Hier kann zu Kapitel 23 – 29 geschrieben werden.

'Ich bin Herodias' - Kapitel 23 - 29
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Was soll ich sagen, dass ist der Pilatus den wir aus der biblischen Geschichte kennen, gnadenlos, skrupellos, ich hab angfangen zu weinen als ich Sara's Schicksal gelesen habe.
Alles nur um seine Machtposition deutlich darzulegen... es hat sich aber schon angedeutet das irgendetwas "schwerwiegendes" passieren muss, da sich Julius den Anweisungen von Pilatus direkt widersetzt hat.
So war dann auch Johannes Schicksal besiegelt.
Mir wurde da schon recht bang was Jeshua betrifft (obwohl ja klar ist was noch kam... ich habe da erstmal so gut es eben ging versucht mich aus dem biblischen Kontext raus zu ziehen)
Ich mag immer nicht zu sehr spoilern falls der ein oder andere doch nur ausversehen mal in den Beitrag klickt...
Das es nun bei Salome anders ist als bei Mariamne und Herodias ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn Herodias von ihrem Schwiegersohn erstmal nicht so ganz begeistert ist.
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Was soll ich sagen, dass ist der Pilatus den wir aus der biblischen Geschichte kennen, gnadenlos, skrupellos, ich hab angfangen zu weinen als ich Sara's Schicksal gelesen habe.
Alles nur um seine Machtposition deutlich darzulegen... es hat sich aber schon angedeutet das irgendetwas "schwerwiegendes" passieren muss, da sich Julius den Anweisungen von Pilatus direkt widersetzt hat.
So war dann auch Johannes Schicksal besiegelt.
Mir wurde da schon recht bang was Jeshua betrifft (obwohl ja klar ist was noch kam... ich habe da erstmal so gut es eben ging versucht mich aus dem biblischen Kontext raus zu ziehen)
Ich mag immer nicht zu sehr spoilern falls der ein oder andere doch nur ausversehen mal in den Beitrag klickt...
Das es nun bei Salome anders ist als bei Mariamne und Herodias ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn Herodias von ihrem Schwiegersohn erstmal nicht so ganz begeistert ist.
Pilatus war lt. Geschichtsschreibung ein Judenhasser, der den Posten als Präfekt in Judäa nur angenommen hat, um sich persönlich zu bereichern. In der Bibel kommt er noch recht gut weg, weil die Evangelisten die Schuld für Jesus' Verurteilung dem Sanhedrin in die Schuhe schieben wollten, und Pilatus deshalb als "netter" dargestellt haben, als er war.
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Schön dass Salome heiraten darf wen sie will. Auch wenn der Auserwählte nicht die erste Wahl ihrer Mutter gewesen wäre.
Dass es mit Pontios Pilatus noch Schwierigkeiten geben wird, war ja klar. Nun wissen wir auch, wie es dazu kam, dass Herodias den Kopf von Johannes dem Täufer fordert. Vielmehr fordert Pilatus ihn und Herodias will ihm ihn nun geben, nach allem was er Sara angetan hat und Aziza droht anzutun.
Die klassische Szene auf dem Marktplatz mit Jeshua, der den der ohne Schuld ist auffordert den ersten Stein zu werfen durfte nicht fehlen, passt aber, wie ich finde, gut in den Kontext. Bin gespannt wie es Hannah und Miriam bei Maria und Jeshua ergehen wird. Miriam ist wahrscheinlich die als Hure verunglimpfte Maria Magdalena, oder? Diese wird ja als die Gefährtin Jesu bezeichnet in der Bibel.
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Die klassische Szene auf dem Marktplatz mit Jeshua, der den der ohne Schuld ist auffordert den ersten Stein zu werfen durfte nicht fehlen, passt aber, wie ich finde, gut in den Kontext. Bin gespannt wie es Hannah und Miriam bei Maria und Jeshua ergehen wird. Miriam ist wahrscheinlich die als Hure verunglimpfte Maria Magdalena, oder? Diese wird ja als die Gefährtin Jesu bezeichnet in der Bibel.
Richtig, Miriam von Migdal ist Maria Magdalena.
