'DIE WAHRHEIT' - Seiten 001 - 085

  • Was das wohl sein mag, das Philipp so aus der Bahn geworfen hat? Sicher hat es Auswirkungen auf ihre Beziehung, sonst wäre Sarah doch bei ihrem Ritual geblieben?


    Ich bin gespannt wie es mit den Rückblicken von Philipp weiter geht.


    Ein komplett Fremder kommt nach 7 Jahren des Verschwindens als Philipp zurück????


    Dass kein einziges offizielle Foto von Sarahs Mann existiert kann ich fast nicht glauben. Da er doch der Leiter eine großen Firma ist, gibt es doch sicher Auftritte offizieller Art, Leute mit denen er gearbeitet hat usw.


    Praktischerweise hat er auch keine Familienangehörigen und er einzige Mitarbeiter der ihn kenn ist auf Auslandsreise.


    Es muss doch Freunde geben die ihn kennen. Dass die Suche nach ihm ohne Foto durchgeführt wird, ne das kann ich mir auch nicht vorstellen.


    Ich will ja nicht meckern, aber das ist mir schon wieder zu platt.

  • Buch bekommen und gleich gestartet :-)


    Das Cover hat mich im ersten Moment nicht so vom Hocker gehauen. Im Laden wäre ich wahrscheinlich eher daran vorbei gelaufen und spätestens der Preis hätte mich davon abgehalten, es zu kaufen......
    Aber auf den Inhalt kommt es ja an und da muss ich sagen, gefällt mir der Schreibstil und die Sprache unheimlich gut!
    Ich habe, während ich die Geschichte lese, eine warme rel. tiefe Erzählstimme im Kopf.


    Mein Gott, 7 Jahre ist der eigene Mann verschwunden und dann kommt die Nachricht, er ist wieder da und dann steht ein Fremder vor einem.....
    Ich frage mich nur, ob das ganze nicht schon von langer Hand geplant war.....niemand weiß wirklich, wie Phillip aussieht (bis auf Sarah) und früher hat er sich nie fotografieren lassen.....Zufall??


    Die Geschichte hat mich eingefangen, ich bin schon so gespannt, wie es weitergeht!:lesend

  • Was mir gleich aufgefallen ist: Die Sonnenfinsternis 2015 war selbst in Norddeutschland keine vollständige Finsternis. Es wurde also nicht dunkel, die Sonne war nur zu einem großen Teil verdeckt. Da singen die Vögel einfach weiter.
    Ich habe es selber höchst interessiert beobachtet. Zudem war es relativ bewölkt. Gerade im Norden.
    Nun gut. Es ist ein Roman.


    Mir gefallen die Beschreibungen von Sarahs Gefühlen recht gut. Für den Zurückbleibenden ist es ganz schrecklich, nicht zu wissen, was mit dem Angehörigen passiert ist. Ich mag da keine "Rangfolge" aufstellen, aber ich stelle mir vor, es ist leichter, wenn man Abschied nehmen kann.

  • Ich bin mit diesem Abschnitt fertig und habe gewaltige Probleme mit dem zeitlichen Ablauf. Oder lese ich es falsch?


    Es geht los mit dem Tag der Sonnenfinsternis. Das war der 20. März 2015. An diesem Tag hat Sarah ihre Haare schneiden lassen und an diesem Tag hat sie ihre Gäste eingeladen.
    Am Tag drauf geht sie mit ihrem Sohn in den Zoo. Es ist heiß, so heiß, dass der Junge kaum das Eis schlecken kann, bevor es schmilzt. Dann ist sie geschockt zuhause und bekommt von der Nachbarin Himbeeren aus dem eigenen Garten geschenkt. Das passt doch nicht?
    Oder habe ich einen Zeitsprung verpasst?


