WebCam: Falken-Nest auf Nürnberger Burg

  • Ja, es ist wirklich schön, denen zuzugucken. Und wie sie nach dem Fressen immer so zusammengekuschelt daliegen. So süß. Aber es sieht nicht sehr gemütlich aus. Und immer herrscht so eine Unruhe. Ob das etwas mit dem Muskeltrainig zu tun hat? Ständig dieses Zucken und aufschrecken.


    Und süß ist es, wenn eines zur Mutter tabbelt und dann aufrecht vor ihr sitzt und guckt und dann wieder zurück tabbelt zum Schlafen.


    Und das war auch total verrückt irgendwie. Die Mutter hatte die Beute zwichen ihren Füßen und nicht gefütter, weil der Vater noch da war. (Gleich dazu mehr). Die Jungen haben gewartet. Eines hat sich auf die Beute gelegt und gekuschelt, als wäre es sein Geschwisterchen. Das ergab ein komisches Bild für mich.


    Was mir auffällt: Wenn der Vater die Beute bringt, schreit die Mutter ja los. Aber in letzter Zeit hört sie gar nicht mehr damit auf. Erst wenn der Vater wieder davon fliegt. Das hört sich immer so an, als sei sie total unzufrieden oder so. Aber was das wohl eigentlich zu bedeuten hat?

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • Das mit dem ständigen Gezappel ist mir auch aufgefallen. Ich würde vermuten, dass sie ihre Bewegungen einfach noch nicht so richtig kontrollieren können. Der Altvogel schläft oder ruht ja immer im Stehen oder Hocken, aber um den Körper so lange aufrecht und ruhig zu halten, fehlt den Kleinen wohl noch die Muskelkraft und Spannung, vor allem im Schlaf. Und dann rutscht hier mal ein Flügelchen ab und dort kippt das Köpfchen zur Seite, und dann ist das angekuschelte Geschwister genervt und fängt seinerseits wieder mit dem Gezappel an. Irgendwie suchen die ständig nach der bequemsten Stellung. Der größere von beiden hat anfangs den Kleinen auch immer als eine Art Kopfkissen missbraucht und sich mit ganzem Gewicht über dessen Hals gelegt, woraufhin der Kleine dann immer wieder mit Kopfrucken und Aufbäumen versucht hat, den Großen abzuschütteln - der Kleine muss inzwischen Nackenmuskeln aus Stahl haben.


    Die Falkin sieht manchmal aus wie eine gestrenge Oberlehrerin, die ihre Klasse inspiziert, vor allem, wenn die Jungen so nebeneinander aufgereiht vor ihr hocken. Es sieht so lustig aus, wenn sie immer hinter ihrer Brut herräumt und liegengelassene Fleischfetzen aufpickt - als würde eine Menschenmutter im Kinderzimmer die verstreuten Socken aufheben^^


    Das Geschrei kriege ich gar nicht mit, weil ich den Ton meistens aus habe. Aber vielleicht fordert sie dadurch, dass er gleich wieder losfliegen und weitere Beute heranschaffen soll?


    Ich habe im Netz schon ein paarmal nach weiteren Infos über das Verhalten der Vögel gesucht, vor allem Brutverhalten, aber nichts Brauchbares gefunden, was über den Wikipedia-Artikel hinausgeht. Bei der Falkin zum Beispiel habe ich schon ein paarmal beobachtet, dass sie alle Kieselsteinchen in Reichweite aufpickt und dann wieder fallenlässt. Das macht sie minutenlang, manchmal wandert sie dabei auch im Hort herum. Keine Ahnung, warum sie das tut - Schnabelschärfen vielleicht? Wäre schön, wenn man solche Sachen irgendwo noch nachlesen könnte :gruebel

  • Ja, ich würde mir auch mehr Information zur Entwicklung der Jungen wünschen.


    Zu dem Gezappel finde ich die Idee mit dem Muskeltraining recht gut. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass die wachsenden neuen Federn jucken oder Milben, die in den Dunen sitzen. Inzwischen hat sich da sicher ein gewisses Mikroklima entwickelt, in denen Parasiten gedeihen.


    Bei dem anhaltenden Geschrei der Falkin nach der Beuteübergabe denke ich auch, dass sie den Terzel damit anhalten will, weiter zu jagen. Ich vermute, dass er auch deshalb so lange ausbleibt, weil er anderswo sich eine Pause gönnt.


    Ich stelle den Ton immer an. Auch damit ich mich auf anderen Internet- oder Computerseiten bewegen kann ohne die Fütterung zu verpassen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass die wachsenden neuen Federn jucken oder Milben, die in den Dunen sitzen. Inzwischen hat sich da sicher ein gewisses Mikroklima entwickelt, in denen Parasiten gedeihen.

    Ja, das denke ich auch - die kratzen sich in den letzten Tagen auch oft und ausgiebig.

