Der Himmel über Darjeeling -- Nicole Vosseler

  • Kurzbeschreibung
    Cornwall, 1876: Nach dem Tod ihres Vaters Vollwaise, sieht sich die junge Helena Lawrence vor dem finanziellen Ruin stehen. Der geheimnisvolle Ian Neville, der wie aus dem Nichts in ihr Leben tritt, macht ihr ein Angebot: Er wird für ihr Auskommen sorgen – wenn sie ihn heiratet und auf seine Teeplantage im indischen Darjeeling begleitet. Zuerst widerwillig, sieht Helena schließlich keinen anderen Ausweg mehr, als mit ihm zu gehen. Das fremde, exotische Indien mit seinen Farben und Düften schlägt Helena in seinen Bann, und sie glaubt fast schon daran, hier glücklich zu werden. Doch trotz Momenten der Nähe bleibt Ian ihr fremd. Sein Geheimnis droht Helenas Leben und ihre aufkeimende Liebe zu ihm für immer zu zerstören. Eine dramatische Liebesgeschichte vor der farbenprächtigen Kulisse Indiens, detailgenau recherchiert und meisterhaft erzählt.


    Meine Meinung aus der Leserunde:


    Wie schon geschrieben, das Buch war gute und leichte Unterhaltung.
    Ich hatte mir allerdings erheblich mehr davon versprochen.
    Schade fand ich vor allem, daß dem Leser wirklich alles vorgekaut wird und man kaum selbstständig denken muß. Das war mir ein wenig zu anspruchslos.


    Dann hab ich ja schon geschrieben, daß mir der "Rückblick" zu lange gedauert hat... das liegt aber wohl an meinem ungeduldigen Charakter.


    Wie gesagt, grundsätzlich hat mir das Buch gefallen und ich fand auch die Beschreibungen der Ortschaften/Paläste/etc. wirklich gelungen, aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas.


    Wie gesagt, ich fand das man doch sehr merkte, daß die Autorin durch Rebecca Ryman beeinflußt wurde und daß sie "Vom Winde verweht" zumindest gelesen hat.
    An beide Romane reicht das Buch leider nicht ran... aber es ist ja, wenn mich nicht alles täuscht ein Erstling, also steigerungsfähig und ich bin gespannt auf ein weiteres Buch...


    EDiT:
    Das wollte ich schon lange geändert haben....
    Das Buch ist natürlich kein Erstling, sondern das zweite Buch von Nicole...
    Der Erstling war Südwinde.

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Dadurch, dass es in meiner Buchhandlung dort lag, wo alle "starke Frau in irgendeiner bunten Kulisse"-Bücher liegen, bin ich mit der entsprechenden Erwartungshaltung an das Buch herangegangen und war dann angenehm überrascht.


    Ok, ich war ja von Anfang an fest überzeugt, dass...



    aber trotzdem waren die Charaktere komplizierter und weniger eindeutig gut oder böse angelegt als ich es erwartet hatte. Und ein unnahbarer Mann, der ein düsteres Geheimnis mit sich herumschleppt, ist sowieso die Art von Figur, die mich immer wieder magisch anzieht, da wurden meine Wünsche voll erfüllt. :grin


    Von der Ausstattung her finde ich das Buchwirklich wunderschön gemacht, sowohl das Cover, als auch der Einband und die Illustrationen, die den Abschnitten vorangestellt sind, gefielen mir sehr gut.


    Und erwähnen möchte ich auch noch, dass ich die Leserunde sehr nett fand, die von Nicole auf eine sehr humorvolle Weise begleitet wurde. Ich denk da nur an:


    Zitat

    Zitat Nicole
    "Allerdings konnte ich ihr aus "finanziellen Gründen" nur diesen alten Klepper unter den Hintern geben!"


