Linus Geschke - Tannenstein


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    Produktinformation


    Broschiert: 384 Seiten

    Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (31. Januar 2019)

    ISBN-10: 3423262184

    ISBN-13: 978-3423262187



    Kurzbeschreibung

    Zeit der Rache

    Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.

    Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein.



    Autor

    Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist unter anderem für Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.



    Meine Meinung


    In Tannenstein (an der deutsch/tschechischen Grenze) werden in einer Gastwirtschaft 10 Gäste erschossen, nur der Wirt bleibt am Leben. Täter war der sog. Wanderer. Er hatte sich schon längere Zeit in dem Ort einquartiert, allerdings keinen Kontakt zu den Bewohnern gesucht und nach der Tat verschwindet er über die Grenze in die Tschechische Republik. Er bleibt verschwunden.


    Auf der anderen Seite wird der Ex-Polizist Alexander Born in Berlin aus der Haft entlassen und ist auf der erbitterten Sucht nach dem Mörder seiner Freundin und früheren Kollegin Lydia. Da er gute Kontakte zu Informanten in der Unterwelt Osteuropas hat, berühren sich die Handlungsstränge.


    Im Laufe der Geschichte wechselt die Perspektive zwischen Berlin, Potsdam, Branchenburg, Kempten, Altenberg/Sachsen, Russland, Polen und dem Wanderer. Trotz der kurzen Kapitel und dem ständigen Wechsel zwischen den Handlungssträngen hat sich bei mir keinerlei Spannung bzw. Lesesog aufgebaut. Thema sind vor allem Zwangsprostitution und Menschenhandel, folglich geht es hier nicht zimperlich zu. Der Autor beschreibt auch etliche Brutalitäten sehr detailliert, allerdings zum Ende und zur Auflösung hin hat er noch einige Überraschungen parat.



    Ich habe alle Jan-Römer-Krimis des Autors gern geschmökert, deshalb wollte ich auch sein neues Buch unbedingt lesen. Mit seinem Thrillerdebüt konnte er mich jedoch nicht überzeugen. Das Thema Prostitution, Menschenhandel, Mord und auch Selbstjustiz wurde schon in vielen Krimis/Thrillern behandelt. In diesen Bereichen wurden für mich zu viele Klischees bedient. Die Figur des Wanderers wurde zu oberflächlich beschrieben, von ihm hätte ich gerne mehr erfahren. Alexander Born war mir von Beginn an unsympathisch, das hat sich auch im Laufe der Geschichte nicht geändert. Wohlgemerkt, ein Protagonist muß mir nicht sympathisch sein, damit mir ein Buch gefällt. Ich denke da an Sebastian Bergman, der keine Sympathiepunkte von mir bekommt, aber die Bücher mit ihm gefallen mir ausgesprochen gut. Das Nachwort fand ich zwar interessant, das ließ mich jedoch meine Meinung nicht mehr revidieren. Von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.

  • Ich muss mich Richie leider anschließen. :-(

    Ich bin ja ein großer Fan der Jan-Römer-Reihe und hatte mich schon sehr darauf gefreut, wieder was Neues von Linus Geschke zu lesen. Dass es diesmal ein Thriller sein würde, hat mich zunächst auch nicht gestört, auch in diesem Genre habe ich schon Bücher gelesen, die mir sehr gut gefallen haben.


    Leider war "Tannenstein" dann eine Riesenenttäuschung - für meinen Geschmack viel zuviel sinnlose Gewalt, möglichst grausam und blutrünstig geschildert, dazu platte Charaktere aus dem Klischee-Baukasten... nö, das kann der Autor echt besser. Einen Handlungsstrang hätte man mMn ersatzlos streichen können (das hätte sich bestimmt auch anders auflösen lassen) und der Rest war auch nicht sooo spannend bzw. wurde die Spannung auch durch die parallelen Handlungsstränge mit den entsprechenden Cliffhangern erzeugt.


    Dabei fand ich die Grundthema des Buches (Selbstjustiz und wie weit darf sie gehen) durchaus interessant und auch die Figur des Wanderers hätte interessant sein können, wenn der Wanderer nicht viel zu farblos geblieben wäre. Am interessantesten fand ich noch Borns Partnerin Norah, deren Gewissenskonflikte eigentlich ganz gut ausgeleuchtet werden.


    Sehr, sehr schade, aber Linus Geschke konnte mit seinem Herzensbuch, das ihm laut Nachwort sehr wichtig war, bei mir leider überhaupt nicht punkten. Ich hoffe jetzt mal, dass er den Verlag nur für diesen Thriller gewechselt hat, und dass wir irgendwann auch wieder eine Fortsetzung von Jan Römer und seiner Freundin Mütze lesen dürfen!


    Gäbe es noch Eulenpunkte, würde ich hier 1 Punkt für die Grundidee und die Figur der Norah vergeben, aber ganz sicher keine Leseempfehlung, es sei denn, man steht auf die gedruckte Version von billig produzierten Splatter-Movies.


    LG, Bella