'Vergeben und Vergessen auf Pemberley' - Seiten 083 - 164

  • Ich war für Lizzy richtig froh, als der BEsuch auf Rosings beendet war. Ich könnte meine Zunge ja nicht im Zaum halten. Bleibt abzuwarten, ob Lady Catherine die unbedacht ausgesprochene Einladung nach Pemberley wahrnimmt. Gehört eigentlich zum guten Ton oder?

    Mrs. H. mochte ich, die scheint aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Lizzy. Ob wir sie in diesem Buch nochmal treffen?

    Mrs. Bennet ist unmöglich wie eh und je, ich habe bei dieser Frau einfach das Bedürfnis sie zu erwürgen. Wie Mr. Bennet das nur aushält? Kein Wunder das er in seiner Bibliothek wohnt. Würde ich auch bei der Frau.

    Nun wissen wir, warum Jane sich nciht gemeldet hat, sie hat still und leise ihr Baby bekommen, ich bin gespannt wie die Kleine heißt.

    Ob aus Kitty und Matthew tatsächlich etwas wird? Ich könnte mir gut vorstellen, dass Mrs. Bennet mit ihrer Prahlerei und ihren unbedachten Äusserungen wieder alles zunichte macht - oder zumindest negativ beeinflusst.

    Und ob Georgiana endlich einen jungen Mann trifft, der sich ernsthaft um sie bemüht? Paul Wragsdale habe ich noch nicht vergessen, Georgiana scheint bei ihm jedoch die Schikanen ihrer Kindheit nicht vergessen zu können. Das spricht zu seinen Ungunsten... Ob ein anderer auftaucht? Ich würde ihr so sehr wünschen, dass auch sie glücklich wird. ISt sie es tatsächlich nur auf Pemberley mit ihrer Familie?

    Nun freue ich mich auf heute Nacht, wenn ich von der Arbeit komme wird vor dem einschlafen weitergelesen. Es fällt mir echt schwer, nach einem Abschnitt eine Pause zu machen. :lache

  • Ich bin noch nicht durch mit dem Abschnitt, momentan weilen die drei jungen Damen bei Charlotte. Die Gespräche hier sind ja sehr interessant, scheinbar hat die arme Charlotte richtig Mühe mit Mr. Collins, der bemüht sich wohl gar nicht um seine Frau. Gut hat sie eine Tochter bekommen, so hat sie wenigstens einen Sonnenschein im Leben.


    Mrs. H. hat mir auch sehr gefallen. Zu Beginn wusste ich nicht recht was ich von ihr halten soll.

  • Mrs. Bennet ist unmöglich wie eh und je, ich habe bei dieser Frau einfach das Bedürfnis sie zu erwürgen. Wie Mr. Bennet das nur aushält? Kein Wunder das er in seiner Bibliothek wohnt. Würde ich auch bei der Frau.

    Jane Austen schreibt dazu (Übersetzung von Andrea Ott):


    "Ich wollte um ihrer Familie willen, ich könnte auch berichten, die Erfüllung ihres [Mrs. Bennet] innigsten Wunsches, die Verheiratung der Mehrzahl ihrer Töchter, habe sich vorteilhaft auf sie ausgewirkt und sie für den Rest ihres Lebens zu einer klugen, liebenswerten und gebildeten Frau gemacht. Doch vielleicht war es besser für ihren Mann, daß sie weiterhin gelegentlich nervös und unverändert dumm war - er hätte das häusliche Glück in einer so ungewohnten Form gar nicht zu genießen gewußt."


    :lache:lache:lache:lache:lache

  • Dieser Abschnitt war wieder herrlich. Die geliebte Nervensäge Mrs. Bennett war toll. Mr. Bennett ist nicht zu beneiden.

    Ich hatte den Eindruck, Charlotte ist unglücklich in ihrer Ehe. Die arme Louise muss ein extrem langes Kleidchen tragen, welches ihr die Lady geschenkt hat, nur weil Besuch kommt und dann fällt sie noch hin. Das arme Kind, das in dieser "Gemeinschaft" aufwächst. Hoffentlich wächst Lewis fröhlicher auf, Anne und Fitzwilliam verschaffen ihm viel Freude.

