gwen bristow: louisiana-trilogie u.a.

  • gwen bristow: louisiana-trilogie


    die louisiana-trilogie besteht - wer hätte das gedacht?*g* - aus 3 teilen.
    unter der von mir bei amazon gefundenen isbn: 3453006437 (meine eigenen bücher sind zu alt) sollte eigentlich eine gesamtausgabe erscheinen *hoff*.
    die bücher sind aber jedes für sich gelesen verständlich.
    sie heissen:
    tiefer süden
    das im süden der vereinigten staaten gelegene louisiana wechselt ständig den "besitzer"... engländer, spanier, franzosen - ein wirres politisches klima. schliesslich kauft es der amerikanische präsident thomas jefferson dem französischen kaiser napoleon I einfach ab.
    vor diesem historischen hintergrund spielt die geschichte von judith sheramy, die mit ihrer gottesfürchtigen familie auf einem floß aus dem norden kommt.
    david larne, ein wenig ein rhett butler-typ entführt und heiratet sie. gemeinsam gründen sie die plantage "ardeith" und die dynastie der larnes.
    begegnungen mit kreolischen familien, schilderungen der sklavenprobleme und interessante randinformationen zb über indigo- und zuckerrohranbau und -ernte machen das buch zu einem unterhaltsamen leseerlebnis. natürlich fehlt auch eine prise herz-schmerz nicht.
    die noble strasse
    wieder heiratet eine sheramy einen larne und kommt nach ardeith. kurz nach der hochzeit zieht ihr mann in den bürgerkrieg, der mitte des 19. jahrhunderts amerika spaltet. das buch zeigt soziale konflikte auf: der reiche plantagenbesitzer zieht in den krieg, weil es ihn nach ruhm und ehre verlangt und er seine sklaven behalten will. der "kleine" mann, dem die befreiung der sklaven günstigere verhältnisse auf dem arbeitsmarkt und somit in manchen fällen das überleben einer familie sichern könnte, wird hingegen zum dienst an der waffe gezwunden, wenn er sich nicht freikaufen kann.
    am ufer des ruhmes
    anfang des 20. jahrhunderts umwirbt der erbe der ardeithplantage die tochter eines von der gesellschaft nicht als standesgemäß erachteten selfmademannes.
    als eleanor dann im ersten weltkrieg auf sich allein gestellt ist, erkennt sie, dass die plantage eigentlich kaum noch den larnes, sondern überwiegend den banken gehört. von ihrem vater hat sie gelernt, mit geld umzugehen. wird es ihr gelingen, die plantage zu retten? und was bedeutet das für das ego ihres aus dem krieg heimkehrenden mannes? die spanische grippe, eine verhängnisvolle affäre und ein schrecklicher unfall der tochter lassen den leser das buch kaum aus der hand legen.


    autor:
    gwen bristow wurde am 16. september 1903 als tochter eines pastors in marion, south carolina/USA geboren. schon als junges mädchen begann sie zu schreiben. sie besuchte die pulitzer school für journalismus und arbeitete als reporterin. in new orleans heiratete sie ihren kollegen bruce mannings. ein ständig sein radio zu laut spielen lassender nachbar inspirierte das ehepaar zu einem gemeinsamen diabolischen roman "der unsichtbare gastgeber", der auch verfilmt wurde (hab ich gelesen, erinnert ein wenig an agatha christie).
    sämtliche bücher wurden in fast alle sprachen der welt übersetzt und erreichten, jeder für sich, millionenauflagen


    meine meinung:
    auch wenn die romane inzwischen ungefähr ein halbes jahrhundert auf dem buckel haben, glaube ich, dass sie auch heute noch ihre leser finden.
    sie sind gut lesbar geschrieben (bzw. übersetzt), unterhalten und lassen gleichzeitig die zeit von damals ein wenig auferstehen. ich zögerte, sie in klassiker oder historische romane zu setzen... ggf bitte verschieben.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • gwen bristow: alles gold der erde
    isbn: 3453206428


    inhalt:
    kalifornien zur zeit des alles verändernden goldfundes bei sutters fort kurz vor der mitte des 19. jahrhunderts. kendra, ein junges, unerfahrenes mädchen aus dem osten begegnet ihrer großen liebe, muss aber sehr bald erkennen, dass sie sich grausam getäuscht hat. bzw getäuscht wurde.
    nach einer zeit in verschiedenen goldsucherlagern lässt sie sich mit einer freundin in san francisco nieder und heiratet ein zweites mal. in jenen jahren brennt san francisco oft. manchmal aus unachtsamkeit, aber gelegentlich auch bewusst aus spekulativer oder persönlich bedingter brandstiftung.
    schliesslich werden massive häuser mit wasserbassins auf den dächern gebaut.
    trotzdem steht kendra ein weiters mal vor dem nichts.


    autor: siehe eingangsposting


    meine meinung:
    gefiel mir nicht ganz so gut wie die louisiana-trilogie, weil es beinahe anstrengend ist, was diese frau so alles hinnehmen muss. andererseits war es ja tatsächlich eine aufregende zeit. gefallen haben mir jedenfalls wieder der flotte stil und diesmal auch der humor, der manchmal zum vorschein kam.

