Wie seid ihr gestartet?

  • Ihr lieben!


    Wie habt ihr es bisher gehandhabt? Seit ihr einfach angefangen zu schreiben, oder habt ihr, bevor ihr überhaupt jemals geschrieben habt, Literatur zu Rate gezogen, um zu wissen, wie ein Roman, Krimi, etc. überhaupt entsteht?


    Ich will mal so sagen, habe schon einiges gelesen. Charaktere erschaffen, etc.


    Eine Grundidee habe ich auch schon, allerdings fehlt mir noch das ganze drum herum.. wie seit ihr gestartet?
    Edit: Schreibfehler im Threadtitel korrigiert. LG JaneDoe

  • Hallo TemptationLady,


    seitdem ich mit 8 Jahren einen Kinderdracula gelesen habe, gab es kein Halten mehr^^ Ich habe fortan gelesen und geschrieben, soviel ich konnte. Damals stellte sich mir die Frage nach Autorenratgebern natürlich gar nicht. Ich habe einfach losgelegt. Inzwischen habe ich zwecks Ratgeber einiges nachgeholt und ab September versuche ich mich als Indie-Autorin bei Amazon.


    Ansonsten gehe ich bei den einzelnen Texten (Schauerromane und Horrorgeschichten) meist so vor, dass ich aus der Grundidee heraus einen groben Plot entwickle. Ich versuche meine Figuren kennenzulernen, damit ich eine Vorstellung habe, was sie anstellen werden, wenn ich sie erst einmal aufs Papier (oder eher den PC-Bildschirm) loslasse. Und dann wird erst einmal munter die Rohfassung geschrieben. Darauf folgen dann mehrere Korrekturdurchläufe, dann bekommen die Testleser den Text, dann wird wieder bearbeitet, und dann kommt Korrektorat / Lektorat. Und dann wird wieder überarbeitet :-)


    Aber der Startschuss ... mmhh, ich denke, man muss sich, wenn man einen Plan hat, einfach dran wagen. Es ist ja nichts in Stein gemeißelt, die erste Fassung (shitty first draft^^) muss ja nicht perfekt sein.


    Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Abtauchen in deine eigene Fantasie!

  • Hey


    Also bei mir war der Traum nach dem eigenen Buch schon immer da, ich glaube seit ich das erste mal eines in der Hand hatte, wie das halt auch immer so ist mit Träumen, sie verschwinden in der versenkung bis eines Tages...


    Ich hatte letztes jahr keine gute zeit, sprich mir ging es nicht sonderlich gut, depressive verstimmung könnte man sagen. Ich war einfach nicht glücklich hing auch grösstenteils mit einem Unfall zusammen den ich vor 2 jahren hatte, (parallelen zu King ich weiss :D ) und dann lernte ich eine Kollegin kennen die Künstlerin war bzw ist.
    Hat selber 2 (kleine/kurze) Bücher geschrieben und auch bei (mit DKZ) veröffentlicht. In diesen Büchern ging es um ihre eigene (schwierige) Vergangenheit, und ja das hat mir dann den Mut gemacht ein Buch zu schreiben, um mit meiner Vergangenheit dem Unfall wo dann ein halbes jahr später ein zweiter hinzukam, ja das schicksal meinte es nicht gut mit mir, obwohl wie viele Leute überleben ein schweres Zugunglück und kurz darauf einen Motorradunfall (in beiden fällen schwer verletzt).? Lange rede kurzer sinn, mein Interesse am schreiben war urplötzlich wieder da.


    Dank Internet, habe ich unzählige Ratgeber und Tipps und Autorenseiten in ziemlich kurzer zeit durchgewühlt und gelesen was das zeug hält, darunter viele Erstlingswerke und RomanDebüt, und jetzt weiss ich dass jener Roman an dem ich seit einem Jahr schreibe schund ist :D und habe kurzerhand eine Kurzgeschichte daraus gemacht, weil ich mein eigenes nicht vorhandenes können mittlerweile ganz gut einschätzen kann und mich vorwiegend auf Kurzgeschichten konzentriere...


    lg

  • Zitat

    Original von Mindfreak
    und habe kurzerhand eine Kurzgeschichte daraus gemacht, weil ich mein eigenes nicht vorhandenes können mittlerweile ganz gut einschätzen kann und mich vorwiegend auf Kurzgeschichten konzentriere...