    Mrs. Harbottle war auch klasse. Sie hat mich etwas an Mrs. Bennett erinnert.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich hatte den Eindruck, Charlotte ist unglücklich in ihrer Ehe. Die arme Louise muss ein extrem langes Kleidchen tragen, welches ihr die Lady geschenkt hat, nur weil Besuch kommt und dann fällt sie noch hin. Das arme Kind, das in dieser "Gemeinschaft" aufwächst. Hoffentlich wächst Lewis fröhlicher auf, Anne und Fitzwilliam verschaffen ihm viel Freude.

    Mrs. Harbottle war auch klasse. Sie hat mich etwas an Mrs. Bennett erinnert.


    Ich selbst sehe Charlottes Charakter zwiespältig. Denn auf ihre Veranlassung wurde Louise das Kleid angezogen. Sie konnte sich allerdings gewiss sein, Mr. Collins würde sie später danach fragen. Um einem ehelichen Disput vorzubeugen, musste sie so handeln. Das entspricht ihrem Charakter. Sie arrangiert sich, verschließt aber nicht Augen vor den Unterschieden zu anderen Ehemännern.


    Mrs. Harbottle erinnert dich an Mrs. Bennet, Lesebiene? Wirklich? Liegt das an ihrem vorlauten Benehmen? Ich finde Mrs. Harbottle viel klüger (und sympathischer) als Mrs. Bennet. Jeder Satz von ihr ist ein zielgerichteter Stich gegen Lady C. und ihre liebe Verwandtschaft. Jahrzehnte wurde sie von diesen übergangen. Und nun, da es etwas zu erben gibt, nimmt man sie wieder in die Familie auf.


    Wer möchte Mr. Collins als Vater haben? =O Alle bitte aufzeigen! :kreuzNur nicht drängeln ... :lache

  • Äh, verzichte:lache


    Charlotte scheint mir eine praktische, vernünftige Frau zu sein, das kam mir in SuV schon so vor. Sie arrangiert sich, wusste das sie sich mit dem zufrieden geben muss. Ich hätte ihr dennoch mehr Glück gewünscht...

  • So hab ich das noch nicht gesehen. Da ich selbst noch keine Mama bin,ist es irgendwie schwer vorstellbar was ein Kind für eine Mutter bedeuten kann.

    Was ich mit Glück meinte, war Glück in der Liebe, mit einem Mann der sich wenigstens etwas um sie bemüht. Bei Mr. Collins sehr schwer vorstellbar.

  • Die vorlaute Art. Da sind sich Mrs. Harbottle und Mrs. Bennett ähnlich. Lizzy kann zwar auch nicht den Mund halten, aber wieder anders.

    Die Frauen konnten doch mit Nadel und Faden umgehen, wenn sie nicht zur Gruppe "Lady" gehörten. Charlotte hätte doch das Kleidchen umnaehen können, damit das Kind sich bewegen kann.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein


  • Was ich mit Glück meinte, war Glück in der Liebe, mit einem Mann der sich wenigstens etwas um sie bemüht. Bei Mr. Collins sehr schwer vorstellbar.

    Ich höre Elizabeth Bennet sprechen. :-] Bei ihrem ersten Gespräch mit Charlotte, nachdem sie von deren Verlobung mit Mr. Collins erfuhr, sagt Charlotte zu Elisabeth:


    "Du weißt, ich bin nicht romantisch. Ich war es nie. Ich wünsche mir nur ein behagliches Zuhause, ..."

    (Jane Austen: Stolz & Vorurteil, Ende Kap. 22, Übersetzung Andrea Ott.)


  • Die Frauen konnten doch mit Nadel und Faden umgehen, wenn sie nicht zur Gruppe "Lady" gehörten. Charlotte hätte doch das Kleidchen umnaehen können, damit das Kind sich bewegen kann.


    Ein interessanter Einwand. Charlotte hätte dies in dem einen Monat richten können. Zweifellos! Aber wollte sie das? Ist die Länge des Saumes nicht gerade das Besondere des mit spitzen besetzten Kleides? Steigert dies nicht die Wirkung des zur Repräsentation geschaffenen Kleidungsstücks? Nur zum Spielen war es hoffnungslos ungeeignet.