Als Hure wurde sie erst später verumglimpft,
Zitat„Die ältesten Überlieferungen zu Maria Magdalena betonen alle ihre Rolle als Zeugin der Auferstehung Jesu. Dass dies von den Verfassern der Evangelien frei erfunden wurde, ist äußerst unwahrscheinlich, schon aufgrund der wenig rühmlichen Rolle die den männlichen Jüngern Jesu in denselben Erzählungen zukommt…. Vielmehr ist anzunehmen, dass die Erfahrung Magdalenas wirklich einen entscheidenden Impuls gab, der nach der Kreuzigung Jesu die um ihn entstandene Bewegung neu aufleben ließ.“
Die Bibel schweigt über das weitere Schicksal der Jüngerin aus Magdala. Spätantike Texte belegen, dass sie als „Zeugin“ Jesu vielerorts verehrt wurde. Doch dann erhält der Name Maria Magdalenas in Europa plötzlich einen fragwürdigen Beigeschmack. Die Philosophin und Theologin Katharina Ceming:
„Historisch haben wir dann eine Entwicklung, wo wir feststellen können: In dieser Person von Maria Magdalena sind verschiedene Personen kombiniert worden. Das geht auf Papst Gregor I zurück im 6. Jahrhundert, wo verschiedene Bibelstellen so zusammen gefasst werden, dass man auf einmal Maria Magdalena als die „Sünderin“ hat…“
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de…verkannte-zeugin-100.html
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Richtig, Miriam von Migdal ist Maria Magdalena.
Als Hure wurde sie erst später verumglimpft,
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de…verkannte-zeugin-100.html
Danke dir, habe ich auch gerade im Nachwort noch gelesen.
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Ich habe mal die Theorie gelesen die Meinung sie sei eine Hure gewesen beruhe darauf, dass sie zuvor eine Priesterin des Isiskultes gewesen sei, wobei die Priesterinnen wohl ein in den Augen gläubiger Juden hurenartiges Verhalten gehabt hätten.
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Ich habe mal die Theorie gelesen die Meinung sie sei eine Hure gewesen beruhe darauf, dass sie zuvor eine Priesterin des Isiskultes gewesen sei, wobei die Priesterinnen wohl ein in den Augen gläubiger Juden hurenartiges Verhalten gehabt hätten.
Das ist interessant. Ich habe mal gesucht und bin auf zwei Bücher gestoßen, einen Roman und ein Sachbuch (?)
Herodias gilt übrigens im Neuheidentum als eine der ersten Hexen, bzw. Hexenkönigin. https://arithharger.wordpress.…cords-of-the-first-witch/
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Wie grausam diese Machtmänner doch waren! Und Sara muss dafür büßen, dass sie anderen Frauen geholfen hat.
Julius wird so in Form gepresst. Wer sich mit den römischen Besatzern einlässt, muss früher oder später mit den Wölfen heulen.
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Julius wird so in Form gepresst. Wer sich mit den römischen Besatzern einlässt, muss früher oder später mit den Wölfen heulen.
Das Schicksal der Klientelkönige.
Sie mussten irgendwie die Balance zwischen jüdischen und römischen Interessen finden, wobei die römischen Vorrang hatten. Deshalb wird er in der Bibel auch als Knecht Roms bezeichnet. Er gilt einer der fähigsten und zugleich unbeliebtesten Herrscher der Herodes-Dynastie. Wie schon bei seinem Vater hingen auch bei ihm Ansehen und Stellung vom Wohlwollen des römischen Herrschers ab; als Kaiser Tiberius zwei Jahre vor ihm starb, begann sein Glücksstern zu sinken.
Was uns während der Recherche klar wurde: Der Mann war gerade mal 16 oder 17 Jahre alt, als er 4 v. Chr. Tetrarch wurde und er hat 43 Jahre ( bis 39 n. Chr.) friedlich geherrscht. Er hat nur einen Krieg geführt - als er von seinem Ex-Schwiegervater angegriffen wurde. Er kann kein schlechter Herrscher gewesen sein.
Vielleicht hat er außer Johannes noch andere politische Gegner aus dem Weg geräumt, allerdings ist darüber nichts bekannt. Er hat sich jedenfalls geweigert, Jesus zu verurteilen und hinzurichten.
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Wenn jemand mehr über Pontius Pilatus wissen möchte: hier ist ein interessanter Artikel:
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Die Szene, in der Sara stirbt, war sehr berührend. Traurig, aber gleichzeitig wunderschön geschrieben. Herodias Gefühlswelt wird sehr nachvollziehbar offengelegt.
Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, wie wohl die Enthauptung Johannes des Täufers dargestellt werden würde. Tatsächlich wurde sie ja gar nicht dargestellt, aber der Weg zu dieser "Lösung" - der war ja wichtig an dieser Stelle. Die Bibelstelle, in der von Salomes Tanz und Herodias' Vorschlag zur "Belohnung" durch Johannes' Kopf dargestellt wird, hatte ich mir einige Zeit zuvor noch mal durchgelesen. Und dann kam es im Roman ganz anders. (Was ich allerdings erwartet hatte.)