    ?(Das klingt, als würdest Du glauben, dass für eine Kurzgeschichte auch weniger Talent und Können reichen...

  • kam vielleicht Falsch rüber, grundsätzliche meine ich damit Übung macht dem Meister, bevor ich ewig an einem Roman schreibe der mir letzten Endes dann doch nicht gefällt bzw mich die lust verlässt und der dann eben schund ist, konzentriere ich mich auf kürze Stories, lasse sie von anderen Lesen, ernte die Kritik, ärgere mich vielleicht ein wenig (oder auch mehr gg) und versuche nutzen daraus zu ziehen und schreibe dann an der nächsten und versuche die Kritik zu beherzigen. Ich meine also das Kurzgeschichten für mich mehr nutzen haben als ein langer Roman, nicht das man dafür weniger können muss. Weil Kurzgeschichten schwieriger sind weil man die Handlung in weniger seiten rüber bringen muss als in einem Roman habe ich gemerkt. ;)

  • Hallo, TemptationLady.


    Meinen ersten Schreibratgeber habe ich gelesen, als mein vierter oder fünfter Roman bereits auf dem Markt war. Es handelte sich um ein Rezensionsexemplar, ich sollte den Ratgeber also besprechen. Das habe ich auch getan. Gutes Buch übrigens: "Vier Seiten für ein Halleluja" von Hans Peter Roentgen. Ich glaube zwar nicht, dass es Leute, die nur wenig wissen, zum Erfolg führen wird, aber es ist sehr unterhaltsam und zeigt einige Fehler auf, die auch professionelle Autoren noch machen. Das gilt, mehr oder weniger pauschal gesagt, meiner Überzeugung nach für fast alle Ratgeber. Man kann sie lesen, vielleicht sollte man das sogar, aber man sollte misstrauisch bleiben. Das gilt generell bei Ratschlägen.


    Wie es der Zufall so will, führe ich in einem Autorenforum (von denen es einige empfehlenswerte gibt) derzeit eine Diskussion mit einer Autorin, die sich gezielt einem bestimmten Genre zuwenden will, mit dem sie sich zuvor weder passiv (als Leserin), noch aktiv (als Autorin) auseinandergesetzt hat. Sie hat dafür einen sehr akademischen Weg gewählt, analysiert nämlich erfolgreiche Roman aus diesem Genre, um für sich eine Art Regelwerk herzustellen, dem sie beim Schreiben des Manuskripts folgen will. Ich bin sehr gespannt, ob das funktionieren wird, halte das aber für nicht eben wahrscheinlich. Dennoch wünsche ich ihr, dass es funktionieren wird, denn sie ist nett und sehr engagiert.


    Was ich damit sagen will? Nun, um das zu erklären, beantworte ich Dir zunächst Deine Ausgangsfrage, die da lautete: "Wie seid ihr gestartet?" Ich habe als Jugendlicher Abenteuer- und Science-Fiction-Romane gelesen, und zwar ziemlich viele davon, und mir dann irgendwann gesagt: Das will ich auch machen. Also habe ich einen Schreibmaschinenkurs besucht und anschließend ein Romanmanuskript verfasst. Am Anfang stand eine Idee, am Ende lagen 400 eng beschriebene Seiten. Mein Bruder fand das Ding toll, wofür ich ihm immer noch dankbar bin, aber ich war 13. Seitdem liegt die Schwarte in einer Kiste, die sich im Moment wohl in meinem Keller befindet.


