Schuld.

  • Ich sprach nicht von Elend, sondern von Leid und damit meinte ich Wanda und dass sie Karim erst richtig kennengelernt hat, als er im Koma lag.
    Und dass zwei Brüder die vergewaltigte Schwester rächen, kann ich mir auch bei deutschen Männern vorstellen, da braucht es keinen muslimischen Hintergrund.
    Die uns unbekannte Frau im SUV ist Schuld daran, dass Karim im Koma liegt, nicht an der ganzen Tragödie. Die hat viel früher ihren Anfang genommen.

  • Die Mutter im SUV könnte jeglicher Nationatität angehören. Stress ist nicht den Deutschen vorbehalten.
    Theoretisch (aber wirklich nur theoretisch) könnte auch sie Musline gewesen sein und aufgrund der Kleidung (Kopftuch) nicht alles richtg gesehen haben.

  • Für mich hätte die Geschichte auch mit einem Protagonisten ohne Migrationshintergrund funktioniert, natürlich nicht mit dem falschen Vorwurf des Ehrenmordes und mit der Wiedereinreise mit dem Pass vom Cousin, aber im Prinzip schon.
    Und Schuld an der Tragödie von Karim und seiner Familie hat doch dieser Alexander, auch wenn er am Ende natürlich auch ein Opfer ist.

  • Interessante Überlegungen.
    Die Frage, ob die Geschichte auch funktioniert, wenn ... kann ich so nicht beantworten, denn so arbeite ich einfach nicht. Ich überlege mir keine Geschichte und schaffe die dazu passenden Figuren. Ich "finde" meine Figuren, lerne sie kennen und darüber entwickelt sich die Geschichte.
    Mit anderem Hintergrund wäre Karims Geschichte eine andere gewesen - aber auch Wandas oder die von Schwester Astrid :-) Wir sind alle das Resultat von vielen Umständen, Entscheidungen von anderen und Entscheidungen von uns selbst.


    Dass ich Karim diesen Hintergrund gegeben habe, hängt (unterbewusst) vermutlich damit zusammen, dass ich selbst immer wieder erstaunt bis bestürzt bin, wie "anders" es sich in Deutschland lebt, wenn man nicht wie der Durchschnittsdeutsche aussieht. Ich habe viele arabische und schwarze Freunde und stolpere dabei eigentlich ständig auf Abgrenzung, Vorurteile, Vorverurteilungen.
    So oft, dass ich heulen könnte.
    Und viele von denen finden es normal. Haben sich dran gewöhnt, wie man sich an Dauerkopfschmerz gewöhnt.


    Ganz aktuell habe ich auf Facebook gelesen, das Flüchtlingsheim in unserer Stadt würde "die Anwohner stören, da Leute belästigt werden". Mal davon ab, dass es da keine Anwohner gibt, denn das Wohnheim liegt zwischen einem Industriegebiet und einem Naturschutzgebiet, gehen ich und meine Familie seit Jahren da zwei bis drei mal am Tag vorbei, von früh morgens bis nachts mit den Hunden, von meinem Mann über mich bis zu meinen Kindern - und nie, nicht ein einziges Mal wäre mir irgendjemand aufgefallen, der jemanden belästigt hätte!
    So viel blödsinniges Blabla. Aber das nur am Rande.
    Es beschäftigt mich.


    Die Schuldfrage ist natürlich enorm spannend. Für mich hat da keiner allein Schuld. Viele menschliche Fehlentscheidungen - sehr große und sehr kleine - greifen ineinander und finden wie Rädchen im Uhrwerk wiederum Schwachstellen an empfindliche Stellen.
    Asal, die den Vater ausradiert, den Jüngeren als Prinzchen aus den Thron setzt und damit Karim in eine Vaterrolle zwingt, die ih komplett überfordert. Fariba, die - typisch für Mädchen in dieser Situation - den falschen Mann wählt und sich weder ihrer Mutter anvertrauen kann (die hatte sie gewarnt) noch Vertrauen in die Umwelt haben kann - sie ist sowohl bei den Deutschen als auch bei den meisten anderen Ausländern "unten durch", hat nur ihre Brüder. Die sind überfordert - die Mutter sieht was sie sehen will und radiert aus, was nicht in ihr Bild passt.
    Flucht und alles weitere.
    Jeder von denen hätte diese Lawine aufhalten können - aber dazu hätte es Entscheidungen gebraucht, für die Menschen oft trotz bester Absichten einfach nicht stark genug sind. Wenn Menschen immer (oder sagen wir nur: überwiegend) richtig und vernünftig entscheiden würden, dann würden wir die Welt da draußen nicht wiedererkennen!


