Das Dorf stirbt ...

  • Selbstverständlich begann das Sterben der Dörfer schon vor dem Euro. Seit den 70er gab es eine Art "Stadtflucht" und die Menschen zogen in die ruhigeren Dörfer. Gleichzeitig begann aber auch die Mobilität der Arbeitnehmer. Dadurch bedingt, degenerierten die Ortschaften nach und nach zu reinen Schlaf- und Erholungsstätten.
    Ein weiterer Grund war der EU(EWG)-bedingte Rückgang in der Landwirtschaft. Die jungen Leute sahen keine Perspektiven mehr auf den Höfen ihrer Väter und wanderten in die Industrie aus. Gewachsene Strukturen wurden so zerstört. Ebenso ging es mit den "Tante Emma-Läden" in den Dörfern. Die Nachkommen wollten sich nicht mehr mit dem vergleichsweise bescheidenen Einkommen dieser Läden begnügen (was ja verständlich ist) und führten die z. T. schon alteingesessenen Läden nicht mehr fort.
    Leider wird der Trend jetzt auch noch seitens der Politik forciert. Das Saarland ist meines Wissens derzeit das einzige Bundesland, das auch noch die Grundschulen in den Dörfern dicht macht und damit die letzten natürlich gewachsenen kulturellen Zentren zerstört. Quantität geht hier vor Qualität.
    Anstatt der Entwicklung gegen zu steuern, beschleunigt die Politik somit noch den Verfall der dörflichen Gemeinschaften.
    Eine Lösung dieses Dilemmas sehe ich allerdings auch nicht, da hier ein genereller Wandel der Gesellschaft vonnöten wäre. Der aber wäre unter Umständen nicht gerade europaförderlich.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Also irgendwie beobachte ich hier im wunderschönen Dreis, genau das gegenteil. Das Dorf wächst um weites schneller als es mir lieb ist. Immerhin bebauen die alles was noch nicht asphaltiert ist schneller als man schauen kann. Als wir vor ca. 10 jahren das Haus hier gebaut haben, konnte ich aus meinem Fenster fast ohne ein anderes Haus zu sehen den Wald erkennen, jatzt seh ich nur noch Häuser. Irgendwo da... - ja- da is noch n Baum zu sehn.
    Also hier dreht sich alles genau andersrum, scheint so als würden die Menschen die aus den andern Dörfern rausgehn alle nach Dreis kommen. :lache

  • Zitat

    Original von Merlin
    Also irgendwie beobachte ich hier im wunderschönen Dreis, genau das gegenteil. Das Dorf wächst um weites schneller als es mir lieb ist. Immerhin bebauen die alles was noch nicht asphaltiert ist schneller als man schauen kann. Als wir vor ca. 10 jahren das Haus hier gebaut haben, konnte ich aus meinem Fenster fast ohne ein anderes Haus zu sehen den Wald erkennen, jatzt seh ich nur noch Häuser. Irgendwo da... - ja- da is noch n Baum zu sehn.
    Also hier dreht sich alles genau andersrum, scheint so als würden die Menschen die aus den andern Dörfern rausgehn alle nach Dreis kommen. :lache


    Das stimmt schon, Merlin. Dies Entwicklung sehe ich auch so. Es kommen immer mehr Dorfbewohner, aber die Geschäfte, ob Sparladen oder kleiner Rewe, Banken (wir haben jetzt ein Bankhäuschen) schließen, kein Metzger mehr. Eigentlich tote Hose bei uns :fetch
    Man ist immer gezwungen in die nächste Stadt zu fahren, wenn man mal was vergessen hat, oder so. Mich nervt das!


    Vergreist ist unser Dorf wirklich nicht, ich sehe sogar überall Kinder (und es werden immer mehr) :-).


    Ein Dorf zum ausruhen, schlafen ...