    Diese Geschichte wiederholte sich noch zwei-, dreimal. Es folgte ein Liebesroman, und dann noch so ein Ding, von dem ich nicht einmal wüsste, wie es zu kategorisieren wäre. Ich habe weiter viel gelesen, sogar sehr viel, und mir gelegentlich Gedanken darüber gemacht, warum mir das, was ich da gerade lese, so gut gefällt, warum ich nicht aufhören kann, diese eine Figur so mag und unbedingt möchte, dass es mindestens noch tausend andere Romane von diesem Schriftsteller gibt. Auf all diese Fragen kannte ich die Antworten nicht, und ich fürchte, auch die Autoren wären sie schuldig geblieben. Denn das Was lässt sich zwar relativ gut formulieren, das Wie aber seltener. Natürlich gibt es dramaturgische Elemente und andere Stilmittel, auf die sich der Finger legen lässt, aber ein Kapitel, das mittendrin endet, ist nicht automatisch ein so genannter "Cliffhanger". Wenn ein Profispringer vom 10-Meter-Brett abhebt, halten die Zuschauer den Atem an. Wenn ich das tue, halten sie sich die Bäuche vor lachen.


    Die meisten (erfolgreichen) Autoren, die ich kenne, und das sind schon ein paar, haben jahrelang nach ihrem eigenen Stil, ihren Thematiken, ihrer Sprache gesucht. Klar, es gibt auch Leute, die haben sich hingesetzt, einen satirischen Krimi runtergeklopft und damit die Bestenlisten geplättet. Oder einen anspruchsvollen 700-Seiten-Erstling rausgehauen, der alle Literaturpreise des Planeten eingeheimst hat und von jedem Deutschschüler der Jahrgangsstufe 10 gelesen werden muss. Wie gesagt, meistens verhält es sich anders. Es geht durchaus auch um das Was, also um Genres, Plots und Figuren, aber in erster Linie um das Wie. Darüber, wie das andere machen, oder wie sie glauben, dass man es machen müsste (Ratgeberautoren), kann man sich informieren. Aber die Hauptsache besteht darin, Geschichten zu erzählen, die man so nur selbst erzählen kann (ein sinngemäßes Zitat von Andreas Eschbach). Der Weg dorthin ist manchmal kurz, oft aber etwas länger, und er ist steinig, verzweigungsreich und weitgehend wegweiserfrei. Wenn man sich an Ratgebern entlanghangelt oder, wie meine befreundete Autorin, etwas nachzuahmen versucht, kommen meistens nur Fingerübungen dabei heraus, und höchstens sehr selten originelle, packende Geschichten, die auch Leser interessieren könnten.


    Es gibt übrigens auch viele Erfahrungsberichte darüber, wie ein Roman entsteht oder entstanden ist. John von Düffel hat sich von 3Sat dabei begleiten lassen, als er "Houwelandt" schrieb. Das ist durchaus interessant anzuschauen, aber ich glaube nicht, dass der Dokumentarfilm als Anleitung verstanden werden kann. Titus Müller hat ein bemerkenswertes Buch mit dem Titel "Vom Abenteuer, einen Roman zu schreiben" verfasst, das einige solcher Geschichten enthält, die sehr inspirierend sein können, aber auch nicht verraten, wie man das genau veranstaltet. Tatsächlich darf man das als Autor selbst entscheiden. Es gibt in diesem Zusammenhang zwar keinen goldenen Weg, aber auch kein Muss. Anders gesagt: Es ist völlig egal, wie man es schafft, eine tolle Geschichte zu schreiben, Hauptsache, man schafft es. Und die, die das schaffen, erreichen dieses Ziel auf ganz unterschiedlichen Wegen, die man in aller Regel nicht auf sich adaptieren kann.


    Ach so. In einem Krimi sollte es um einen Kriminalfall gehen. Der aufgeklärt wird, aber das ist eigentlich auch kein Muss. Mehr elementare Bestandteile gibt es eigentlich nicht. ;-)

  • In dem Alter, in dem ich angefangen habe, zu schreiben, liest man noch keine Autorenratgeber. Ich war nämlich ungefähr acht, als ich die ersten Gedichte geschrieben habe, und die ersten Fünf-Freunde-Geschichten entstanden, als ich in der dritten Klasse war und feststellen musste, dass es gerade mal popelige 21 Bände meiner damaligen Lieblingsserie gab.