    Aber das, was dieses Leid verursacht, ist in meinen Augen keine der Figuren und auch nicht alle zusammen. Das, woran letztlich alles immer wieder an unterschiedlichen Stellen hakt und was den Figuren das Leben und das richtige Entscheiden schwer macht, dass sind Vorurteile und Dikriminierung.
    Das sind die Stöcke, die ihnen immer wieder zwischen die Beine geworfen werden. Und das ist leider keine Fiktion sondern Alltag.


    An Wanda sehe ich das, was ich von mir kenne und was ich an ganz vielen Menschen beobachte: Man sieht so viele Vorurteile um sich rum (und fürchtet womöglich, auch in diese Muster zu verfallen), dass man sich dafür ganz schrecklich fremdschämt und das Gefühl hat, man müsse das irgendwie wieder gutmachen oder ausgleichen, z.B. durch einen besonderen Vertrauensvorschuss oder indem man eben wie Wanda kaum mehr etwas hinterfragt. Sie sieht dieses ständige Misstrauen, das Karim entgegengebracht wird, und findet das so schrecklich, dass sie sich davon weit distanzieren will. Aus Angst vor dem Vor-Urteil urteilt sie einfach gar nicht mehr.
    Naja, und außerdem ist sie eine, die ihrem Liebsten gegenüber einfach sehr, sehr loyal ist. Was ich persönlich verstehen kann, mir ginge es ähnlich. Und ich darf es gestehen :grin ich bin Karim mit ihr hemmungslos verfallen, der könnte auch ein halbes Dutzend Leichen im Keller haben :lache
    Zumindest, so lange er ne Buchfigur ist und bleibt! Im Roman liebe ich solche Männer mit düsterem Geheimnis - im wahren Leben darf es bitte der nette Kerl next door sein :kiss Aber gerade weil ich den in der Realität habe, reizt mich im Roman ein ganz anderer Typ.


    JaneDoe, mir tut es total leid, dass das Buch dir nicht gefallen hat. ich weiß bei jedem meiner Bücher, dass die nicht jedem gefallen, weil ich meine Figuren kenne: Die ecken an. Alle. (Die total netten gehen immer zu anderen Autoren.) Und "Mit Rosen" funktioniert nicht über einen dollen Plot sondern einzig über die Figuren - das wird dann tatsächlich schwierig, wenn man zu denen keinen Zugang findet. So ist es halt - man findet ja auch im Leben nicht immer die gleichen Leute nett oder blöd - wäre ja auch schlimm!
    Aber wenn sowas in Leserunden "passiert", tut es mir trotzdem immer leid :knuddel1

  • Zitat

    Original von Mulle
    Und ich darf es gestehen :grin ich bin Karim mit ihr hemmungslos verfallen, der könnte auch ein halbes Dutzend Leichen im Keller haben :lache


    Ich auch!
    Und ich schwoere, mir passiert das eher selten ... (ich koennt' jetzt wieder meine Story ueber England Made Me erzaehlen, erspar ich euch aber.)


