'Winterengel' - Seiten 001 - 077

  • Ich gebe mal ein Lebenszeichen von mir ab. Habe Kapitel drei beendet und würde gerne mehr lesen, als ich derzeit dazu komme. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen und der Brief hat durchaus etwas märchenhaftes.

    Morgen noch ein Arbeitstag und dann ... lese ich mir erst mal eure Kommentare durch.

    Bis demnächst.

  • Versteht mich nicht falsch, natürlich finde ich Wenzels Verhalten nicht richtig. Ich wollte nur sagen, dass es das damals wohl gar nicht so selten gab und vermutlich hätten viele Frauen klein bei gegeben. In meinem Familienkreis gab es damals auch jemanden, der so war: Rechthaber, Thyrann, tagelang beleidigt, wenn es nicht nach seinem Kopf ging..... nicht schön.

  • Ich bin mit dem ersten Abschnitt durch und bin super in das Buch gestartet. Es ist mein ersten Buch von Corina Bomann. Der Lesestil ist flüssig. Ich konnte mich gleich in die Haupakteurin hineinversetzen. Es ist sehr einfühlsam geschrieben.

    Die Geschichte beginnt 1895 - vor der Zeit der weiblichen Emanzipation - vor Frauenwahlrecht etc. ... Die Männer hatten das Sagen. Gerade vor diesem Hintergrund ist die Haltung von Wenzel verständlich und wird wahrscheinlich auch so von seinem Umfeld erwartet. Frauen hatten damals in der Öffentlichkeit nicht viel zu sagen (Zuhause mag das vielleicht teils anders gewesen sein). Er möchte sie heiraten und ist wegen ihrer Abwehr verletzt, und kann und will es nicht verstehen. Deshalb reagiert er so barsch. Da sie seiner Meinung nach auf männlichen Schutz angewiesen ist, ohne Vater (also ohne Mann im Haus), kann er ihr "Nein" nicht verstehen.

    Anna hingegen zeigt viel von dem, was später Frauen bewogen hat, sich ihre Emanzipation zu erkämpfen.

    Anna wird von einer Königin eingeladen. Es hätte mich gewundert, wenn sie dieser Einladung ohne Zweifel gefolgt wäre.

    Die Beschreibung, wie sie die Engel herstellt, finde ich sehr schön. Besonders ihr erster Engel könnte im Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen.

    Bin gespannt, wie es weitergeht. Auch mit "dem Mann mit den Silberaugen".


    Zu Klappentexten: die Rückseite war mir ausreichend. Sind sie ausführlicher verraten sie mir zu viel vom Buch und nehmen mir so einen Teil der Spannung. Wie ich aus den Kommentaren entnommen habe, verrät der innere Buchhüllentext dieses Buches mehr als in den ersten 77 Seiten vorkommt. Und das ist mir definitiv zu viel. Manche Texte fassen ja leider schon das halbe Buch zusammen ... .

  • Zu Klappentexten: die Rückseite war mir ausreichend. Sind sie ausführlicher verraten sie mir zu viel vom Buch und nehmen mir so einen Teil der Spannung. Wie ich aus den Kommentaren entnommen habe, verrät der innere Buchhüllentext dieses Buches mehr als in den ersten 77 Seiten vorkommt. Und das ist mir definitiv zu viel. Manche Texte fassen ja leider schon das halbe Buch zusammen ... .

    So verschieden sind die Ansichten. Und mir verraten die Klappen- und Buchrückentexte von manchen Büchern so wenig, daß ich entweder erst mehr wissen will - oder vom Kaufen und Lesen absehe, wenn ich nicht ausreichend beurteilen kann, wie mir das Buch gefallen würde.


    Hier war der Klappentext für mich richtig so.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, mittlerweile bin ich auch in der Geschichte angekommen. Ich lese das Buch - und seit heute habe ich auch das Hörbuch, so dass ich gut gerüstet bin.


    Anna scheint mit ihrer Familie schlimme Zeiten durchzustehen. Erst stirbt der Vater, dann verlieren sie auch noch alles und die Mutter wird krank. Und trotzdem gibt sie nicht auf, sondern versucht für ihre Mutter und ihre Schwester alles richtig zu machen.


