'Hiobs Brüder' - Seiten 318 – 400

  • Simon und die Zwillinge sind mit einer Botschaft Henrys unterwegs zu König Stephen. Dort fallen sie erstmal Simons Cousin Robert de CLare in die Hände, der mit seinen Wachen versucht sie umzubringen. Aber Wulfirc und Godric aber auch Simon wissen sich zu verteidigen.
    Alan hat seine Frau und Henry im Stroh erwischt, Henry verlässt Helmsby und Susanna, die mit dem neuen Alan nicht zurechtkommt und ihn und seine Freunde verachtet, muss unter der Großmutter leiden.
    Aber gut, ich hatte da kein Mitleid mit ihr. Wobei ich es schon schäbig von Alan finde, sie, nur weil er jetzt anders ist und sein Herz inzwischen für Miriam schlägt, sie sitzen zu lassen. Denn ohne seine Verachtung ihr gegenüber, wäre das mit Henry nicht passiert.


    Nun gut, jedenfalls nutzt Alan die Situation zu seinen Gunsten und reitet zurück zu Josua um sich seiner Erinnerung zu stellen.


    Simon ist enttäusscht von seiner Mission zurück gekommen. Der König ist melancholisch und hat keine Kraft mehr. Er hat ihn zwar angehört aber ob es Henrys Sache dienlich ist wird sich zeigen.


    Henry bittet Simon und die Zwillinge ihn nach Frankreich zu begleiten aber der lehnt ab, da die Burg ohne Alans Anwesenheit verwaist wäre. Und nachdem was Henry und Susanna angerichtet haben...


    Ein spannendes Kapitel mitreißend geschrieben. Das Buch entfaltet wieder einen Sog dem man nicht wiederstehen kann.

  • Zitat

    Original von Findus
    Ein spannendes Kapitel mitreißend geschrieben. Das Buch entfaltet wieder einen Sog dem man nicht wiederstehen kann.


    Dem kann ich nur zustimmen, Findus.


    In diesem Teil hat mir sehr gut gefallen, wie die Wohnverhältnisse der armen Bevölkerung beschrieben werden, aber auch vom Leben auf einer mittelalterlichen Burg erzählt Rebecca Gable sehr interessant. Viel Atmosphäre ist spürbar!
    Alan ist über seine neue Identität noch immer nicht sehr glücklich, vor allem die Tatsache, dass er verheiratet ist, gefällt ihm nicht sonderlich. Hilfe erhofft er sich nur von Josua ben Isaac, und begibt sich in seine Behandlung.
    Wenn ich solche historischen Romane lese, frage ich mich immer, ob das Leben im Mittelalter wohl annähernd so gewesen ist, wie es sich die Autoren vorstellen, oder ob es nicht doch zu sehr von der modernen Denkweise geprägt ist, der sich wohl kaum ein Schriftsteller entziehen kann.


    Zwischendurch habe ich auch die historische Anmerkung am Ende des Buches gelesen. Das ist oft hilfreich, um Dichtung und Wahrheit auseinander zu halten, und Frau Gable schreibt auch sehr informativ über ihre persönlichen Beweggründen für diesen Roman.

  • Ja, ein übler Typ, der meint, als Sohn der älteren Schwester von Alans Mutter ein Anrecht auf dessen Erbe zu haben - wenn ich das richtig verstanden habe.

  • Der arme Alan. Ich stelle es mir furchtbar vor, eine Frau vorgesetzt zu bekommen, mit der man angeblich verheiratet ist, sich aber nicht daran erinnert. Vor allem weil die gute Susanna nicht sonderlich hell im Kopf zu sein scheint.
    Dass sie mit Henry im Stroh landet ist natürlich doppelt bitter für Alan, auch wenn man sie irgendwo ein kleines bisschen verstehen kann.


    Ach ja, der gute Henry... Genauso stelle ich mir ihn vor. Kann keiner Frau widerstehen und vergnügt sich mit allem, das bei drei nicht auf den Bäumen ist, aber danach tut es ihm leid. Davon wird er in seinem Leben noch mehrere Erlebnisse haben. ;-) Auch sein Hitzkopf und dass er ein schlechter Verlierer ist, passt da gut ins Bild.


    Haimon kann ich auch überhaupt nicht ausstehen. Ich bin mir sicher, dass er noch eine negative Rolle im Buch spielen wird und es definitiv noch zu einer Auseinandersetzung mit ihm kommen wird.

  • Zitat

    Original von Sylli
    Ja, ein übler Typ, der meint, als Sohn der älteren Schwester von Alans Mutter ein Anrecht auf dessen Erbe zu haben - wenn ich das richtig verstanden habe.


    Irgendwo braucht man in so einem Buch eben auch Widersacher. Gefallen muss er uns aber GsD nicht.

  • Zitat

    Original von Findus


    Ein spannendes Kapitel mitreißend geschrieben. Das Buch entfaltet wieder einen Sog dem man nicht wiederstehen kann.


    Dem kann ich mich nur anschließen! Gablé versteht es wirklich, spannend zu erzählen, ohne dass es reißerisch daherkommt.