    Abgesehen davon, musste Louise unsanft den Boden berühren. Denn nur deshalb tröstete Charlotte sie und wiederholte dabei immer wieder ihren Namen. Erst da fiel bei Kitty der Groschen ... :licht

  • Mrs. Bennett zeigt sich hier wieder von ihrer besten Seite, die Erkrankung von Mr. Peabody kommt gerade recht, sonst müssten Darcys noch länger auf Longbourn weilen.

    Einmal mehr staune ich, wie trefflich Brigitte Mrs. Bennett zu beschreiben vermag. Da hätte Jane Austen sicher ihre wahre Freude daran gehabt.


    Schön, dass Jane eine unkomplizierte Niederkunft gehabt hat, die Arme musste sich ja wirklich lange genug gedulden bis sie ein eigenes Kind in die Arme schliessen kann.

  • Mrs. Bennett zeigt sich hier wieder von ihrer besten Seite, die Erkrankung von Mr. Peabody kommt gerade recht, sonst müssten Darcys noch länger auf Longbourn weilen.

    Einmal mehr staune ich, wie trefflich Brigitte Mrs. Bennett zu beschreiben vermag. Da hätte Jane Austen sicher ihre wahre Freude daran gehabt.

    Das denke ich mir auch jedesmal wenn die Gute die Bühne betritt.


    Bei Jane bin ich auch froh das alles so unkompliziert verlief. Endlich wurde ihr größter Wunsch erfüllt.

  • Diesen zweiten Abschnitt habe ich gestern in einem Rutsch gelesen. Gleich zu Beginn habe ich gestutzt, wer den „seine Lordschaft“ ist. Im Verlauf des Abschnittes bin ich jedoch zu dem Schluß gekommen, daß es sich um den Vater des Colonels handeln muß. Mit dem Verstoßen ist man in diesen Kreisen ja recht schnell bei der Hand, will es mir scheinen.


    Die Taufe samt Aufenthalt auf Rosings verlief dann ja besser, als ich vermutet hätte (oder wurde uns einfach nicht alles erzählt? ;-) ). Imponiert hat mir Mrs. Harbottle, vor allem mit ihren Ausführungen auf S. 94f über „vergessen und vergeben“ und daß Darcy sich sein Glück nicht kaputt machen lassen soll. Ich bin gespannt, ob wir ihr nochmals begegnen werden.


    Beim Besuch bei Charlotte (und auf dem Weg dahin) kommt dann doch durch, daß Catherine nicht nur die „feine Dame“ geworden ist, sondern noch etwas von der alten Kitty in ihr steckt. So nebenbei erfahren wir auch, daß selbst auf Rosings nicht alles in Stein gemeißelt ist, nur weil Lady Catherine de Bourgh das so wünscht. :grin In ihrem Schwiegersohn scheint sie einen ebenbürtigen Widerpart gefunden zu haben, da wird es wohl noch so manche Veränderung geben.


    Und dann also doch ein Zusammenstoß zwischen Elizabeth und Lady Catherine - das mußte ja irgendwann kommen. Aber daß Darcy sie gleich nach Pemberley einlädt - mir schwant Furchtbares! :yikes Falls es zu dem Besuch kommt, wird die Lady de Bourgh wohl versuchen, das Szepter auf Pemberley zu übernehmen - und Elizabeth wird das zu verhindern wissen. Für uns Leser vermutlich ziemlich lustig, für die Beteiligten eher weniger. :chen


    Und dann ein Besuch in Longbourn! Mrs. Bennet in absoluter Hochform - ich habe sie förmlich vor mir gesehen und schreien gehört - wie zu ihren besten Zeiten! :chen Und gelernt hat sie anscheinend wirklich - gar nichts (was mich nicht verwundert). :grin Mr. Darcy läßt den Aufenthalt wohl als etwas Notwendiges über sich ergehen und ist dann vermutlich recht froh, einen triftigen Grund für die Abreise erhalten zu haben. Und Catherine kann es anstellen, wieder mit zu dürfen. Aber das Thema dürfte noch nicht ausgestanden sein, wie ich Mrs. Bennet kenne. Wenngleich ich gespannt bin, wie sich das mit diesem Mr. Wragsdale entwickelt, sollte ich etwas entwickeln.