    Ich hoffe, dass die Reise für sie die richtige Entscheidung war, denn zurück an ihre Arbeit kann sie ja nicht mehr..

    Die Autorin wirft ihre Leserschaft direkt ins Geschehen, das gefällt mir. Ich brauche nicht unbedingt Dutzende von Seiten, um erstmal die Hauptfigur kennenzulernen; ein paar wohldosierte Lebensrückblicke und Anekdoten finde ich viel besser. Schnüff, das mit dem Lied der Mutter geht auch gleich direkt ans Herz. :heul


    Ich glaube, das Buch ist bei mir genau das Richtige für ein gemütliches Adventswochenende. :-):lesend

    Wirklich das perfekte Buch für die Weihnachtszeit!

    Wenzel reagiert so ziemlich, wie ich erwartet hat, und zeigt zudem ein häßliches Gesicht. Der hätte sich nach der Hochzeit vermutlich in einen Tyrannen verwandelt. Jetzt bleibt nur zu hoffen, daß er Annas Familie nichts antun kann, während selbige verreist ist.

    Wenzel scheint wirklich sehr tyrannisch zu sein. Wie gut, dass Anna seinen Antrag nicht angenommen hat!

  • Nun habe ich den ersten Abschnitt beendet und habe die Anmerkungen meiner Mitleser verarbeitet. Dies ist mein erstes Buch von Corinna Bomann und liegt nicht in meinem normalen Beuteschema. Es ist sehr gefühlsbetont und man leidet mit Anna von Anfang an mit. Mir gefällt die Beschreibung von Wenzel als realitätsnah und aus seiner Sicht ist die Ablehnung seines Heiratsantrages unverständlich. Anna ist mittellos, empfindet etwas für ihn und er bietet ihr eine sichere Zukunft. Auch Annas Gedanken zur Annahme des Angebots der englischen Königin kann ich nachvollziehen. Ihre Diskussionen mit ihrer Schwester finde ich sehr theatralisch. Ich glaube nicht, das Anna sich ein solches Verhalten allzu oft leisten kann.

    Das Buch liest sich flüssig und der Leser erhält auch einen recht genauen Eindruck von der Situation vieler Menschen zu Zeiten der industriellen Revolution. Viele Menschen verlieren ihren Job und ein soziales Netz gab es eben nicht, die Menschen waren auf die Unterstützung von Familie und Bekannten angewiesen. Es ist schon erstaunlich, dass Anna, Elisabeth und ihre Mutter ihr Leben vom Gehalt einer Hilfskraft führen können. Das fällt heute den Betroffenen zunehmend schwerer.

    Anna ist mit ihren sechszehn Jahren sehr emotional und auch sehr schnell verliebt. Wenzel ist wohl Geschichte, jetzt ist es der Engländer. Anna will ja auch heiraten, erkennt aber, das eine Heirat mit dem Verlust ihrer Selbstständigkeit verbunden ist. Natürlich gab es früher schon starke und selbstständige Frauen, aber dies war meist mit einer konkreten Aufgabe verbunden. So schmiss die Frau eines Kaufmanns den Laden vor Ort, wenn ihr Mann auf Handelsreise war.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Sie ist 18. Aber noch nicht volljährig. Mir persönlich hat die Emotionalität einerseits sehr gut gefallen andererseits wirkt sie gerade in diesen ersten Szenen sehr zwiegespalten. Einerseits kindlich und naiv, andererseits verantwortungsbewusst. Das Hin und Her gerissene in ihrer Figur mag ich.

    Auch der Erzählstil in dem Corina Annas Geschichte erzählt ist authentisch und lebendig.

  • Ist sie nicht 18 Jahre alt?

    Habe noch mal nachgeschaut. Laut Einführungstext im eBook ist sie sogar schon neunzehn. Da ist das Thema Heirat schon aktuell. In ihrer Situation das Angebot Wenzels abzulehnen ist schon außergewöhnlich, aber sie hat ja auch besondere Fähigkeiten. :)

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln