Beiträge von Tokala

    Gut, "glaubwürdig" war vielleicht nicht ganz das richtige Wort...aber ich konnte mit dieser Wendung ziemlich gut leben und sie entsprach gut dem (manchmal ;-)) doch etwas skurrilen Charakter der Serie...

    Da diese Rezension offensichtlich betont provokant angelegt ist, um alle, die nicht mit Sarrazin einer Meinung sind, zu unsachlichen Äußerungen zu bewegen, würde ich gerne sachlich darauf antworten (unabhängig von meiner persönlichen Meinung zu diesem Herren):


    Formales zum Beitrag:


    1.) Mir ist neu, dass die Rezension eines Buches (um die es sich hier doch handelt?!) von Anfang an durchzogen wird von persönlichen Werturteilen. Normalerweise handelt es sich bei einer Buchbesprechung um eine inhaltliche Vorstellung, bei der die "eigene Meinung", wie wir sie aus Deutschaufsätzen, Referaten usw. in der Schule kennen, den Abschluss bildet; aber erst, nachdem sachlich und objektiv über das Thema berichtet wurde, damit die - unbeeinflusste - Bildung eines eigenen Urteils ermöglicht wird.



    2.) Laut dem Beitrag "Wie Buchvorstellungen aussehen sollten" auf dieser Seite ist die Buchvorstellung da, um "interessierten Lesern die Möglichkeit [zu] bieten, sich möglichst umfassend über das vorgestellte Buch zu informieren." Was in dieser Rezension im Vordergrund steht, ist nicht der Inhalt des Buches, sondern das, was du an der Mediendebatte darüber selbst kritisierst: Die Person des Autors. Es geht beinahe ausschließlich darum, dass Sarrazins Ansichten von vorneherein ignoriert bzw. abgewertet würden. Das ist definitiv nicht der Fall: Er darf seine Meinung - wie jeder andere auch - jederzeit frei äußern. Aber dann muss er sich auch Diskussionen darüber stellen können.




    Zu Thilo Sarrazin und seinen Äußerungen:


    1) "Sarrazin macht nachvollziehbar deutlich, dass oftmals Tatsachen den Meinungen weichen müssen und dass Meinungen eben kein Tatsachenersatz sind."


    Exakt. Indem er es uns an einigen Beispielen ("Deutschland schafft sich ab" und Folgebände) in der Praxis demonstriert. Und nein, um den Inhalt pauschaler Thesen, wie du sie in deiner Rezension nennst, bewerten zu können, muss ich das Buch nicht gelesen haben.



    2) "Dabei finden seine Thesen in der Bevölkerung durchaus Rückhalt – denn die Menschen sind durchaus in der Lage, sich eine eigene Meinung zu bilden."


    In welcher Bevölkerung? Nicht in dem mir bekannten Teil.



    3) "Sarrazin ist ja nun kein rechtsradikaler Eiferer – nein, ganz und gar nicht."


    Doch.
    "Extremistische Einstellungen basieren i. d. R. auf grundsätzlicher Ablehnung gesellschaftlicher Vielfalt, Toleranz und Offenheit und stellen häufig den Versuch dar, die aktuellen politischen, ökonomischen und sozialen Probleme auf eine einzige Ursache zurückzuführen."
    (Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen…lexikon/17476/extremismus)


    Sarrazin versucht, Zuwanderung als den einzigen Auslöser gesellschaftlicher Probleme in Deutschland darzustellen. q.e.d.



    4) Zu den von dir vorgestellten (allerdings nicht erläuterten, sondern zusammenhanglos hingeworfenen) 'Thesen', die Sarrazin - aus dem Kontext geschlossen - in seinem Buch in irgendeiner Weise 'widerlegt':


    4.1) "Ungleichheit ist schlecht, Gleichheit ist gut."


    Hat niemand behauptet. Allerdings hat da jemand den Unterschied zwischen "Gleichheit" (im Sinne von "identisch sein"), die nicht einmal bei zwei einzelnen Personen, geschweige denn bei einer gesamten Bevölkerung, gegeben ist, und "Gleichwertigkeit" (im Sinne von Gleichberechtigung, die in der Internationalen Erklärung der Menschenrechte, insbesondere in Artikel 1 und 2, festgehalten sind; Quelle: http://www.amnesty.de/umleitung/1899/deu07/001) nicht verstanden.


    4.2) "Der Islam ist eine Kultur des Friedens. Er bereichert Deutschland und Europa."


    Der Islam ist eine Religion, keine Kultur.
    "Bereichern" bedeutet laut Duden nicht nur "reichhaltiger machen" (also verbessern - diese Bedeutung soll hier offensichtlich impliziert werden), sondern zunächst einmal "vergrößern" oder "erweitern". In diesem Sinne ist der Islam, der sich - wie übrigens auch Judentum und Christentum - nicht in Europa entwickelt hat, formal gesehen, in jedem Fall eine 'Bereicherung'.


    Inhaltlich ist es immer die Frage, auf wen man sich bezieht: Auf eine der (sehr unterschiedlichen) Strömungen innerhalb der Religion oder auf den Koran? Bei letzterem wünsche ich viel Spaß beim Abgleich mit der Bibel, insbesondere mit dem AT.
    Bei ersterem könnte man auch das Christentum gleich für alle seine radikalen und fundamentalistischen Strömungen (z.B. die Mormonensekte) in Sippenhaft nehmen. Tut bis jetzt niemand. Seltsam.
    Bin übrigens kein Muslim, ich informiere mich nur gerne umfassend und über das "laute und schrille Getöse der Medien" hinaus :-).


    4.3) "Wer reich ist, sollte sich schuldig fühlen."
    Niemand 'muss' sich schuldig fühlen, weil er oder sie reich ist.
    Allerdings steht im Grundgesetz, Artikel 20:
    "(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat" und das Politiklexikon der Bundeszentrale für politische Bildung definiert das Sozialstaatsprinzip folgendermaßen:
    "Vorrangige Ziele eines Sozialstaats bestehen in der Hilfe gegen Not und Armut, der Bereitstellung einer angemessenen Daseinsvorsorge, (unter Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips), der Mehrung sozialer Gerechtigkeit durch Verminderung großer Wohlstandsdifferenzen und in der Sicherung gegen die typischen Risiken einer arbeitsteiligen Gesellschaft wie Alter, Invalidität, Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit." (http://www.bpb.de/nachschlagen…cht-a-z/22899/sozialstaat)




    5.) "Hier sagt jemand offen und ehrlich seine Meinung – klar und direkt und dabei keine Rücksicht nehmend."


    Schön, wenn jemand seine Meinung der Öffentlichkeit mitteilen will. Dann sollte man es aber nicht unter der Bezeichnung "Sachbuch" verkaufen.



    Mein Fazit aus deiner Rezension:
    Es handelt sich dabei um das Schönreden einer rechten, ausländerfeindlichen Einstellung, die sich dadurch legitimiert fühlt, in der Öffentlichkeit (völlig zu Recht) unbeliebt zu sein und keine Ahnung von irgendwelchen Fakten zu haben und für das eine Seite wie diese, auf der es darum geht, sich über Bücher und deren Inhalt auszutauschen, definitiv keine Plattform ist.

    Habe mir noch mal die Diskussion durchgelesen und mit ein bisschen Abstand muss ich meine Meinung dann doch revidieren: Der erste Hobbit war um Meilen besser. Allerdings bin ich inzwischen sogar so weit, dass die Bilbo-Gollum-Szene die einzige "perfekte" Szene für mich ist - Smaug hätte es auch werden können, wenn sie ihn aus Zeitgründen nicht so dumm gemacht hätten...

    [/quote] Die Serie verkommt in der dritten Staffel zu einer Fangirl-show für die Cumberbitches, pubertierende Mädchen und desperate housewifes, die nur noch auf Quoten aus ist. Es passt halt nicht, dass Sherlock (oder besser geasgt einfach Benedict Cumberbatch) jetzt als Figur und Mensch in den Mittelpunkt der Serie rückt, und plötzlich sozial umgänglich wird (was er bei seinem Krankheitsbild gar nicht könnte).[/quote]


    Warum nicht? 1.) wird er nicht auf einmal ein lieber, netter Mensch (siehe sein Umgang mit Janine). 2.) war das "high-functioning sociopatch"-Image von Anfang an sehr deutlich, fast schon etwas überzogen dargestellt, was den Verdacht nahelegt, dass er - zumindest teilweise - so wirken will. 3.) Hat er die ganzen ersten Folgen über Watson beeinflusst, also ist es doch eigentlich logisch, dass der Einfluss auch (wenigstens ein bisschen) in die andere Richtung geht...
    Ich fand die dritte Staffel richtig, richtig gut und bin wirklich kein Herzschmerz-Fan. Mich hat vielmehr fasziniert, wie man Wendungen in die Charaktere einbauen konnte (z.B. bei Mary), die völlig überraschend kamen und trotzdem glaubwürdig waren.

