'Das Buch, in dem die Welt verschwand' - Seiten 308 - 401

  • Ich bin jetzt mit Teil II fertig und fange Teil III an.


    Nicolai nimmt jetzt die Sache in seine eigene Hände, ist aber immer noch plan- und etwas ziellos. Was das genau mit dieser Sternschnuppenstaubmaschine auf sich hat, weiß ich nicht, aber das ist mal wieder eines der vielen Rätsel, in die man als Leser reingerät (es geht einem wohl schon so ein bisschen wie Nicolai selbst).


    Mittlerweile habe ich schon einen ziemlich hohen Anspruch an die Auflösung aufgebaut, ich hoffe das geht nicht in die Hose :-)

  • (aktueller Stand: S. 364 -- Mannometer, ich muß mir etwas mehr Zeit freischaufeln! :lache)


    Jetzt sind Magdalena und Nicolai also auf der Flucht. Und sobald Nicolai die politischen Verwicklungen begriffen hat, verliert er die Nerven. Prompt übernimmt Magdalena die Führung. Endlich erfährt Nicolai auch einiges über Magdalenas Geheimnis.


    Au weia, ich hatte es befürchtet! Religiöse Schwärmerei! :rolleyes
    Ausgerechnet die Radikalpietistin Eva von Buttlar und ihre »Evische Sozietaet« mußte es sein!
    Okay, jetzt wundert ihr euch vielleicht, aber wenn man in Marburg wohnt und sich für die wechselvolle Geschichte dieser schönen Region interessiert, kommt man um die Frau nicht herum. Diese kleine Sekte hatte sich nämlich eine Weile in Bad Laasphe-Saßmannshausen auf einem Hof der Grafen von Sayn-Wittgenstein versteckt.


    (Edit: Hab gerade noch was gefunden über die "Buttlar'sche Rotte": Auf der Website von Familie Habermehl findet man den Link zu einem Aufsatz von Thomas von Hoeren (Pietismus vor Gericht, in: Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte, 89 (1995), S. 27 - 46))


    Armer Nicolai, da bist du aber bös aufgesessen! Dieser faux pas am Anfang der Bekanntschaft mit dem Mädchen wird dir übel bekommen ...


    Und jetzt geht es an die Auflösung der Geheimschrift -- nun denn!

  • @ Iris
    Danke für die links - ich muss zugeben, ich wäre nicht auf die Idee gekommen, das Eva von Buttlar tatsächlich gelebt hat. (übrigens: sollte der link "Webseite von Familie Habermehl" auf deren Webseite führen?! Dann muss da was falsch sein)


    Und jetzt zu meinen Gedanken um die Seiten bis 400. Ich muss zugeben, für mich waren diese Seiten am schwierigsten zu lesen. Was sich schon auf den letzten 100 Seiten abzeichnet, setzt sich jetzt immer mehr durch: Geheimbünde, Verschwörungen, ein bißchen Religion, und jeder gegen jeden ... nur der "arme Nicolai" steht nach wie vor allein auf weiter Flur und kämpft um "seine" Magdalena. Obwohl - muss er um die wirklich kämpfen - oder ist selbst stark genug, um auf sich selbst aufzupassen?! Zumindest stellt sich ja doch als wesentlich selbstbewußter heraus, als bisher vermutet!


    Die Story selbst ist nicht uninteressant, aber doch ziemlich schwer zu durchschauen, jedenfalls für mich, die ich mich eigentlich noch nie groß mit Geheimbünden und Co auseinandergesetzt habe. (Vielleicht sollte ich das mal nachholen?! Kennt jemand LEICHTE Einstiegsliteratur?). Ich denke, um das alles wenigstens ansatzweise gut zu verstehen, werde ich das Buch wohl in nächsten Zeit einfach nochmal lesen!

  • In dem Teil hatte ich meinen großen Hänger.
    Es waren mir einfach zuviele Verschwörer. Ich habe hier zunächst abgebrochen, weil ich beim Lesen ganz unaufmerksam wurde.
    Lag sicher an mir, da ich mit Verschwörungstheorien nichts anfangen kann.
    Und Nicolai als Identifikationsfigur hat mir nicht gereicht. Für mich hatte er in dem Teil kaum noch Konturen.
    Di Tassi war dann auch fort und nicht mal mehr als Schatten präsent. Hat mir leid getan, ich hab's mit den Bösewichten :grin
    Ich hab dann etwas getan, was eigentlich wenig fein ist: die letzten fünfzig Seiten zuerst gelesen.
    Mit dem Erfolg, daß ich gar nichts kapiert habe :lache


    Magdalena aber hat mich vom Schlußteil her gesehen derartig fasziniert, daß ich das Buch so ab ca. S. 290 noch mal gelesen habe, mit zwei Tagen Abstand und in Ruhe.
    DANN habe ich es gerafft.
    Ich finde aber trotzdem, daß es eine höchst verwickelte Konstruktion ist und daß man ab hier einen langen Atem braucht.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Und dabei dachte ich, daß gerade du, magali, mit deinem Fachgebiet, dich hier wohlfühlen müßtest! :lache


    Die deutschen Lande im 17./18. Jh. waren doch ein einziges Chaos: politische Kleinstaaterei, ökonomische Zerrissenheit, das Christentum in der tiefsten Krise seiner Geschichte, Sektierer und Reformer sprossen überall wie die Pilze aus feuchtem Boden, einer kruder und verrückter wie der andere (was wir heute "Sekten" nennen ist ein Witz gegen diese Grüppchen!).