    Ich finde es gar nicht so unwahrscheinlich, dass keine Fotos existieren. Da gibt es noch mehr öffentlichkeitsscheue Firmenbosse.
    Was ich mir aber überhaupt nicht vorstellen kann, dass ein sieben Jahre lang verschwundener Chef eines großen Unternehmens von einem Tag auf den anderen aus Kolumbien nach Deutschland geflogen und sozusagen seiner Frau vor die Füße gekippt wird.
    So jemand kommt erst einmal in irgendeine vernünftige Klinik und dann wird geprüft, ob er der ist, der er zu sein vorgibt. Das hat ja keine Eile.
    Vielleicht ist es gar nicht das auswärtige Amt, das ihn zurückbringt?
    Aber das halte ich angesichts des Medienechos für eine Option, die gar nicht funktioniert.


    Ich bin gespannt auf eure Meinung.

  • Zuerst einmal möchte ich was zu Luckynils-Bemerkung über das Cover sagen, unscheinbar - richtig. Und es heißt Sarah hatte hüftlanges Haar, das sie sich abschneiden ließ. Am Cover würde ich es als schulterlang bezeichnen, vielleicht Erbenszählerei oder???



    Philipp verabschiedet sich also im Sommer 2008, die Stimmung scheint zu diesem Zeitpunkt schon äußerst schlecht gewesen zu sein. Wenn mein Mann nach Kolumbien fährt und ich einfach die Hausstüre zuklappe ansonsten aber wenigstens gewunken habe, dann stimmt da was nicht :gruebel


    Irgendwie bin ich mir nicht sicher, inwieweit das Auswärtige Amt, Wilhelm Hansen, etwas weiß. Sarah hört jedenfalls keiner zu, wenn sie beteuert, daß es nicht ihr Mann ist.


    Das mit Bild finde ich auch seltsam, vor allem auch, nachdem er Firmeninhaber eines riesigen Konzerns war :gruebel
    Ok, Familie gibt es keine mehr bzw. die Mutter hat Alzheimer, aber Freunde sollte das Ehepaar schon gehabt haben.


    Im Moment weiß ich noch nicht was ich von allem halten soll ?(



  • Ich hatte es so verstanden, dass diese Sonnenfinsternis der Abschluss der Trauer war. Dann muss eine Zeitspanne kommen die nicht groß erwähnt wird.
    Anfang Kapitel 4 heißt es ja dann der Sommer ist zurück.


    Das auf Herz und Nieren prüfen kann ja bereits statt gefunden haben bevor sie Sarah benachrichtigt haben.


    Ich glaube, es hat mit der Vergangenheit zu tun. Philipp hatte ja gedanklich schon sowas angedeutet und Sarah hat Alpträume. Irgendwas steckt dahinter. :gruebel


    Stilistisch finde ich es ganz gut bis jetzt mal sehn ob uns sonst noch Ungereimtheiten auffallen.

  • Findus, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man einer Familie, nachdem der Mann sieben Jahre vom Erdboden verschluckt war, von heute auf morgen eben jenen Mann vor der Haustüre abliefert.
    Selbst wenn es der Mann wäre - vielleicht ist er gar nicht mehr erwünscht. Und ein Schock wäre es doch auf jeden Fall, da kann man nicht erwarten, dass derjenige sofort mit offenen Armen aufgenommen wird. Sieben Jahre!


    Und ist euch schonmal im Ausland der Pass abhanden gekommen? Wisst ihr, was für ein Aufstand das ist? Und wie mag das erst sein, wenn da nach sieben Jahren jemand angelaufen kommt und sagt: Hallo ich bin der vor sieben Jahren entführte XY. Wie wollen die ohne Angehörige feststellen, dass er das tatsächlich ist? Denn nur aufgrund der Angaben, man sei der und der, wird kein Mensch nach Deutschland geflogen. Irgendwas ist da oberfaul.


    Mit dem Zeitpunkt hast du sicher recht, Findus. Da gab es einen Sprung, der mir nicht aufgefallen ist.


    Mit beider Vergangenheit ist sicher etwas nicht so wie es sein soll. Auch wie Philipp auf Seite 46 sagt: Er hätte es Sarah sagen müssen (Was?). Auch wenn sie es nicht verdient hatte. (Was mag sie wohl getan haben?)

