'Commissaire Mazan und der blinde Engel' - Seiten 347 - Ende

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich hätte es auch logischer gefunden, wenn sie den Abtreibungsarzt und nicht seinen Sohn getötet hätte.
    Aber ich denke wirklich, es ging ihr bei den Morden immer um Etienne und seine Anerkennung und alle Morde waren für sie ein - wie wir wissen untaugliches - Mittel dazu.


    Ich denke, sie wollte den Abtreibungsarzt strafen, indem sie ihm sein geliebtes Kind nahm. Hätte sie ihn getötet, hätte er ja gar nichts mitbekommen, da sie "sanft" gemordet hat.


    Ich denke auch, dass es ihr bei den Morden hauptsächlich um Etienne ging. Sie lebte mit ihm in einer Blase, in der es nur ihn und sie gab. Sie wollte ihn zwingen, sie als eigenständige Person wahrzunehmen, nicht nur als Anhängsel mit dem er verfahren konnte, wie es ihm beliebte.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Was für eine selbstzerstörerische Beziehung, schrecklich.
    Dass es Rouelle war, die die Bilder gemalt hat, kam nicht so sehr überraschend. Dieser Gedanke ist mir zuvor schon ab und an durch den Kopf gehuscht.
    Für sie muss es ein furchtbares Leben gewesen sein - kein Wunder, wenn sie am Ende von dieser Krankheit zerfressen wird.


    Alles wurde stimmig aufgelöst am Ende.


    Ja wirklich selbstzerstörerisch! Aber dafür hat es ganz schön lange gebraucht.
    Ich hab mir ja schon ziemlich bald gedacht gehabt, dass Solange die Bilder gemacht hat und dass sie die Mörderin sein konnte, aber ich kann erst jetzt verstehen wieso. Krass auch, dass die anderen beiden da so mitgemacht hat.
    Ach ja, und übrigens, wieso hat Solange eigentlich nicht die Pille genommen, sondern 3 mal abgetrieben? Das kann ich nciht nachvollziehen... :gruebel


    Ich finde auch, dass alles ganz toll aufgelöst wurde! :)


    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    LyFa, ich habe das so verstanden, dass sie wenigstens dieses letzte Kind haben wollte. Möglicherweise auch die anderen und dass sie zu den Abtreibungen gezwungen wurde.


    Achso? Sie wollte das Kind, aber wurde von dem Maler gezwungen abzutreiben? Obwohl sie seine Bilder gemalt hat? Naja, sie war wohl einfach noch zu jung damals... :( Sie wurde einfach total ausgenutzt!


    Zitat

    Original von JaneDoe


    Und die Szene zwischen Jules und Zadira fand ich zwar gut beschrieben - ich wollte auch immer mal einem Mann das Hemd so aufreißen, dass die Knöpfe davonspringen, aber dazu kam es nie :lache -, aber die Stelle, als Jules auf dem Boden ein Lager für sie errichtet, finde ich unglaubwürdig. Da ging es sofort doch explosiv zur Sache, das hätte doch die Luft mit einem Schlag rausgenommen, so viel Zeit haben die sich meinem Gefühl nach nicht genommen. Aber egal, schön dass sie sich doch noch angenähert haben :-)


    Camilles Abschied fand ich sehr bewegend, Brells Beförderung mehr als verdient und das Weinfest war ein gelungener Ausklang der Geschichte. Haben sich die Paare nun gefunden, ist nun alles gesagt (bitte nicht) oder wird es ein Wiedersehen in Mazan geben (bitte ja)?


    Haha das will ich auch noch mal unbedingt probiere, aber ich würde mich dabei vermutlich nur verheddern und umfallen oder so. :lache
    Und ja, ich kam auch kurz ins stocken wegen dem Lager herrichten und so. Ich finde ja, dass Zadira das Polizist sein mal sein lassen muss für Jules! Also zumindest so, dass sie zusammen sein können. Ich kann immer noch das Problem nicht ganz nachvollziehen das sie hat...