Herodias agiert nicht machthungrig, sondern sorgt sich um die Frauen, die sich selbst nicht vor den Männern in ihrem Leben schützen können. Für die damalige Männerwelt muss sie ein Dorn im Auge gewesen sein, weshalb ich mir vorstellen kann, dass sie eben nicht gerade nett dargestellt wird in der Geschichtsschreibung.
Nach Johannes Tod wird Jeshua in den Fokus rücken - und mit ihm Miriam. Ich bin sehr gespannt, wie ihrer beider Leben im letzten Abschnitt dargestellt werden wird. Dass es sich bei Miriam um Maria Magdalena handeln muss, wird aus dem Personenverzeichnis schon klar, aber das war mir zwischenzeitlich schon wieder entfallen und kam mir erst wieder in den Sinn, als Miriam auf Jeshua traf.
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Die Lösung, die Ihr für den Tod des Täufers gefunden habt - Chapeau. Das nennt man eine klassische Zwickmühle. Oder um Antike zu zitieren die Wahl zwischen Skylla und Charybdis. Pilatus hat die beiden in etwas hineinmanövriert, dass 2000 Jahre später ihn noch gut aussehen lässt und die, die er gelinkt hat sind die, die heute als die Blsen gelten. Manchmal muss ich mich echt bremsen, weil ich kein Sachbuch lese, aber so begeistert davon bin wie das re-telling wirklich funktioniert.
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Manchmal muss ich mich echt bremsen, weil ich kein Sachbuch lese, aber so begeistert davon bin wie das re-telling wirklich funktioniert.
Darüber freue ich mich gerade sehr, denn du warst ja am Anfang eher skeptisch. Der Tod von Johannes hat uns bei den ersten Überlegungen zum Roman schon ins Grübeln gebracht. Die Erklärung der Bibel, Herodias sei persönlich von seinen Vorwürfen getroffen gewesen, und hätte sich rächen wollen, erschien uns unglaubwürdig. Warum sollte eine Landesherrin sich von dem Gerede eines Mannes, der in der Wüste lebt, sich von Honig und Heuschrecken ernährt und in Kamelhaare kleidet, dermaßen bedroht oder beleidigt fühlen. Flavius Josephus nennt politische Gründe für den Tod von Johannes. Die Römer und auch Antipas fürchteten, sein Ansehen beim einfachen Volk und seine aufrührerischen Predigten zu politischen Unruhen führen könnten. Aber es heißt auch, dass Antipas Johannes nicht hinrichten wollte. Und wenn man den Artikel über Pilatus, den ich weiter oben verlinkt habe, liest, passt die Lösung, die wir gefunden haben, zu Pilatus' Charakter.
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Tatsächlich wurde sie ja gar nicht dargestellt, aber der Weg zu dieser "Lösung" - der war ja wichtig an dieser Stelle.
Auf die Darstellung der Hinrichtung und die Präsentation des Kopfes haben wir absichtlich verzichtet. Das ist so bekannt, durich die Bibel, viele Gemälde, eine Oper usw. , dass wir diese Szene dem "Kopfkino" der Lesenden überlassen wollten.
ZitatDie Bibelstelle, in der von Salomes Tanz und Herodias' Vorschlag zur "Belohnung" durch Johannes' Kopf dargestellt wird, hatte ich mir einige Zeit zuvor noch mal durchgelesen. Und dann kam es im Roman ganz anders. (Was ich allerdings erwartet hatte.)
Zu Salomes (angeblichem) Tanz habe ich ja im Lesrunden Thread schon etwas geschrieben und wir erklären das auch im Nachwort, warum es den nicht gegeben haben kann.
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Zu Salomes (angeblichem) Tanz habe ich ja im Lesrunden Thread schon etwas geschrieben und wir erklären das auch im Nachwort, warum es den nicht gegeben haben kann.
Das muss ich überlesen haben.
Dann muss ich nochmal gucken bzw. gespannt auf das Nachwort warten.
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Wie grausam diese Machtmänner doch waren! Und Sara muss dafür büßen, dass sie anderen Frauen geholfen hat.
Julius wird so in Form gepresst. Wer sich mit den römischen Besatzern einlässt, muss früher oder später mit den Wölfen heulen.
