'Die vergessene Legion' - Seiten 417 - 505

  • Auf ihrer Flucht wird Brennus und Romulus klar, wie sehr Rom auf den Schultern der Sklaven lastet - schließlich sind es zigtausend unbezahlte Dienstkräfte. :wow


    Die Beiden schreiben sich als Soldaten in die römische Legion ein, und landen auf einem der zahlreichen Schiffe in Richtung Jerusalem. Und hier treffen sie auf Tarquinius, und freunden sich mit ihm an.


    Fabiola wird in der Zwischenzeit Brutus' Lieblingshure. Naja, sie ist schön, willig und gut in ihrem Job - also kein Wunder, dass Brutus sie bevorzugt. :-)


    Auch dieser Abschnitt hat mir gut gefallen, vor allem, weil die Wartezeiten (Schiffahrt etc) nicht sinnlos verstreichen (sie stiegen aufs Schiff, drei Tage später waren sie am Ziel angekommen), sondern der Autor hat wenigstens kurz angerissen, womit sich zumindest einige die Zeit vertrieben haben (könnten).

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Tarquinius, Brennus und Romulus wachsen zusammen und der Feldzug nimmt seinen Lauf.


    Die unguten Vorzeichen häufen sich. Von Longinus finde ich es ganz schön mutig, wie er als einziger den Mut hat, auf die Probleme hinzuweisen. Nur dringt er nicht durch zu dem selbstgefälligen, von Ehrgeiz verblendeten Crassus. Eigentlich unfassbar - nun ja, wie es ausgeht ist Geschichte...

  • Die Verbindung Brutus - Fabiola finde auch ich überaus interessant.
    Wobei mich an Fabiola - sorry - etwas der Name stört, da ich immer die ältere belgische Königin vor Augen habe bzw an Ottos Witz über sie und ihren Mann denken muss ("König Ich-bau-nicht, Bau-du-ihn mit seiner Gattin Ravioli in der preiswerten Familienpackung").
    Ja, Longinus' Mut gefiel mir auch.
    Tarquinius, Brennus und Romulus sind ein gutes Team.
    Crassus war ja schon im Film "Spartakus", auf dessen Schicksal hier ja einige Male Bezug genommen wird, nicht unbedingt ein Sympathieträger (trotz des tollen Schauspielers Sir Laurence Olivier), aber dass er derartig verblendet sein würde, hätte ich dann doch nicht erwartet.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Fabiola und Brutus - ein sehr interessantes Paar. Die Beiden werden sicher noch einige interessante Situationen meistern....


    Tarquinius, Brennus und Romulus sind auf dem Weg in die Schlacht. Die drei gefallen mir sehr gut - hoffentlich passiert ihnen nichts....


    Tarquinius Voraussagen sind wirklich sehr treffend - aber manchmal auch sehr mysteriös...


    :wave

  • Da ich diesen und den nächsten Abschnitt quasi zusammen gelesen habe, muß ich aufpassen, was wohin gehört.


    Es beginnt also die lange Reise, die Brennus vorhergesagt wurde. Unterwegs treffen sie Tarquinius, damit ist das Trio wohl vollständig. Gut, ein Trio sowieso, aber ich meine nun die eine „Abteilung“ der Hauptpersonen ist vereint.


    Seltsam schon die Art, wie sich die Armee finanziert (vgl. S. 424). Eigentlich mußten die Söldner alles selbst mitbringen, was sie nicht mitbrachten, mußten die bezahlen. Ich frage mich, wie viel vom Sold noch übrig blieb.


    Tarquinius ist ein erstaunlicher Seher, dabei finde ich ihn nicht mal unglaubwürdig dargestellt. Und da er (vgl. S. 433) „Italia genau so schnell“ wie die anderen verlassen mußte, gehe ich davon aus, daß er Caelius umgebracht hat.


    Crassus gibt für mich das perfekte Bild eine arroganten, selbstbewußten und sowieso alles besser wissenden Politikers und Wirtschaftsmagnaten, wie es sie damals gab und heute noch zuhauf gibt. Leider.


    Gegen solche „Besserwisser“ haben so erfahrene Praktiker wie Longinus keine Chance. Bei ihm muß man vermutlich noch froh sein, wenn er nicht von Crassus bzw. dessen Schergen umgebracht wird, wegen „Subordination“.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Crassus gibt für mich das perfekte Bild eine arroganten, selbstbewußten und sowieso alles besser wissenden Politikers und Wirtschaftsmagnaten, wie es sie damals gab und heute noch zuhauf gibt. Leider.