    :lache


    lg Iris :wave

  • Meine Meinung:
    Aus der Not heraus folgt die junge Helena zusammen mit ihrem kleinen Bruder dem geheimnisvollen Ian aus dem kalten Cornwall ins exotische Indien. Inmitten der Fremde ist sie hin- und hergerissen von Ians zwiespältigem Charakter, ihrem Unwissen über seine Vergangenheit und der starken Anziehung, die er auf sie ausübt. Das Zusammenleben gestaltet sich schwierig...
    Nach dem verheißungsvollen Prolog, der eine geheimnisvolle Prophezeiung enthält und neugierig auf das weitere Schicksal Helenas macht, erfährt der Leser wie es zu der Hochzeit mit Ian kommt und begleitet sie nach Indien. Ab dort blüht der Roman erst richtig auf, man taucht ein in die exotische Kulisse, die Farbenpracht und intensiven Gerüche Indiens. Ob und welches Geheimnis Ian verbirgt, erzählt Nicole Vosseler in einem Rückblick mit tollem Spannungsbogen, der das Buch zu einem absoluten Pageturner macht. Fesselnde Lesestunden und die Lust auf eine Reise nach Indien sind garantiert.


    Die gemeinsame Leserunde mit Nicole Vosseler ist hier nachzulesen.

  • Einfach ein richtig schöner Schmöker!


    Nach dem Tod ihrer Eltern heiratet die verarmte Helena den geheimnisvollen Ian und folgt ihm nach Indien. Ihre Beziehung ist ein ständiges Auf und Ab und nach und nach erfährt man mehr über Ian und seine Vergangenheit.
    Die Geschichte ist interessant und spannend aufgebaut. Wenn man angefangen hat zu lesen, mag man garnicht mehr aufhören!


    Besonders haben mir die schönen Beschreibungen gefallen: die Stoffe und Farben, die leckeren Speisen, sowie die Landschaft und die Einrichtung der Häuser finde ich wunderbar gelungen. Da fühlte ich mich beim Lesen richtig nach Indien versetzt! Nur die historischen Hintergründe waren für meinen Geschmack ein wenig zu ausführlich.

  • In der Buchhandlung ist dieser Indienroman in der Abteilung Unterhaltungsliteratur zu finden. Ich wurde sehr gut unterhalten. Der Schreibstil war flüssig und es war leicht zu lesen. Die historischen Erklärungen waren gut recherchiert und geschickt in die Story eingebunden. Sie hatten nie etwas lehrmeisterliches an sich. Ich habe Indien gerochen, geschmeckt, gefühlt und erlebt. Die Beschreibungen des Landes und Menschen waren ganz nach meinem Geschmack. Der Schluss kam für mich etwas schnell, was vielleicht auch daran lag, dass die letzten Kapitel etwas kürzer waren. Mit der Unentschlossenheit der Protagonistin hatte ich über weite Strecken des Buches meine Probleme. Wohl eher deshalb, weil ich eine starke Frau erwartete, die in Indien die Ärmel hochkrempelt und dort so richtig loslegt. Es war aber eine andere Geschichte und mein Lesevergnügen war deshalb nicht gemindert. Es war ein richtig schöner Schmöker für laue Sommerabende über eine fremde Kultur. Jedem der gern in Gedanken auf die Reise geht, kann ich dieses Buch empfehlen. Mir hat dieses Buch gefallen.
    Ein Wort möchte ich am Rande noch für die wirklich gelungene Gestaltung des Buches verlieren. Jeder Teil des Romans beginnt mit einem passenden Sprichwort. Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Illustration. Wenn man den Einband und den Schutzumschlag betrachtet, fühlt man sich schon nach Indien versetzt.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe richtig in Indien mit den Leuten gelebt. Gut, bei dem Rückblick habe ich erst mal gestutzt, aber dann schnell eingelesen und einfach dort weiter gemacht. Die Länge war so, wie sie ein musste, immerhin setzte sie dort auf, wo das Buch zu Beginn anfing. Alles in allem habe ich es sehr genossen und wieder einen weiteren Roman in meiner Indien - Ecke stehen :-]

  • Ich habe mich sehr gefreut, daß die Leserunde zu einem Zeitpunkt stattfand, an dem ich mal wieder was indisches lesen wollte ;-)


    Was mich schon einmal sehr für das Buch eingenommen hat, sind die kleinen und eigentlich unwichtigen Äußerlichkeiten, die aber doch einen guten Ersteindruck hinterlassen: Der Umschlag ist sehr schön gestaltet, ich war begeistert von den farbigen Karten im Innenumschlag und auch die "Zitatrahmen" vor den einzelnen Teilen fand ich sehr ansprechend.


    Alles in allem hat mir auch der Roman recht gut gefallen. Ich mochte es, daß die Protagonisten nicht eindimensional angelegt waren (auch wenn mich Helenas zickiges Weibchenverhalten schon manchmal schwer genervt hat *seufz*) und was mir wirklich gut gefallan hat, waren Nicoles tolle Beschreibungen. Mir hat auch sehr gut gefallen, was sie immer wieder mal über den Teeanbau einfließen hat lassen und im Gegensatz zu BabyJane bin ich der Meinung, daß Nicole die erläuternden Details so geschickt einfließen hat lassen, daß sie sich wunderbar in die Handlung eingefügt haben und nicht negativ als Belehrungen aufgefallen sind.


    Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Szene mit der Hochzeit in Indien (ich erwähnte das bereits in der Leserunde...), was aber wirklich ganz wunderschön geschrieben war, war der Einschub mit der Geschichte Winston & Sitaras.


    Alles in allem ein sehr schönes und farbenprächtiges, üppig geschriebenes Indienbuch, das zwar noch ein paar (Anfangs-)Schwächen besitzt, aber dennoch sehr neugierig auf das 2. Buch der - sehr netten! - Autorin macht.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich hab es gestern abend beendet, meine Augen brannten, ich war total müde, aber ich musste es zuende lesen. Ich wollte doch wissen, wie es ausgeht, und so hätte ich es nicht erwartet.


    Ach, wie schön. Ein rundherum tolles Buch.


    Die Aufmachung ist wunderschön, die Zeichnungen, das Lesebändchen, die Sprichworte, sehr gelungen.


    Die Geschichte ist spannend, ich hab zwar schon früh geahnt, was die Beschimpfung "Bastard" letztendlich zu bedeuten hatte, aber den Hintergrund habe ich nicht vermutet. Übrhaupt, ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, mehr auf Helena abzielend, aber für mich war die Hauptfigur Ian.


    Die Schilderungen Indiens, vor allem immer wieder die Betonung der Farben, Düfte, Pflanzen, Gewürze haben mich in die Welt Indiens eintauchen lassen. Ich hatte die Personen und ihre Umgebung direkt vor Augen, das fand ich sehr beeindruckend, dass Nicole es geschafft hat, mich in den Roman zu ziehen. :anbet


    Die Herstellung des Tees und die Geschichte Indiens fand ich sehr spannend, ich liebe Tee, und werde mir demnächst mal wieder einen Darjeeling first flush oder orange pekoe gönnen, die sind nämlich sehr lecker.


    @BJ: Mir ist nicht aufgefallen, dass mir alles vorgekaut wurde, einfach weil ich zu sehr im Geschehen drin war. Aber ich dachte an Dich beim Lesen, weil eben nicht nur Deine verhassten S-P-O-Sätze vorkamen, sondern der Schreibstil in meinen Augen sehr gut war.


    Vielen Dank an Wolke fürs Ausleihen, ansonsten hätte ich ein wunderbares Buch verpasst. :wave

  • 543 Seiten


    Meine Meinung:
    Was für eine fantastische Geschichte, Indien wie es leibt und lebt. Man erfährt sehr viel über das Leben in Indien, die schrecklichen aber zum Glück auch die sehr schönen Seiten dieses wunderbaren Indiens. Ich konnte dieses Land förmlich riechen, mit seinen vielen Düften und die herrlichen Farben, die überall zum Ausdruck kommen, man hat das Gefühl man befindet sich mitten drinnen.


    Besonders interessant ist die Geschichte über den Anbau und die Verarbeitung von Tee. Die riesigen Teeplantagen und die Erntezeit, wenn die Blätter gepflückt werden und was man alles wissen muss, um guten Tee zu erhalten. Es ist wirklich sehr detailliert und informativ beschrieben.


    Der Roman erzählt die Lebensgeschichte bzw. das Schicksal von Helena Lawrence und Ian Neville. Man erfährt es in zwei großen Handlungssträngen. Der erste beginnt 1876 und beschreibt wie Ian Helena in Cornwall kennenlernt, sie nach dem Tod ihres Vaters vor dem Ruin rettet, in dem er sie heiratet und mit nach Indien nimmt. Helena hat allerdings nur widerwillig zugestimmt, hauptsächlich wegen ihrem jüngeren Bruder Jason. Ian ist für Helena ein Fremder und sie spürt, dass er vor ihr ein Geheimnis verbirgt.