Zu dem in Form pressen, wollte ich noch was sagen. Unter all seinen Verwandten war Antipas der einzige, der kein Massaker unter den Juden angerichtet hat. Außerdem hat er sich zB auch an das jüdische Abbildungsverbot gehalten - deshalb wissen wir bis heute nicht, wie er ausgesehen hat. Es gibt keine Münzen, etc von ihm. Für mich spricht das eigentlich für einen Herrscher, der so gut es ging, versucht hat, die jüdischen Traditionen zu wahren und zu honorieren. Nur natürlich ist auch er an seine Grenzen gekommen.
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Die beiden letzten Abschnitte habe ich dann direkt hintereinander gelesen. Es war Sonntag und ich konnte einfach nicht anders...
Obwohl ich auch etwas Bammel davor hatte, was noch alles kommen würde.
Es ist spannend zu lesen, wie Julius und Herodias dazu gebracht, sprich gezwungen wurden, Johannes den Täufer hinzurichten. Nachdem was mit Sara geschehen ist und Aziza drohte, kann ich Herodias verstehen, dass sie da "eingeknickt" ist.
Die Szene, in der Sara stirbt, war sehr berührend. Traurig, aber gleichzeitig wunderschön geschrieben. Herodias Gefühlswelt wird sehr nachvollziehbar offengelegt.
Genauso empfinde ich das auch. Tröstlich fand ich, dass Sara in Herodias Armen sterben durfte und nicht irgendwo alleine.
Auf die Darstellung der Hinrichtung und die Präsentation des Kopfes haben wir absichtlich verzichtet. Das ist so bekannt, durich die Bibel, viele Gemälde, eine Oper usw. , dass wir diese Szene dem "Kopfkino" der Lesenden überlassen wollten.
Das finde ich persönlich sehr gut. Die ganze Geschichte um Johannes ist schlimm genug, auch ohne diese schrecklichen Details. Und irgendwie hätte das für mich nicht zu Julius und Herodias gepasst, so wie ich die beiden hier kennengelernt habe.
Pilatus war lt. Geschichtsschreibung ein Judenhasser, der den Posten als Präfekt in Judäa nur angenommen hat, um sich persönlich zu bereichern. In der Bibel kommt er noch recht gut weg, weil die Evangelisten die Schuld für Jesus' Verurteilung dem Sanhedrin in die Schuhe schieben wollten, und Pilatus deshalb als "netter" dargestellt haben, als er war.
Wobei man im Glaubensbekenntnis ja betet "gelitten unter Pontius Pilatus", wodurch er für mich schon seit meiner Kindheit der Böse war.
Mir wurde da schon recht bang was Jeshua betrifft (obwohl ja klar ist was noch kam... ich habe da erstmal so gut es eben ging versucht mich aus dem biblischen Kontext raus zu ziehen)
Ja, bang wurde es mir bei dem Gedanken auch. Allerdings habe ich es nicht so gut geschafft, mich aus dem biblischen Kontext rauszuziehen, was aber durchaus kein Problem war. Im Gegenteil! Ich fand es spannend, die Erzählungen aus der Bibel mit diesem Re-Telling (wie wir es gelernt haben
) zu vergleichen. Das war vielleicht nicht so gewollt - aber da ich sehr gläubig erzogen worden bin, ist das zu tief in mir drin, als dass ich das einfach ignorieren könnte.
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Obwohl ich ja nur wenig zum Lesen komme bin ich immer noch begeistert vom Buch. Ich bin ja gar nicht Bibelfest, aber so, wie ihr es erzählt ist die Geschichte absolut stimmig für mich.
Dass Johannes sterben muss um die Frauen zumindest vorerst zu schützen ist wirklich einleuchtend. Ich befürchte nur solange es Frauen gibt, die von Herodias geschützt werden. Das ist wie mit einem Erpresser, solange es was zu holen gibt, wird nicht aufgehört mit der Erpressung. Aber fürs erste sind Mirriam und Aziza aus dem Schneider.
Dass Mirriam Maria Magdalena ist, ist mir auch erst irgendwann in diesem Abschnitt aufgegangen…
Die Szene bei der Hanna fast gesteinigt wird fand ich sehr beeindruckt. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein ist ja auch im alltäglichen Wortschatz angekommen.
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Die Szene bei der Hanna fast gesteinigt wird fand ich sehr beeindruckt. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein ist ja auch im alltäglichen Wortschatz angekommen.
Das ist auch für mich eine Schlüsselszene und das ist es doch auch, was Jesus, sprich Jeshua ausmacht.