'Sturmherz' - Seiten 422 - Ende

  • Also kein Halbgeschwister für Alexa und Ethan.


    Ehrlich gesagt kann ich Conni rein vom Kopf her verstehen, sie hätte wirklich ein Problem bekommen, hätte sie dieses Kind bekommen. Ohne familiäre Unterstützung hätte sie wohl keinen Fuß auf den Boden bekommen.
    Emotional war das natürlich auch für Conni eine schwierige Entscheidung. Ich denke der Autounfall war damit dann des Schicksals glückliche Fügung.


    Connis Erklärung, warum sie sich nach dem Amerika Besuch so verschlossen hat, kann ich nachvollziehen. Ich denke auch, dass sie es am Ende wirklich bereut hat, diese Mauer in sich aufgebaut zu haben.
    Leider haben Alexa und sie nun keine Chance mehr noch ein wenig Zeit miteinander zu verbringen. Aber wenigstens konnten sie sich miteinander versöhnen, ich denke das ist viel wert.
    Vermutlich hat sie wirklich einfach aufgegeben, als sie festgestellt hat, dass Richard verstorben ist.


    Ich wünsche Alexa und Ethan, dass sie es schaffen die trennenden Hindernisse zu überwinden und ein wenig Glück miteinander zu finden.

  • Ich haette mit gewünscht, Alexa haette ein Grab auf dem Friedhof bei Richard gewählt. Dass beide auch nach dem Tod mit Partnern zweiter Wahl zusammen liegen ist traurig. Mit guten Beziehungen wäre es sicherlich machbar.
    Auf alle Fälle wäre ein Einzelgrab für Cornelia schöner gewesen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Am Ende haben also Cornelia und Richard wieder zueinander gefunden (wenn man es denn so sehen will) und auch Alexa und Ethan. Für Letztere habe ich mich bei Lesen gefreut, wie sie füreinander da waren, als sie gebraucht wurden. Diese Beziehung scheint mir nicht so etwas Zerstörerisches wie die ihrer Eltern zu haben.
    Tja, und Cornelia?! Dass sie sich mit Alexa ausgesprochen hatte und sich in dem Brief zu erklären versucht hat, wiegt für mich all das Andere nicht auf. Es mag gehässig klingen, aber in meinen Augen hat sie nur egoistisch gehandelt. Das Einzige, was sie immer wollte, war Richard. Zuletzt ist sie ihm auch in den Tod gefolgt, obwohl sie sich mit ihrer Tochter versöhnt und endlich für sie hätte da sein können. Alexa hatte wieder nur das Nachsehen.
    Ich setze noch einen obendrauf, denn ich glaube auch nicht, dass sie am Tod Maggies zerbrochen wäre. So war die doch aus dem Weg....

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Boah, ich bin jetzt auf Seite 431 und könnte Cornelia gerade schütteln.
    Wie der Taxifahrer in Köln sagte, es gibt immer einen Ausweg.


    Geht mir auch so. Klar, damals war es nicht einfach ein Kind allein zu haben, aber unmöglich auch nicht und ihr Vater war schon tot, vor dem musste sie keine Angst haben. Gerade weil sie dachte ihre große Liebe sei tot und den Sinn ihres Lebens verloren glaubte... und da will sie dann sein Kind loswerden, aus Angst, was andere von ihr halten könnten? Sein Kind war ihr demzufolge so egal wie ihre Tochter später, als sie wortlos ihre Familie verließ um nach Amerika zu fliegen. Da wars ihr ja die Meinung anderer auch egal. Mein Verständnis für sie hält sich in Grenzen.

