Distel und Rose - Julia Kröhn

  • Verlag Bastei Lübbe
    Taschenbuch 2016
    575 Seiten


    Kurzbeschreibung
    Für die Engländerin Magdalene ist es ein Alptraum, als sie ihre Heimat verlassen muss, um den schottischen Lord David MacBrannan zu heiraten. In den Highlands erwarten sie Nebel und Regen sowie ein unnahbarer Gemahl. Doch dann entdeckt sie in der Bibliothek etliche lose Seiten Pergament, die eine uralte Legende von der tragischen Liebe einer Königstochter erzählen. Magdalene ist zutiefst fasziniert. Und dann begegnet sie selbst der großen Liebe: Sie verliert ihr Herz an einen geheimnisvollen schottischen Rebellen


    Die Autorin
    Julia Kröhn, wurde 1975 in Linz an der Donau geboren. Heute lebt die Fernsehjournalistin und Autorin in Frankfurt am Main. Sie veröffentlicht unter verschiedenen Pseudonymen sehr erfolgreich Kinder-, Fantasy- und Historische Romane. Unter dem Pseudonym Carla Federico erhielt die Bestsellerautorin im Jahr 2010 den internationalen Buchpreis CORINE für ihren Roman Im Land der Feuerblume. Besuchen Sie die Autorin unter www.juliakroehn.de im Internet.


    Meine Meinung
    Julia Kröhn hat hier einen wunderbaren historischen Roman geschrieben, der auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielt.


    Im Prolog geht es um die Geburt eines Kindes, wer ist das geheimnisvolle Kind? Warum wird es einfach mitgenommen?


    Dann kommt das Jahr 1791, Magdalene wird an einen einen schottischen Lord in die Highlands verheiratet. Sie liebt Romane und träumt davon einen Roman zu schreiben. Ihr Mann hält von Romanen nichts. Magdalene findet in der Bibliothek Teile eines Pergaments.


    In dem geht es um das Jahr 1078 um Aelswith und Tarain.
    So geht es jetzt im Wechsel der beiden Zeiten hin und her.
    Es wird spannend und man kann sich in die Personen hinein denken.
    Beim Lesen kann man gut miträtseln wie alles zusammen hängt.


    Der Kampf ums Überleben 1791 zwischen den Bevölkerung und den Lords ist interessant.
    Magdalene geht gerne in ein Dorf, das im Besitz des Lords ist. Dabei erfahren wir von den Sitten und dem Aberglauben der Leute.
    Die früheren Auseinandersetzungen um Aelswith sind auch aufregend. Da wird Macbeth erwähnt und das Shakespeares Bild von ihm einseitig ist.


    In beiden Ebenen gibt es immer wieder Wendungen, es ist nicht immer so wie scheint.


    Julia Kröhn versteht es immer wieder interssant zu erzählen. So habe ich schon Die Tochter des Nordens mit Spannung verschlungen und bei diesem war es wieder so.
    Ich lese gerne solche Episoden in frühen Zeiten.

  • Distel und Rose - Julia Kröhn


    Mein Eindruck:
    Julia Kröhns Romane machen aus, dass sie nicht leichtfertig mit der Geschichte umgehen und Schwarzweiß-Malerei vermeiden. Das gilt besonders für Distel und Rose, der ausgewogen die schottische Geschichte im 11. Und 18.Jahrhundert behandelt. Die Rolle der Highlander wird aus verschiedenen Blickwinkeln behandelt, sind sie rückständig und abergläubisch oder mutige Widerstandskämpfer? Das gleiche gilt für die Engländer: skrupellose Besatzer oder um Fortschritt bemüht?


    Bei den Figuren stehen die Frauen im Vordergrund. Magdalene und Aelswith.
    Es geht ihnen um Identität und Selbstfindung, besonders Magdalena kämpft um Selbstbestimmung, während Aelswith ihrer Herkunft nachspüren muss.
    Ein paar historisch belegte Figuren gab es auch, aber die blieben mehr im Hintergrund.