    Man nimmt ihr auch diesen Alan ab, der ja eigentlich keinen Grund dazu haben sollte, wenn man sich seine Verhältnisse anschaut und der dennoch kreuzunglücklich ist. Da muss die Szene mit Henry und Susannah eigentlich gar nicht unbedingt sein, um ihn hinwegzutreiben.


    Die Szene, wo Simon auf König Stephen trifft, der betrunken seine Krone hin- und herrollt und sie nur knapp vorm Fallen bewahrt, fand ich allerdings sehr dick aufgetragen.

  • Zitat

    Original von Sylli



    In diesem Teil hat mir sehr gut gefallen, wie die Wohnverhältnisse der armen Bevölkerung beschrieben werden, aber auch vom Leben auf einer mittelalterlichen Burg erzählt Rebecca Gable sehr interessant. Viel Atmosphäre ist spürbar!


    Das ist ein Punkt bei dem ich immer ein bißchen mit der Autorin hadere. Ich finde die Verhältnisse der armen Landbevolkerung immer zu positiv dargestellt, es ist zwar alles etwas ärmlich, aber meistens wirkt alles sehr sauber und gepflegt, das halte ich fur ziemlich unrealistisch, Sabine Weigand z.B. schildert die ZZustände realisitischer, eher schmutzig und mit Ungeziefer

  • Simon und die Zwillinge auf dem Weg zum König. Na, wenn das mal gut geht, dachte ich bei mir. Aber wie sie sich dann gegen die Wachen des Richard von Clare zur Wehr gesetzt haben war schon zirkusreif. Wo haben sie das nur geübt, denn ohne kann es doch nicht klappen.


    Aber der König war dann doch eine Enttäuschung, zumindest für Simon. Stephan erscheint schon ziemlich abgehalftert und auch Maud, die Kaiserin, wird als nicht so ganz frisch erwähnt. Aber wir werden sicher noch erleben, daß sich beide wieder aufraffen zu neuen Streitereien.
    Aber jetzt ist erst mal unsere Dreier-Gruppe wieder glücklich in Helmsby angekommen. Dafür ist Alan weg, nachdem er seine Noch-Frau (nehme ich mal an) mit Henry im Heu erwischt hat. Ob sie auch schon mal mit Haimon.... :rofl


    Werden wir noch ein Wiedertreffen von Henry und Simon erleben?

  • Ich muss ja gestehen, dass ich es Richard de Clare voll abgekauft habe, als er sich über Simons Erscheinen gefreut hat. :lache Wie sich Simon und die Zwillinge dann gegen die Wache geschlagen haben, fand ich super. Das einer der Wachen zwei Schwestern mit demselben Schicksal wie Godric und Wulfric hatte, war hier aber ein sehr großer Zufall. ;-)


    Susanna mag ich überhaupt nicht. Mir konnte sie irgendwie nicht weiß machen, dass sie drei Jahre auf Alan gewartet hat, ohne ihm untreu zu werden und kaum ist er zwei Wochen zurück, da findet er sie mit Henry im Heu wieder. Alan mag nicht ganz unschuldig daran sein, aber dennoch steh ich voll auf Alans Seite. Susanna ist mir in dem Moment unsympathisch geworden, als sie Oswald und die anderen beleidigt hat.


    Das Alan geflohen ist, kann ich gut verstehen. Ich denke, es war nur eine Frage der Zeit. Ich bin sehr gespannt wie es nun mit ihm weiter geht, vor allem wenn er sich wieder an sein altes Leben erinnern wird. Denn ich bin mir sicher, das Josua ihm helfen kann.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Zitat

    Original von Jessamy
    Susanna mag ich überhaupt nicht. Mir konnte sie irgendwie nicht weiß machen, dass sie drei Jahre auf Alan gewartet hat, ohne ihm untreu zu werden und kaum ist er zwei Wochen zurück, da findet er sie mit Henry im Heu wieder. Alan mag nicht ganz unschuldig daran sein, aber dennoch steh ich voll auf Alans Seite. Susanna ist mir in dem Moment unsympathisch geworden, als sie Oswald und die anderen beleidigt hat.


    Ich kann es kaum glauben, dass ich mich jetzt für Susanna einsetze, aber irgendwie muss ich das. :lache
    Ich finde es eben unfair, dass sie so fertig gemacht wird, nur weil sie einem Mann untreu war, der ihr klar zu verstehen gibt, dass er sie widerwärtig findet. Was Alan sich da so leistet finde ich wesentlich schlimmer. Klar war es damals so, dass Männer untreu sein durften und Frauen nicht - aber aus heutiger Sicht finde ich beides genau gleich verwerflich oder eben nicht.
    Dass sie Oswald und die anderen beleidigt hat finde ich ebenfalls ziemlich schlimm. Aus unserer heutigen Sicht ist es klar, dass diese Menschen nichts für ihre Andersartikeit können und sie genauso liebenswert (oder eben nicht) sind wie alle anderen auch. Aber ich denke schon, dass das damals ganz anders aussah. Man glaubte eben daran, dass Gott jemanden bestrafen wollte, indem er ihm solche Gebrechen gab, derjenige besessen war usw. Wenn Susanna so erzogen wurde, dass nur der äußere Schein zählt - was ja offenbar der Fall war - dann kann sie gar nicht anders.