    Ich mache mir auch heute keine allzu großen Gedanken darum, was dieser oder jener Fachmann anraten würde. Wenn ich statt zu schreiben Reden schwingen würde, dann würde man vermutlich sagen, dass ich so rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Schreiben ist für mich Hobby, und dabei lasse ich mich gern treiben. Ob ich nur mit einer vagen Idee im Kopf einfach mal loslege und schaue, wo ich lande, oder ob ich etwas genauer vorausplane, ist unterschiedlich und in jedem Fall eine Bauchentscheidung.


    Das kann man sich allerdings nur leisten, wenn man auch mal bereit ist, leichtsinnig und fast sehenden Auges in die Sackgasse zu rennen.

  • Hilfe, ihr seit ja verdammt früh angefangen. Da komme ich mir nun mit meiner Idee echt alt vor. Ich meine, ich bin mit meinen 34 noch jung, trotzdem wenn ich so sehe, unter 10 sind viele angefangen... Respekt....


    Ich durchforste momentan viel das Netz, nach diversen Ratgebern, bzw. Seiten, wo ich mich informiere.
    Ich glaube, ich brauche dringend mal Zeit, um meine Fantasie auszupacken, damit ich mal in groben zügen aufschreiben kann, was passieren soll... *seufz*

  • Zitat

    Original von TemptationLady
    Hilfe, ihr seit ja verdammt früh angefangen. Da komme ich mir nun mit meiner Idee echt alt vor. Ich meine, ich bin mit meinen 34 noch jung, trotzdem wenn ich so sehe, unter 10 sind viele angefangen... Respekt....


    Ist das Dialekt? Das heißt doch: "...habt früht angefangen" und "unter 10 haben viele angefangen" :gruebel

  • Zitat

    Original von mabra
    Aber wir haben noch weitere schöne Sätze: "Geh mal nach Oma" z.B.


    Aha, da biste wech. Aber jemand, der davon träumt, ein Buch zu schreiben, sollte vielleicht doch besser zwischen dem Dialekt eines Protas und der Sprache der Erzählerstimme unterscheiden können, d. h. das Korrekturprogramm in Word nutzen und sich einen Kurs Gutes Deutsch reinziehen.

  • Zitat

    Original von TemptationLady
    Ihr lieben!
    Wie habt ihr es bisher gehandhabt? Seit ihr einfach angefangen zu schreiben, oder habt ihr, bevor ihr überhaupt jemals geschrieben habt, Literatur zu Rate gezogen, um zu wissen, wie ein Roman, Krimi, etc. überhaupt entsteht?
    Ich will mal so sagen, habe schon einiges gelesen. Charaktere erschaffen, etc.
    Eine Grundidee habe ich auch schon, allerdings fehlt mir noch das ganze drum herum.. wie seit ihr gestartet?


    Ich habe mit 9 Jahren angefangen, herauszufinden, wer eigentlich zu entscheiden hat, was gutes Deutsch ist. Meine Lehrerin, die meine Aufsätze korrigiert? Meine Mutter? Die Zeitung, die manchmal anders schrieb, als ich es in der Schule lernte - oder vielleicht meine Großmutter, die so sprach wie man es zur Zeit des Alten Fritz tat?


    Auf jeden Fall wurde gestritten, der Duden gewälzt und ich habe meine Spardose mit dem bei Wetten gewonnenen Geld gefüllt. Was dabei herausgekommen ist, sieht man heute. ;-)

  • Nachdem ich hier schon einige Indieautoren kommen und gehen gesehen habe, sehe ich das anders. Das Drama beginnt meistens damit, dass am Ende eines Textes der Punkt fehlt und ist damit noch lange nicht zu Ende - oder so. ;-) Sprache und Text haben einen ästhetischen Wert, warum soll ich mich nachlässig präsentieren, wenn es auch anders geht?