    Gegen solche „Besserwisser“ haben so erfahrene Praktiker wie Longinus keine Chance. Bei ihm muß man vermutlich noch froh sein, wenn er nicht von Crassus bzw. dessen Schergen umgebracht wird, wegen „Subordination“.


    Crassus will sich nun leider beweisen. Er will nicht länger hinter Caesar und Pompeius zurückstehen, sonder selber Ruhm einfahren und das so schnell wie möglich. Dass er dabei viele Menschenleben opfert, scheint ihn nicht zu interessieren. Hauptsache sein Ansehen in Rom steigt durch einen bedeutenden Sieg. Dazu ist er auch gerne bereit auf die falschen Leute zu hören, nämlich auf genau diejenigen, die ihm das erzählen,was er hören will. Leute wie Longinus ignoriert er dagegen trefflich, denn ihr Zweifel an ihm und seinen Fähigkeiten scheint schon Grund genug dazu zu sein.


    Schön, dass Romulus, Brennus und Tarquinius nun zueinander gefunden haben. Wie Romulus schon richtig bemerkt hat, ist er nun schon längst kein kleiner Junge mehr. Er ist ziemlich gereift und zu einem jungen Mann herangewachsen, der erstaunlichen Mut besitzt.


    Interessant fand ich die Szene auf Seite 453 also Tarquinius meint "Die Würfel des Schicksals sind bereits gefallen." Das sind sinngemäß die Worte, die Caesar ausgesprochen haben soll, nachdem er den Rubikon überschritten hat: "Alea iacta est."


    Noch etwas am Rande: Auf Seite 480 wird von Crassus großer Reitkunst berichtet und im nächsten Satz behauptet, er kontrolliere das Pferd allein mit den Zügeln. Für mich widerspricht das eine dem anderen, wobei es hier wohl auf die Unwissenheit des Autors zurückzuführen ist. Zudem kann ich nichts zu der Machart der Pferdegeschirre zu der damaligen Zeit sagen, doch im Allgemeinen spricht es nicht unbedingt für einen Reiter ein Pferd nur mit den Zügeln zu lenken.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Crassus gibt für mich das perfekte Bild eine arroganten, selbstbewußten und sowieso alles besser wissenden Politikers und Wirtschaftsmagnaten, wie es sie damals gab und heute noch zuhauf gibt. Leider.


    Oh ja, leider stirbt diese Gattung der Idioten nicht aus.
    Auch heute nicht.
    Gerade diese Menschen, die sich für so toll und genial halten, bringen soviel Leid über die Menschen.


    Vielleicht wird ja irgendwann einmal etwas gefunden, derartige machtgeile Idioten im Zaun zu halten.


    Ansonsten find cih den Abschnitt ganz gut. Die langen Schlachtszenensind jetzt nicht das absolut spannendste, aebr dafür war der Fabiola Teil wieder gut.



    "Oh Brutus, auch Du mein Sohn" - das kommt mir seit er auf der Bild - bzw. Buchfläche auftauchte, dauernd in den Sinn :grin


    So, nun will ich aber, daß auch Fabiola endlich frei kommt und wissen darf, wer nun der Papa ist - obwohl ich meinen Verdacht aus dem ersten Abschnit noch immer hege - sogar noch mehr als da.
    Würd ja auch passen - daß Brutus zum "Schwiegervatermörder" wird. :grin
    Einen Grund muß es ja geben, daß es gerade Brutus ist, dem sie sich zuwendet.

  • Zitat

    Original von Johanna
    Vielleicht wird ja irgendwann einmal etwas gefunden, derartige machtgeile Idioten im Zaun zu halten.


    Die Hoffnung habe ich schon lange aufgegeben.


    An das "Oh Brutus..." mußte ich auch immer wieder denken.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Männer, die sich als große Feldherren sehen, aber solche offensichtlichen Fehler machen, gibt es ja immer wieder.


    Wie kann Crassus durch die Wüste marschieren, anstatt entlang des Flusses?! Liegt wohl am übersteigerten Selbstwertgefühl, verblendet von den vermeintlichen eigenen Fähigkeiten! Und dann auch noch mit zu wenig Reiterei gegen ein bogenschießendes Reitervolk!


    Weiteres Beispiel der Geschichte war ja auch der Gröfaz - greift Rußland im Sommer, anstatt im Frühling an. Hat sich genauso in den Weiten Rußland totgelaufen, wie Napoleon...


    Naja, wie gesagt, irgendwann heben sie alle ab und denken sie sind unbezwingbar...


  • Ja, da gibt es ja genug Beispiele in der Geschichte...Aber durch die Wüste zu marschieren, wenn man auch am Wasser entlang gehen kann, ist schon ziemlich heftig (und dumm....) :rolleyes