    Wie gesagt, aus heutiger Sicht ist ihr Verhalten furchtbar, aber ich finde es nach wie vor unfair, dass sie verteufelt wird, während Alan immer als strahlender Held dasteht.

  • Ich verurteile sie ja nicht mal, weil sie untreu war. Schließlich war Alan das vor seinem Gedächtnisverlust auch und ich tolieriere sowas niemals. Auch wenn es früher wohl Gang und Gäbe war, dass der Mann machen durfte, was er wollte.
    Unsympathisch ist sie mir bei ihrem abwertenden Gerede über Oswald und die anderen geworden. Er ist so ein lieber Kerl, genau wie die Zwillinge. Ich glaube, ich bin bei sowas einfach gebranntmarkt. Also kurz und knapp: ich mochte sie schon vor ihrer Untreue nicht gern. :chen


    Klar, hätte Alan sie nicht ohne weiteres ignorieren sollen, andererseits hat er ihr aber auch klar gemacht, dass er sich nicht an sie erinnern kann.
    Ich stelle es mir auch furchtbar vor, wenn man sein Gedächtnis verliert. Alle können sich an dich erinnern, aber dir sind alle fremd. Vielleicht kann ich mich in ihn auch einfach besser hinein versetzen, weil wir ihn schon das ganze Buch begleiten und Susanna nur so kurz kennen.
    Aber mit deinem Argument, dass sie so erzogen wurde, dass das Äußerste das Wichtigste ist, hast du schon Recht. Ich sträube mich also nicht ganz dagegen. :lache Zumal wir sie sicher nochmal wiedertreffen werden, da sie ja noch immer verheiratet sind ... :gruebel

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Ich muss mich da LadyTudor anschließen.
    Ok Susanna scheint wirklich strohdumm zu sein, aber dafür allein kann man die ja nicht verteufeln.
    Dass sie sich in ihrer echt beschissenen Situation auf den Weiberheld Harry einlässt, kann ich schon irgendwie verstehen.
    Dass sie die Gefährten beleidigt, ist natürlich schlimm, aber wenn wir mal ehrlich sind, auch heute noch wird behinderten Menschen nicht immer ohne Vorbehalt begegnet, und wenn es nur komische Blicke sind.

  • Alan ist alles andere als ein strahlender Held. Und das ist auch gut so. Er hat Fehler und er will seine Frau aus vollkommen egoistischen Gründen loswerden. Und trotzdem oder gerade deshalb mag ich ihn und dieses Buch. Mit Susanna habe ich aber wenig Mitleid. Sie bedauert nur sich selbst und versucht noch nicht einmal Alans Situation zu verstehen. Ihr geht es ebenfalls nur um sie selbst. Aber auch sie finde ich als Figur spannend.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Alan ist alles andere als ein strahlender Held. Und das ist auch gut so. Er hat Fehler und er will seine Frau aus vollkommen egoistischen Gründen loswerden. Und trotzdem oder gerade deshalb mag ich ihn und dieses Buch. Mit Susanna habe ich aber wenig Mitleid. Sie bedauert nur sich selbst und versucht noch nicht einmal Alans Situation zu verstehen. Ihr geht es ebenfalls nur um sie selbst. Aber auch sie finde ich als Figur spannend.


    Ich glaube, dass sie einfach nicht in der Lage ist, zu verstehen, wie es Alan geht. Sie ist nun mal nicht das hellste Licht und Einfühlungsvermögen scheint sie auch nicht viel zu besitzen. Aber stellt euch doch mal ihre Situation vor: Ihre kleine Welt war heil, ihr Mann war 'besessen' von ihr, was für sie gleichbedeutend mit Liebe ist, und plötzlich verschwindet er einfach. Als er wieder auftaucht denke ich mal, dass sie sich durchaus gefreut hat, doch Alan hat sie wirklich furchbar behandelt.
    Natürlich zeigt man da seine unschöne Seite, das hätte ich vermutlich nicht anders getan. Für sie muss eine Welt eingestürzt sein, da ihr einziges Lebensziel durch ihre Erziehung vermutlich war, eine gute Ehefrau zu werden. Und jetzt Scheidung, Hass und Erniedrigung.


    Ich finde das einfach nicht gerechtfertigt, nur weil Susanna nicht klug oder liebevoll ist. Mir ist sie auch nicht sonderlich sympathisch, aber in diesem Fall bin ich fast mehr auf ihrer Seite.

  • Ich kann sie einfach nicht als einfältiges Eheweibchen sehen. Sie hat die drei Jahre ja auch nicht trauernd auf Helmsby verbracht, wo ihr Platz gewesen wäre, sondern hat sich in Paris vergnügt. Sie ist ein Biest und ganz bestimmt nicht doof. Ich finde sie hier weder besser noch schlimmer als Alan.