    Mich konnte der flüssig zu lesende Roman überzeugen. Nur der Einsatz von Cliffhangern zwischen einzelnen Kapiteln konnte mich nicht begeistern.
    Um ehrlich zu sein, hat mir der Part mit Magdalene um 1791/1792 besser gefallen als der mit Aelswith um 1078, aber das ist auch Geschmackssache.
    Grundsätzlich hat der Ansatz mit den zwei zeitlich versetzten Handlungssträngen tadellos funktioniert. Nicht zu vergessen, die zahllosen kleinen Details des Alltagslebens in den Highlands, die Julia Kröhn geschickt einstreut.

  • Über das Buch:
    Für die Engländerin Magdalene ist es ein Alptraum, als sie ihre Heimat verlassen muss, um den schottischen Lord David MacBrannan zu heiraten. In den Highlands erwarten sie Nebel und Regen sowie ein unnahbarer Gemahl. Doch dann entdeckt sie in der Bibliothek etliche lose Seiten Pergament, die eine uralte Legende von der tragischen Liebe einer Königstochter erzählen. Magdalene ist zutiefst fasziniert. Und dann begegnet sie selbst der großen Liebe: Sie verliert ihr Herz an einen geheimnisvollen schottischen Rebellen ...
    Eine spannende Highland-Saga (ww.luebbe.de)


    Über die Autorin:
    Julia Kröhn, wurde 1975 in Linz an der Donau geboren. Heute lebt die Fernsehjournalistin und Autorin in Frankfurt am Main. Sie veröffentlicht unter verschiedenen Pseudonymen sehr erfolgreich Kinder-, Fantasy- und Historische Romane. Unter dem Pseudonym Carla Federico erhielt die Bestsellerautorin im Jahr 2010 den internationalen Buchpreis CORINE für ihren Roman Im Land der Feuerblume. Besuchen Sie die Autorin unter www.juliakroehn.de im Internet. (ww.luebbe.de)


    Meine Meinung:
    Was für ein traumhaftes Cover, wer da nicht ins Träumen gerät, der ist selber schuld. Ein großes Kompliment an die Grafiker und den Verlag.
    Eine wirklich spannende Highland-Saga, da hat Bastei-Lübbe nicht zu viel versprochen, denn wenn man sich erst einmal auf die ungewöhnlichen schottischen Namen eingelassen hat, taucht man ein in eine wundervolle Geschichte.
    Am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten die verschiedenen schottischen Namen aus einander zuhalten und in eine richtige Beziehung zu setzen, aber im Laufe der Story ist mir dies immer besser gelungen. Die letzten Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen, weil es einfach so spannend war. Ich wollte einfach wissen was mit Magdalene passiert, bei welchem Mann sie bleibt und was mit der Königstochter ist und welches Geheimnis das Rabenbanner birgt.
    Julia Kröhns Schreibstil ist gut zu lesen und sie verwendet meiner Meinung nach eine sehr bildhafte Sprache, die zumindest in meinem Kopf lebendig geworden ist. Die Highlands, die karge und doch auf ihre Weise schöne Landschaft Schottlands, ist vor meinem Auge lebendig geworden. Wenn das blöde Wetter nicht wäre (Sturm und Regen) würde ich vielleicht glatt mal dahin wollen ;-)
    Die Geschichte ist super aufgebaut, die Spannungsbögen sind durchdacht und laufen kontinuierlich einem Höhepunkt entgegen, Langeweile kommt hier nicht auf. Auch gibt es in diesem Buch keine Längen oder langatmige Szenen, alles ist an seinem Platz, sodass das Buch wohl komponiert ist.
    Die Protagonisten, besonders Magdalene, haben mich angesprochen und ich konnte mich mit ihr sogar ein klein wenig identifizieren. Für mich wäre es auch nichts zu Hause zu sitzen und nicht raus zu dürfen, sicherlich hat ihr Mann es zu ihrer eigenen Sicherheit verboten, aber auch ich habe einen gewissen Freiheitsdrang und würde mir den genauso wie Magdalene nicht nehmen lassen.
    Was ich besonders schätze sind die Facetten von Figuren, dies kommt auch in diesem Roman wieder voll zu tragen, denn kaum eine Person wird hier nur „Schwarz“ oder „Weiß“ gezeichnet und das finde ich gut und richtig.
    Aber auch das Gesamtpaket ist gut gemacht, so gibt es sowohl eine Karte zur geographischen Orientierung, als auch ein Vorwort sowie ein Nachwort.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber historischer Romane, denn eine gewisse Affinität erleichtert wohl das hineinkommen in die Geschichte. Es gibt viele Romane die in England spielen, schön nun auch mal Schottland kennen gelernt zu haben.


