Vakuum - Antje Wagner (12 - 15 Jahre)

  • Das war mal eine „ganz andere“ Geschichte und sie hat mir gut gefallen.


    Beim Lesen stellt man sich Fragen über Fragen bezüglich der fünf jungen Protagonisten, die zu Beginn nacheinander vorgestellt werden. Irgendwie scheinen sie alle zusammen zu hängen, auch wenn sie selbst nicht wissen wie. Ihre nebulösen Erinnerungen und Déjà-vus verschwinden jedes Mal bevor sie greifbar werden könnten.


    Am 17. August um 15.07 Uhr bleibt die Zeit stehen. In diesem „Vakuum“ werden sie gezwungen sich ihren Problemen und/oder Ängsten zu stellen, die sie bisher verdrängt haben und die ihr Leben gegenwärtig nahezu unerträglich machen. „Keiner bleibt allein“ ist irgendwann ihre Maxime, gemeinsam stellen sie sich dem gefährlichen Nebel.


    Obwohl schon das Thema sehr nach Spannung klingt, liegt diese hier weniger in einer treibenden Handlung, als in den Figuren und ihren Geheimnissen, ob und wie sie sich offenbaren werden. Was es mit dem geheimnisvollen Nebel auf sich hat und wie sich dieses Mysterium wohl auflösen wird. Für meinen Geschmack passt das Ende, auch wenn es vielleicht nicht jeder rational befriedigend findet.


    Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, die Personen, ihre Eigenheiten und ihre Beziehungen untereinander sind erstklassig herausgearbeitet, desgleichen die ungewöhnliche Atmosphäre dieser Geschichte. Ein bisschen „psycho“, ein Prise Horror und die bizarre Situation dieses Zeitstillstandes gibt eine fesselnde Mischung. Trotzdem konnte ich das Buch zwischendurch auch gut aus der Hand legen, es war zwar spannend, aber kein „Pageturner“.
    Am liebsten mochte ich Tamara mit ihrem flapsigen Mundwerk und den trockenen, ironisch-treffenden Statements.

  • Zum Inhalt wurde schon ausreichend gesagt, daher gleich:


    Meine Meinung zum Buch


    "Vakuum" ist für mich der erste Roman von Antje Wagner. Von Anfang an konnte mich die Autorin, die in einer klaren Sprache schreibt und ihre Figuren in lebendigen und von charakterlich gefärbter Rede geprägten Dialogen zum Leben erwachen lässt, fesseln und in ihre Geschichte mitnehmen.


    Dieser Roman ist ein echtes Jugendbuch mit einer klaren Aussage, was nicht wenige Bücher für jugendliche Leser vermissen lassen. So erscheint die Geschichte zu keinem Punkt als reine Fantasie, obwohl man sich als Leser bewusst ist, dass die Ereignisse so in Wirklichkeit nicht passieren können.


    Und es ist ein Buch, dass ohne die scheinbar fast schon obligatorische kleine Liebesgeschichte auskommt, was es auch für junge, männliche Leser interessant macht.


    Insgesamt ein spannendes Buch, in dem nach und nach Rätsel um Rätsel aufgedeckt wird, wo Freundschaft wachsen kann und sich bewährt, wo sich Besinnung auf Werte entwickelt, die in unserer schnelllebigen Zeit mit unserem Alltag in der Anonymität des Anderen neben uns verloren scheinen.


    Vielleicht wäre "Vakuum" ja mal ein Roman zur Lektüre im Deutschunterricht!

  • Zitat

    Original von Clare


    Vielleicht wäre "Vakuum" ja mal ein Roman zur Lektüre im Deutschunterricht!


    Das gäbe sicher allerhand Material für spannende Diskussionen. Vor allem sehr lebensnah und kritisch hinterfragend.


    Ich habe das Buch sehr zügig, weil sehr spannend gelesen.


    Ein Buch mit dem man sich gedanklich lange beschäftigen kann.


    8 Punkte.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Ich habe viele gute Kritiken über das Buch gelesen, kann die Meinung aber nicht so ganz teilen. Es war unterhaltsam, aber es wird nicht mein Buch des Jahres werden.


    Stellt euch vor, ihr tut das, was man gewöhnlich um 15:07 Uhr tut. Ich zum Beispiel würde, da es im Buch ein Samstag ist, wahrscheinlich gerade einkaufen. Und plötzlich sind alle Menschen einfach weg, alle Menschen, alle Geräusche und auch alle Tiere. Man weiß einfach nicht wie einem geschieht und steht völlig allein auf der Welt da. Was macht man? Ich wüsste es nicht. Die Jugendlichen in diesem Buch konnten sich ganz gut behelfen. Sie haben sich mehr oder weniger zufällig gefunden und kämpfen gegenseitig gegen den Nebel an, der ihnen Böses will. Aber was? Und warum? Das müsst ihr selber lesen...


    Ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, was ich von dem Buch halten soll. Es endet mit einer Message, die man sich, je mehr das Buch voran schreitet, schon denken konnte. Die handelnden Personen sind fast ausschließlich die fünf Jugendlichen. Ich bin leider mit den Charakteren nicht so wirklich warm geworden und habe das Buch nur weiter gelesen, weil ich wissen wollte, was es mit diesem ominösen Nebel auf sich hat. Das Buch wird für Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren angegeben und ich glaube, das trifft es auch ziemlich genau. Die Schreibweise ist einfach, aber nicht zu einfach und die Dialoge sind jugendgerecht.


    Die Idee des Buches hat mir wirklich gut gefallen, aber ich hätte mir ein paar Seiten mehr gewünscht um die fünf Jugendlichen näher kennen zu lernen. Wer aber damit leben kann, dass die Persönlichkeit der handelnden Personen nur angekratzt wird, ist mit diesem Buch durchaus gut bedient.

  • So schnell hab ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen. Es hat richtig Spaß gemacht die ganze Zeit mit zu überlegen und eigene Theorien aufzustellen. Warum, Weshalb, Wieso....
    Ich habe mir schon gedacht, dass man am Ende nicht für alles eine Erklärung bekommt und war damit auch ein wenig unzufrieden. Aber wahrscheinlich ist es so doch besser als sich völlig in absurden Erklärungen zu verlieren.
    Mit hat das Buch sehr gut gefallen und ich muss jetzt gleich mal schauen, was für Bücher die Autorin noch geschrieben hat, denn dieses war mein erstes von ihr.


    Ich finde übrigens auch, dass "Findus" mal unbedingt spoilern sollte.