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  • Good day to you, Miz Frog madam
    ja, ja, ja, zur Lousiana -Troligie!!!! Hab ich die vielleicht gerne gelesen. Zig-mal. Richtige Romane.
    Sag mal, wäre es nicht besser, für Kendra einen eigenen Therad aufzumachen? Ist ja eine eigenständige Geschichte. Und auch so schön <seufz> Erinnerst du dich an diese Geschichte mit dem Apfelkuchen udn den Rum-Rosinen? Und diese flotte Kartenspielerin? ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • gwen bristow: kalifornische sinfonie
    isbn: 379511179x


    zum inhalt:
    die im new york der frühen mitte des 19. jahrhundert in wohlhabender familie behütet aufgewachsene garnet cameron heiratet den jungen präriehändler oliver hale. immer wieder kreuzt eine in zwielichtigen etablissements singende junge frau namens florinda ihren weg und wird schliesslich zu ihrer freundin.
    eine freundin hat sie auch nötig, denn als sie die beschwerliche reise nach kalifornien hinter sich hat, kann sie sich nicht wie erwartet dort auf olivers ranch zur ruhe setzen.


    zum autor: siehe oben


    meine meinung:
    erinnert ein wenig am vom winde verweht. schöne geschichte mit typischem westernhintergrund und vielen verschiedenen charakteren. oft spannend, manchmal witzig. wenn man die immer wieder gleiche geschichte einer frau in den wirren der amerikanischen geschichte mag, lesenswert.


    (sollte eigentlich nur 9 punkte bekommen, verklickt...)

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  • gwen bristow: celia garth
    isbn: 3795101581


    zum inhalt:
    celia garth lebt im süden der vereinigten statten, als es noch keine vereinigten staaten sind. man muss sich zwischen zwei "george"s entscheiden: dem englischen könig george und george washington.
    liebe, politik, spionage, schicksalsschläge, gute freunde, neidische geizlinge, wendehälse, helden... alles da.


    zum autor: siehe oben


    meine meinung: könnte ich eigentlich auch oben abschreiben.
    dasselbe muster, aber in einer anderen gegend und zu einer anderen - geschichtlich interessanten - zeit aus der entstehung amerikas.

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  • Zitat

    Original von magali
    Good day to you, Miz Frog madam
    ja, ja, ja, zur Lousiana -Troligie!!!! Hab ich die vielleicht gerne gelesen. Zig-mal. Richtige Romane.
    Sag mal, wäre es nicht besser, für Kendra einen eigenen Therad aufzumachen? Ist ja eine eigenständige Geschichte. Und auch so schön <seufz> Erinnerst du dich an diese Geschichte mit dem Apfelkuchen udn den Rum-Rosinen? Und diese flotte Kartenspielerin? ;-)


    sorry, jetzt erst entdeckt:-)


    du, da die romane
    a) alle sehr ähnlich sind und ich mir das jeweilige gepinsel über den autoren sparen wollte und
    b) nach dem neuen system trotzdem im verzeichnis aufscheinen, wollte ich alle bristows hier "abarbeiten".
    freut mich, in dir und melanie weitere bristow-anhänger gefunden zu haben.
    ich habe immer ein wenig hemmungen, so alte schinken herauszukramen, fände es aber schade, wenn sie den nachgewachsenen vorenthalten blieben.
    klar erinnere ich mich an den leckeren käsekuchen.
    und an marny, die mit ihren lateinkenntnissen die bösen buben in die flucht schlagen konnte. und die nachher den netten ... nein, mehr wird den neuen nicht verraten :lache

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  • Ich habe die Louisiana-Trilogie verschlungen - und das nicht nur einmal, als ich noch jung war. Sie ist eines, meiner absoluten Lieblingsbücher. Besonders auch deshalb, weil meine Mutter und meine Geschwister alle dort , in Louisiana, leben. Als ich sie besuchte, wandelte ich sozusagen auf Judits Pfaden und leider habe ich auch viel von dem "Poor White Trash" gesehen, den Gwen Bristow in dem Buch so gut beschrieben hat.
    Die Loisiana-Trilogie hat mich geradezu süchtig nach anderen Pionierzeitbüchern (egal ob in USA, Australien, Afrika oder Kanada spielend) gemacht - und ich habe oft von meinem Mann deswegen schon Sticheleien zu hören bekommen ;-)
    "Vom Winde verweht" kommt m. Meinung nicht an die "Louisiana-Trilogie" heran.

  • Zitat

    Original von frosch1
    b) nach dem neuen system trotzdem im verzeichnis aufscheinen, wollte ich alle bristows hier "abarbeiten".