    Auf die Gefahr hin, mein Jung-Ich als oberflaechliches Doofchen hinzustellen:
    Ich hab meinen Mann kennengelernt, als ich etwa im Alter von Wanda war und ganz ehrlich - mich hat da interessiert, dass ich ihn aufregend fand, dass er aus dem aufregenden London kam, dass er auf Dante, Kafka, Vulkanausbrueche, Renaissance-Musik und Est Est Est die Montefascione stand, meine Freunde nett angrinste, auch wenn er kein Wort verstand, nicht der falschen politischen Richtung angehoerte und nicht in peinlichen Polohemden rumlief. Die Beschaffenheit meiner potentiellen Schwiegereltern in spe hat mich hingegen so brennend interessiert wie der Strunk vom Suppengemuese. Ich hab ihn auch nicht gefragt, ob er'n Bausparvertrag hat, ich hatte meinen eigenen, und wann er zum ersten Mal 'nen Lolli geschenkt bekommen hat, hab ich ihn schon gar nicht gefragt. Ich weiss, viele Leute finden das romantisch und zeigen sich gegenseitig Babyfotos, ich finde das eher unerotisch und abtoernend. Jeder Jeck ist anders.


    Auf die Idee, dass man die Herkunftsfamilien ja mal mit einem Besuch begluecken koennte, kamen wir, als wir nach einem Jahr feststellten, dass wir im Begriff waren, diese um ein neues Mitglied zu bereichern.
    Mein Mann haette der Lieblingssohn von Quaddhafi sein koennen, ich haett's nicht bemerkt und Quaddhafi haette jetzt drei Enkel mehr.
    Und auch wenn mir das jetzt keiner mehr glaubt, mein Mann und ich haben beide ein extrem enges Verhaeltnis zu unseren Herkunftsfamilien. Meiner Erfahrung nach ist nur "Eltern" einfach nichts, was man mit 21 so richtig doll auf dem Zettel hat. Schon gar nicht bei der Auswahl der Spielgefaehrten.


    Herzlich,
    Charlie

  • Liebe Mulle,
    das ist ja gar nicht schlimm. Ich habe mich nciht geärgert beim Lesen, ich war eher verwundert, dass mir die Figuren so gar nichts sagen wollen. Vielleicht ist der Altersunterschied zwischen uns zu groß :grin
    Ich hab früher auch immer auf die rauen, geheimnisvollen Typen gestanden, über die lese ich ja auch besonders gern. Nur sprang bei Karim eben kein Funke über.

    Charlie ,
    so sollte es auch sein am Anfang einer Beziehung. Aber nicht mehr nach vier gemeinsamen Jahren.

  • Ich habe das Buch nun auch beendet und ja, was soll ich sagen?
    Das Ende war mir ein wenig too much, mit der Entführungssache von Jaron, Wandas Flucht und wie sie ihn reingelegt und so der Polizei überlassen hat. Die Szenen hätten wegen mir so nicht sein müssen, denn ich fand das Buch bis dahin sehr gut. Mir hat eben gefallen, dass es auch ohne "Action" auskam.


    Die Rückblenden haben mir auch gut gefallen und haben deutlich gemacht was Wanda und Karim für eine tolle Beziehung hatten und wie sehr Karim Wanda geliebt hat. Ich fand ihn und seine Art sehr sympathisch. Und das trotz seiner Geheimnisse und seiner Vergangenheit.


    Wer schlussendlich tatsächlich Schuld ist, spielt wirklich keine Rolle. Ich tippe ja auf Jaron..
    Gefragt habe ich mich auch, warum Fariba zu Karim keinerlei Kontakt mehr hatte?


    Dass Karim stirbt ist zwar traurig, doch das war irgendwie von Anfang an klar und alles andere wäre auch unrealistisch gewesen. Es ist schön, dass Wanda wenigstens die Wahrheit erfahren hat und es ihre Meinung zu ihm nicht geändert hat.


    Es ging nicht einfach nur um Karims Geschichte, sondern auch um das Thema Vorurteile und wie gehen wir Menschen damit um. Leider werden sich die Menschen in dieser Hinsicht nie ändern.
    Sehr passend dazu habe ich gestern die Komödie "Monsieur Claude und seine Töchter" geschaut, in dem es auch um Vorurteile der verschiedenen Kulturen geht.