    Ach ne, Schützenfest, Karneval und Kirchenfeste sind groß geschrieben
    ;-)



    So, die Situation in unserem Dorf


    Heidi

  • Zitat

    Ach ja,, auch ein Phänomen:


    Die Akademisierung des Dorfes.


    Viele Akademiker enfliehen dem Stadleben und ziehen ins Dorf.


    Stimmt his. Außerdem möchte ich noch auf das Phänomen der Caprihoseninisierung der Innenstädte aufmerksam machen. Ich beobachte immer häufiger Capri-Hosen in den Citys. Und nicht zu vergessen das grundlegende Phänomen der Mangoisierung der deutschsprachigen Eisdielen. Ich hab erst gestern zwei eisschleckende Kinder gesehen, die nur Mango in der Waffel hatten. Ach ja, natürlich sollte man noch auf die Lachsisierung der italienischen Teigwarenindustrie aufmerksam machen. Gibt ja kaum noch gefüllte Pasta ohne Lachs.


    Junge, Junge, his ... mach mal nicht aus jedem Hirnfürzle ohne jegliche Datenbasis einen Trend, Du verkappter Hobby-Feld-Wald-und-Wiesen-Soziologe ... ;-) ;-)

  • Zitat

    Original von Historikus
    Ach ja,, auch ein Phänomen:


    Die Akademisierung des Dorfes.


    Viele Akademiker enfliehen dem Stadleben und ziehen ins Dorf.


    ja, His,
    wenn ich so darüber nachdenke, muß ich auch feststellen, daß gerade die bundesdeutschen AkademikerInnen ihre Köpfe immer häufiger in Dörfern zur Ruhe betten.
    Anders kann ich mir die engen geistigen Grenzziehungen kaum noch erklären.
    Seufz.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Übrigens war es kein Hirnfürzle, sondern ein Bericht in einer seriösen Zeitung mit eine Statistik drum und dran.



    Okay, du siehst mich in Sack und (Päpstinnen-)Asche ..... :cry

  • Angesichts dieser bedeutenden inhaltlichen Auseinandersetzung zerbreche ich mir den Kopf, ob wir in unserer heutigen Wirklichkeit noch ernsthaft die Aufforderung in die Welt hinausrufen dürfen, doch bitteschön die Kirche im Dorf zu lassen...:gruebel :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Wenn sie auf duftenden Havanna-Tabakswolken schwebt, churchill, sicher.
    :-)


    Die Sache ist doch die, daß bei dieser Themenstellung nicht ganz klar ist, über WAS hier eigentlich diskutiert wird.
    Okay, Dörfer verschwinden.
    Aber was genau ist das, 'Dorf'? Ist es überhaupt noch eine Siedlungsform, die unseren heutigen Produktionsbedingungen angemessen ist? Ist ein Dorf mehr als fünf strohgedeckte Häuschen und grüne Wiesen drum herum? Wie verhalten sich Neubaugebiete und 'alte' Dorfkerne?
    hat es mit unserem verqueren Verhältnis zu 'Natur' zu tun?
    Ist Dorf eine Lebensform? Ausdruck einer Sehnsucht nach dem Gestrigen? Oder Möglichkeit für eine neue Form von Gemeinschaft?
    Worum geht es also, wenn es heißt, das Dorf stirbt?


    magali, leidenschaftliche Großstadtbewohnerin (und ich meine Groß)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali


    Aber was genau ist das, 'Dorf'? Ist es überhaupt noch eine Siedlungsform, die unseren heutigen Produktionsbedingungen angemessen ist? Ist ein Dorf mehr als fünf strohgedeckte Häuschen und grüne Wiesen drum herum? Wie verhalten sich Neubaugebiete und 'alte' Dorfkerne?
    hat es mit unserem verqueren Verhältnis zu 'Natur' zu tun?
    Ist Dorf eine Lebensform? Ausdruck einer Sehnsucht nach dem Gestrigen? Oder Möglichkeit für eine neue Form von Gemeinschaft?
    Worum geht es also, wenn es heißt, das Dorf stirbt?