    Gerade wie dieses Chaos von Falk erzählt wird, der Gegensatz zwischen den bürokratischen "Verschwörern" Marke "Illuminaten", die vor lauter Vereinsmeierei trotz vieler prominenter Mitglieder als Gemeinschaft so gut wie nichts zuwege brachten, und den spirituellen Wirrköpfen, wie die Kleinstaaterei zwar jedem Dorf einen kleinen Caesar, aber dem ganzen nur wirtschaftliches Chaos und Ausbreitung der Armut brachte (unter den Tisch fällt dabei -- bisher? -- die Entwicklung des menschenverachtenden Frühkapitalismus, der auch dank der ewig verschuldeten Fürsten auf sehr fruchtbaren Boden fiel).
    Falk hat schon recht: Der Siegeszug des wohlgeordneten Preußen in Deutschland ist kein Wunder. Das Erbe des aufgeklärten Absolutisten Friedrich II war der Keim staatlicher Einheit und Ordnung.


    Ich kann also nicht sagen, daß ich hier besondere Probleme gehabt hätte - dieser Teil beschreibt ja schließlich ein politisch-weltanschauliches Chaos! Und er zeigt, wo die politische Zukunft liegt.


    Tja, und jetzt ist auch schon der Name der Stadt Königsberg gefallen -- und da lebt und schafft Immanuel Kant. Und der hat sich auch schriftlich gegen die religiösen Schwärmer (speziell den schwedischen Theologen und Mystiker Emanuel Swedenborg, s.u.) gewandt. Das kann ja wohl kein Zufall sein? :-)

  • Du meinst, meine Spezialität ist das Chaos?
    Vielleicht bin ich deswegen immer noch hier :lache


    Ich fürchte, es wurde mir einfach zu lang hier. Als Roman.
    Aber beim zweiten Lesen hat's ja dann gefunkt!

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • :wow :wow :wow :wow :wow


    Was für ein Endspurt - Geheimnisse gelöst und daraus neue entstanden - ein wahrer Pageturner.


    Ich muss das Buch jetzt noch zu Ende lesen. Ich will es wissen!!!


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Dieser Teil war beim Lesen für mich zwischendurch schon leicht verwirrend. Aber so langsam raff ich es wieder, glaub ich. Schön langsam hab ich einen groben Überblick über die Sekten, Religionsgemeinschaften und Geheimbünde. Daß Magdalena zu einer Sekte ehört, paßt irgendwie, das finde ich stimmig. Dieses ganze mysteriöse Gehabe, das sie schon vorher an den Tag gelegt hat, hätte eigentlich darauf schließen lassen können. Wenn ich vom jetzigen Standpunkt aus an den Prolog denke, dann frag ich mich, was da wohl noch alles zwischen Nikolai und Magdalena passieren wird.

  • In diesem Teil geht die Handlung ja um einiges voran.


    Zuerst einmal zu Nicolai und Magdalena: Eigentlich sollte Nicolai doch ein wenig stutzig werden, nachdem ihn Magdalena immer ausfratschelt, er aber immer nur die Hälfte erfährt. Vor allem das Verhalten ihrer Freunde ihm gegenüber sollte ihn mehr mißtrauisch machen.


    Falk: Der kommt mir auch nicht ganz geheuer vor. Immerhin hat er dann einmal aufgehorcht, als er hörte, wie die Post kontrolliert wird. Der dürfte vielleicht auch einem Geheimbund angehören.


    di Tassi: hab so was ähnliches in die Richtung vermutet. Es wäre aber spannend zu erfahren, was er seit der Flucht von Nicolai und Magdalena gemacht hat.


    Bin jetzt schon sehr gespannt auf das Ende, deshalb werd ich gleich weiterlesen gehen

  • ... und ich habe schon gedacht, es liegt an mir... Aber scheint doch mehreren so zu gehen. In diesem Teil passiert einiges und Röschlaub stößt auf immer mehr Geheimnisse und Verwicklungen, die ihn mehr verwirren, als weiterhelfen. Und trotzdem brauche ich einen langen Atem, um weiterzulesen. Mir ist das etwas viel, auf was Nicolai alles trifft. Da sind ja nur noch Sekten, Geheimbunde etc. Und das Verhalten von Magdalena - ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll - ist etwas mehr als seltsam. Daß Nicolai sich mit dieser Geheimnistuerei so zufrieden gibt...


    Normalerweise bin ich immer sehr daran interessiert, mir unbekannte Sachen nachzuschlagen und dazuzulernen. Aber auch das wird mir etwas zu viel in diesem Buch. Mag sein, daß ich evtl. etwas zu ungebildet bin, aber ich habe mittlerweile bestimmt 25 Post-it in dem Buch kleben und seit 150 Seiten klebe ich zwar noch, schaue aber nicht mehr nach :-(


    Und die Sache im Krankenzimmer hat Magdalena doch mitbekommen!


    Mag aber vielleicht auch am Wetter liegen, daß mir gerade im Moment etwas mehr nach "leichter" Lektüre ist

  • hm... ich langweile mich, bis hier her war es spannend, aber nun... seufz... passiert ja gar nichts mehr, und das ganze wird mir zu irreal... ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ich komm nicht weiter... :-(

  • .....hier stand mein Resümee! Ich habe es nun auf die richtigen Seiten kopiert. Sorry...

    Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden.

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