Dunkel Land - Roxann Hill

  • Roxann Hill hat ihren Debütroman im Sommer 2012 veröffentlicht. Seitdem sind ihre Bücher regelmäßig auf den ersten Plätzen der Kindle-E-Book-Charts sowie auf den Bestsellerlisten von tolino media und BILD zu finden, und wurden auch in weitere Sprachen übersetzt. Ob Krimi und Thriller, Fantasy oder Liebesroman – Roxann Hill fühlt sich nicht nur in einem Genre zuhause. Sie legt viel Wert auf ungewöhnliche Geschichten, und ihre Romane zeichnen sich durch die Charaktertiefe der Protagonisten sowie deren Beziehungen zueinander aus. Die in Brünn/Tschechien geborene Autorin lebt mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und zwei Ridgeback-Hündinnen in Mittelfranken. Nach langjähriger Berufstätigkeit widmet sie sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben.

    • Dateigröße: 2780.0 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 384 Seiten
    • Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (13. November 2017)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B06XRJGJPL


    Ein Kopf ohne Gedächtnis ist eine Festung ohne Besatzung


    "Das Gedächtnis ist die Schatzkammer und der Bewacher von allen Dingen." (Marcus Tullius Cicero)


    Verena Hofer muss nach einem tragischen Unfall bei dem ihre Schwester tödlich verunglückt, für ihre Nichte Amelie sorgen. Darum hat sie ihre Arbeit verloren und wird jetzt auf den Neffen von Frau von Wuthenow aufpassen. Das sich dieser jedoch als einen erwachsenen Mann herausstellt verwundert Verena dann doch ein wenig. Warum stellt man für einen Mann ein Kindermädchen bzw. Aufpasser ein? Dr. Carl von Wuthenow ein prägnanter Profiler, der eine jahrelange Ausbildung beim FBI genossen hat, wurde bei seinem letzten Einsatz verletzt. Der Schuss in den Kopf hat sein Kurzzeitgedächtnis gestört und ist seitdem eingeschränkt. Dass seine Tante nun für ihn, mit Verena einen Coach engagiert hat, passt ihm gar nicht. Den Carl will unbedingt wieder arbeiten, als Profiler und freier Polizeiberater. Darum wird er auch zu einem Mordfall in Berlin hinzugezogen, bei dem man einen jungen Stricher gefunden hat, der brutal gefoltert und mit drei Messerstichen getötet wurde. Außergewöhnlich sind die Handfesseln, die mit einem Metzgerknoten versehen sind und die ersten Spuren weisen auf die rechte Szene hin. Verena geht den Deal mit Carl ein, er macht mit ihr seinen Job und sie vermittelt ihm die Literatur.



    Meine Meinung:


    Ein sehr eigenwilliges und außergewöhnliches Ermittlerpaar, das die Autorin hier geschaffen hat. Eine ahnungslose Literaturexpertin, trifft auf einen couragierten, gutaussehenden, reichen Profiler mit Handicap. Auch wenn ich schon fast in der Mitte des Buches einen Verdacht hatte, was den Täter anbelangte, hat die Autorin es sehr geschickt bis zum Ende verschleiert. Sympathische Protagonisten und gute Ermittlungen, mit teilweise eigenartigen Methoden, die auch nicht immer gesetzestreu sind, haben mir als Leser gefallen. Zwar finde ich das ihr Verena Hofer manchmal etwas zu toughe und unrealistisch geraten ist, trotzdem hat sie mir imponiert. Auch die fünfjährige Amelie fand ich an manchen Stellen ein wenig zu erwachsen geraten. Der Schreibstil ist sehr gut, flüssig und das Cover besticht durch einen Blick auf das Gut. Das Einfließen des Fontanes Gedicht vom Herrn von Ribbeck vom Havelland, hat mir gut gefallen. Vom Spannungsbogen her ist der Krimi eher niedrig gehalten, besticht aber durch seine interessanten Ermittlungen. Schade nur fand ich das Ende des Buches, das mir sehr lieblos erscheint und auch durch das offene Ende den Leser verunsichert. Ich hoffe, dass es einen neuen Fall für die beiden geben wird und gebe diesem Buch 8 Eulen.


    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

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  • Schauplatz Havelland

    Verena Hofer braucht dringend Geld. Sie wurde von ihrem Freund verlassen und hat sich ihrer Nichte Amelie angenommen, die ihre Mutter verloren hat. Aus diesem Grunde nimmt Verena einen Übergangsjob an. Sie soll auf Gut Wuthenow den Neffen der Besitzerin betreuen. Bei ihrer Ankunft mit Amelie ist sie beeindruckt von dem Anwesen, ihr Schützling stellt sich allerdings als Erwachsener heraus. Der 37jährige Dr. Carl von Wuthenow war Kriminalist, Profiler und Berater der Berliner Polizei. Bei einem Anschlag wurde er verletzt und hat deshalb nur noch ein eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis. Die Tante hat außer ihr noch eine Köchin engagiert und ein guter Geist, der sich um alles Mögliche kümmert, vervollständigt das Team rund um Carl.