  • Ich bin fertig, Rezension folgt, muss nur noch etwas nachdenken. Das Buch hat mir gefallen, auch wenn ich nach wie vor Cornelias Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Sie ist einem Traum hinterhergerannt und ich bezweifle, dass sie mit Richard, wäre es anders gelaufen, glücklich geworden wäre. Seine Familie hätte sie abgelehnt und sie war ein Mensch der zumindest vor ihrer verhängnisvollen Amerikareise, sehr viel Wert auf das Urteil anderer gelegt hat.
    Sein Kind, das logischerweise "erste Wahl Kind vom richtigem Mann", wollte sie loswerden. Eine Frau, die wirklich liebt und ihre große Liebe dann durch einen Schicksalsschlagverloren hat, würde trotz aller Widrigkeiten das Kind der großen Liebe bekommen wollen. Noch dazu, da sie sich ja die Schuld für seinen Tod gegeben hat.
    Ich kenne Frauen, die in diesen schwierigen Zeiten ein Kind ohne Mann bekommen haben. Es war nicht einfach, aber so schlimm nun auch wieder nicht. Sie hätte ja sagen können ihr Verlobter ist gestorben... und ihr Mann, der hätte sie auch mit Baby genommen.
    Sympathisch fand ich Alexa. Aufgewachsen mit einer erst liebevollen, dann verändert kalten Mutter hatte sie es nicht leicht. Wurde aber trotzdem zu einer starken Frau. Sie hat eine Beziehung mit Ethan, die vielleicht mehr oder auch nicht wird. Schön, dass sie ihrer Mutter vergeben konnte.
    Das Cornelia ihrem Richard in den Tod folgte, passt zu ihr. Ein gemeinsames Grab für beide hätte ich unpassend und kitschig gefunden, so wie es ist, ist es ok.

  • Und wieder wird geschwiegen... :rolleyes erst sagt Richard Cornelia nicht, was mit Maggie passiert ist - und ich glaube nicht, dass Cornelia damit große Probleme gehabt hätte.
    Dann verschweigt Alexa Richards Tod - und Cornelia erfährt es ja doch...
    Ich finde ich immer schrecklich, wenn andere entscheiden, was jemand wissen soll und was nicht...


    Stimmig fand ich den Schluss, dass Richard und Cornelia beide gestorben sind.

  • Zitat

    Original von chiclana
    Stimmig fand ich den Schluss, dass Richard und Cornelia beide gestorben sind.


    Ich auch, aber insgesamt bin ich enttäuscht.
    Mir war das zuviel Drama, das man hätte verhindern können. So viele Missverständnisse und so uneinsichtige Menschen... Ich habe am Ende gar kein Verständnis mehr für Cornelia und Richard gehabt. Auch Alexa blieb mir das ganze Buch hinduch fremd, ebenso Ethan.
    Das war für mich der bisher schlechteste Bomann, den ich gelesen habe. Dennoch danke für das Leseexemplar.

  • Zitat

    Original von chiclana
    Und wieder wird geschwiegen... :rolleyes erst sagt Richard Cornelia nicht, was mit Maggie passiert ist - und ich glaube nicht, dass Cornelia damit große Probleme gehabt hätte.
    Dann verschweigt Alexa Richards Tod - und Cornelia erfährt es ja doch...
    Ich finde ich immer schrecklich, wenn andere entscheiden, was jemand wissen soll und was nicht...


    Stimmig fand ich den Schluss, dass Richard und Cornelia beide gestorben sind.


    Stimmt...ich glaube auch nicht, dass Cornelia mit Maggies Tod große Probleme gehabt hätte. Das war Richard, bzw seine Meinung wie Cornelia denkt und zeigt, dass er sie gar nicht kannte. Ihr Mann und ihre Tochter waren ihr total egal, so dass sie ihnen nicht einmal Bescheid gesagt hat, wieso sollte sie da der Tod der Nebenbuhlerin stören. Im Gegenteil, wahrscheinlich wäre sie erst geschockt und dann erleichtert gewesen, denn Richard wäre ja frei für sie gewesen.