    Die Frage ist interessant, Magali. Eigentlich würde ich "Dorf" als eine Lebensgemeinschaft definieren, in der jeder jeden kennt, in der ein Miteinander leben normal ist und in der alle Prozesse überschaubar sind. Durch den Zuzug von Menschen, die das Dorf lediglich als Schlafstätte nutzen wollen, wird diese Eigenheit natürlich mehr oder weniger verwässert. Ich denke, daß in den allermeisten Dörfern heute diese Definition nur noch teilweise zutrifft, weil sich die Umstände doch drastisch geändert haben. Der Nachbar, der mal eben vorbei kommt und sich etwas ausleiht, oder dir etwas ausleiht, stirbt langsam aus, weil viele ihre Nachbarn gar nicht mehr kennen. Ebenso ist mit den Nachbarn, die sich mal rasch um die Oma des Nachbarn kümmern, damit der ein paar Besorgungen machen kann.
    Da ich zeitlebens in solch dörflichen Gemeinschaften lebte, kann ich diesen Wandel durchaus feststellen. Und ich finde, daß damit ein Stück Menschlichkeit schwindet.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • @ Demo


    Ich habe diese von dir beschriebene Definition von "Dorf" im Gegensatz zu dir eigentlich nie kennengelernt. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir mit der Familie (sowohl in meiner Herkunftsfamilie als auch in der selbst "gegründeten") mehrfach den Wohnsitz wechselten. Deine Beschreibung ist demnach nicht an eine Gemeindestruktur geknüpft.


    Unsicher bin ich mir in der Bewertung deiner Definition von Dorf: Was einerseits sehr einladend, "menschlich" und heimatsichernd sein kann, wirkt vielleicht auf "Zugereiste" auch abweisend und ausgrenzend.


    Anders gesagt: Wie oft hört man, dass die "Fremden" sich nicht ins Dorfleben einbringen, aber wehe, es wagt einer von denen, im örtlichen Vereinsleben aktiv sein zu wollen und womöglich sogar noch einen Vorstandsposten zu ergattern...


    ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Als lebenslängliche Großstädterin zieht es mich auch nicht unbedingt an, in einer Gemeinschaft zu leben, in der mich jeder kennt oder zu kennen glaubt. Da fliegen die Gerüchte wahrscheinlich schneller über den Gartenzaun als Bauers Henne.


    Menschlich vermisse ich nicht wirklich etwas. Ich habe einen breit gefächerten Freundes- und Bekanntenkreis, meine Kollegen über viele viele Jahre ............ meine Anghörigen hier und dort. Nein, menschlich vermisse ich nichts, ich sehe es eher als Segen an, dass nicht der Grad meiner Menschlichkeit an geborgten Eiern oder Mehl- und Zuckertüten gemessen wird und ich nicht schräg angeguckt werden kann, wenn ich weder das eine noch das andere vorrätig habe. Eine Vereinsnudel bin ich auch nicht ........... also mich reizt weder die Teilnahme bei der freiwilligen Feuerwehr noch im Schützenverein.


    Noch habe ich mich nicht voll und ganz eingelebt in meiner neuen Wohnung bzw. dem Haus, in dem ich wohne. Ich kenne nicht alle Mieter aber die wenigen, die ich kenne sind nett. Das reicht fürs erste .............. was sich im Laufe der Zeit entwickelt, mal sehen. Vom ersten Umzugstag bis heute bin ich von einigen kritisch beäugt worden, zu viele Afrikaner, zu viel fremde Töne, zu viel Leben in der Bude für die einen .............. für die anderen ist es interessant, sie fragen warum, wieso, weshalb und das Eis ist gebrochen.


    Nee, mit meinem persönlichen Umfeld brauche ich keine dörfliche Umgebung. Mein Mann hat sich immer sehr unwohl gefühlt in ländlicher Umgebung, 3 Jahre Emsland, auf dem platten Land, hatten ihm als Erfahrung gereicht. Wenn er reden wollte mit wem auch immer musste er in die nächst größere Stadt fahren. Für die direkten Nachbarn war er einfach nicht vorhanden, Luft.