    Die Beförderung war super! Hat mir gut gefallen! :) Ich mag Brell!


    Zitat

    Original von LyFa


    Ich denke, sie wollte den Abtreibungsarzt strafen, indem sie ihm sein geliebtes Kind nahm. Hätte sie ihn getötet, hätte er ja gar nichts mitbekommen, da sie "sanft" gemordet hat.


    Ja, das hab ich auch so verstanden! Er hat ihr ihr Kind genommen und sie ihm jetzt seins....


    Übrignes würde ich ja zu gerne mal so ein Bild sehen wo man nicht gleich erkennt was es ist, aber dann nach ner Weile doch.
    Gab es dafür ne Vorlage oder wie seid ihr darauf gekommen Jean Bagnol??

  • Zitat

    Original von LyFa


    Ich denke, sie wollte den Abtreibungsarzt strafen, indem sie ihm sein geliebtes Kind nahm. Hätte sie ihn getötet, hätte er ja gar nichts mitbekommen, da sie "sanft" gemordet hat.


    Ich denke auch, dass es ihr bei den Morden hauptsächlich um Etienne ging. Sie lebte mit ihm in einer Blase, in der es nur ihn und sie gab. Sie wollte ihn zwingen, sie als eigenständige Person wahrzunehmen, nicht nur als Anhängsel mit dem er verfahren konnte, wie es ihm beliebte.


    Stimmt, Lyfa, in allen Punkten.
    Bonjour!

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Die Beförderung war super! Hat mir gut gefallen! :) Ich mag Brell!


    Übrignes würde ich ja zu gerne mal so ein Bild sehen wo man nicht gleich erkennt was es ist, aber dann nach ner Weile doch.
    Gab es dafür ne Vorlage oder wie seid ihr darauf gekommen Jean Bagnol??



    Liebe Nightflower und alle Eulen, guten Morgen!


    Wir mögen Brell auch.
    Sehr!


    Wir "teilen" uns seinen Charakter und sind stets immer ein bisschen: "Lass mich ihn… ich bin jetzt dran… warte, so…"


    Was mich, Nina noch beschäftigt, ist meine Zadira und die Wirkung auf manche.
    Und Zadiras Scheuheit gegenüber der Liebe (Jane Doe beschäftigt das offenbar sehr, diese Umgangsweise mit Jules) – ach, das sind tausende Geschichten, die da hinterstecken und die einen Menschen zurück weichen lassen. Sie hatte ein anderes Leben als jeder von uns, sie kommt nicht aus einer relativ behüteten, relativ geordneten, relativ geregelten Sozialisation.
    Sondern als Halbwaise, dann als Waise, dann als dunkelhäutige Frau, dann als Straßenkind… Zurückweichen vor Menschen ist ihr normaler Reflex.


    Ihre einstige Liebe Gaspard, die noch unausgelebt ist, der sie verletzt hat. Auch sicher die Tatsache, dass sie einen Beruf hat, der zehrend ist, sieben Tage die Woche, und gefährlich. Sich selbst jemanden anderen nicht zumuten wollen spielt ebenso eine Rolle.


    All diese Reflektionen stehen natürlich nicht in dem Roman, da er sehr Handlungsorientiert ist. So hofften wir, dass sich der Leser, die Leserin aus dem Zusammenhang mit Band 1 und einigen Andeutungen, dieses zwischen den Zeilen selbst erfühlen kann. Offenbar fehlen aber noch einige Hilfestellungen…



    Zu den Bildern:
    Hier ist Jo die treibende Ideenkraft, da er selbst gezeichnet und gemalt hat.
    Da Jo aber gerade mit dem Klempner unten in der Garage ist, das Wasser abstellt, und...


    Später mehr, Ich höre Gelächter, das spricht dafür, dass wir nicht gleich nasse Füße haben.


    Herzlichst
    Nina mit Jo im Sinn.