    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich finde die neue Sherlock Holmes Reihe auch sehr gelungen, wobei ich den ersten Teil noch besser fand als den zweiten.
    Die Ansiedelung im heutigen London ist erstaunlich gelungen. Durch die Farben und vor allem die Ausstattung wirkt das Ganze herrlich altmodisch trotz Smartphone und Laptop.


    Habe mir die 3. Staffel schon auf Englisch angesehen und finde sogar, dass es von Staffel zu Staffel besser wird...die letzte Folge der 3. Staffel sticht meiner Meinung nach den Reichenbach-Fall sogar noch aus.

    Bin jetzt auch im zweiten Teil gewesen und war sowohl positiv wie auch negativ überrascht.


    Positiv:
    - Der Einstieg in Bree mit P.J., der wieder in eine Möhre beißt. Genial. Man war sofort wieder in Mittelerde.
    - Die Handlung aus dem Buch fängt an!
    - Thorin wird bereits rücksichtslos und leicht "psychopathisch", ist aber noch nicht ganz soweit.
    - Bard ist einfach genial gemacht; kein Überheld, sondern ein Kahnführer, der sich nebenbei als Schmuggler betätigt und im "kleinen Rahmen" agiert - statt irgendwelche aufständischen Heere anzuführen, versucht er, den Bewohnern von Esgaroth zu helfen. Außerdem ist er ein guter Gegenpart zu den "Ich schlachte mal nebenbei hundert Orks ab und meine Frisur ist trotzdem noch perfekt in Ordnung"-Elben Legolas und Tauriel - er wird sogar verhaftet! Als einer von den Guten! Die landen doch sonst höchstens in irgendwelchen Kerkern. :-]
    - Smaug & Bilbo. Das Gespräch zwischen ihnen war einfach genial!
    - Bilbo, der langsam selbstbewusster wird und seine Schüchternheit den Zwergen gegenüber ablegt, sich dabei aber trotzdem noch gut von ihnen unterscheidet.
    - Fili und Balin, die bemerken, was mit Thorin los ist und versuchen, ihn von seinem beginnenden Wahnsinn abzubringen.
    - Die Spinnen - auch wenn sie auf den ältesten Trick der Welt reingefallen sind.
    - Azogs Wortschatz beinhaltet auch ein paar Worte mehr als Töten, Abschlachten und Zerstückeln!
    - Kamera bei der Flucht in den Fässern


    Negatives:
    - Allgegenwärtiger Legolas. Fühlte sich an wie eine Stunde allein für seine Kampfszenen, die motorisch immer absurder wurden.
    - Tauriel. Was soll die da, außer Legolas und Kili aus der Fassung bringen und die Frauenquote erfüllen?! Und was war das für eine *** Heilungsszene? Aragorn hat in HdR den ganzen Quatsch zweimal geschafft - ohne elbische Beschwörungen UND ohne zu leuchten! Muss man immer mit Gewalt eine Lovestory unterbringen, wo keine ist? Wenn sie jetzt Schluss machen würden damit, ginge es ja noch. Aber ich befürchte für den dritten Teil schon das Schlimmste...
    - Beorn bekommt gefühlte fünf Minuten Screentime? IST DAS EUER ERNST?!
    - Bolg ist ganz der Vater, mit dem gleichen begrenzten Vokabular.
    - In allen brenzligen Situationen kommen Legolas und Tauriel und retten alle.
    - Thranduil. Wirkt auf mich ein bisschen seltsam...
    - Smaug ist genial, aber er bleibt trotzdem irgendwie eine dumme Riesenechse. Er kann (nach eigener Aussage) ständig alle hören und riechen, ist aber zu doof, um eine Horde Zwerge zu bemerken, die sich zehn Meter von ihm entfernt vorbeischleicht.
    - Der "Berater" (oder was auch immer) des Bürgermeisters wirkt stark wie eine Grima 2.0-Version.
    - Das von Bard zitierte Gedicht (The lord of silver fountain) ist grauenhaft übersetzt
    - Zu viele Kampfszenen, zu viel Legolas da drin und zu viel Computer


