'Die Nachtigall' - Seiten 001 - 096

  • Ja, ich habe auch den Eindruck das der Sohn wirklich sehr wenig davon weiß. Wer Juliette ist wird sich wohl erst am Ende des Buches auflösen habe ich so das Gefühl....


    Ich bin nun mit dem ersten Abschnitt durch und nach wie vor sehr gefangen. Ich lese sehr selten Bücher zum Thema WK2, weil ich genau weiß das mich das eigentlich zu sehr mitnimmt, warum ich hier eine Ausnahme gemacht habe kann ich gar nicht so genau sagen....


    Generell kann ich bisher mit Isabelle mehr anfangen als mit Vienne, Isabelle ist einfach mehr klassische Heldin, allerdings bin ich mir ziemlich sicher das Vienne im laufe des Buches ihre innere Heldin noch finden wird (finden müssen wird), denn sonst kommt sie wohl nicht besonders weit....

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Also ich war ja schon mehrmals in Südfrankreich - Provence - und war immer überrascht wie freundlich die Franzosen sind, auch wenn sie merken, dass wir Deutsche sind. Ich habe keine großen Resentiments gespürt. Freilich,die die es noch persönlich erlebt haben, werden immer weniger und den Jüngeren geht es doch sicher ähnlich wie uns, dass sie das Ganze höchstens aus Erzählungen kennen, wenn überhaupt, und da kann man es gar nicht so nachvollziehen - den Hass meine ich.


    Als Kind habe ich mit meinen Eltern ganz oft Ferien in Frankreich gemacht und habe das selber nie erlebt, dass wir blöd behandelt wurden. Aber ich habe das schon von ganz vielen gehört. Dass sie sich weigern, was anderes als französisch zu sprechen oder so. Ich habe damals eher französisch gestammelt als gesprochen und statt Fleisch Suppe bestellt :lache, aber freundlich waren die immer. Auch wenn sie wussten, dass wir Deutsche sind.


    Zitat

    Original von Maharet


    Ich bin nun mit dem ersten Abschnitt durch und nach wie vor sehr gefangen. Ich lese sehr selten Bücher zum Thema WK2, weil ich genau weiß das mich das eigentlich zu sehr mitnimmt, warum ich hier eine Ausnahme gemacht habe kann ich gar nicht so genau sagen....


    Ich finde das Thema sehr sehr spannend und habe schon einige Bücher darüber gelesen. Warum auch immer das so ist.


    Edit: Ich habe mal kurz drüber nachgedacht, warum das im Geschichtsunterricht nicht so rüber kommt wie es war. Es wird zwar erzählt, dass Frankreich von Deutschland besetzt (besatzt?) wurde, aber was da genau hinter steckt, muss sich der blöde Schüler selber denken. Und in der Schulzeit recherchiert man nicht einfach so - ich hab das nicht gemacht. Zumindest war das bei uns so. Bei uns wurde immer ein Zeitstrahl aufgemalt, den wir auswendig lernen mussten und das war dann auch alles. Ich glaube, wenn ich einen besseren Lehrer gehabt hätte, hätte ich totales Interesse an Geschichte entwickelt. Wer weiß, wie vielen der damit noch die Freude am Fach vermiest hat.

  • Was mich sehr mitgenommen hat, wie die Franzosen auf der Flucht vor den deutschen sind,dieses Elend auf den Straßen, die Bombenangriffe auf unschuldige Menschen.
    Ich hatte ein grauenhaftes Bild vor Augen. Darunter unsere Isabell, ich muss sagen gut das sie so starrköpfig und rebellisch ist, sonst hätte sie es nicht bis zu ihrer Schwester geschafft.
    Vivanne hat sich jedenfalls rührend um sie gekümmert.


    Ich Glaube der Vater hat Isabell nicht aus Bosartigkeit zu ihrer Schwester geschickt, er wollte sie in sicherheit wissen. Hätte er geahnt was auf seine Tochter zu käme, hätte er sie warscheinlich zu Hause behalten.