    Insgesamt hat mich das Buch zwar nicht richtig berührt, dennoch habe ich es gerne gelesen.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Jane, aber bis Karim ins Koma fiel, konnte Wanda ja nicht ahnen, dass hinter "kein Kontakt mehr zur Familie, weil ..." mehr steckt.
    Dass Menschen keinen Kontakt zur Familie mehr haben, kommt ja vor. sie sah in der Vergangenheit keinen Grund an, das anzuzweifeln und in der Vergangenheit zu wühlen, über die Karim nicht reden wollte.
    (Wobei "wollte" auch nicht ganz richtig ist; konnte trifft es eher. Eigentlich hätte er gerne gewollt, wenn er sich denn getraut hätte. Er hat das Kinderlied von seinem Vater nicht umsonst gesucht.)
    Überspringende Funken kann man nicht erzwingen - will ich auch gar nicht, das wäre ja gruselig :)
    Das klingt komisch, aber für mich sind Figuren, die von Lesern ganz unterschiedlich wahrgenommen werden, immer ein bisschen Bestätigung. Weil ich trotz eindeutiger Perspektive kein zu eindeutig Bild vermitteln möchte, sondern die Freiheit, das auch ganz anders empfinden zu können.


    Verena, deine Meinung zum "Action-Part" im Buch kann ich voll und ganz nachempfinden. Veröffentlichen ist oft mit ein paar Kompromissen verbunden - diese Stellen waren der Kompromiss, den ich und das Buch eingehen mussten. Wobei ich das schließlich auch sehr gerne geschrieben habe, aber, wie du es formulierst: hätte wegen mir nicht sein müssen.
    Fariba musste sich in der Vergangenheit entscheiden zwischen ihrer Mutter und Karim. Letztlich hat sie ihre Mutter mehr gebraucht - und die Mutter Fariba (die hatte nämlich niemanden mehr)!


  • Ich mag Wanda und kann voll und ganz nachvollziehen wie sie handelt.


    Aber mir war die Entführungssache auch zuviel, das hasse ich schon im Fernsehn wenn wieder mal ein Krimi mit Entführung oder Geiselnahme kommt, ein Grund abzuschalten.


    Sicher hätte es da auch andre Möglichkeiten gegeben Jaron beizukommen. Allerdings ist Wanda ja kein Profi was das anbelangt und Jaron war in Panik. So. Und da ja Deine Figuren aus sich heraus handeln, wie Du schon sagtest, war das wohl von denen so gewollt. Ob es uns gefällt oder nicht.

  • Dieser letzte Abschnitt war für mich der emotionalste... Und das Ende ist auch für mich absolut schlüssig und ich muss gestehen, dass ich fast erwartet habe, dass Karim es nicht schafft. Seine "Heilung" hätte irgendwie nicht in die Geschichte hinein gepasst.


    Als Leser bin ich mit der Auflösung zufrieden. Es muss nicht immer jedes einzelne Detail aufgeklärt werden und so bleibt auch Raum für meine eigene Phantasie.


    Die Szenen mit der Katze... :yikes Da war ich ganz kurz davor das Buch in die Ecke zu pfeffern. Das war zuviel für mein Herz! Mulle, du hast da die Kurve grad noch so erwischt... :lache Im Ernst: zuerst war ich sowas von sauer - dann folgte Erleichterung, gefolgt von Entsetzen, was für grausame Spielchen gespielt werden.


    Die letzten Szenen - die letzte und die halbe Stunde davor - machen für mich das Buch aus. Ich sass dann erst Mal da und habe mich eine Weile nicht rühren können. Ich musste das Ganze erst sacken lassen.


    Obwohl es für mich persönlich kein Pageturner ist, hat die Geschichte eine ganz spezielle Intensität, die ich nicht in Worte fassen kann. Wenn ich es dennoch versuche, denke ich an "leise ohne Stille".... :gruebel Ich weiss nicht, ob ihr versteht, was ich meine. :schuechtern

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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