    Die Berliner Polizei hat vor einigen Tagen einen nicht identifizierten Toten gefunden, der augenscheinlich aus dem arabischen Raum stammt. Die Ermittlungen von Hauptkommissar Kaczmarek gehen als erstes in Richtung eines Rechtsradikalen. Die Staatsanwältin zieht Dr. Wuthenow hinzu, der als Fahrerin und zu seiner Unterstützung Verena mitnimmt. Leider bleibt es nicht bei dieser einen Leiche und es zieht weite Kreise in Richtung Prostitution und Strichermilieu. Die Auflösung war für den erfahrenen Krimileser zu erahnen, aber der Weg dorthin war spannend.

    Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich fühlte mich bestens unterhalten. Von Beginn an liest es sich angenehm flüssig und flott. Die Figuren wurden sehr detailliert charakterisiert und ich hatte auch vom Gut ein klares Bild vor Augen. Das Zusammenspiel von Carl und Verena hat sich im Laufe der Handlung immer mehr verbessert und der Kindermund der selbstbewußten Amelie gab des Öfteren Grund zum Schmunzeln und lockerte die Story auf. Überhaupt es war zum Ende hin eine richtiggehende Harmonie zu spüren zwischen Carl und seinen Betreuern, denn sowohl die Köchin und auch der Colonel wurden in die Arbeit voll mit einbezogen. Es war eine richtig angenehme, sympathische Gruppe, die auf dem Gut zusammen wohnte. Kaczmarek war anfangs sehr skeptisch gegenüber Carl und Verena. Jeder hatte seine eigenen Gedanken, die er oftmals für sich behielt. Aber je tiefer sie in den Fall eingestiegen sind, desto runder lief es zwischen ihnen und die Sympathie wuchs stetig. Nichtsdestotrotz war es kein Cosy-Krimi, es gab durchaus blutige und brutale Szenen.

    Das Cover ist durchaus passend, wenngleich ich es mir aufgrund der Beschreibungen im Buch repräsentativer und das Grundstück parkähnlicher vorgestellt habe. Wie es zum Buchtitel kam, das wurde einmal kurz erwähnt, war aber sehr gut nachvollziehbar.

    Ich denke und hoffe, daß die Autorin einen weiteren Band schreiben wird, mich hat sie dafür als Leserin auf alle Fälle jetzt schon sicher.

    Ich werde das Buch gerne weiter empfehlen!

  • Darum geht’s:

    Die Literaturwissenschaftlerin Verena Hofer übernimmt als Sommerjob die Aufsicht und „literarische Förderung“ des Neffen von Frau von Wuthenow. Sie ist überrascht, als sie entdeckt, dass der Neffe Carl schon erwachsen ist, aber durch eine Kopfverletzung sein Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt wurde, er aber trotzdem als externer Berater der Polizei arbeitet. Einen mörderjagenden Erwachsenen mit Gedächtnisproblemen bei seiner Arbeit zu begleiten – so hatte sie sich den Job nicht vorgestellt. Da sie das Geld braucht und ihre Nichte und Adoptivtochter Amelie auf dem Gutshof Wuthenow bestens betreut wird, lässt sie sich doch zögerlich auf diesen Job ein.


    So fand ich’s:

    Der freiberufliche Polizeiberater Carl von Wuthenow ist ein interessanter Charakter. Er wirkt anfangs arrogant, dabei ist er nur sachlich und spricht die Tatsachen direkt an. Er ist aber auch aufmerksam und empathisch und entwickelt sich deshalb schnell zu meiner Lieblingsfigur. Dazu kommt noch die besondere Situation Carls, der jeden Abend vergisst, was er erlebt hat und mit dem Stand der Dinge aufwacht, wie sie vor einem halben Jahr waren, als er eine Gehirnverletzung erlitten hat. Das behindert ihn erstaunlich wenig, denn auf seine methodische, sachliche Art hat er es inzwischen raus, die Erinnerungen auf andere Weise zu konservieren, wenn schon sein Gedächtnis ihn im Stich lässt. Manchmal vergisst man dieses Handicap komplett, so dass ich fast schon ein bisschen enttäuscht war. Ich hatte angenommen, seine Einschränkung würde zu mehr spannenden Komplikationen führen als es dann tatsächlich der Fall war.


