Schreibwettbewerb Mai 2005 - Kommentare

  • Traut sich niemand? :grin


    Also dann eröffne ich mal die Runde......;-)


    Zunächst freue ich mich, dass wie von mir gehofft, sich ganz viele Sichtweisen zu diesem Thema gefunden haben. :-)


    Besonders witzig fand ich die Idee mit den beiden Engeln in "Engels Geduld" ebenso wie "Der Sonntagsdichter". So wie dem geht es mir oft ähnlich, nur fehlt mir immer der Mr. Perfekt vor der Nase. :grin


    Mit "Ende der Routine" konnte ich persönlich wenig anfangen, war mir etwas zu skuril.




    @Adminas
    Wer hat denn nun eigentlich gewonnen???? :wow

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Das Thema war sehr facettenreich, deshalb Danke an die Thema-Ausdenkerin Heaven dafür.


    Mit ein paar wenigen Beiträgen konnte ich persönlich nicht sehr viel anfangen. "Schnee" zum Beispiel war einer davon. "Abschied" hat für meinen Geschmack einen Aufhänger, der einige Nummern zu groß für den Schreibstil des Verfassers ist.


    Die anderen Geschichten waren durchweg unterhaltsam zu lesen. "Vierzehnmal" hat mir zwar von der Schreibe her unheimlich gut gefallen, aber ich habe das Thema einfach nicht richtig wiedergefunden, deshalb habe ich meine Punkte anders verteilt.


    Gruss,


    Doc

  • Auch ich möchte mich bei Heaven für den tollen Vorschlag bedanken!
    Ich hab wirklich lange überlegt, was man für eine Geschichte schreiben könnte. Spontan fiel mir nur "Lottogewinn" ein und das wollte ich nicht. (Hätte ich nur darüber geschrieben! Hätte bestimmt mehr Punkte gebracht :-] Egal, Schwamm drüber!)


    Die Engel fand ich auch toll. Besonders den französischen Akzent und die Idee, dass ein Engel unser ganzes Leben "Aus heiterem Himmel" ändern kann. :lache
    Auch beim Sonntagsdichter musste ich nur grinsen. Da hat mich schon der Anfang beeindruckt, den Schreibwettbewerb als Aufhänger zu nehmen.
    Und wenn ich ehrlich bin hab ich "Das Ende der Routine" und "Schnee" nicht wirklich verstanden :-(


    Bei "Abschied" fiel mir spontan die Diskussion um Recherche vom letzten Monat wieder ein.
    Denn das erste, was mir beim Lesen einfiel, war "Die Aussichtsplattform hatte doch an dem Tag noch gar nicht geöffnet! Wie kommt sie denn da hoch?" Das war mir einfach so im Kopf geblieben.


    Noch eine Frage hätte ich an Euch.
    Wie beurteilt ihr die Beiträge? Ist im ersten Moment nur der Inhalt wichtig, oder auch der sprachliche Aufbau?

  • Zitat

    Original von Nasenbär


    Noch eine Frage hätte ich an Euch.
    Wie beurteilt ihr die Beiträge? Ist im ersten Moment nur der Inhalt wichtig, oder auch der sprachliche Aufbau?


    Bei mir spielt beides ineinander. Wenn es sich nicht gut liest verliert auch die Story.
    Aber wenn die Story besonders gut ist sehe ich gern auch über kleine Stolpersteine hinweg. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Heaven
    @Adminas
    Wer hat denn nun eigentlich gewonnen???? :wow


    Das, sowie die einzelnen Autoren den Beiträgen zugeordnet, wird am 29.05.2005 bekannt gegeben... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • :grin Ich halte mich da mal komplett raus, bis auf eine wichtige Information:


    ich schreibe sonst NIE und will es auch nicht, bis auf diese kleine Ausnahme, die ich spontan schreiben mußte, nachdem ich das Thema gelesen habe und nachdem es schonmal so dastand wollte ich es einfach dazustellen... War mehr eine persönliche psycholgische Verarbeitung...
    Nehmt es mir nicht übel, in welcher Hinsicht auch immer ;-)


    Waren tolle Sachen bei! Tummeln sich hier echte Autoren oder nur Hobbyschreiber? Würde mich interessieren, bin ja noch neu...


    Übrigens habe ich jetzt mal nur nach Gefühl bewertet und festgestellt, daß es bei mir auch darauf ankommt, daß das Thema mich anspricht, weniger der Schreibstil. Wenn sich hier noch mehr wie ich tummeln würden, würde das das Voting wahrscheinlich auf Dauer etwas verändern, was?

  • Zitat

    Original von BücherBuhdi
    Waren tolle Sachen bei! Tummeln sich hier echte Autoren oder nur Hobbyschreiber? Würde mich interessieren, bin ja noch neu...


