'Willkommen in Wellville' - Seiten 223 - 319

  • Ich denke nicht, dass Boyle Verständnis für Dr. Kellogg im Sinn hatte, als er dieses Buch schrieb. Im Gegenteil geht es ihm doch eher darum dessen Verhalten anzuprangern bzw. den Lesern die Absurdität vor Augen zu führen Er führt ja quasi jede Figur vor.

    Das denke ich auch.

    Je näher man dem Ende kommt, um so absurder wird es. Alle müssen hier kräftig Federn lassen.

  • Und mittlerweile gibt es fast niemanden mehr, den ich sympathisch finde...


    Am ehesten (und für mich überraschend) Will, dessen Ausflippen am Weihnachtsabend wunderbar war. Wenn auch nicht für seinen Gesundheitszustand. Aber den haben diese "Ärzte" und die liebende Ehefrau eh schon unwiderruflich ruiniert. Ich will den guten Mr Lightbody aber nicht von Mitschuld freisprechen. Immerhin ist er erwachsen und nicht völlig verblödet. Er kann auch einmal NEIN sagen.


    Mein letzter Rest Sympathie für George war dahin, als ich las, wie er den Kindern die ohnehin kleinen Weihnachtsgeschenke gestohlen und aufgegessen hat. So ein sich selbst bemitleidender Schwächling...


    Und sein Adoptivvater ist einfach nur unsympathisch. Allerdings weiß ich nicht, ob er wirklich geldgierig und ausbeuterisch ist oder doch von seiner "Mission" überzeugt.


    Über Charlie kann ich nur immer von neuem den Kopf schütteln. Wie dumm kann ein Mensch eigentlich sein?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Mein letzter Rest Sympathie für George war dahin, als ich las, wie er den Kindern die ohnehin kleinen Weihnachtsgeschenke gestohlen und aufgegessen hat. So ein sich selbst bemitleidender Schwächling...

    George ist schwer traumatisiert. Sein Verhalten kann ich noch am ehesten verstehen. Da hilft halt keine vegane Kost, wenn die seelischen Wunden des Jungen überhaupt je heilen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir gefällt das Buch immer noch gut, aber wie euch fällt es mir ebenfalls schwer etwas dazu zu schreiben.

    Je mehr ich von Dr K. lese, desto unsympathischer wird der mir. Auch wenn hier alles überzogen ist, werde ich die Marke in Zukunft bestimmt meiden :lache


    Genau, wie eine Sekte kam mir das auch vor und Will ist der einzige, der durchblickt.

    Um ehrlich zu sein ist es schon ein wenig wie heutzutage Weight Watchers oder so.


    Bisher bin ich aber keiner Person Nähe gejommen. Eigentlich ungewöhnlich für mich. Aber wem auch? Charlie? Bender? :lache

  • Das mit Sekte hat was. Es ist die reine Gehirnwäsche, die da ausgeübt wird.

    Und ich bin ziemlich sicher, dass auch damals niemand ernsthaft davon ausging, dass fünfmal tägliche

    Einläufe gesund sein könnten. Von den Diätvorschriften ganz zu schweigen.


    Und die von der Affenfrau zerlegte Küche nebst Macadamiamus- "Verzierung" fand ich ebenfalls genial.


    Ich habe zunehmend den Eindruck, hier werden sämtliche Modeerscheinungen im Gesundheitssektor der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts auf's Korn genommen - und einige andere Moden gleich mit.


    Es liest sich sehr kurzweilig, auch wenn mir gelegentlich das Lachen im Hals stecken bleibt.