    Gabi

  • Zitat

    Original von churchill
    @ Demo


    Ich habe diese von dir beschriebene Definition von "Dorf" im Gegensatz zu dir eigentlich nie kennengelernt. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir mit der Familie (sowohl in meiner Herkunftsfamilie als auch in der selbst "gegründeten") mehrfach den Wohnsitz wechselten. Deine Beschreibung ist demnach nicht an eine Gemeindestruktur geknüpft.


    Das ist schade, denn du hast etwas sehr wertvolles nicht kennen gelernt. Ich bin zwar auch in meiner Kindheit mehrfach umgezogen, doch landete ich stets in diesen dörflichen Gemeinschaften. Somit fiel es mir nie schwer, sofort wieder Fuß zu fassen.

    Zitat


    Unsicher bin ich mir in der Bewertung deiner Definition von Dorf: Was einerseits sehr einladend, "menschlich" und heimatsichernd sein kann, wirkt vielleicht auf "Zugereiste" auch abweisend und ausgrenzend.
    Anders gesagt: Wie oft hört man, dass die "Fremden" sich nicht ins Dorfleben einbringen, aber wehe, es wagt einer von denen, im örtlichen Vereinsleben aktiv sein zu wollen und womöglich sogar noch einen Vorstandsposten zu ergattern...


    Ich will nicht sagen abweisend oder gar ausgrenzend. Es ist völlig normal, daß in einer gewachsenen Dorfgemeinschaft die "Clans" ihren Dunstkreis abgesteckt haben. :lache Du darfst nicht vergessen, diese Leute kennt man von Kindesbeinen an, man kennt ihre Eltern und Großeltern und weiß, was man von ihnen zu erwarten hat. Fremde hingegen sind lange nicht so "transparent" wie die Alteingesessenen. Hinzu kommen vielleicht noch Statusprobleme, die natürlich auf dem Dorf viel gravierender zu Buche schlagen. Ich darf dich daran erinnern, daß unser Känguruhviertel bis heute nicht integriert ist und von sich auch diesen Schritt nie unternommen hat. Dort ist man "unter sich" und "seinesgleichen". In meinem Teil des Dorfes, der ja auch mehr nach dem Krieg entstand, kümmert sich einer um den andern und man hält zusammen, ohne sich gleich die Tür gegenseitig einzulaufen. Da kannst du auch getrost mal in Urlaub fahren, denn irgendein Nachbar kümmert sich sofort um deine Haustiere, schaut nach dem Haus, wässert die Blumen und den Garten und so weiter. So haben auch viele von anderen den Hausschlüssel, falls mal die Tür zufällt oder was los ist. Kurz, eine gut funktionierende Gemeinschaft. Einzelne Ausnahmen gibt es immer wieder mal, doch die werden einfach ignoriert.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

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  • @Demo


    für mich ist die Frage 'Dorf' oder nicht 'Dorf' entschieden eine Frage nach der Form des Zusammenlebens.
    Es geht um unsere Vorstellungen von Sicherheit/Geborgenheit/Überschaubarkeit einerseits und Kontrolle/ Einengung/Zwang andererseits.
    Genauso wie die Frage nach einer 'Menschenverträglichen' Umwelt. Bloß weil der Acker grün ist, heißt das noch lange nicht, daß die Umwelt in Ordnung ist.
    Die Großstädte werden übrigens immer lebensfeindlicher, das kann nun ich aus Erfahrung sagen.
    Ich glaube, daß wir uns zuerst die Frage nach der Art, wie wir zusammenleben wollen, stellen müssen. Auch Stadtleben heißt keineswegs Isolierung, Verantwortungslosigkeit, Regellosigkeit. Ein funktionierender Stadtteil oder auch nur ein Straßenzug ist de facto ein Dorf. Will sagen: man kennt sich, kümmert sich, kontrolliert sich, schützt sich, engt sich ein oder gibt/erhält Anregung.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Demosthenes