    Verenas Charakter konnte ich leider nicht richtig greifen. Sie lebt teilweise in den Tag hinein, als sie sich z. B. auf diesen Sommerjob einlässt, ohne wirklich zu wissen, auf was sie sich da eingelassen hat. Buchstäblich mit dem letzten Euro in der Tasche schafft sie es gerade noch nach Gut Wuthenow. Alles sehr sorglos, wenn man bedenkt, dass sie ein fünfjähriges Kind im Schlepptau hat. Aber trotz des anfänglichen Schocks darüber, sich mit einem blutigen Mordfall befassen zu müssen, findet sie sich schnell und glatt in die Rolle einer Ermittlerin ein. Sie observiert geschickt, führt Befragungen routiniert durch und wird sogar bei einer Kneipenschlägerei handgreiflich. Das lief mir zu reibungslos und passte nicht ganz zu dem vergeistigten Eindruck, den ich anfangs von ihr hatte.


    Im Team sind Verena und Carl ein sehr harmonisches Duo, denn sie ist eher emotional, er sachlich und kühl – aber beide intellektuell auf einer Wellenlänge und interessiert daran, den Mord aufzuklären. Ihre Zusammenarbeit hat mir richtig gut gefallen. Auf die sich anbahnende Romanze zwischen ihnen hätte ich auch gerne verzichten können, die angedeuteten Gefühle der beiden störten aber auch nicht. Dass sich eines meiner Lieblingsgedichte, des Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Halvelland von Fontane, durch das Buch zog, fand ich klasse. Nicht nur für Carl von Wuthenow eine Erinnerung an die Kindheit.


    Verenas Nichte Amelie wirkte mir zu erwachsen für ein Kind im Kindergartenalter. Dass sie vor kurzem die Mutter verloren hat und aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen wurde, steckt sie problemlos weg, lässt sich gerne und willig bei fremden Leuten zwischenparken und erkundigt sich immer brav bei der Tante, wie ihr Tag war. Überhaupt wirkt sie nicht wie eine Fünfjährige auf mich, was sicher auch an der Wortwahl von so für Kinder untypischen Worten wie „zunächst“ gelegen haben kann. Natürlich gibt es altkluge Kinder, aber auch so kam Amelie nicht rüber.


    Die Handlung ist interessant zu lesen und schafft es auch, mich bei der Stange zu halten, auch wenn mehr Spannung möglich gewesen wäre. Der menschliche Faktor kommt hier nicht zu kurz, was mir immer gut gefällt und auch in „Dunkel Land“ ein gut gelungener Aspekt ist. Unterm Strich war die Mordermittlung allerdings nichts Außergewöhnliches, sondern eher solide Kost.


    Und noch etwas aus der Besserwisser-Ecke:


    Als regelmäßige Besucherin von Krimilesungen im Institut für Rechtsmedizin in München wurde mir oft genug der Unterschied zwischen Rechtsmedizinern und Pathologen erklärt. Notfalls weiß Wikipedia Rat, was ein Pathologe tut oder eben ein Rechtsmediziner und in beiden Artikeln wird darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung Pathologe in Krimis falsch ist, sondern üblicherweise der Rechtsmediziner gemeint ist. Aber vielleicht ist das in Berlin, wo „Dunkel Land“ spielt, ja anders als in München.


    Insgesamt fand ich das Buch flott und als leichte Lektüre gut lesbar geschrieben, auch wenn man die Charaktere etwas präziser und besonders bei Verena mehr in die Tiefe gehend hätte zeichnen können. Jemand, der nur gelegentlich einen Krimi liest, wird sicher mehr Spaß daran haben als eingefleischte Krimileser wie ich, denn für mich war die Handlung zu beliebig und der besondere Pfiff fehlte, den man mit Carls Gedächtnisproblemen beispielsweise hätte deutlicher setzen können. Die Geschichte an sich hätte es hergegeben, aber für meinen Geschmack wurden deren Möglichkeiten nicht voll genutzt.


    Der Kriminalfall ist zwar abgeschlossen, aber es bietet sich die Möglichkeit einer Fortsetzung und sollte es mit Carl und Verena weitergehen, würde ich trotz der kleinen Kritikpunkte auch eine Fortsetzung lesen, denn das Potenzial ist definitiv da und ich habe „Dunkel Land“ gern gelesen.


    Ich würde 7 von 10 Punkten vergeben.

  • Ich habe das Buch ebenfalls als gute Unterhaltung empfunden, überwiegend angenehm zu lesen. Vielleicht etwas konstruiert!


    Das Thema gestörtes Kurzzeitgedächtnis ist nicht neu.

    Das gab es schon öfter und Literatur und Film. Auf Anhieb fällt mir da ein:

    Das Geheimnis der Eulerschen Formel von Yoko Ogawa

    Bei den Filmen: Memento, 50 erste Dates, Ich darf nicht schlafen


    Dieses Element ist also nicht so originell!