  • Was mir an dem Buch sehr gut gefallen hat, war, das es zeigt wie schlimm es ist, wenn Menschen versuchen für andere zu denken. Sieht man ja häufig. Da wird dem oder jenem etwas nicht gesagt, weil man meint derjenige würde es nicht verkraften oder was auch immer. Dabei ist jeder anders und keiner weiß, wie der andere auf eine gewisse Situation reagiert. Man gibt demjenigen nicht einmal die Chance, selbst zu entscheiden.
    Alexa sagt nicht das Richard tot ist, um die Mutter zu schützen-vielleicht hatte sie aber auch nur Angst vor deren Reaktion. Richard erzählt Cornelia nicht, warum er sie wegschickt, was für sie damals ja ein Schock war. Er sagt nicht, dass seine Frau sich umgebracht hat, nicht, weil sie sich schuldig fühlen könnte, sondern weil ER sich schuldig fühlt. So hat er also gleich zwei Frauen unglücklich gemacht, nur weil er nicht klar Position beziehen konnte. Er hat Cornelia statt sich selbst bestraft. Vielleicht hat er sie auch weggeschickt, damit niemand mitbekommt, das er eine Geliebte hatte und er so besser erzählen konnte, seine Frau hätte aus Versehen eine Überdosis genommen. Er wollte also nur sich selbst schützen. In all den folgenden Jahren hat er ja nie versucht herauszufinden, wie es Conelia geht. Große Liebe sieht anders aus. Kurz vor dem Tod will er sie dann besuchen. Reine Neugier? Hoffen auf Absolution?


    Sein Sohn ist da viel ehrlicher.

  • Die letzten beiden Abschnitte habe ich gestern in einem Rutsch gelesen - das Buch wurde einfach zu spannend und ich musste wissen, wie es ausgeht.


    Cornelia und Alexa: Zum Ende hin versöhnen sie sich, aber ich kann Cornelias Beweggründe auch nicht nachvollziehen. Erst ist sie die liebevolle Mutter - und dann läßt sie íhr Kind einfach allein? Diese Entscheidung kann ich einfach nicht nachvollziehen, geschweige dann akzeptieren. Das sie für ein oder zwei Wochen aus ihrem Leben flieht könnte ich noch verstehen. Aber drei Monate? :-(


    Ethan und Alexa: Die beiden scheinen (im Gegensatz zu ihren Eltern) wirklich für den anderen da zu sein. Hoffentlich ist Alexa das Glück weiterhin treu, so dass sie mit Ethan eine glückliche Beziehung führen kann.


    Richard und Cornelia: In der Beziehung zwischen den beiden gab es ja mehrere Geheimnisse, die der andere nicht kannte. Richard wusste nichts von der Fehlgeburt Cornelias und Cornelia würde über dem Selbstmord Richards Frau im Unklaren gelassen. Hätten beide dem anderen die Wahrheit gesagt, wäre dieses Buch sicher anders ausgegangen...


    Ganz warm bin ich mit Alexa/Cornelia in diesem Buch nicht geworden, da hat mir die Sturmrose besser gefallen....



    :wave :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Die letzten beiden Abschnitte habe ich gestern in einem Rutsch gelesen - das Buch wurde einfach zu spannend und ich musste wissen, wie es ausgeht.


    So erging es mir auch.
    Auch haderte ich oft mit Cornelia, aber ich glaube nicht, dass wir uns wirklich in die damalige Zeit so gut hineindenken können, dass wir sie be- oder gar verurteilen dürften. Mir gefällt aber, was LyFa schrieb:
    "es zeigt wie schlimm es ist, wenn Menschen versuchen für andere zu denken. Sieht man ja häufig. Da wird dem oder jenem etwas nicht gesagt, weil man meint derjenige würde es nicht verkraften oder was auch immer. Dabei ist jeder anders und keiner weiß, wie der andere auf eine gewisse Situation reagiert. Man gibt demjenigen nicht einmal die Chance, selbst zu entscheiden."
    Rezension folgt zeitnah :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Das glaube ich auch. Sie wirkte so kalt und abgebrüht, das fand ich unglaublich.