    Sorry Frosch, aber da hast Du wohl irgendwo was falsch aufgeschnappt. Es gibt kein neues System. Nach wie vor wird nur das erste Buch des Threades im Verzeichnis aufgeführt. Sollte das anders sein, dann ist das ein Fehler. Da Du hier als erstes Buch eins genommen hast, welches 3 Bände umfasst, wird das auch im Verzeichnis so aufgeführt.


    Ich möchte Dich bitten alle weiteren Bände wie bisher separat vorzustellen.

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Die Trilogie habe ich auch nach "Vom Winde verweht" gelesen und danach war dann endgültig meine Lieblingszeit im Roman gefestigt. Ich gestehe, ich lese unheimlich gerne Romane zur Zeit des Bürgerkrieges, alleine die Kleider hmmm. Danach habe ich auch noch andere Romane von Gwen Bristow gelesen und ich finde es toll, dass sie hier mal erwähnt wird. Ich glaube es war in "Kalifornische Sinfonie", wo die Hauptperson ihre Zähne in den Oberschenkel des netten Protagonisten geschlagen hat, die Szene hat mich doch mächtig beeindruckt. Vor kurzem ist mir auch Celia Garth wieder in die Hände gefallen, das war einem meiner Lieblingsbücher und steht jetzt in meinem Regal. Die anderen Bücher stehen noch bei meiner Mutter - in Leder gebunden.


    Aber die Trilogie gehört zusammen und sollte hintereinander weg gelesen werden.


    LG
    Tinker

  • deinem letzten satz kann ich mich nicht anschließen, tinker.
    wenn nach dem "tiefen süden" nichts mehr gekommen wäre - hätte doch nichts gefehlt? alle handlungsfäden waren sortiert.
    und auch der zweite teil kann für sich alleine stehen.
    gewiss, man hat vielleicht mehr spaß daran, wenn man den namen upjohn als den der doloros aus dem ersten teil wiedererkennt, dies ist aber zum verständnis des buches nicht zwingend notwendig.
    auch in teil 3 trägt die kenntnis der vorbücher zu einigen "aha"-erlebnissen bei, wenn einem die namen der anderen plantagenbesitzer wiederbegegnen und isabel als weissichwasenkelin der gervaise aus dem tiefen süden auftaucht, aber auch dieses buch kann gut alleine stehen.
    zusammen allerdings geben sie ein schönes historisches gemälde amerikas vom ausklingenden 18. bis ins erste viertel des 20. jahrhunderts ab. das stimmt. und wenn, sollte man sie auch in der richtigen reihenfolge lesen.
    :wave

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  • Okay, ich muss dazu noch sagen, es sind so ca. 25 Jahre -oh Graus- her, dass ich diese Bücher gelesen habe und kann mich nicht mehr sooo an die Einzelheiten erinnern. Trotzdem ist aber noch einiges hängengeblieben, was ich von so manchem anderen Roman nicht sagen kann. Da wußte ich dann nur, dass ich sie gelesen habe, weil sie an bestimmten Stellen standen, wo halt die gelesenen Bücher stehen.


    Aber bestimmte Stellen sind halt unvergesslich, wo z.B. die ehemals Reiche umsonst für Eis bettelt bei der ehemals Armen, die grade dann sämtliches Eis für eine Party gebunkert hat und ihr Kind so krank ist. Eis gekühlt zu halten war ja damals schlichtweg unmöglich so ohne Kühlschränke.


    LG
    Tinker

  • Zitat

    Original von magali
    ja, ja, ja, zur Lousiana -Troligie!!!! Hab ich die vielleicht gerne gelesen. Zig-mal. Richtige


    Ja, die habe ich auch sehr gerne gelesen.
    Das ist aber schon sooo unendlich lange her.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • ja, ann sheramy-larne und corrie may upjohn:-)
    ziemlich dramatisch, was sie da für szenen während und nach dem krieg abgespielt haben müssen...


    übrigens: wenn euch das buch / die bücher so gut gefiel(en) - ihr könnt oben abstimmen!

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • Hi!


    Ich habe Gwen Bristow früher gern gelesen, allerdings habe ich es bei der Trilogie nie geschafft, den dritten Band zu lesen. Da hat mich wohl die Zeit nicht mehr so gefesselt.


    Am liebsten mochte ich "Celia Garth", das reiht sich irgendwo bei meinen Allzeitfavoriten ein. "Alles Gold der Erde" hatte ich auch besonders gern, nur fand ich, daß dort und in "Kalifornische Sinfonie" die Handlung auffallend ähnlich war.


    Bye,


    Grisel

  • Ich habe die Louisiana-Trilogie auch noch auf meinem SUB. Habe sie vergangenes Jahr auf einem Bücherflohmarkt ergattert als HC und auch alle 3 Teile in einem Buch, ist eine Club-Ausgabe und hat ein wunderschönes Cover bzw. Zeichnung auf den Deckeln, mit einem Raddampfer vorne und einem schönen Südstaatenhaus auf der Rückseite. Jetzt muss ich es nur noch lesen. :wave