  • wir haben das in Geschichte überhaupt nicht durchgenommen.. der Hefteintrag über den 2 Weltkrieg bestand lediglich aus einer Überschrift... wir haben dann im Geschichtsbuch noch einige Seiten gelesen und das war es dann schon ... der Lehrer hat sich in keiner Weise geäußert ..egal welche Fragen die Schüler zu dem Thema hatten. Aber das war in den 70igern normal da wurde das alles todgeschwiegen .. die Zeit des kalten Kriegs.. da war Politik und alles was ansatzweise damit zu tun hatten, ohnehin in der Schule tabu.


    Anfeindungen von Franzosen gegenüber Deutschen gibt es auch heute noch auch in der jungen Generation so sagen wir 25 aufwärts... beschimpfen Deutsche auf übelste. Weis ich auch von einer Freundin meines Sohnes die mit einem Franzosen zusammen war und von seinen Freunden teils übelst beschimpft wurde als Nazi usw. Der Hass ist immer noch da :-( Das beschränkt sich auch nicht nur auf die Franzosen

  • Zitat

    Original von Arietta
    Was mich sehr mitgenommen hat, wie die Franzosen auf der Flucht vor den deutschen sind,dieses Elend auf den Straßen, die Bombenangriffe auf unschuldige Menschen.


    Ja, das hat mich auch sehr berührt. Vor allem finde ich das so grausam, dass die Bevölkerung unter dem Krieg so leiden muss und diejenigen, die ihn angezettelt haben, leben wie die Maden im Speck. Ich weiss ja, dass das immer so ist, aber gerade jetzt wird mir das wieder sehr bewusst.


    Zitat

    Original von Dreamchen


    Anfeindungen von Franzosen gegenüber Deutschen gibt es auch heute noch auch in der jungen Generation so sagen wir 25 aufwärts... beschimpfen Deutsche auf übelste. Weis ich auch von einer Freundin meines Sohnes die mit einem Franzosen zusammen war und von seinen Freunden teils übelst beschimpft wurde als Nazi usw. Der Hass ist immer noch da :-( Das beschränkt sich auch nicht nur auf die Franzosen


    Ich glaube, das wird für immer unser Los sein. Wir können zu all dem nichts und müssen das ausbaden. Das macht mich wirklich traurig.

  • Booklooker



    wenn doch die anderen Länder auch mal vor ihrer eigenen Türe kehren würden da gibt es mehr als genug Grausamkeiten in deren Geschichte und das über Jahrhunderte hinweg.
    Die Franzosen haben Haiti zu Grunde gerichtet, die Ureinwohner wurden ausgerottet. Die heutigen Haitianer sind die Nachkommen der Sklaven die von den französichen Plantagenbesitzern ins Land geholt wurde. Als Haiti unabhängig wurde hat Frankreich unsummen an Geld verlangt damit sie frei gegeben werden so das sie bis heute nicht auf die Beine kommen. Nur mal ein Beispiel.
    Ich sage immer jeder kehre vor seiner Tür da liegt genug Dreck...ob nun Nationen oder einzelne Menschen ;-)

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ja, mir ist das klar. Aber ich glaube einfach, dass unsere Geschichte so prägend und immer präsent war, dass man einfach nicht anders kann als so über uns zu denken. Und man selber ist schließlich nie an etwas schuld ;-)


    Wir haben mal nun unsere dunkle Vergangenheit und wie du sagst sie ist immer noch präsent.
    Irgendwie kann ich die Franzosen auch verstehen.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Mir hat schon der Anfang total gut gefallen. Ich mag den Schreibstil sehr und ich war auch sofort im Buch gefangen. Mir gefallen die französischen Worte ab und an sehr gut. Die düstere Stimmung wird auch sehr gut rüber gebracht.


    Die eingestreuten französischen Worte gefallen mir auch sehr gut, wobei ich ab und an dann doch mal noch ein wenig in meinem Schulwortschatz kramen muss. Die Sprache an sich finde ich bis jetzt auch sehr schön. An manchen stellen empfand ich sie als sehr blumig, dafür an anderen auch nicht zu ausführlich. Damit ergibt sich eine gute Mischung.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Die Flucht der Menschen aus Paris hatte was von Walking Dead. Ich weiß, ein dämlicher Vergleich, aber das hat sich mir direkt aufgedrängt. Ob das wirklich genauso war? Schon alleine, dass man völlig auf sich allein gestellt in den nächsten Ort ziehen muss, völlig entkräftet und müde. So muss es den Flüchtlingen heute auch gehen. Das muss ja auch für Vianne der totale Schock gewesen sein. Sie lebt ja da sozusagen in einer anderen Welt.


    An Walking Dead habe ich zwischenzeitlich auch gedacht. Die ganzen Flüchtlinge waren zeitweise aber auch mehr tot als lebendig. Wenn jede Stadt, durch die sie kommen danach geplündert ist, kann man sich die Not der Menschen doch sehr gut vorstellen, die einfach keine Rücksicht mehr auf andere nehmen, einfach weil es um ihr eigenes Leben geht. Da treten die Gesetze der Höflichkeit in den Hintergrund und auch Menschen benehmen sich wie Teiere. Reiner Überlebensinstinkt.
    Interessant fand ich hier insbesondere auch, dass wir nicht nur die Sicht der Flüchtenden sondern durch Vianne auch die der Geplünderten sehen. Ich konnte mir beim Lesen richtig ihre Furcht vorstellen. Ich glaube es würde keinen kalt lassen, wenn da so ein wütender Mob ums Haus steht. Da bekommt man doch unwillkürlich auch Angst um das eigene Leben.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Geht euch das auch so?


    Ich muss gestehen, dass ich geschichtlich im letzten Jahrhundert nicht wirklich firm bin. In der Schule hatten wir gerade in der Zeit leider einen Lehrerwechsel und ab da war der Geschichtsunterricht mehr Qual als alles andere. Leider fördert das nicht gerade die Motivation, sich damit zu beschäftigen. Auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass mich die Kriege zu der Zeit einfach nicht so sehr interessiert haben, dass ich mich wirklich einmal selbst darüber informiert hätte. Die groben Züge kriege ich schon noch zusammen, aber sobald es etwas ins Detail geht uss ich dann doch passen.
    Wobei ich mir unter der Maginot-Linie schon ungefähr etwas vorstellen konnte, einfach weil es in der Aachener Region bzw. in der Eifel immer noch Teile des Westwalls gibt und ich meine diese wurden im Zusammenhang mit der Maginot-Linie auch kurz erwähnt.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von Arietta


    Wir haben mal nun unsere dunkle Vergangenheit und wie du sagst sie ist immer noch präsent.
    Irgendwie kann ich die Franzosen auch verstehen.


    Ich kann die nur bedingt verstehen. Denen, vor allem den Jüngeren, müsste ja klar sein, dass wir gar nichts mit dem, was passiert ist zu tun haben.

  • Zitat

    Original von Arietta
    Vivanne hat sich jedenfalls rührend um sie gekümmert.


    Ich Glaube der Vater hat Isabell nicht aus Bosartigkeit zu ihrer Schwester geschickt, er wollte sie in sicherheit wissen. Hätte er geahnt was auf seine Tochter zu käme, hätte er sie warscheinlich zu Hause behalten.


    Für mich hat es auch eher den Eindruck gemacht, dass er seine Tochter in Sicherheit haben wollte. Er kennt die Schrecken des Krieges schließlich aus eigener Erfahrung und wollte sicher nicht, dass seine Tochter das auch mitmachen muss. Auch wenn er ihr sonst nicht zeigen kann, dass ihm etwas an ihr liegt, zeigt er es mit dieser Aktion finde ich schon bis zu einem gewissen Grad. Besser wäre es sicher gewesen mit ihr zu gehen und sie nicht alleine ziehen zu lassen, aber er scheint sich ja auf den Metzger verlassen zu haben. Es hat zu dem Zeitpunkt wohl noch keiner damit gerechnet, wie schlimm diese Flucht werden wird.


    Ich finde auch, dass sich Vianne gut um Isabell gekümmert hat. Wünschen würde ich mir, dass die beiden Schwestern sich wieder etwas annähern, ich fürchte aber, dass Vianne das Landleben nicht wirklich bekommt und dass sie es irgendwann satt hat sich sagen zu lassen, wo sie hingehen soll und wo nicht. Dafür ist sie zu eigensinnig und zu tatkräftig.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Ich glaube, das Problem ist eher die Art, mit der er das durchzieht. Hätte er ihr gesagt, dass er sich sorgt und nicht einfach so bestimmt und keine Diskussion zugelassen, wäre es bei Isabelle sicher anders angekommen. Aber der Mann kann wohl nicht aus seiner Haut, was ja klar ist, wenn er den Schrecken des Krieges noch mal erleben muss.