    Hier ist beides vertreten. 'Echte' Autoren und Hobbyschreiber. Nun tipp mal, welcher Beitrag von wem war... *gg*

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Uiuiui, wenn ich da mal in kein Fettnäpfchen trete :yikes


    Ok, mal eben spontan ohne nachzudenken:


    Hobby


    Alles anders
    Aus heiterem Himmel
    Abschied
    Geschenke
    Büro
    Mann mit Hut


    professionell
    Schnee
    Erstschlag
    Sonntagsdichter
    Engels Geduld
    Vierzehnmal


    abstrus professionell :lache


    Ende der Routine


    Und jetzt lyncht mich! :grin :grin :grin

  • Zitat

    Original von Heaven


    Bei mir spielt beides ineinander. Wenn es sich nicht gut liest verliert auch die Story.
    Aber wenn die Story besonders gut ist sehe ich gern auch über kleine Stolpersteine hinweg. ;-)


    :write


    Ich lasse mich eher von einer guten Story überzeugen,wenn der Schreibstil schlecht ist,als wenn der Schreibstil gut ist,aber die Story schlecht.

  • Bei "Engels Geduld" fand ich schon den Titel gelungen - ich liebe Wortspiele und die abweichende Schreibweise hat mich gleich angelockt.


    "Mann mit Hut": Ich freue mich immer, wenn ich etwas Ungewöhnliches lese und dieses Geschichtlein zählt dazu. Nur - ich verstehe nicht ganz, warum der Mann nicht gleich erkannt hat, was da auf ihn gefallen ist. Oder habe ich da etwas nicht verstanden?


    "Vierzehnmal": Perfekt geschrieben, ich habe nichts zu mäkeln. Höchstens, dass ich lieber flotte Leseunterhaltung mag und manchmal einen Bogen um ernste Geschichten mache, aber das kann ich diesem Beitrag nicht anlasten.


    "Aus heiterem Himmel": Sorry, diese Überschrift ist misslungen, jede andere wäre besser gewesen.


    "Abschied": Mit dieser Geschichte hatte ich meine Schwierigkeiten, vermutlich, weil ich zu viel zu diesem Thema gelesen habe/lesen musste und jetzt reagiere ich allergisch. Außerdem denke ich, dass viele Sätze nur erwähnen, anreißen und die Handlung somit an der Oberfläche bleibt.


    Nein, ich kommentiere jetzt nicht jede Geschichte, eine Auswahl ist genug!


    Lieben Gruß


    polli

  • Als absoluter Laie eine höchst subkjektive Beurteilung:


    Bei "Engels Geduld" stimmt einfach alles.


    "Vierzehnmal" ist tief beeindruckend.


    "Ende der Routine"..ein bisschen viel Kafka ;-)


    "Sonntagsdichter" zu Beginn einfach Klasse, gegen Ende meines Erachtens ein bisschen platt...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von polli
    Wieso "Laie", churchill? Du bist des Lesens kundig, also bist du Experte :-).


    Wo sie recht hat, hat sie recht! :lache


    polli, gib zu, du hast nur deshalb eine Auswahl genommen, weil du selbst an den Start gegangen bist. Geht mir ja auch nicht anders ...

  • Nun denn:


    Alles anders Keine Blockbusterstory, aber in ihrer etwas zurückhaltenden Art hat sich mich doch sehr angesprochen. Ein angenehmer Sprachstil, wobei ich an manchen Stellen beim Mitdenken etwas ins Stolpern geriet, z.B. musste ich den Satz mit dem Hinweis auf den Jahrgang der Zeitschrift zweimal lesen, um ihn zu verstehen.


    Schnee Interessanter Ansatz mit dem Dreiklang Schnee-Sonne-Nacht. Mir ist allerdings mancher Zusammenhang unklar. Warum wird sie ausgerechnet mit dem Telefon erschlagen? Wenn sie den Schlag aufs Nasenbein bekommt, weshalb konnte sie den Angreifer nicht sehen? Sprachlich hatte ich an einigen Stellen Sorgenfalten: Verwirrt und machtlos ging sie zu Boden Machtlos?


    Aus heiterem Himmel Nette Idee, aber es ist mir rundum zu linolschnittartig. Bei deeem Typ von Muttersöhnchen ist das Ende der Story schon relativ früh zu erkennen, was die Gaudi an der Sache ein wenig trübt. Vielleicht könnte man den Leser noch raffinierter heranführen?


    Erstschlag Die Atmosphäre ist mit der Sprache gut eingefangen; auch wenn ich es an manchen Stellen fast schon zu dick aufgetragen empfand: Grahammer Ernst hielt seiner Frau ... der nachgestellte Vorname klingt zwar sehr alpenländisch, aber ist schon fast ein Heimatfilm-Sujet. Was mich an der Geschichte abschrecke, ist die enorme Fallhöhe der Story: Ein atomarer Erstschlag, der zwei Almöhis in die Arme des seligen Sohnes zurückbringt? Wow! Ist mir fast zu dick für eine Kurzstory.


    Sonntagsdichter Toll, die Geschichte einfach auf die "Metaebene" der Teilnahme am Schreibwettbewerb raufzulupfen! Klasse! Ein raffinierter Schachzug. Inhaltlich? Naja ganz klar: Ein Autor. Von sowas träumt ja eine Autorin nicht. Höhöhöhö. Von einigen Sprachbildern wurde ich aber so ganz und gar nicht verführt: Sie kam auf ihn zu, ihre Augen hatten sich in den seinen festgesaugt. Bei jedem Schritt schaukelten ihre üppigen Rundungen hin und her,


    Ende der Routine Wurde ja schon mal hier im Thread gesagt: Seeehr kafkaesk. Was ja kein Nachteil sein soll. Eine skurrile Idee. Und ich liebe verrückte Ideen. Der Schluss gefällt mir allerdings gar nicht. Ist zu sehr Comedy nach meinem Geschmack. Könnte auch Markus Maria Profitlich so verwerten. Schad.


    Engels GeduldSeit Sir Peter Ustinov sind allzu menschelnde Gott-Teufel-Beziehungsspiele eigentlich out. Weil: Er hat es einfach besser gemacht. Etwas zu prätentiös präsentiert.


    Abschied Sorry an den Autor/ die Autorin: Da ist mir der Aufhänger zu massiv. Ich würde selbst einem Romanentwurf, der im Umfeld von Nine-Eleven handelt, äußerst kritisch gegenüberstehen. Umso mehr einer Shortstory. Eine zu kleine Form für einen zu großen Inhalt.


    Mann mit Hut Aus mir noch nicht näher erfindlichen Gründen gefällt mir die Geschichte sehr. Ist ja eigentlich eine völlig leere Story. Und eine völlig schlichte Sprache. Ein ganz normales Stück Alltag. Und das ganz unziseliert erzählt. Hmmh, gut: Jetzt habe ich doch noch ein paar Gründe gefunden ....


    Geschenke Mmmh, es mag an mir liegen, aber ich hab' glaub den Inhalt nicht recht verstanden?!?!? Warum müssen eigentlich in Kurzgeschichten die Männer immer so stereotyp die sexgeilen, gewalttätigen und selbstsüchtigen Arschlöcher sein????


    Büro Jetzt gebe ich mal einfach ganz ins Blaue hinein einen Autorentip ab: Ist die Story von BJ?? Hätte ich zumindest vermutet. Ist ihre - etwas - bittersüße Art und auch ihr Humor. Ich fand die Story ganz amüsant. Politisch unkorrekt, aber amüsant. Oder deshalb? Ich weiß es nicht.


    Vierzehmal Ein Text mit viel Tiefe; er schrammt mir allerdings an manchen Stellen zu Nahe am Kitsch vorbei (Sorry, ich habe ein seehr niedrig liegende Kitschschwelle ... liegt also an mir). Beispiel: Die Saat dessen, was nie geschehen war, ging in ihr auf, und Gott verhinderte es nicht.
    Ist aber für die enorme Fallhöhe des Themas nicht schlecht. Von anderer Hand wäre ich bei einer Kurzstory über Russen-Vergewaltigungen früh ausgestiegen.



    Noch ein Hinweis: Ich weiß, ich verteile wenig Lob. Aber ich halte mich - die jüngsten Diskussionen im Forum durchaus im Blick - gerne an den alten Begriff der "Kritik". Ist aus meiner Sicht einfach interessanter.
    Liebe Grüße
    Columbo



    :wave

  • Inspektor, dem ist kaum was hinzuzufügen.


    Außer daß mir Engels Geduld eben doch unprätenziöser vorkam als dir (trotz Sir Peter). ;-)
    Und der nachgestellte Vorname in Erstschlag ist mir nach zehn Jahren Altbaiern so vertraut, daß es mir überhaupt nicht aufstieß.

  • Zitat

    "Mann mit Hut": Ich freue mich immer, wenn ich etwas Ungewöhnliches lese und dieses Geschichtlein zählt dazu. Nur - ich verstehe nicht ganz, warum der Mann nicht gleich erkannt hat, was da auf ihn gefallen ist. Oder habe ich da etwas nicht verstanden?


    polli
    Ersteinmal, danke für das "ungewöhnlich", die Geschichte war doch ein kleines Sprachexperiment aus später Nachtstunde :grin


    Zu dem Kuchen - eigentlich sollte und wollte ich nichts erklären -: vielleicht - nur vielleicht, das bleibt im Auge des Betrachters - ist er wirklich nicht besonders gut?
    :gruebel
    Ob das so zu verstehen war, ich weiß nicht (oder will ich nicht sagen? ;-) ), das denke ich nur jetzt im Nachhinein...


    Grüße von Asrai :wave

    "Frauen sind da, um geliebt, nicht um verstanden zu werden." O. Wilde
    Grüße von Asrai :wave

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  • Hallo Columbo,


    meinen "Klaus" aus der Geschichte wollte ich weder sexgeil noch gewalttätig oder selbstsüchtig darstellen. Im Gegenteil.
    Er sollte einfach ein ganz "normaler" Mann sein, der sich nach einer "normalen" Frau sehnt. Diese Frau dagegen hat keinerlei Sehnsucht sich mit ihrem Mann im Bett zu tummeln, weil sie bis zum Ende der Geschichte nicht weiß, warum es sich lohnen sollte.
    Er hat sich also überlegt, wie er es ändern könnte und tut nun das Seine, um sie zu befriedigen.
    Aber wenn ich das hier so erklären muss, hab ich es wohl nicht deutlich genug geschrieben :grin