  • Direkt angesprochen von der Kurzbeschreibung, war ich sehr neugierig auf das neue Ermittlerpaar Verena und Carl. Der Anfang der Geschichte hat mir dann auch schon sehr gut gefallen und hat meine Erwartungen weiter angefacht. Ich habe jedenfalls einen soliden Krimi bekommen, den ich gerne gelesen habe. Der flüssige Erzählstil lässt keine Langeweile aufkommen und auch wenn die Auflösung für gewiefte Krimileser nicht sehr überraschend ist, habe ich mich gut unterhalten gefühlt.


    Leider blieben jedoch die von mir erhofften Konflikte, die ich mir durch die spannend klingende Konstellation einer kriminalistisch unerfahreren Literaturdozentin, die zusammen mit einem Profiler mit Gedächtnisschwierigkeiten einen Kriminalfall lösen will, etwas auf der Strecke.


    Den Figuren selber hätte etwaas mehr Feinsinn in ihren Charakterzeichnungen gut getan. Dass eine so intelligente und studierte Frau wie Verena in ihrer doch sehr prekären Situation einen Vertrag derart oberflächlich liest, kam mir etwas unrealistisch vor. Im weiteren hätte es mir gut gefallen, wenn Carl etwas weniger glatt und dafür ein bisschen schrulliger rüber gekommen wäre. Auch Verenas Nichte Amelie konnte mich als Figur nicht überzeugen, da ich ihr Verhalten und ihre altklugen Sprüche, die zwar für einige witzige Situationen sorgten, nicht als altersgerecht empfand.


    Im Grossen und Ganzen gefällt mir dieser erste Fall von Verena und Carl recht gut und ich könnte mir vorstellen, noch weitere Abenteuer des ungleichen Paares zu lesen. Ich sehe jedenfalls viel Entwicklungspotenzial in den Figuren und würde mich auf ein Wiederlesen freuen.

  • Buchmeinung zu Roxann Hill – Dunkel Land


    „Dunkel Land“ ist ein Kriminalroman von Roxann Hill, der 2017 bei HarperCollins erschienen ist.


    Zum Autor:

    Roxann Hill hat ihren Debütroman im Sommer 2012 veröffentlicht. Seitdem sind ihre Bücher regelmäßig auf den ersten Plätzen der E-Book-Charts sowie auf der BILD-Bestsellerliste zu finden, und wurden auch in weitere Sprachen übersetzt.


    Klappentext:

    Gut Wuthenow, ein altehrwürdiges Anwesen im Havelland; hier soll sich Verena Hofer die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Überrascht stellt sie fest, dass ihr Schützling der geniale wie arrogante Dr. Carl von Wuthenow ist. Der Kriminalist wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Carl lehnt den Plan seiner Tante strikt ab. Verena, die das Geld dringend braucht, geht einen Deal mit ihm ein: Er lässt sie ihren Job machen, sie hilft ihm bei der Ermittlungsarbeit. Und schon ihr erster Fall hat es in sich: Eine übel zugerichtete Leiche wird auf einem Berliner Bauplatz gefunden und die Spuren weisen in die rechte Szene …


    Meine Meinung:

    Dieses Buch lebt von und leidet an der Hauptfigur Verena. Diese ist zu Beginn schüchtern und verschlossen, nimmt im Laufe der Geschichte eine außergewöhnliche Entwicklung. Sie ist die dominante Figur, die dem angeschlagenen Kriminalisten Carl glatt an die Wand spielt. Mehr und mehr übernimmt sie die Führungsrolle bei den Ermittlungen und verzieht keine Miene bei Besuchen in der Pathologie und beim Bordellbetreiber. Die Geschichte wird aus Verenas Perspektive erzählt und der Leser ist ihren Gedanken immer ganz nah. Sie entwickelt Gefühle für Carl, wie auch umgekehrt, aber weder Carl noch Verena trauen sich, diese zu offenbaren.

    Die Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft wird immer besser, und auch hier zeigt Verena ungeahnte Fähigkeiten. Dabei schießt die Autorin schon mal übers Ziel hinaus, zum Beispiel wenn Verena und Carl einem Verwandten die Todesnachricht überbringen. Neben den Ermittlungen findet Verena noch Zeit und Muße, die Zustände auf Gut Wuthenow aufzubessern. Die Geschichte liest sich flüssig, enthält auch humorvolle und gefühlvolle Stellen. Allein die Figurenzeichnung ist unbefriedigend. Bis auf Verena sind alle Figuren sehr flach dargestellt und haben nur positive oder nur negative Eigenschaften. Der Fall selber ist durchaus nicht harmlos und leider wird er eher zufällig gelöst.


    Fazit:

    Dieses Buch hat Stärken in der Erzählweise, aber auch auffällige Schwächen in der Figurenzeichnung. Die Hauptfigur Verena ist mir zu sehr Superfrau, so dass meine Bewertung drei von fünf Sternen (6 von 10 Punkten) lautet.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln