Beiträge von KarinS


    Ich gehe davon aus, dass einiges davon auch im Nachwort stehen wird - da ich aber Nachworte nie vorweg lese, sind diese "Begleitinformationen" wieder ein direkter Leserundengewinn. ;)

    Ja, das Nachwort ist dieses Mal ziemlich lang und wir erklären einiges. Auch viele Dinge, die unsere Lektorin angemerkt hat. Weil sie auch der Meinung war, dass wir mit manchen Dingen ins Wespennest stechen.

    Ich habe gerade nachgesehen, wo die Rezensionen zu "Ich bin Circe" stehen, dieser Roman hat ja vor einigen Jahren die Welle der Retellings ausgelöst. Die Rezis stehen auch bei den historischen Romanen (griechisch-rönische Antike)



    Mir hat es sehr gut gefallen, dass Jesus geheiratet hat und das finde ich auch sehr realistisch, oder Jesus war womöglich homosexuell. Das wissen wir halt nicht.

    Das wäre eine Erklärung, warum er nicht geheiratet hat. Wer weiß. Vielleicht hatte er mit Johannes, seinem Lieblingsjünger, eine Liebesbeziehung.

    Ich bin durch mit dem Buch und es hat mich von der ersten Seite an gefesselt. So oder so ähnlich kann es passiert sein, sicher werden wir es nie wissen. Der Teil von Jesu Kreuzigung fand ich sehr gut erzählt. Nicht pathetisch einfach sachlich so wie eine Hinrichtung nun mal leider ist.


    Vielen Dank auch für die tolle Begleitung durch das Buch, die weiteren Erklärungen und Quellen.Man kann sich in der Thematik echt verlieren. Ich kann euch 2 wirklich ein großes Kompliment aussprechen, ich will gar nicht wissen wieviele Nächte ihr euch mit nachschlagen, recherchieren und diskutieren um die Ohren geschlagen habt.

    Schön, dass dich die Geschichte gefesselt hat. :-) Nächte haben wir uns nicht um die Ohren geschlagen, aber es war schon sehr viel Recherche. Aber mir macht das auch richtig Spaß und ich kann mich da drin verlieren. Da will ich "mal kurz" war nachschauen, und -zack- sind zwei Stunden um. ^^

    Ich habe mal die Theorie gelesen die Meinung sie sei eine Hure gewesen beruhe darauf, dass sie zuvor eine Priesterin des Isiskultes gewesen sei, wobei die Priesterinnen wohl ein in den Augen gläubiger Juden hurenartiges Verhalten gehabt hätten.

    Das ist interessant. Ich habe mal gesucht und bin auf zwei Bücher gestoßen, einen Roman und ein Sachbuch (?)


    Herodias gilt übrigens im Neuheidentum als eine der ersten Hexen, bzw. Hexenkönigin. https://arithharger.wordpress.…cords-of-the-first-witch/


    das es für Julius und Herodias aber eine positive Seite hat und sie in ihrem Verbannungsort glücklich sind und sie ihren Frieden dort finden, war für mich ein versöhnliches Ende...



    kann mir jmd noch sagen in welchem Unterforum ich meine Rezi stellen kann/darf?

    Nach all den Machtkämpfen und Intrigen haben sie das verdient. :-)



    Die klassische Szene auf dem Marktplatz mit Jeshua, der den der ohne Schuld ist auffordert den ersten Stein zu werfen durfte nicht fehlen, passt aber, wie ich finde, gut in den Kontext. Bin gespannt wie es Hannah und Miriam bei Maria und Jeshua ergehen wird. Miriam ist wahrscheinlich die als Hure verunglimpfte Maria Magdalena, oder? Diese wird ja als die Gefährtin Jesu bezeichnet in der Bibel.

    Richtig, Miriam von Migdal ist Maria Magdalena.

    Als Hure wurde sie erst später verumglimpft,

    Zitat

    „Die ältesten Überlieferungen zu Maria Magdalena betonen alle ihre Rolle als Zeugin der Auferstehung Jesu. Dass dies von den Verfassern der Evangelien frei erfunden wurde, ist äußerst unwahrscheinlich, schon aufgrund der wenig rühmlichen Rolle die den männlichen Jüngern Jesu in denselben Erzählungen zukommt…. Vielmehr ist anzunehmen, dass die Erfahrung Magdalenas wirklich einen entscheidenden Impuls gab, der nach der Kreuzigung Jesu die um ihn entstandene Bewegung neu aufleben ließ.“

    Die Bibel schweigt über das weitere Schicksal der Jüngerin aus Magdala. Spätantike Texte belegen, dass sie als „Zeugin“ Jesu vielerorts verehrt wurde. Doch dann erhält der Name Maria Magdalenas in Europa plötzlich einen fragwürdigen Beigeschmack. Die Philosophin und Theologin Katharina Ceming:

    „Historisch haben wir dann eine Entwicklung, wo wir feststellen können: In dieser Person von Maria Magdalena sind verschiedene Personen kombiniert worden. Das geht auf Papst Gregor I zurück im 6. Jahrhundert, wo verschiedene Bibelstellen so zusammen gefasst werden, dass man auf einmal Maria Magdalena als die „Sünderin“ hat…“


    Quelle: https://www.deutschlandfunk.de…verkannte-zeugin-100.html


    Was ich nicht so toll finde das der Sohn König werden soll. Geht das überhaupt?



    Ja, das wäre möglich, weil Mariamne von dem alten Hasmonäischen Königsgeschlecht abstammt, das vor Herodes dem Großen geherrscht hat.


    Da muss ich etwas ausholen ;-)

    Herodes der Große galt "nur" als Halbjude, sein Vaterwar Idumäer und seine Mutter eine arabische Prinzessin. Deshalb akzeptierte die jüdische Oberschicht ihn nicht. Um seinen Anspruch auf den Thron zu festigen, verstieß er seine erste Frau und heiratete Mariamne I. , eine Prinzessin der Hamonäer-Dynastie.

    Die Ehe mit Mariamne brachte Herodes große Vorteile, da die Kinder aus dieser Ehe Hasmonäer sein würden und damit auch für die judäische Elite akzeptabel. Eines dieser Kinder war Aristobulos, der Vater von Herodias und ihren Geschwistern.

    Archelaos, der Ehemann von Mariamne war bei den Juden noch unbeliebter als Herodes. So unbeliebt, dass die Juden 6 n. Chr. eiine Abordnung der vornehmsten Bürger nach Rom schickten,und Augustus darum baten, Archelaos abzusetzen und eine römischen Präfekten in Judäa einzusetzen. Was Augustus auch machte.

    Archelaos stammte ( wie Julius Antipas auch) aus der Ehe von Herodes mit der Samaritanerin Malthalke. Die Samaritaner waren in Judäa ebenfalls nicht gut angesehen. Deshalb hätte ein Sohn von Mariamne, aus dem Herrschergeschlecht, mehr Anspruch auf den Thron von Judäa, als ein Sohn von Archelaos mit einer anderen Frau.

    Möglicherweise hatte Jeshua in Nazareth nicht die passenden Rabbiner, um seinen Intellekt zu fördern.

    Das scheint mir sehr wahrscheinlich. Um so ein geistiger Führer zu werden, wie er es war, muss er sehr klug gewesen sein - und charismatisch. Lt. der Bibel hat er ja auch die Diskussion mit den Schriftgelehrten genossen.

    Kennst du das KIndheitsevangelium nach Thomas?

    Da werden einige Epsioden aus Jesus' Kindheit erzählt - in denen er sehr rebellisch und zum Teil destruktiv dargestellt wird. Es ist Ende des 2. Jahrhunderts entstanden. Das hier passt aber zu deiner Vermutung:


    Zitat

    Nachdem er (Zachäus) von Jesus gehört hat, will er dem Jungen Weisheit vermitteln. Das Ergebnis ist für den Lehrer beinahe tödlich, denkt er doch fälschlicherweise, er könne Jesus etwas beibringen, das dieser noch nicht weiß. Am Ende bekennt Zachäus seine Verzweiflung und Scham und ruft aus, der Junge müsse etwas Gewaltiges sein, „entweder ein Gott oder ein Engel oder was soll ich sagen – ich weiß es nicht“



    Zitat

    War das nun seine Bar Mizwa?

    Wohl nicht. Lt. der Bibel war er zwölf und das Ganze passierte auf der Pilgerreise nach Jerusalem zu Pessach.


    Ob ich es gut oder schlecht finde, dass man schon durch den Prolog weiß, dass Herodias mit Julius zusammen kommt, kann ich noch nicht endgültig sagen.:/

    Aber eigentlich ist ja schon bei jedem Treffen der Beiden klar, da kommt noch was.;):lache

    Das ist ja eigentlich aus der Bibel um die Geschichte von Johannes dem Täufer bekannt, dass sie ein Paar sind.

    Das Spannende ist ( für mich) wie kommt es dazu und was passiert, nachdem sie ein Paar werden.

    Ui, ich habe mich vorhin schon über die Uhrzeit gewundert. Ich hoffe, du konntest ausschlafen.

    Genau diesen Ansatz, Herodias ihre Geschichte selbst erzählen zu lassen, fanden wir so reizvoll. Und, dass sie eine Figur ist, über die besonders hart geurteilt wird. Das mal zu hinterfragen: Was weiß man eigentlich wirklich über sie, wer hat sie verurteilt und was sagt das über sie aus.


    Über Agrippa gibt es viel historisches Material, weil er später


    Pollio war wohl ein ruhiger zurückhaltender Vertreter dieser Sippe. Er wurdde 44 n. Chr - also mit 56 Jahren König von Chalkis ( Nordsyrien). Aristobulos hatte gar keine politischen Ambitionen, er blieb Privatmann.

    Philippos hätte sich bestimmt an ihnen gerächt.

    DassHerodias mit ihrer großen Liebe Julius (Herodes Antipas) zusammen kommt, verstieß halt gegen die Gesetze der damaligen Zeit. Eine Frau, die ihren Mann verlässt, ist eine Ehebrecherin - umgekehrt war das in Ordnung.

    Dass Julius der Halbbruder ihres Ex ist, ist Blutschande - aber nur weil der Ex noch lebt. Wäre er gestorben, würde man sogar erwarten, dass ein Bruder oder Halbbruder die Witwe zu Frau nimmt,solange kein Sohn aus erster Ehe existiert.