    Insgesamt hat mir der Film besser als der erste gefallen, weil jetzt die Handlung beginnt, die man aus dem Buch kennt. Leider wird in diesem Film noch mehr Zeit auf Kampfszenen verwendet (ich war letztes Jahr im ersten Teil schon der Meinung, es sei zu viel). Andererseits ist die Besetzung brillant. Ich werde mir den dritten auf jeden Fall ansehen.

    Ein sehr schönes Gedicht! Dein Schreibstil ist klasse.
    Ein paar kleine Unregelmäßigkeiten im Rhythmus sind allerdings noch da:
    In V. 3 und 12 kommt's noch nicht ganz flüssig rüber.
    Ansonsten - toll! :anfeuer
    LG,
    Tokala :wave

    Zitat

    Original von made
    Hab ich das richtig mitgekriegt? Demetrios bleibt weiterhin unter der Wirkung des Liebeszaubers?


    Entweder das, oder er liebt Helena aus irgendeinem Grund jetzt wirklich. Letzteres finde ich aber unwahrscheinlicher - Titanias Liebe zu Bottom (Zettel in der Übersetzung?) hat den Zauber ja auch nicht überdauert. Aber vielleicht spielt ja auch der Umstand, das Demetrius mit Helena schon mal verlobt war, eine Rolle...

    Habe leider noch keine Inszenierung von diesem Stück gesehen...aber die Szene, in der Helena sich von Demetrius und Lysander auf den Arm genommen fühlt und dann auch noch Hermia eingreift, kann ich mir ziemlich gut vorstellen - sie ist einfach klasse geschrieben. Die Sprache wird, finde ich, auch immer besser, vor allem bei Puck (an die Übersetzung "Droll" kann ich mich nicht gewöhnen, tut mir Leid):


    "My fairy lord, this must be done with haste,
    For night's swift dragons cut the clouds full fast
    [...]
    They wilfully themselves exil'd from light,
    And must for aye consort with black-brow'd night."

    Zitat

    Original von Clare
    [quote]Original von Groupie


    Ich würde es auch gerne im Original lesen, aber das überfordert, glaube ich, meine Englischkenntnisse, leider.


    Ich dachte auch erst, das wird mir zu schwer - aber erstaunlicherweise komme ich mit der rein englischen Ausgabe ganz gut klar und verstehe alle Zusammenhänge. Außerdem klingt es im Original wirklich schöner:
    "Farewell, thou lob of spirits; I'll be gone.
    Our Queen and all her elves come here anon."

    "By all the vows that ever men have broke,/In number more than ever women spoke" - das war schon mal klasse. Habe mit dem englischen Text zwar eine Weile gebraucht, um zu verstehen, warum Helena Demetrius von Hermias geplanter Flucht erzählen will; sonst war der Text bis jetzt aber gut zu lesen. Die Handwerker in der zweiten Szene waren auch ziemlich witzig, vor allem, als sie dem Löwen seinen Text erklären: "You may do it extempore (improvisieren), for it is nothing but roaring." :lache

    Zitat

    Original von xexos
    Und sie hat viele Jüngere, die sonst nichts lesen, zum Lesen gebracht. Interessant wäre zu wissen, ob diese Leute danach dem Lesen treu geblieben sind.


    Allerdings hat so was doch auch immer mit der Werbung zu tun, die für ein Buch gemacht wird. Ich fand Harry Potter auch gut, aber es gibt ja sicher auch andere Bücher, die gleich gut oder besser sind, aber halt nicht so bekannt sind, weil sie nicht so stark beworben wurden. Außerdem hat Rowling meiner Meinung nach gegen Ende doch etwas nachgelassen (vor allem bei der Schlacht um Hogwarts, wo sie m.M. nach zu willkürlich eine Reihe von Figuren umbringt; es wirkt ein bisschen so, als wollte sie damit überdecken, dass ihr nicht mehr so viel eingefallen ist).