'Der Seewolf' - Buch 2, Kapitel 10 - Ende

  • Zitat

    Original von Patricia_k34
    Was mich am meisten an dem Buch faszinierte, war, dass ein gebildeter Humphrey, der vermutlich bisher nur mit dem Kopf gearbeitet hatte, dann doch so viel mit den Händen erreichen konnte.


    Was mir noch durch den Kopf geht. Was wäre gewesen, wenn die Geschichte andersherum wäre und Wolf Larsen wäre durch Zufall in die Welt der Reichen und Vornehmen geraten. Hätte ihn das ebenso verändert?
    Meine Vermutung ist, dass er es bis zu einem gewissen Grade hätte schaffen können, sich durchzusetzen, z.B. hat er durchaus das Potential zu einem erfolgreichen Geschäftsmann. Aber seine Herkunft hätte ihm dann doch Grenzen gesetzt, wo er von der besseren Gesellschaft nicht mehr akzeptiert würde. So gesehen hatte es Humphrey in Larsens Welt doch leichter, sofern er sie körperlich überlebte.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Was mir noch durch den Kopf geht. Was wäre gewesen, wenn die Geschichte andersherum wäre und Wolf Larsen wäre durch Zufall in die Welt der Reichen und Vornehmen geraten. Hätte ihn das ebenso verändert?
    Meine Vermutung ist, dass er es bis zu einem gewissen Grade hätte schaffen können, sich durchzusetzen, z.B. hat er durchaus das Potential zu einem erfolgreichen Geschäftsmann. Aber seine Herkunft hätte ihm dann doch Grenzen gesetzt, wo er von der besseren Gesellschaft nicht mehr akzeptiert würde. So gesehen hatte es Humphrey in Larsens Welt doch leichter, sofern er sie körperlich überlebte.


    Interessanter Gedanke :gruebel

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Was mir noch durch den Kopf geht. Was wäre gewesen, wenn die Geschichte andersherum wäre und Wolf Larsen wäre durch Zufall in die Welt der Reichen und Vornehmen geraten. Hätte ihn das ebenso verändert?
    Meine Vermutung ist, dass er es bis zu einem gewissen Grade hätte schaffen können, sich durchzusetzen, z.B. hat er durchaus das Potential zu einem erfolgreichen Geschäftsmann. Aber seine Herkunft hätte ihm dann doch Grenzen gesetzt, wo er von der besseren Gesellschaft nicht mehr akzeptiert würde. So gesehen hatte es Humphrey in Larsens Welt doch leichter, sofern er sie körperlich überlebte.


    Ich habe jetzt länger über diese Frage nach gedacht.
    Aber meiner Meinung nach hätte sich Wolf Larsen nicht sonderlich in der Welt der Reichen verändert. Ich schätze ihn als so einen starken Charakter ein, der sich nicht leicht durch äußere Einflüsse ändern lässt. Seine brutalen und machthungrigen Wesenszüge hätte er wahrscheinlich nicht verloren. Je nachdem in welche Stellung er gekommen wäre, hätte er sie bestimmt nur noch mehr ausgenützt um sich einen Weg nach oben zu bahnen.

  • Gegen Ende des Buches ist mir aufgefallen, dass ich die ganze Zeit während des Lesens Meeresrauschen gehört habe :pille
    ich fand auch, dass die Sprache gar nicht altmodisch war, sondern sehr sehr gut und einfach zu verstehen. Das hätte ich vorher nicht gedacht. Überhaupt hätte ich vorher nicht gedacht, dass mich das Buch so sehr fesselt. Ich bin jetzt wirklich sehr froh, dass ich es gelesen und nicht gehört habe.