    Währenddessen hat Jane also ihr erstes Kind bekommen und ist wohlauf. Das wird dann wohl im nächsten Abschnitt näher zur Sprache kommen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich gehe jetzt der Reihe nach die Posts hier durch.


    (...) scheinbar hat die arme Charlotte richtig Mühe mit Mr. Collins, der bemüht sich wohl gar nicht um seine Frau. Gut hat sie eine Tochter bekommen, so hat sie wenigstens einen Sonnenschein im Leben.

    Ja, aus einigen Äußerungen von Charlotte habe ich geschlossen, daß sie nicht unbedingt das ist, was man glücklich nennt, und ihr Los rein verstandesmäßig akzeptiert hat, was nicht bedeutet, daß sie damit zufrieden ist. Verwundert hat mich, daß es nicht mal eine Andeutung für ein zweites Kind gibt. Mr. Collins wird doch sicherlich aus den gleichen Gründen wie Mrs. Bennet einen Jungen haben wollen?!


    Wer möchte Mr. Collins als Vater haben? Alle bitte aufzeigen! Nur nicht drängeln ...

    Meine Finger sind ganz unten, ich sitze quasi auf ihnen. :chen



    Einmal mehr staune ich, wie trefflich Brigitte Mrs. Bennett zu beschreiben vermag. Da hätte Jane Austen sicher ihre wahre Freude daran gehabt.

    :write Das fällt mir immer wieder auf in den Büchern, wie gut Brigitte die Figuren und Beschreibungen trifft. Ich habe früher schon ein paar "Nachfolgebände" zu SuV gelesen, aber - aus meiner Sicht - seltsamerweise kommen die besten nicht aus England, sondern aus Deutschland. Seit ich diese Reihe kenne, mag ich gar keine anderen mehr lesen, weil die Entwicklung hier so folgerichtig ist, daß es anders eigentlich überhaupt nicht gewesen sein kann. (Und das ist keine Lobhudelei, das würde ich auch genau so schreiben, wenn die Autorin hier nicht dabei wäre).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • :write Das fällt mir immer wieder auf in den Büchern, wie gut Brigitte die Figuren und Beschreibungen trifft. Ich habe früher schon ein paar "Nachfolgebände" zu SuV gelesen, aber - aus meiner Sicht - seltsamerweise kommen die besten nicht aus England, sondern aus Deutschland. Seit ich diese Reihe kenne, mag ich gar keine anderen mehr lesen, weil die Entwicklung hier so folgerichtig ist, daß es anders eigentlich überhaupt nicht gewesen sein kann. (Und das ist keine Lobhudelei, das würde ich auch genau so schreiben, wenn die Autorin hier nicht dabei wäre).


    Den Vergleich kann ich nicht beurteilen. Ich habe noch keinen "Nachfolgeband" zu Stolz und Vorurteil gelesen ...


    Außer meine eigenen natürlich! :lache:lache:lache


    Hab vielen Dank, SiCollier. Ein wunderschönes Kompliment.


    :blume:blume:blume


  • Mr. Collins, ein Vater von mehreren Kindern? Das ist für mich ein ganz neuer Aspekt.


    Hat wohl mit dem Sitzen auf Deinen Fingern zu tun ... :lache:lache:lache


    Ein Kind hat Jane Austen ja gleichsam vorgegeben. Denn Mr. Collins schrieb in Bezug auf seine Charlotte von der Aussicht eines "neuen Zweiges am Ölbaum". Das war der Brief am Ende von Stolz und Vorurteil, in dem er Mr. Bennet über das Gerücht aufklärt, Lizzy trage sich mit der Absicht, Mr. Darcy zu ehelichen.


    In den Irrungen gab ich zu verstehen, dass Charlotte dieses Kind durch eine Fehlgeburt verlor. Als "Ausgleich" bekam sie dann (zu diesem Zeitpunkt) Louise.


    :gruebel:gruebel:gruebel Da muss ich in mich gehen ...