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Ich kann die nur bedingt verstehen. Denen, vor allem den Jüngeren, müsste ja klar sein, dass wir gar nichts mit dem, was passiert ist zu tun haben.


    Das wird aber so sein, wie auch in anderen Dingen häufig. Die Eltern geben ihre Ansichten an die Kinder weiter oder diese schnappen es bei irgendeinem anderen auf, und finden es dann cool solche Sachen wiederzugeben. Leider fällt das häufig bei solchen Themen auf. Der Ausländerhass in Deutschland ist teilweise ja auch nicht besser und da gibt es in der Vergangenheit noch nicht mal ein so konkretes Feindbild wie wir Deutschen es mit Hitler nun einmal leider haben. Natürlich ist es zu vereinfacht dargestellt zu behaupten, dass die Deutschen - auch heute noch - "Fans" von Hitler seien. Aber seien wir ehrlich, wer sich ein Feindbild sucht, der findet immer irgendwo irgendetwas, an dem man sich aufhängen kann. Wie es schon in der Bibel steht: "Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein."

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich glaube, das Problem ist eher die Art, mit der er das durchzieht. Hätte er ihr gesagt, dass er sich sorgt und nicht einfach so bestimmt und keine Diskussion zugelassen, wäre es bei Isabelle sicher anders angekommen. Aber der Mann kann wohl nicht aus seiner Haut, was ja klar ist, wenn er den Schrecken des Krieges noch mal erleben muss.


    Ja, da hast du wohl recht. Ich glaube gerade dieses bestimmende und befehlende führt dazu, dass Isabelle sich noch mehr querstellt, als sie es sonst getan hätte. Sie lässt sich nicht gerne etwas sagen und bestimmt lieber selber ihr Schicksal, was bei ihrer Vorgeschichte auch natürlich ist finde ich. Sie hatte ja bis dato niemanden, der sich wirklich um sie gekümmert hat und hat so gelernt für sich selbst zu sorgen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Vielleicht hast du recht und es gibt einfach zu wenig Menschen, die Dinge hinterfragen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich außer als Kind einfach Einstellungen und Meinungen meiner Eltern übernommen habe. Aber ich muss auch zugeben, dass ich viel hinterfrage - schon immer - und gerne mal Dinge zu ausufernd überdenke ;-)

  • Für Eulen, die sich "romanisch" gern weiter mit dem Thema "WKII - Schwerpunkt Deutschland/Frankreich" beschäftigen wollen, verlinke ich hier und bei meinem nächsten posting jeweils ein - in diesem Forum rezensiertes - Buch dazu. Beide kamen mir hier sofort in den Sinn.


    Das Cover wirkt edel, spricht mich aber ehrlich gesagt nicht sonderlich an, erinnert mich irgendwie an die katholische Kirche (gegen die ich keine Abneigung hege, aber die Kombination von Gold und Weiß lässt mich an Prunk und Protz und diesen Tebartz van Elst denken).
    Der Titel passt, wie man ja recht bald erfährt.
    Der Stil erscheint mir angenehm lesbar.
    Schade, dass die anfänglich gelieferten Orts- und Datumskennzeichnungen zu Kapitelbeginn nicht beibehalten wurden.
    Die Karte vorn gefällt mir, aber statt sie identisch hinten wieder zu treffen, hätte mich dort - vielleicht zusammen mit anderen - auch ein kleiner Ausschnitt beispielsweise über die mit Gaeton zurückgelegte Strecke interessiert.
    Vianne und Isabelle sind wirklich recht unterschiedlich, wie Scarlett und Melanie aus "Vom Winde verweht", das ja neben "Die Elenden" und "Madame Bovary" Erwähnung fand, was mir immer gut gefällt.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Also ich war ja schon mehrmals in Südfrankreich - Provence - und war immer überrascht wie freundlich die Franzosen sind, auch wenn sie merken, dass wir Deutsche sind. Ich habe keine großen Resentiments gespürt. Freilich,die die es noch persönlich erlebt haben, werden immer weniger und den Jüngeren geht es doch sicher ähnlich wie uns, dass sie das Ganze höchstens aus Erzählungen kennen, wenn überhaupt, und da kann man es gar nicht so nachvollziehen - den Hass meine ich.