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Findus, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man einer Familie, nachdem der Mann sieben Jahre vom Erdboden verschluckt war, von heute auf morgen eben jenen Mann vor der Haustüre abliefert.
    Selbst wenn es der Mann wäre - vielleicht ist er gar nicht mehr erwünscht. Und ein Schock wäre es doch auf jeden Fall, da kann man nicht erwarten, dass derjenige sofort mit offenen Armen aufgenommen wird. Sieben Jahre!


    Ich schrieb ja, es kann sein, dass er schon vorher geprüft wurde, bevor die Ehefrau informiert wurde. Trotzdem kommt es mir so vor, und da gebe ich Dir Recht Rumpelstilzchen, irgendwas geht da nicht mit rechten Dingen zu. Vielleicht ist er ja ein Agent, der die Firma unterwandern soll??? Was stellt die eigentlich her?


    Dass jeder Einspruch Sarahs, er wäre nicht ihr Mann so abgeblockt wird, der Fremde die andern so manipulieren kann, das geht nicht mit rechten Dingen zu.

  • Direkt am Anfang lässt sich Sarah die Haare abschneiden - somit ist der Bezug zum Umschlagbild hergestellt. Fand ich gut. So oft hat das Cover nichts mit dem Inhalt zu tun.


    Ansonsten: Was hat Philipp nur, dass er solche Gedanken hegte? Fühlte er sich durch die Geburt seines Sohnes auf die hinteren Ränge geschoben (kommt ja öfter vor, dass die Väter sich durch den Nachwuchs vernachlässigt fühlen. Viele Frauen geben ihnen aber auch genau das zu verstehen, dass die Männer nicht mehr die erste Geige spielen.).


    Was mir auffiel sind die abgehackten Sprünge, daran musste ich mich erst gewöhnen. Aber nach den ersten 2-3 Kapiteln war das kein Problem mehr. Die Geschichte an sich sowie der Schreibstil haben mich direkt in ihren Bann geschlagen, bis hierher gefällt mir das Buch richtig gut.


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Wegen der Rückkehr von Philipp. Ich lasse da irgendwie die Politik nicht raus, eventuell hängt das mit dem Untertauchen bzw. dem Auftauchen eines Fremden zusammen. Warum nimmt man Sarah nicht ernst? Hat der Fremde wirklich einen solchen Charme, daß er alle von sicht überzeugt???

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Er macht das schon geschickt. Spielt in Gesellschaft den armen, geschwächten Rückkehrer.


    Gleichzeitig weist er aber daraufhin, dass seine Frau gerade soviel durchmacht. Mimt den Verständnisvollen um Sympathien einzuheimsen.


    Er manipuliert die Leute sehr geschickt. Nur, was bezweckt er damit?

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich bin mit diesem Abschnitt fertig und habe gewaltige Probleme mit dem zeitlichen Ablauf. Oder lese ich es falsch?


    Es geht los mit dem Tag der Sonnenfinsternis. Das war der 20. März 2015. An diesem Tag hat Sarah ihre Haare schneiden lassen und an diesem Tag hat sie ihre Gäste eingeladen.
    Am Tag drauf geht sie mit ihrem Sohn in den Zoo. Es ist heiß, so heiß, dass der Junge kaum das Eis schlecken kann, bevor es schmilzt. Dann ist sie geschockt zuhause und bekommt von der Nachbarin Himbeeren aus dem eigenen Garten geschenkt. Das passt doch nicht?
    Oder habe ich einen Zeitsprung verpasst?


    Das ist mir so gar nicht aufgefallen. Aber ich meine, Sarah sagt, sie müsse sich in den Sommerferien tagsüber eine Beschäftigung suchen, weil da eben ihr Tag nicht durch die Arbeit strukturiert würde, und deshalb geht sie mit Leo in den Zoo. Da kann es also nicht März sein, sondern wahrscheinlich Juli oder August.