    Irgendwie habe ich Larsen dieses Ende nicht gegönnt. Ja, er war ein schlechter Mensch und hat halbtot auch noch versucht, die Rettungsversuche zu vereiteln, aber muss man jemanden zwei Schlaganfälle bekommen lassen und so krepieren lassen? Ob das die Rache Londons an der bösen Figur war? Allerdings wäre es auch sehr unglaubwürdig gewesen, wenn Humphrey ihn plötzlich ermordet hätte. Maud hätte ich das eher zugetraut, aber die hatte ja genauso viel Mitleid wie ich :lache


    Zitat

    Original von LauraJane


    Genausowenig ist Humphrey für mich ein Held. Auch wenn er Maud und sich gerettet hat, es im Alleingang schafft die Ghost zu reparierenam und am Ende das Mädchen krigt. Ich weiß nicht warum aber ich mag Wolf Larsen einfach mehr.


    Nee, mehr gemocht habe ich Larsen nicht. Er war einfach nur der spannendere Charakter. Humphrey ist eher ein Allerweltstyp, der nicht viel Aufsehen erregt.


    Zitat

    Original von Herr Palomar



    Ist die Liebesgeschichte nicht zu süßlich? Ich fand es jedenfalls an der Grenze.


    Fand ich gar nicht. Das passte zu Maud und auch zu Humphrey genau richtig.


    Zitat

    Original von Patricia_k34


    Was mich am meisten an dem Buch faszinierte, war, dass ein gebildeter Humphrey, der vermutlich bisher nur mit dem Kopf gearbeitet hatte, dann doch so viel mit den Händen erreichen konnte.


    Irgendwer schrieb in einem der vorherigen Abschnitte, dass er oder sie sich nicht vorstellen kann, dass Humphrey so schnell segeln lernt oder mit dem Schiff umzugehen. Ich glaube einfach, dass man alles hinbekommt, wenn man das wirklich will. Außer es stehen körperliche Gebrechen oder fehlende Stärke dagegen. Dann nicht. Aber Menschen haben viel mehr Kraft und Grips als sie selber glauben.


    Zitat

    Original von Rouge


    Ich habe jetzt länger über diese Frage nach gedacht.
    Aber meiner Meinung nach hätte sich Wolf Larsen nicht sonderlich in der Welt der Reichen verändert. Ich schätze ihn als so einen starken Charakter ein, der sich nicht leicht durch äußere Einflüsse ändern lässt. Seine brutalen und machthungrigen Wesenszüge hätte er wahrscheinlich nicht verloren. Je nachdem in welche Stellung er gekommen wäre, hätte er sie bestimmt nur noch mehr ausgenützt um sich einen Weg nach oben zu bahnen.


    Das glaube ich auch. Er hatte auch genug Grips um sich ganz leicht anzupassen.

  • Was für ein tragisches Ende von Larsen. Irgendwo in der Ecke einfach so qualvoll und unbedeutend dahinscheiden. Wäre das Buch heute geschrieben, würde mit Sicherheit am Ende die Insel explodieren. 1904 endet Larsen einfach im Stoffbeutel und mit den Füßen voran im Meer.


    Und jetzt gucke ich noch ein wenig den ersten Teil mit Harmstorf.

  • Auch ich habe das Buch jetzt beendet. Wie schon den vorherigen Abschnitt, habe ich auch diesen in einem Rutsch gelesen. Ja, es war eine Abenteuergeschichte. Mich hat gewundert, daß Maud und Humphrey sich so gut auf der einsamen Insel behaupten konnten. Robben töten, häuten und das Fleisch haltbar machen. Hatten sie wirklich so viel "Werkzeug" von der "Ghost" mitgenommen :gruebel

    Sorry, aber das lief mir zu glatt, auch - fast im Alleingang - das Schiff wieder flott zu machen finde ich persönlich nicht gerade glaubwürdig. Das soll jetzt aber nicht zu negativ rüberkommen. Ich habe mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte gar nicht schnell genug lesen, um zu wissen, wie es auf den nächsten Seiten weitergeht.

    Tja, Wolf Larsens Schicksal gönnt man wohl niemandem. Aber er hatte wenigstens die Genugtuung, an Bord seines Schiffes gestorben zu sein

    Alles in allem ein toller Abenteuerroman. Aber ich ziehe die beiden Tierromane "Wolfsblut" und "Ruf der Wildnis", die ich vorher gelesen habe, eindeutig dem Seewolf vor :wave