Fragen an Maiken Nielsen

  • Hallo Maiken :wave
    Vielen Dank, dass du die Leserunde begleitest. Ich habe zu deinem neuesten Roman auch gleich eine Frage.


    Bisher waren deine Protagonisten immer fiktiv. Mit Christian schreibst du aber über ein Mitglied deiner Familie. Ist das schwieriger? Die Geschichte ist ja so passiert, insofern musst du ihn nicht zusätzlich leiden lassen, aber ich kann mir vorstellen, dass es einen Unterschied macht, ob man mit dem Charakter emotional verbunden ist, oder eben nicht. Aber vielleicht gibst du jetzt auch eine ganz andere, professionellere Erklärung. :grin

  • Noch eine Frage zum Nachwort: Wo ersteigert man denn das Logbuch der Orion? Hattest du danach speziell gesucht, oder hast du die Information zufällig bekommen? Alles zusammen hat jedenfalls den Handlungsstrang enorm abgerundet.


    Warst du mal auf Oahu? Ich hatte alles gleich wieder vorm inneren Auge.

  • Liebe Maiken


    Ich möchte mich ganz gerne für dein Großartiges Buch bedanken. Es hat mich begeistert beim Lesen, ich kann die Träume deines Großvaters verstehen.


    Ich hätte eine Frage gab es die große Liebe Lil deines Großvater, oder ist sie nur Fiktiv ?

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Hallo Maiken :wave
    Vielen Dank, dass du die Leserunde begleitest. Ich habe zu deinem neuesten Roman auch gleich eine Frage.


    Bisher waren deine Protagonisten immer fiktiv. Mit Christian schreibst du aber über ein Mitglied deiner Familie. Ist das schwieriger? Die Geschichte ist ja so passiert, insofern musst du ihn nicht zusätzlich leiden lassen, aber ich kann mir vorstellen, dass es einen Unterschied macht, ob man mit dem Charakter emotional verbunden ist, oder eben nicht. Aber vielleicht gibst du jetzt auch eine ganz andere, professionellere Erklärung. :grin


    Hallo Büchersally,
    das ist eine sehr gut Frage. Ich fand es tatsächlich schwieriger, über ein Familienmitglied zu schreiben als über jemanden, den man sich komplett ausdenken und nach eigenem Geschmack oder dramaturgischen Notwendigkeiten ausformen kann. Unendlich viel schwieriger sogar. Ich habe deshalb auch etwa zehn Jahre gezögert, ob ich den Roman überhaupt schreiben sollte. Als mir klar wurde, dass ich ihn unbedingt schreiben will, ging auch alles sehr schnell: Geschichte angeboten, verkauft und innerhalb von 5 Monaten wie in einem Rausch herausgeschrieben. Ich wollte unbedingt, dass mein 80jähriger Vater - Rink - ihn noch lesen kann. Und dennoch verging keine Woche, ohne dass ich Angst bekam: werde ich meinem Großvater gerecht? Kann ich das überhaupt - die bislang nur mündlich erzählte Geschichte, die zu Beginn meiner Recherche noch so viele Lücken aufwies, erzählen? Am Ende war ich meinem Großvater, aber auch meinem Vater emotionaler noch stärker verbunden (wenn das überhaupt möglich ist). Aber schwierig war es, das schwierigste, was ich bislang geschrieben habe.

  • Zitat

    Original von Arietta
    Liebe Maiken


    Ich möchte mich ganz gerne für dein Großartiges Buch bedanken. Es hat mich begeistert beim Lesen, ich kann die Träume deines Großvaters verstehen.


    Ich hätte eine Frage gab es die große Liebe Lil deines Großvater, oder ist sie nur Fiktiv ?


    Liebe Arietta,


    vielen Dank für diese schönen Worte, ich freue mich sehr, dass dir der Roman gefallen hat!


    Als mein Vater vor etwa 15 Jahren Eduard Boetius traf (den anderen nordfriesischen Navigator an Bord der Hindenburg) erzählte er ihm, dass Christian ihm auf der letzten Fahrt der Hindenburg anvertraut hatte, dass er sich scheiden lassen wollte. Als ich herausfinden wollte, wie meine Großeltern sich kennengelernt hatten, stellte ich fest, dass sie sich nur 2 oder 3 Mal begegnet waren, bevor meine Großmutter schwanger wurde. Ich fragte meinen Vater, ob da wohl eine andere Frau gewesen wäre, und er sagte ohne zu zögern Ja. Wer diese Frau war, wissen wir bis heute nicht, aber mein Großvater war häufig in den USA und ein Teil unserer Familie ist in die USA ausgewandert, darum meinte mein Vater, es könnte eine Amerikanerin gewesen sein. Und dann gibt es da noch ein Foto, das meinen Großvater auf Hawaii 1930 zeigt und auf dem er so glücklich aussieht. Die Figur der Lil Kimming war geboren...

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Noch eine Frage zum Nachwort: Wo ersteigert man denn das Logbuch der Orion? Hattest du danach speziell gesucht, oder hast du die Information zufällig bekommen? Alles zusammen hat jedenfalls den Handlungsstrang enorm abgerundet.


    Es ist eigentlich mehr als ein Logbuch, es ist ein richtiges mit Fotografien angereichertes Tagebuch, das in einem New Yorker Verlag 1930 erschienen ist. Ich habe es bei einem New Yorker Antiquar ersteigert. Das war in der Tat ein riesiger Glücksfall, denn in dem Buch ist auch die exakte Reiseroute mit Orten und Daten vermerkt.



  • Ach wie schön und romantisch, auch wenn es vielleicht traurig für deine Großmutter und deinen Vater war.
    Was ich noch fragen wollte hast du noch deine Großmutter, die Mutter deines Vaters kennen gelernt ?

  • Krimi ist nicht so meins - obwohl ich einen einzigen ja mal geschrieben habe, "Das siebte Werk". Aber ich mag nicht so gern Gewalt sehen (auch nicht in meiner Vorstellung). Die Szene, in der Harro und sein Redaktionskollege und Freund gefoltert wurden, war für mich schon hart an der Grenze, danach habe ich echt schlecht geschlafen.
    Darum: nein. ;-)

  • Zitat

    Original von Maiken
    Liebe Arietta,
    ja, das habe ich. Sie hat meinen Vater weggeben, als er klein war, aber er hat als Erwachsener den Kontakt zu ihr wiedergefunden, und so haben wir sie regelmäßig besucht.


    Danke für deine Antwort. Es wäre schön wenn wir rechtzeitig von deinem neuen Buch hören würden.
    Auch ich mag keine Krimis, ich findendes herrscht schon genug Gewalt auf dieser Welt.

  • Zitat

    Original von Maiken
    Liebe Holly, ich darf das leider noch nicht im Detail sagen, aber es wird um ein besonderes Ereignis des 20. Jahrhunderts gehen. Diesmal steht eine Mutter-Tochter-Beziehung im Vordergrund.


    Ich werde das nächste Buch ganz bestimmt lesen. :wave