    Dass der Fremde ganz alleine mit der Behauptung, er wäre Philipp Petersen, einfach so durchkommt, glaube ich auch nicht. Er hat vielleicht irgendwelche (gefälschte?) Papiere vorgelegt, es wurde jemand bestochen, ihn zu identifizieren, z. B. ein Geschäftspartner aus Kolumbien, und so wie sich die Personen, die mit ihm im Flieger waren, Sarah gegenüber benehmen, könnten sie mit beteiligt sein und Sarahs Proteste geschickt abblocken.


    Mir fehlt in so einer Situation eine Betreuung für Sarah. Wird einem da nicht ein Seelsorger oder ähnliches zur Seite gestellt? Vom Anruf bei Sarah bis zu der Ankuft des Fremden sind doch sicher 1, 2 oder gar 3 Tage ins Land gegangen. Da hätte man sicher einen Profi organisieren können und müssen, der Sarah und Leo psychologisch unterstützt. Dann hätte Sarah natürlich eine Ansprechperson gehabt, was man offensichtlich nicht will, und deshalb hat man das wohl unterlassen. Spricht dafür, dass mehrere Personen bei dieser Sache beteiligt sind.


    Der Schreibstil gefällt mir ausgezeichnet. Man ist total im Kopf von Sarah und hautnah in der Geschichte drin. Da man auch nur das weiß, was Sarah weiß, bleiben uns Lesern einige Informationslücken, die sich hoffentlich noch schließen.


    Der Rückblick aus Philipps Sicht klingt für mich so, als überlegte er, einen Seitensprung zu beichten und Sarah hat schon so etwas geahnt.

  • Man ist beim Lesen tief in der Gedankenwelt der Protagonistin. Die Art zu erzählen und überhaupt die Szenerie erinnert mich ein wenig an Joy Fielding.
    Die große Überraschung am Ende von Kapitel 13 ist nicht die Rückkehr von Philip, der dann aber ein Fremder ist sondern Sarahs Worte “Schön, dass du wieder da bist.”.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Man ist beim Lesen tief in der Gedankenwelt der Protagonistin. Die Art zu erzählen und überhaupt die Szenerie erinnert mich ein wenig an Joy Fielding.
    Die große Überraschung am Ende von Kapitel 13 ist nicht die Rückkehr von Philip, der dann aber ein Fremder ist sondern Sarahs Worte “Schön, dass du wieder da bist.”.


    Joy Fielding kenne ich nicht, aber die Worte "Schön....." hat sie sich ja quasi mantramäßig immer vorgesagt, damit sie weiß wie sie ihn begrüßen wird.


    Dazu fehlt mir momentan die Vorstellungskraft. Wenn ich meinen Mann 7 Jahre nicht gesehen habe (und ihn immer noch liebe), dann muß ich mir keine Worte zurechtlegen oder?


    Andererseits, wenn ich gerade mein eigenes Leben auf die Reihe bekommen habe bzw. es versuche, dann überlege ich mir solche Begrüßungsworte.


    Für mich bisher alles sehr fragwürdig. Aber es wäre ja schade, wenn man nach dem 1. Abschnitt schon wüßte wo die Reise hingeht :chen

  • Zitat

    Original von Richie
    Philipp verabschiedet sich also im Sommer 2008, die Stimmung scheint zu diesem Zeitpunkt schon äußerst schlecht gewesen zu sein.


    Ich habe den Rückblick zuerst etwas merkwürdig gefunden und ihn am Ende des Abschnitts noch einmal gelesen. Da gefällt er mir doch ganz gut.
    Die Sarah-Abschnitte sind melancholisch gehalten, doch auch über Philipp schwebt ein Schatten!


    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Für mich klingt es auch nach etwas dramatischerem. Außerdem macht Philipp mih nicht den Eindruck, dass er einen länger zurückliegenden Seitensprung beichten würde.


    ich habe den Eindruck, dass Philipp seine Familie verlässt um Sarah zu schützen. Was er getan hat, wird vermutlich viel damit zu tun haben, dass jetzt ein anderer Mann an seiner Stelle auftaucht.
    Ich hoffe, dass auch der echte Philipp zurückkehren wird.