    Ich will nicht sagen abweisend oder gar ausgrenzend. Es ist völlig normal, daß in einer gewachsenen Dorfgemeinschaft die "Clans" ihren Dunstkreis abgesteckt haben. :lache Du darfst nicht vergessen, diese Leute kennt man von Kindesbeinen an, man kennt ihre Eltern und Großeltern und weiß, was man von ihnen zu erwarten hat. Fremde hingegen sind lange nicht so "transparent" wie die Alteingesessenen. Hinzu kommen vielleicht noch Statusprobleme, die natürlich auf dem Dorf viel gravierender zu Buche schlagen. Ich darf dich daran erinnern, daß unser Känguruhviertel bis heute nicht integriert ist und von sich auch diesen Schritt nie unternommen hat. Dort ist man "unter sich" und "seinesgleichen". In meinem Teil des Dorfes, der ja auch mehr nach dem Krieg entstand, kümmert sich einer um den andern und man hält zusammen, ohne sich gleich die Tür gegenseitig einzulaufen. Da kannst du auch getrost mal in Urlaub fahren, denn irgendein Nachbar kümmert sich sofort um deine Haustiere, schaut nach dem Haus, wässert die Blumen und den Garten und so weiter. So haben auch viele von anderen den Hausschlüssel, falls mal die Tür zufällt oder was los ist. Kurz, eine gut funktionierende Gemeinschaft. Einzelne Ausnahmen gibt es immer wieder mal, doch die werden einfach ignoriert.[/quote]


    Siehste, da hätte ich ja schon erhebliche Probleme:


    Ich will für nichts und niemanden transparent sein und mich muss auch niemand in- und auswendig kennen. Ich möchte nicht beobachtet werden und Rechenschaft ablegen müssen für was auch immer. Und meinen Schlüssel kriegen auch nur absolute Vertrauenspersonen.


    Diese angebliche Transparenz bietet ja auch immer ein breites Repertoire für Spekulationen und Gerüchte jeder Art ............... da kann es schwer werden sich einer ganzen Dorfgemeinschaft gegenüber zu behaupten.


    Gabi

  • Ich denke mal, wir wohnen von den Forumsteilnehmern wohl im kleinsten Dorf..schlappe 500 Einwohner oder so, allerdings ist die nächstgrößere Stadt nur 4km weg.


    Grund dort hinzuziehen waren alleine die Grundstückspreise...so es wird gebaut hier, meist junge Familien....Hier im Dorf gibt ausser einem Briefkasten ...nix!..noch nicht mal eine reguläre Wirtschaft, nur eine Straußwirtschaft, die nur ein paar Monate im Jahr aufhaben darf.
    Wichtig auf dem Land hier...dein Kühlscharnk muß immer gefüllt sein mit Trinkbarem..denn Besuch/Freunde/Nachbarn kommen andauernd und du kannst nicht mal schnell um die Ecke zur Tanke oder zum Supermarkt.


    Ich behaupte mal ALLE Einwohner haben ein Auto oder irgendeinen anderen fahrbaren Untersatz um zur ARbeit, bzw. zum Einkaufen etc. zu kommen...und tatsächlich der Pfarrer hier ist nur zu Besuch, er hat also noch ne Gemeinde zu betreuen :grin


    Vor einigen Jahren hat sich ein Ortsansässiger "gertraut" so ne Art Kiosk, oder Minigeschäft aufzumachen...ging in die Hose.


    Klar weiß die komplette Dorfgemeinschaft wer wir sind..und wir wissen nix über die, also auf jedenfall wesentlich weniger..aber das macht nix, wir sind hier im Neubaugebiet und da sind lauter Neuzugezogene..das passt schon :-]