    Zumindest im Elsass habe ich schon Ablehnung erlebt, bis hin zu einem zerkratzen Auto (deutsches Nummernschild).


    Die Familie meiner Schwiegermutter stammt aus der Gegend und da habe ich natürlich die Hintergründe (wenn auch nicht (nur) 2. WK) gehört.


    Als das Elsass zwischen den Kriegen französisch war, wurde ihr Vater in der Schule geschlagen, wenn er nicht Französisch sprach, sondern Elsässisch/Deutsch usw.
    Dann mussten die Elsässer im 2. WK als Malgré-nous gegen ihren Willen für Dt. kämpfen.
    Da liegt eine Abneigung gerade bei den älteren Menschen noch nahe und ist zum Teil auch deutlich spürbar.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Zimööönchen ()

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Schade, dass die anfänglich gelieferten Orts- und Datumskennzeichnungen zu Kapitelbeginn nicht beibehalten wurden.


    Wieso, es ist doch alles in zeitlicher Abfolge, wenn der Ort und das Datum nicht genannt werden. ?(


    Zitat

    Original von Zimööönchen


    Da liegt eine Abneigung gerade bei den älteren Menschen noch nahe und ist zum Teil auch deutlich spürbar.


    Bei den älteren Leuten kann ich das ja durchaus verstehen. Sowas wird man nicht mehr los, aber kann man nicht als Nachkomme mal hinterfragen oder sich überlegen, was die Nachkommen des ehemaligen Feindes jetzt noch damit zu tun haben?
    Ich finde ja Hass generell ziemlich schlimm, auch den Hass, der zur Zeit in unserem Land herrscht und frage mich immer wieder, ob man nicht auch anders mit Menschen umgehen kann.

  • Ich habe den ersten Abschnitt jetzt auch beendet und bin total begeistert von dieser Geschichte. Sie ist angenehm geschrieben und spielt in einer spannenden Zeit.


    Vianne ist also die ältere der beiden Schwestern. Leider wird ihr Mann eingezogen und so schlägt sie sich alleine durch in diesen Kriegszeiten. Es tat mir so leid, als sie Antoine verabschieden mußte. Es muß so schlimm sein, den eigenen Mann in den Krieg zu verabschieden, ich möchte das nicht erleben müssen.


    Die deutsche Armee besiegt Frankreich und ich muß sagen, ich war geschockt über die Szenen auf den Strassen. Wir krank ist es denn, eine Zug mit Frauen, Kranken und Alten zu beschiessen. Aber solche Berichte gibt es ja häufiger und waren wahrscheinlich kein Einzelfall. Und die arme Isabel war mitten drin.


    Isabell scheint seit dem Tod der Mutter etwas aus der Bahn gefallen zu sein. Sie fühlt sich abgeschoben und allein. Sie scheint schon von einigen Schulen geflogen zu sein und auch beim Vater ist sie nicht willkommen. Dabei ist sie so eine starke Persönlichkeit, die unbedingt für Frankreich kämpfen möchte. Ich denke mal, wir werden sie noch als aktive Widerstandskämpferin erleben, passen würde das auf jeden Fall zu ihr.


    Ich bin mal gespannt wie es weitergeht.

  • Zitat

    Original von Taubenschlag


    Die deutsche Armee besiegt Frankreich und ich muß sagen, ich war geschockt über die Szenen auf den Strassen. Wir krank ist es denn, eine Zug mit Frauen, Kranken und Alten zu beschiessen. Aber solche Berichte gibt es ja häufiger und waren wahrscheinlich kein Einzelfall. Und die arme Isabel war mitten drin.


    Ich glaube, der Hass war einfach so groß, dass die über nichts mehr nachgedacht haben. Einfach drauf los schießen um Frust los zu werden. Ich finde es tragisch, dass es so weit kommen muss. Hoffen wir mal, dass wir sowas nie erleben müssen. Obwohl, wenn ich den Hass heutzutage mitbekomme, wird mir auch ganz anders.