Ich bin Herodias- Diana Remus

  • Im Zuge der Blinddate Leserunde kam ich zu dem Buch

    Ich bin Herodias

    von Diana Remus (Karin Seemayer und Nicole Wellemin)


    ISBN Thalia 9783841239433

    Beschreibung:

    Römisches Reich, zur Zeit Kaiser Augustus: Herodias wächst inmitten der Machtspiele Roms auf - umgeben von Intrigen, Verlust und dem unerbittlichen Kampf um Einfluss. Schon früh erkennt sie, dass eine Frau nur überleben kann, wenn sie klug handelt - und dass weiblicher Zusammenhalt ihre stärkste Waffe ist. Als sie in Herodes Antipas ihre große Liebe findet, fordert das Schicksal seinen Preis: Ein Prediger namens Johannes hetzt das Volk gegen sie auf, und plötzlich stehen nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihr Leben auf dem Spiel ...

    Von den prunkvollen Palästen Roms bis zu den staubigen Straßen Judäas, zwischen Macht und Ohnmacht, erzählt Herodias ihre eigene Geschichte - die einer Frau, die sich weigerte, in einer Welt der Männer nur eine Randfigur zu bleiben.


    Meine Meinung:

    Der Schreibstil der beiden Autorinnen war flüssig und fesselnd,

    einmal angefangen konnte ich das ebook nur schwer zur Seite legen.

    "Ich bin Herodias" verwebt politische Machtspiele mit der persönlichen Reise einer Frau,

    die gefangen in Familiendramen und fremden Erwartungen sich selbst entdeckt

    und dem Patriarchat der damaligen Zeit die Stirn bietet.

    Klare Leseempfehlung meinerseits 😊


    KarinS und Nicole Wellemin

    DANKE an euch für das tolle Buch, freue mich mehr von euch lesen zu dürfen <3


    PS: ich bin absolut ungeübt im Rezi's schreiben und hoffe das passt so für euch :-)

  • „Ich bin Herodias“ stellt mit der titelgebenden Hauptfigur eine sehr interessante Frauenfigur in den Fokus, deren Leben und Wirken ich in diesem Roman gerne verfolgt habe.


    Herodias ist historisch verbürgt und keine fiktive Figur. Sie ist die Enkelin von Herodes dem Großen und spätere Ehefrau von Herodes Antipas. Dazu ist sie eine biblische Figur, deren Ruf jedoch, von männlichen Geschichtsschreibern geprägt, wenig sympathisch ist.


    Damit räumen die Autorinnen, welche hier unter einem gemeinsamen Pseudonym schreiben, auf: Herodias ist eine Frau ihrer Zeit und fügt sich zunächst den damals gültigen Gesetzen und der ihr dadurch angedachten Rolle als Frau. Doch sie ist unglücklich in dieser Rolle und das Leben spielt ihr übel mit, bis sie einen Entschluss fasst und aus dem ihr vorbestimmten Leben ausbricht. Sie hat Glück und kann sich, auch dank Hilfe ihrer Freundinnen, ein neues Leben aufbauen, in welchem sie mehr oder weniger selbstbestimmt und auf Augenhöhe mit ihrem Ehemann leben kann. Dabei ist sie alles andere als unsympathisch, sondern klar in ihren Ansichten und klug in ihren Ratschlägen, mit viel Empathie für die Frauen in der Gesellschaft, die ein offenes Ohr und Hilfe bitter nötig haben.


    Anfangs war ich von der Vielzahl der handelnden Figuren ein wenig erschlagen und bin zunächst nicht gut in die Geschichte reingekommen. Aber je weiter man liest, je vertrauter einem die Protagonisten werden, umso interessanter wird die Geschichte, umso lieber möchte man weiterlesen. Es ist kein historischer Roman, der einen mit Fakten erschlägt, sondern eine Neuerzählung rund um die Figur der Herodias, die über die Interpretation ihres Lebens durch die Autorinnen in einem ganz neuen, nahbaren Licht erscheint.


    Als Leser verfolgt man Herodias‘ Geschichte von ihrer frühen Kindheit bis zum Lebensalter von gut 50 Jahren. Erzählt wird ausschließlich aus der Sicht Herodias‘, was natürlich auch einen guten Einblick in deren Gefühlswelt gibt. Gerade die Darstellung unterschiedlichster Gefühle ist hier gut gelungen, ich konnte mitfühlen, mitleiden, mich empören oder mich mitfreuen – egal ob Liebe oder Tod, es war alles nachempfindbar ohne übertrieben zu wirken.


    Im zweiten Teil des Buches kommen verschiedene Szenen vor, die aus der Bibel bekannt sind, aber auch hier eine neue Interpretation erfahren bzw. relativiert werden. Auch das fand ich gut gelungen, schließlich gibt es neue Forschungsansätze und Theorien, die nicht außer Acht zu lassen sind. Das umfangreiche Nachwort am Ende des Buches gibt dazu einen guten Einblick über die Intentionen der Autorinnen und die Erkenntnisse, die in den Roman Einzug gefunden haben.


    Mir hat die Lektüre Spaß gemacht und ich durfte eine spannende Geschichte über eine starke Frau ihrer Zeit lesen. Den Roman empfehle ich gerne weiter – 9 Eulenpunkte.

  • Herodias, eine stolze und kluge Frau – eine interessante und spannende Story


    Worum es geht:
    Herodias flieht im Alter von 8 Jahren zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Rom. Dort bekommen sie bei einer Freundin ihrer Mutter eine neue Unterkunft. Schon hier wird Herodias klar, wie wichtig Freundschaften sind. Die Freundin ihrer Mutter erlaubt ihr, auch am Unterricht der Jungs teilzunehmen. Damit bekommt sie ein riesiges Geschenk, was sie erst später verstehen wird. Sie ist gebildet und kann mit den Mächtigen mithalten. Doch nicht jedem Mann gefällt das.

    Mein Fazit:
    Wir alle haben sicherlich schon von Herodias gehört, die Frau, die Johannes den Täufer hat köpfen lassen. Damit ist Herodias ganz schnell in die Schublade der Bösen gelandet. Hier lesen wir nun ihre (wahre?) Geschichte und wir lernen Herodias von einer ganz neuen Seite kennen. Dazu lernen wir einiges über die Intrigen der Mächtigen in der Antike und darüber, wie früher mit Frauen umgesprungen wurde. Ich habe das Buch in einer Blind Date Leserunde gelesen. Ich bin eigentlich kein großer Fan von historischen Büchern, aber ich wurde hier eines Besseren belehrt. Die Story ist total spannend und packend. Da wir hier in die Zeit von Jesus Christus wandern, hatte ich mir Anfangs Sorgen darum gemacht, ob mir die Sprache gefallen wird und ob es zu viele lateinische Begriffe geben wird, die den Lesefluss beeinflussen könnten. Aber dies ist nicht der Fall. Die Story ist flüssig zu lesen und auch an die Namen habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Dazu gibt es auch eine Liste der Namen, damit man nochmal nachlesen kann, um wen es sich handelt. Gebraucht habe ich die Liste nicht.
    Zum Teil gibt es auch sehr nette Erklärungen zu einigen Wundern, die Jesus hat geschehen lassen. Ich bin auf jeden Fall echt begeistert von diesem Buch. Selbst das Nachwort war richtig interessant.

    Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung, auch an diejenigen, die nicht unbedingt historische Romane mögen und ich vergebe gerne volle 5 Sterne.