    Der zweite Handlungsstrang geht als Rückblick 32 Jahre in die Vergangenheit zurück und beginnt 1844 in Indien und erzählt ein weiteres Schicksal, bei dem man sehr viel über Indien erfährt, vor allem auch über die vielen Kämpfe und dem bekannten Sepoys-Aufstand am 12. Mai 1857, wo es sehr viele Tote gab.


    Danach verläuft der Rest der Geschichte wieder in der Gegenwart und es klärt sich alles auf. Die Personen sind alle sehr markant gezeichnet und man fühlt sich mit allen gleich eng verbunden. Die Schicksale gehen einem sehr zu Herzen, sie sind aufreibend, traurig, aber auch schön. Ein Buch, welches mir unglaublich gut gefallen hat und nun auch zu meinen Lieblingsbüchern gehört.

  • Auf jeden Fall eines der Bücher, die ich mir in naher Zukunft anschaffen werde. Die Handlung erinnert mich sehr an Shalimar von R. Ryman. Aber ich lasse mich überraschen und freue mich auch schon darauf. :-)

  • @ Nicole


    ich habe "Der Himmel über Darjeeling" an Weihnachten an drei Personen verschenkt. Von zwei habe ich schon die Rückmeldung, daß sie sich "Südwinde" gekauft haben.


    Ich schätze, es wird dringlich Zeit, daß ich jetzt endlich auch mal "Der Himmel über Darjeeling" lese :grin

  • Wenn ich das hier so lese glaub ich ich muss es mir jetzt dann doch kaufen (ist schon ewig auf meiner Wunschliste). Ich wollte eigentlich auf die Taschenbuchausgabe warten da ich noch so viele andere Bücher zum lesen hab...


    Weiss jemand zufällig wann die TB-Ausgabe erscheint?

    Liebe Grüße India :fisch


    Ich lese gerade: Mathildas letzter Walzer - Tamara McKinley


    "Les anneés heureuses sont les anneés perdues."
    Marcel Proust

  • *räusper* mir ist das jetzt total peinlich - aber aus dem Stand kann ich das grad gar nicht beantworten...
    (Gilt als Entschuldigung, dass ich in der Endphase eines Romans bin und grad wenig über meinen Tellerrand kucken kann? :grin )
    Ich werde dieser Tage ohnehin mal noch mit Lübbe telefonieren, da kann ich mich grad mal schlau machen, ja?


    Eine Bertelsmann-Club-Ausgabe (auch gebundene Ausgabe) ist für Juli geplant, das hat man mir mitgeteilt.


    Sobald ich was weiß, poste ich es, okay? :wave

  • Zitat

    Original von Nicole
    *räusper* mir ist das jetzt total peinlich - aber aus dem Stand kann ich das grad gar nicht beantworten...
    (Gilt als Entschuldigung, dass ich in der Endphase eines Romans bin und grad wenig über meinen Tellerrand kucken kann? :grin )
    Ich werde dieser Tage ohnehin mal noch mit Lübbe telefonieren, da kann ich mich grad mal schlau machen, ja?


    Hallo Nicole,
    es gibt zumindest noch keine Ankündiung für dein TB :wave

  • Aber ne Bertelsmann-Ausgabe ist doch schon mal was. Wenn die so schön ist, wie die HC-Ausgabe, ist sie zumindest einen 2. Blick wert.


    @ Nicole: Macht nix, arbeite bloß weiter, damit wir was Neues von Dir zu lesen bekommen. :wave

  • Ich habe heimlich, still und leise (und v.a. mit wachsendem Interesse) die Leserunde zu "Südwinde" mitverfolgt und bin so auch auf "Der Himmel über Darjeeling" gestoßen.


    Jetzt würde ich gerne wissen, ob die Liebesgeschichte in "Der Himmel über Darjeeling" den Hauptanteil ausmacht oder ob es auch hier Abenteuer und Entdeckungen wie in "Südwinde" gibt? Und wenn die Liebesgeschichte im Mittelpunkt stehen sollte, wie hoch ist der "Schnulzfaktor"?


    Hat denn irgendeine männliche Eule dieses Buch gelesen und kann vielleicht ein paar Worte dazu sagen, ob es sich lohnt dieses Buch zu lesen (oder nicht)?

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)