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Übrignes würde ich ja zu gerne mal so ein Bild sehen wo man nicht gleich erkennt was es ist, aber dann nach ner Weile doch.
    Gab es dafür ne Vorlage oder wie seid ihr darauf gekommen Jean Bagnol??


    Jo zu der Frage nach den Bildern:


    Darüber haben wir lange nachgedacht. Zuerst einmal stellte sich die Frage, ob so etwas überhaupt geht, blind zu malen.


    Das war leicht beantwortet. John Bramblitt aus den USA zum Beispiel oder Esref Armagan aus der Türkei sind blinde Maler, die ganz ungewöhnliche Bilder von zum Teil verstörender Intensität kreiieren.


    Bei der Frage, was für Bilder das sein sollen (schließlich sind sie der Schlüssel zur Handlung), konnte ich tatsächlich auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.


    Ich habe früher viel gemalt, aber eben nur für mich selbst.


    Eine Ausbildunghabe ich nie gemacht, und Techniken nur rudimentär gelernt. Ich war also weit von Könnerschaft entfernt. Ich habe es geliebt, mich im Malen zu verlieren und Formen und Farben nach Gefühl aneinanderzufügen.


    Dabei ist es dann vorgekommen, dass im Nachhinein und erst nach längerer Betrachtung in den Bilder Formen auftauchen, von Gesichtern oder Tieren. Es war keine Einbildung oder so etwas wie bei Wolkenbildern, in denen jeder etwas anderes sieht. Ich habe es mir von Freunden bestätigen lassen.


    Oft hatten diese Gestalten oder Gesichter etwas Düsteres, Bedrohliches.


    Einmal, als ich eine ganze Wand als Malfläche benutzt habe (es sollte eigentlich nur Dekoration sein), entstand dabei ein Vogelkopf, der den Betrachter direkt anschaute. Das Bild war so unheimlich, dass meine Besucher vor allem Besucherinnen ziemlich verstört waren. Darum habe ich es wieder übermalt.


    Eine zweite Erfahrung hat zu der Entstehung der Idka-Bilder beigetragen: das Blindmalen.


    Ich habe mal einen Zeichenkurs gemacht, um wenigstens ein bisschen Handwerk zu lernen. Dabei gab es eine Übung, die mehr als Lockerungsübung gedacht war.


    Man legt ein Objekt vor sich hin, einen Kiesel oder ein zerknülltes Stück Papier, legt den Zeichenblock halb hinter sich, so dass man ihn nicht mehr sieht, aber mit der Hand drankommt.


    Dann tastet man mit den Augen jede Linie des Objektes millimeterweise ab und lässt die Hand gleichzeitig diese Linie zeichnen. Es erfordert sehr viel Konzentration, weil man ja auch die Richtungen und die Winkel bedenken muss, und meist kommt dabei ein ziemliches Gekrakel heraus.


    Aber es schult den Blick und die Hand. Und mit ein wenig Übung kommen manchmal interessante Sachen dabei raus.


    Probiert es mal aus, ist interessant.


    Zurück zu Idka:


    Wir mussten uns nun auch eine Technik für die Bilder ausdenken, die nicht nur reine Blindenmalerei ist, sondern auch für normale Maler plausibel ist. Denn ihr wisst ja, in Wirklichkeit sind die Bilder ...


    Gruß Jo!


  • Ja, im Vergleich zu Zadira ist Brell wohltuend unkompliziert - und wirklich liebenswert in seiner geradlinigen Aufrichtigkeit.
    Mit hat seine Rolle hier richtig gut gefallen.