    8/10 Eulenpunkten

  • Ich muss zugeben, dass ich das Buch etwa auf der Hälfte abgebrochen habe. Ich habe einfach zu der Thematik keinen wirklichen Zugang gefunden, denke aber dass das eher an mir als am Buch liegt. Irgendwie kann ich momentan für die beiden führenden Charaktere (besonders für Magdalene) nicht wirklich Geduld aufbringen und kam daher beim Lesen kaum vorwärts. Die Grundidee hinter der Handlung finde ich aber nach wie vor interessant. Vielleicht versuche ich es irgendwann noch einmal.

  • Sehr interessant, wie hier die Meinung auseinandergehen! :-)


    Ich kann verstehen, dass Belle Morte abgebrochen hat, denn auch ich fand, dass sich das Buch im Mittelteil ziemlich gezogen hat. Vor allem Magdalene fand ich sehr nervig - da musste ich mir schon viel Mühe zu geben, sie im historischen Kontext und als "Kind ihrer Zeit" zu sehen, um halbwegs Verständnis für ihr Verhalten aufbringen zu können.


    Anders als Herr Palomar fand ich den Handlungsstrang um Aelswith wesentlich spannender und auch Aelswith als Protagonistin viel sympathischer als die unreife Magdalene.


    Ganz überzeugen konnte mich das Buch nicht, auch wenn die beiden Handlungsstränge am Schluss recht geschickt zusammengeführt werden. Gut gefallen haben mir jedoch die vielen Details aus dem Alltagsleben der damaligen Zeit, v.a. aus dem Alltag der Highlander - diese Schilderungen fand ich an manchen Stellen fast interessanter und spannender als die eigentliche Handlung.


    Für Freunde von historischen Romanen ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert, v.a. wenn man ein Faible für Schottland hat. Ich gebe 7 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Na da bin ich jetzt froh, mit meiner Meinung nicht mal wieder allein zu stehen.


    Magdalene ist wirklich sehr unreif und lässt sich in eine Ehe drängen sie sie nicht gewollt hat und sie auch nur ihrer Mitgift wegen genommen wird. :rolleyes Wenn doch ihr Vater so mit ihr zufrieden ist und das Zusammenleben harmonisch, hätte er ihre Bitten, sie nicht zu verheiraten sicher nicht abgelehnt.
    Aber so funktioniert die Geschichte nicht.


    Sie kommt auf ein Schloss in die Highlands, ihr Ehemann kristallisiert sich als kalter Egoist heraus, zumindest empfindet sie es so. Erst nach und nach kommt zu Tage, dass Magdalene sehr ihrer Schwarz-Weiß Malerei zum Opfer gefallen ist.
    Auch die Highländer selbst verklärt sie und will unbedingt zu ihnen gehören obwohl sie mit Elfen und den abergläubischen Handlungen nichts anfangen kann.


    Aelswith dagegen wird gegen ihren Willen entführt und erfährt nach und nach die Geschichte ihrer Herkunft.


    Sicher ist es unterhaltsam geschrieben und wer schottische Geschichte mag, wird hier vielleicht mit ein paar neuen Erkennntnissen zu Macbeth konfrontiert aber ein Highlight ist es für mich nicht.



    7 Punkte