  • Ich habe sicher ein paar intressante Informationen in meinen Bücher stehen. Ich hatte mir eh vorgenommen, die mal in Ruhe zu studieren. Momentan bin ich aber wieder in der Klausurphase. Da habe ich den Kopf nicht so frei für so was. In ca. 3 Wochen könnte ich mich da mal einlesen. Vielleicht tauchen ja noch mehr Fragen hier auf, die ich gleich mitgucken kann. :-)

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • Bei manchen Vögeln sind die Schreie der Altvögel eine Art Bindungsverhalten. So in der Art: "Ich bin noch da und liebe dich " Rufe. Wie das Geklapper bei den Störchen.

    Die Bussarde, die bei uns am Waldrand brüten, kreischen am Horst viel und laut. Soweit ich es beurteilen kann, tun das aber beide.


    Was die Jungen angeht, ist wohl beides richtig - Muskeltraining und Ungeziefer. Es wird ja auch wärmer, da tummelt sich allerhand Viehzeugs im Horst. Und bestimmt wird die Beute bald gar nicht mehr gerupft und die Küken müssen das selbst machen, sie müssen das ja auch lernen.

  • sasaornifee Wenn Deine Bücher unsere Fragen beantworten könnten, wäre das echt super. Ich habe gestern mal bei Amazon geschaut, was dort für Sachbücher zu finden sind - bin aber leider nicht recht fündig geworden. Es gibt zwar einige Bücher über Raubvögel, aber die einzelnen Abschnitte - jetzt speziell zu Wanderfalken - gehen nicht so in die Tiefe. Gibt es ein Buch zu unserem Fall, das Du besonders empfehlen könntest:?:


    Mich würde auch noch interessieren, wie das Falkenweibchen in der Jägersprache genannt wird. "Terzel" für den Falkenmann kam ja von der Beobachtungsstation an der Nürnberger Burg. Seltsam, dass hier das Internet versagt.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • :| Jetzt ist anscheinend passiert, was ich schon eine Weile befürchtet habe: einer der Kotschüsse der Jungen hat die Kamera getroffen. Das ist letztes Jahr auch irgendwann passiert. Das schränkt leider das Blickfeld etwas ein. 8)

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Mich würde auch noch interessieren, wie das Falkenweibchen in der Jägersprache genannt wird. "Terzel" für den Falkenmann kam ja von der Beobachtungsstation an der Nürnberger Burg. Seltsam, dass hier das Internet versagt.

    Mithilfe eines ornithologischen Lexikons habe ich erst einmal herausgefunden, dass Terzel aus der Falknersprache kommt. Anschließend habe ich gegoogelt und aus drei Webseiten entnommen, dass in der Falknersprache die Bezeichnung für weibliche Falken einfach nur 'Weib' ist bzw. 'Weibchen'.


    Bücher kann ich momentan keine empfehlen. Da habe ich noch nicht genügend Erfahrungen und Eindrücke gesammelt habe, um das mit gutem Gewissen tun zu können.

    Sasaornifee :eiskristall



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  • :| Jetzt ist anscheinend passiert, was ich schon eine Weile befürchtet habe: einer der Kotschüsse der Jungen hat die Kamera getroffen. Das ist letztes Jahr auch irgendwann passiert. Das schränkt leider das Blickfeld etwas ein. 8)

    Daran musste ich auch immer wieder denken, dass das irgendwann vielleicht passieren könnte. Es ist unglaublich, mit was für einer Kraft die ihr 'Geschäft' erledigen können.

    Sasaornifee :eiskristall



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  • Daran musste ich auch immer wieder denken, dass das irgendwann vielleicht passieren könnte. Es ist unglaublich, mit was für einer Kraft die ihr 'Geschäft' erledigen können.

    Das war wohl ursprünglich dafür gedacht das Nest möglichst sauber zu halten, aber in so einem geschlossenen Raum trifft es natürlich überwiegend die Wände. In offenen Nestern fliegen wahrscheinlich auch die Federn der Beutevögel besser weg.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Die brütenden Wanderfalken, die ich beobachtet habe (sind nicht viele, aber im Urlaub gibt es Felswände, in denen sie sich offenbar wohlfühlen, brüten sie auch eher in Felsüberhängen oder natürlichen kleinen Höhlen. Freie Nester wie bei Singvögeln oder den schon genannten Bussarden habe ich noch keine beobachtet.

    Das muss aber nicht viel heißen, ich bin ja auch nur interessierte Laienfrau.


    Allerdings kann ich euch für weitere Infos die Seiten der Falkner empfehlen. Hier zB Falknerei


    Natürlich muss man daran denken, das sind Interessenverbände.


    Hihi und gerade gibt es eine leckere Maus - zum Glück ist die Beeinträchtigung nicht so stark.

  • Was ist denn das für eine blau-glänzende Perle? Oder ist das Beringungsmetallreif, der da auf dem Boden liegt?


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    Jetzt liegen die Jungen genau darauf.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Nein, auch die Alten sind nicht beringt. Ich vermute, dass dieser Ring von einem Beutevogel gewesen ist. Interessant, dass die Jungen dergleichen nicht in ihrer Gier mitfressen.

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  • Ja, als würde es die Mutter auffordern wollen, loszufliegen, um Beute zu machen.

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