    :write Das war am Ende auch mein Eindruck. Natürlich ist es traurig, dass andere ihr Schicksal gelenkt haben, aber letztendlich lag es an Cornelia, was sie aus dem macht, was sie erreicht hat. Sie war glücklich mit ihrer Familie, und hat sich trotzdem dagegen entschieden.
    Mir kam es vor, als wolle die Autorin sie zuletzt noch unbedingt noch in ein besseres Licht rücken... ist ihr nicht gelungen...

  • Zitat

    Original von Tempe


    :write Das war am Ende auch mein Eindruck. Natürlich ist es traurig, dass andere ihr Schicksal gelenkt haben, aber letztendlich lag es an Cornelia, was sie aus dem macht, was sie erreicht hat. Sie war glücklich mit ihrer Familie, und hat sich trotzdem dagegen entschieden.
    Mir kam es vor, als wolle die Autorin sie zuletzt noch unbedingt noch in ein besseres Licht rücken... ist ihr nicht gelungen...


    :write Cornelia bleibt für mich bis zum Ende wirklich kalt und gefühlslos. Allein wenn ich daran denke, wie sie ihre Tochter behandelt hat - einfach furchtbar! :yikes

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Ich auch, aber insgesamt bin ich enttäuscht.
    Mir war das zuviel Drama, das man hätte verhindern können. So viele Missverständnisse und so uneinsichtige Menschen... Ich habe am Ende gar kein Verständnis mehr für Cornelia und Richard gehabt. Auch Alexa blieb mir das ganze Buch hindurch fremd, ebenso Ethan.


    Ich bin mit dem Buch leider auch nicht so wirklich warm geworden. Mir gab es einfach zu viele Situationen, die hätten verhindert werden können, wenn die einzelnen Personen nur etwas durchdachter gehandelt hätten.
    Richard und Cornelia haben beide ihre nicht nur ihre eigenen Leben zerstört sondern auch die ihrer ganzen Familie und haben trotzdem immer noch weiter geschwiegen, anstatt zu versuchen ihnen begreiflich zu machen, warum sie gehandelt haben, wie sie es nun einmal getan haben. Durch dieses Verhalten haben sie es für alle beteiligten nur schlimmer gemacht, wahrscheinlich auch für sich selbst.


    Als Cornelia in Köln war, um abtreiben zu lassen und die Absage bekommen hat, habe ich mich schon ein bisschen gefreut. Bei dem Taxi konnte ich hingegen nur noch mit den Augen rollen. Das war mir dann doch zu viel des Zufalls.


    Edit: Mir ist noch aufgefallen, dass die Erzählperspektiven etwas seltsam waren. Die Gegenwart wurde aus der Ich-Perspektive beschrieben, wohingegen die Vergangenheit aus der dritten Person beschrieben wurde - und das obwohl eigentlich jede Vergangenheitsepisode so eingeleitet wurde, dass sie von einer Person in der Ich-Perspektive erzählt/geschrieben wurde. Rein vom logischen hätte es mir hier besser gefallen, wenn die Perspektiven vertauscht gewesen wären, also Vergangenheit aus der Ich-Perspektive und die Gegenwart aus der dritten Person.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Chroi ()

  • Jetzt habe ich die Stelle gefunden, als Cornelia auf Ricks erstes Buch aufmerksam wurde und nach ihm " gesucht" hat, wenn man es so nennen will. Auch wenn es damals kein Internet gab ist mir das zu wenig, vor allem wenn man bedenkt, dass sie später Mann und Tochter mir nichts dir nichts verlässt um zu ihm zu gehen. Hätte er sie nicht weggeschickt, wäre sie vielleicht nie mehr zu ihrem Kind zurück gegangen.


    Das ist auch so ein bisschen mein Knackpunkt der Geschichte: ich kann es einfach nicht verstehen wie sie so herzlos ihrer Tochter gegenüber sein konnte. Dass Alexa ihr das nach Lektüre der Aufzeichnungen mehr oder weniger verzeiht, verstehe ich ebenso wenig, beides erscheint mir etwas unrealistisch.