    Ich gehöre auch zu denjenigen Lesern, die sich mit Zadira und ihrer spröden Art ein bisschen schwer tun.
    Ihr schwieriger Hintergrund ist mir schon klar, in Teil wurde dazu auch etwas mehr geschrieben, glaube ich.
    Hier kam dazu nicht mehr so viel an Erläuterungen, vielleicht mit ein Grund, warum ihr Verhalten bei manchem auf Unverständnis stößt.
    Ein paar Hilfestellungen dazu wären sicher nicht schlecht ;-). Gerade weil das Buch eher handlungsorientiert ist, wird man davon mitgerissen und achtet nicht so sehr auf das, was zwischen den Zeilen zu erfühlen wäre :-).

  • Zitat

    Original von beowulf
    Schließlich ist auch Monsieur Le Commisaire keine gewöhnliche Hauskatze, sondern ein Tier mit Krallen und mit Freiheitsdrang- da passt Zadira als Pendant.


    Ja, da hast du recht.
    Zadira ist mir ja auch nicht unsympathisch und ich finde sie ziemlich cool. Aber sie macht es einem nicht immer leicht, sie zu mögen und zu verstehen. Jules sieht das sicher ähnlich :grin.
    Bei Monsieur Le Commissaire geht das irgendwie problemloser.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ja, da hast du recht.
    Zadira ist mir ja auch nicht unsympathisch und ich finde sie ziemlich cool. Aber sie macht es einem nicht immer leicht, sie zu mögen und zu verstehen. Jules sieht das sicher ähnlich :grin.




    Oui, das würde Jules unterschreiben …


    :-]

  • Mein Lieblingsprotagonist ist Le Commisaire.
    Bin schon gespannt, ob im nächsten Buch sein tapferer kleiner Sohn auch eine Hauptrolle bekommt ;)
    Neben Jules und Zadira sollte Brell natürlich auch nicht fehlen.
    Zadira finde ich sehr authentisch beschrieben. Ihre Scheu vor der Liebe ist bei ihren bisherigen Erfahrungen absolut verständlich. Mir gefällt sie, so wie sie ist, total gut.

  • Cassis :heisseliebe
    *Donaldduck stellt den Träumermodus an und schwelgt in Erinnerungen*
    Da war ich schon mal. Habe am Hafen in einem Restaurant gesessen, Wein getrunken, gut gegessen - mit Blick auf den Hafen und das Meer- und anschließend sind wir mit einem Boot raus aufs Meer zu einer einsam gelegenen Badebucht gefahren .


    Zitat

    Original von Jean Bagnol
    http://www.domainedubagnol.fr
    ......
    Wer weiß, vielleicht MÜSSEN wir da für Band III recherchieren.


    Sagt mir Bescheid, wenn es soweit ist. Ich habe soeben beschlossen: Ich komme mit. ;-)

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Zitat

    Original von Donaldduck
    Cassis :heisseliebe
    *Donaldduck stellt den Träumermodus an und schwelgt in Erinnerungen*
    Da war ich schon mal. Habe am Hafen in einem Restaurant gesessen, Wein getrunken, gut gegessen - mit Blick auf den Hafen und das Meer- und anschließend sind wir mit einem Boot raus aufs Meer zu einer einsam gelegenen Badebucht gefahren .



    Sagt mir Bescheid, wenn es soweit ist. Ich habe soeben beschlossen: Ich komme mit. ;-)


    Oh das hört sich traumhaft an, ich bin auch dabei! :wave :chen

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Vielleicht können wir eine Art Crowd-Funding veranstalten? Ein Weingut für uns alle. Nur über die Gegend müssen wir nochmal reden. Mir würde Mazan besser gefallen.


    Nina und Jo, selbstverständlich müsst ihr da recherchieren. Wo sonst?



    Super, ein Eulen-Weingut.


    In Mazan gibt es ja u.a. das Chateau Pesquie, die Doamine Fondreche und Canteperdrix, alles hervorragende Weingüter, zurzeit nicht zum Verkauf stehend.


    Versuchen wir es doch erstmal mit einem Eulen-Ausflugsbüs.


  • Das wäre auch ganz nett. :lache
    Der Commissaire müsste aber auf jeden Fall dabei sein :augenreib